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Sonderweg ins Ungewisse: Schwedens Kampf gegen das Coronavirus – Hat die Strategie wirklich Erfolg?

20.04.2020, Sachsen, Leipzig: Eine Teilnehmerin einer Demonstration zur Aufrechterhaltung des Versammlungsrechtes hält eine schwedischen Flagge und will damit auf den schwedischen Weg im Umgang mit der Coronakrise hinweisen. Foto: Sebastian Willnow/dpa-Zentralbild/dpa

Der schwedische Sonderweg in der Corona-Krise hat international Schlagzeilen gemacht. Gegner der deutschen Beschränkungen sind voll des Lobes. Aber hat die Strategie wirklich Erfolg?

Ein beliebtes Utensil bei Demonstrationen gegen die deutschen Corona-Beschränkungen ist neben dem Grundgesetz ein blau-gelbes Stückchen Stoff. Gern haben Protestler die schwedische Flagge dabei: Ausdruck dafür, dass eine freizügigere Corona-Strategie der bessere Weg sei.

Keine Maskenpflicht, keine geschlossenen Lokale oder Schulen – und trotzdem ging die Zahl der Neuinfektionen in Schweden zuletzt stark zurück, während sie anderswo in Europa wieder steigt. Wirkt die Strategie der Skandinavier am Ende doch?

08.08.2020, Schweden, Stockholm: Menschen genießen bei fast 30 Grad Celsius die Sonne am Malaren-See. Foto: Fredrik Sandberg/TT News Agency/AP/dpa

Auch etwas mehr als ein halbes Jahr nach den ersten bestätigten Corona-Fällen in Europa ist es noch zu früh, um zu sagen, ob es die Schweden mit ihrem eigenwilligen Vorgehen besser machen als alle anderen. Seit Monaten wird über den Sonderweg gestritten: in der Wissenschaft, in der Politik, in den sozialen Medien. Auf Twitter ist sich einer bereits sicher: „Wer zuletzt lacht, lacht in Schweden.“

In wirtschaftlicher Hinsicht kam das EU-Land bislang in der Tat besser durch die Krise als andere: Zwar brach das Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal um satte 8,6 Prozent ein, so stark ein wie seit mindestens 40 Jahren nicht. Der Rückgang lag jedoch unter den 10,1 Prozent, um die die deutsche Wirtschaft nach bisherigen Zahlen schrumpfte. Andere EU-Mitglieder wie Spanien und Italien haben noch heftigere Einbrüche zu verkraften.

Zahl der Neuinfektionen ging seit Ende Juni deutlich zurück

Schaut man aber auf die langfristigen Corona-Zahlen, dann haben die Schweden bereits einen hohen Preis bezahlt: Seit der ersten bestätigten Infektion Ende Januar wurde das Virus in dem Zehn-Millionen-Einwohner-Land bei mehr als 83.000 Menschen nachgewiesen. Fast 5.800 Menschen mit Corona-Infektion sind gestorben. Im April gab es mehr als hundert Tote täglich.

Auf die Einwohnerzahl gerechnet starben bis heute etwa fünfmal so viele Infizierte wie in Deutschland oder Dänemark. Auch die Gesamtzahl der Infektionen liegt um ein Vielfaches höher.

Der schwedische Staatsepidemiologe Anders Tegnell. Foto: —/Folkhälsomyndigheten/dpa

Dennoch verteidigt der Architekt der schwedischen Corona-Strategie, der Staatsepidemiologe Anders Tegnell, das Vorgehen konsequent. Dass Ältere nicht besser geschützt werden konnten, betrübt jedoch auch ihn. „Unser großes Versagen lag im Bereich der Langzeit- und Altenpflege. Die regionalen Ämter hätten besser vorbereitet sein müssen, dann hätte es weniger Tote gegeben“, sagte er „Bild“.

Aber die Schweden machen Fortschritte. Die Zahl der Neuinfektionen ging seit Ende Juni deutlich zurück. Pro Tag kommen mittlerweile nur einige hundert neue Fälle hinzu. Auf der Intensivstation liegen heute deutlich weniger Corona-Patienten. Die Zahl der täglichen Todesfälle ist konstant niedrig, wie Tegnell diese Woche nochmals unterstrich.

Das darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich auf die Einwohnerzahl gerechnet in den vergangenen 14 Tagen mehr als doppelt so viele Menschen infizierten wie in Deutschland. Auch die Todesrate ist höher als in den meisten EU-Ländern. Was häufig missachtet wird: Das Land geht zwar einen freizügigeren, mehr auf die Vernunft der Bürger basierenden Weg; dass die Schweden ohne jegliche Beschränkungen daherleben, stimmt aber nicht.

Die erhoffte Herdenimmunität ist bis heute ausgeblieben

„Die Leute sind nicht dumm in Schweden“, sagte der Statistiker Ola Rosling jüngst in der BBC. „Auch wenn die Behörden nicht so strikt waren, hat die Öffentlichkeit ihr Verhalten definitiv geändert. Und darum geht es.“ Ja, die Schulen blieben auch auf dem Höhepunkt der Pandemie offen, ebenso wie Restaurants, Kneipen, Geschäfte und eine ganze Reihe anderer Einrichtungen. Maskenpflicht? Gab und gibt es nicht. Tegnell hält davon weiterhin nichts.

08.04.2020, Schweden, Nacka: In Nacka, einem Vorort von Stockholm, laufen und spazieren Menschen. Foto: Andres Kudacki/AP/dpa

Dass das Leben weiterging wie zuvor, ist jedoch ein Trugschluss: Die nationale Gesundheitsbehörde Folkhälsomyndigheten mahnt gebetsmühlenhaft, Abstand zu halten. Öffentliche Versammlungen mit mehr als 50 Leuten bleiben verboten, Besuche in Altersheimen ebenfalls, in Lokalen darf nur am Tisch bedient werden. Tegnell empfiehlt zudem, auch im Herbst im Homeoffice zu arbeiten.

Die erhoffte Herdenimmunität – wenn ein Virusausbruch abklingt, weil immer mehr Menschen immun sind, da sie die Krankheit hinter sich haben oder geimpft wurden – ist derweil bis heute ausgeblieben.

Für Björn Olsen war die schwedische Strategie von Anfang an völlig falsch. Der Professor für Infektionskrankheiten an der Universität Uppsala zählt zu 22 Wissenschaftlern, die Tegnells Vorgehen seit Monaten kritisieren. Zu viele Menschen hätten zu früh sterben müssen, weil sich ein Virus unkontrolliert verbreiten habe können. Frühzeitige strikte Maßnahmen und Tests hätten geholfen. Im schwedischen Radio sagte Olsen: „Der Lockdown-Zug ist bereits abgefahren. Wir haben die Fahrkarte schon Mitte März auf dem Bahngleis verloren.“ (dpa)

26 Antworten auf “Sonderweg ins Ungewisse: Schwedens Kampf gegen das Coronavirus – Hat die Strategie wirklich Erfolg?”

  1. Rammstein

    Es ist doch ein Irrglaube zu denken, daß wenn es einen Impfstoff gibt das Problem gelöst ist. Ich habe vor 2 Jahren mit Influenza eine Woche in Quarantäne gelegen, obwohl ich jedes Jahr meine Grippeimpfung mache, Bei Corona wird es sich wohl nicht anders verhalten, nur die Infektionsgefahr bei Corona ist höher als bei Influenza, letztendlich werden wir mit dem Virus leben müssen, Viren haben nun mal den Effekt das sie unter bestimmten ungünstigen Voraussetzungen tödlich enden können.

    • Friedrich Meyer

      Es gibt keine Quarantäne bei Influenza.
      Solche Falschmeldungen glauben dumme Menschen am Ende. Das ist fatal.
      Natürlich kann jeder der an einer Grippe erkrankt ist ist sich selbst isolieren. Eine Isolation allerdings wird höchstens in Krankenhäusern angewandt. und bedeutet lediglich, dass Besucher bestimmte Regeln anwenden müssen und dass andere Abteilungen ihre Vorgehensweisen gegenüber solchen Patienten anpassen müssen.
      Zu behaupten, dass trotz Influenza-Impfung ein Ausbruch der Grippe der Grippe automatisch eine Isolation bedeutet ist schlichtweg falsch.
      Man kann die Leute auch mit bewussten Fake-Meldungen beeinflussen.

  2. Germano-Belgier

    Welcher Weg letztendlich der richtige war, oder ob es einen „richtigen“ Weg überhaupt gibt, werden wir erst Rückblickend in ein paar Jahren sagen können.
    Interessant zu analysieren wäre das Alter, die Sterberate und die Vorerkrankungen der verstorbenen Schweden im Vergleich zum Rest Europas, um ein klareres Bild der Situation zu erhalten. So wüsste man jetzt schon was bei den Schweden „besser“ gelaufen ist und wo Maßnahmen wirklich nötig sind.
    Aber das geht ja leider nicht, da die Todesursache bei den mit Covid-19 infizierten Personen statistisch immer auf Corona zurückgeführt wird. Jedoch sterben die meisten Leute MIT Corona und nicht an Corona…

  3. Pensionierter Bauer

    Wie kann man in Belgien einen Text veröffentlichen in dem man sagt, dass Schweden mit seiner Art des Umgangs einen hohen Preis bezahlt hat. Fast 5800 Tote bei rund zehn Millionen Einwohner. In Belgien sind fast 10.000 Menschen an Corona verstorben bei 11,4 Millionen Einwohner.
    Oder liegt das nur an der Zählweise?
    Wenn dieses Coronavirus wirklich so dramatisch ist wie es dargestellt wurde, warum lebt denn ohne Lockdown überhaupt noch ein Mensch in Schweden?
    Selbst die USA und Brasilien sind mit ihrem angeblich so laschen Umgang mit diesem Killervirus bisher auch noch nicht aushestorben.
    Ich kann mir nicht des Eindrucks entziehen, dass das Schwedische System im Umgang hiermit einfach kaputtgeredet (geschrieben) werden muss um den ganzen Mist hier in Mitteleuropa zu rechtfertigen.

  4. Und auch noch an dieser Stelle im Forum: Egal welche Strategie man im Umgang mit dieser Pandemie fährt, das Gesundheitssystem, also die Krankenhäuser, Altenheime und deren Personal müssen weiter funktionieren können. Zu Beginn des Ausbruchs hat sich an vielen Stellen gezeigt das manche Seniorenheime nicht Herr der Lage waren, und jeder kann ja mal Nachfragen was in den Krankenhäusern vor ein paar Monaten los war. Und bis jetzt gilt der Beruf des oder der Krankenpflegers noch immer nicht zu den schweren Berufen.

  5. Dr. Joseph Meyer

    13.08.2020
    @Törö
    04.04.2020: Ein Bericht aus Schweden und warum die anders reagiert haben.
    https://youtu.be/CuJMRYopP1k
    11.05.2020: Arte-Sendung zu “Schweden ohne Lockdown”
    https://www.youtube.com/watch?v=wL_mpYyLJIE
    04.07.2020: Die Wahrheit über Schweden : Sehr gut recherchiert, natürlich nicht ganz aktuell angesichts dieser unruhigen Zeiten! https://www.youtube.com/watch?v=C43iB8gQzcI&feature=emb_rel_end
    @Germano-Belgier
    ja, genau so ist es!
    @Pensionierter Bauer
    ja, es liegt an der Zählweise! Siehe hier, Aussage von Elio Di Rupo:
    https://www.bing.com/videos/search?q=Alexandre+le+Breton&mkt=de-de&httpsmsn=1&msnews=1&plvar=0&refig=68779c3b9f89402a88d3e616370928fc&PC=LCTS&sp=-1&pq=alexandre+le+breto&sc=0-18&qs=n&sk=&cvid=68779c3b9f89402a88d3e616370928fc&ru=%2Fsearch%3Fq%3DAlexandre%2Ble%2BBreton%26form%3DEDGSPH%26mkt%3Dde-de%26httpsmsn%3D1%26msnews%3D1%26plvar%3D0%26refig%3D68779c3b9f89402a88d3e616370928fc%26PC%3DLCTS%26sp%3D-1%26pq%3Dalexandre%2Ble%2Bbreto%26sc%3D0-18%26qs%3Dn%26sk%3D%26cvid%3D68779c3b9f89402a88d3e616370928fc&view=detail&mmscn=vwrc&mid=04C39CB50C4E4177B50B04C39CB50C4E4177B50B&FORM=WRVORC
    @Toll
    ja, die Krankenschwestern und Krankenpfleger müssten viel besser bezahlt werden!
    Aber aktuell sind die Krankenhauseinweisungen bedingt durch die anderen schweren Erkrankungen die wegen der Angst- und Panikmache um Corona nicht behandelt werden durften oder konnten, und ich möchte dringend gerne die Einweisungsdiagnosen der Patienten sehen und erfahren ob der Stempel “Corona” nur wegen eines positiven Tests aufgedrückt wurde!

    • Friedrich Meyer

      ….die Krankenschwestern und Krankenpfleger müssten viel besser bezahlt werden!

      Was hat Dr. Joseph Meyer währen seiner Karriere dann dazu beigetrage, dass dies geschieht?
      Garnichts.
      Dr. Joseph Meyer lebt seit seiner Pension friedlich und mit einem dicken Konto, das er sich in seinen Berufsjahren richtig gefüllt hat. Die kleinen Leute (Krankenschwestern und Krankenpfleger) haben ihn, den Halbgott in Weiß nie interessiert.
      Als alter Mann, glaubt er jetzt, dass er in Vergessenheit gerät, wenn er sich nicht mit Lesebriefen und Forenbeiträgen als der Checker outet.

  6. Nonstop Nonsens

    Nicht nur wegen Corona kommt mir immer öfter der Gedanke nach Skandinavien auszuwandern. Es entsteht schon länger der Eindruck dass deren Politiker um ein Vielfaches kompetenter sind als in Belgien oder Deutschland. Egal um welches Thema es geht, immer eine Nase voraus. Und in den ganzen Billo-Talkshows hört man immer wieder den pauschalen Satz vor allem von deutschen Politikern: „skandinavische Länder kann man nicht mit und vergleichen.“ Schwachsinn… wenn’s wo anders besser läuft kann man nichts vergleichen, läufts in anderen Ländern in bestimmten Bereichen aber beschissener, vergleicht man sich wieder gerne und schmückt sich damit besser zu sein. Skandinavien macht Politik mit Verstand. Den anderen Ländern gehts nur um fette Deals und ums eigene Profil. Als erstes sollten die hier alle mal ihre narzisstische Störung behandeln lassen. Eins der schlimmsten Beispiele in Deutschland: Andreas Scheuer – er kann einfach nix, darf aber alles. In Belgien: Sophie Wilmes – vollkommen hysterisch uns planlos, zum Fremdschämen. Oder M. de Block – es gehört schon einiges an Selbstüberschätzung in einer Regierungdazu, jemanden der in Sachen Essverhalten absolut verantwortungslos und null Vorbild ist zur Gesundheitsministerin zu machen… einfach nur krank. So etwas würde es in Skandinavien niemals geben.

    • Friedrich Meyer

      Nach Skandinavien auszuwandern ist schon verführerisch aber spätestens ab November sehnt man sich doch nach Mitteleuropa zurück.
      Wem im Winter Kalt ist, sehnt sich auch nach Spanien oder Süditalien. Die Nachteile eines solchen Umzuges werden spätestens 6 Monate danach sehr offensichtlich.

  7. Wer es liebt, noch viel mehr Steuern als in Belgien zu bezahlen und darüber hinaus auch kein Problem damit hat, dass der Staat wirklich alles von einem weiß (so wird die Steuererklärung eines jeden veröffentlicht), der zieht nach Schweden. und wer auch gar kein Problem mit einer 0 Promillegrenze hat und im Straßenverkehr sehr sehr viel Zeit hat zieht nach Schweden.

  8. Nonstop Nonsens

    Was für ein Schwachsinn… saufen sie wenn sie Auto fahren? Wie rücksichtslos ist das denn?
    Und Wenn sie auf die sehr gut funktionierende Verkehrsinfastruktur skandinavischer Länder hinaus wollen. Was spricht dagegen dass der Autofahrer innerstädtisch nix zu melden hat? Alle Städte in Europa die die Autos verbannt haben können mittlerweile einen steigenden Umsatz im Einzelhandel vermelden. Copenhagen hat das Luxus Problem von Fahrradstaus, da können wir nur von träumen. Dort fließt der Verkehr aber trotzdem optimal und alle sind happy. Kinder sind dort zu tausenden in der Lage selbstständig mit dem Rad oder per ÖPNV zur Schule zu fahren und brauchen sich nicht von kranken und ängstlichen Helikoptereltern bis zur Verblödung betüdeln zu lassen. Aber das ist alles wahrscheinlich zu sehr links-grün versifft. Ist ja auch unendlich scheisse wenn irgendwas einfach nur gut läuft und sich fortschrittlich entwickelt. Ich kann den „wir sind braun und konservativ und alles was neu ist wollen wir aus Prinzip nicht“- scheiss nicht mehr hören… Skandinavien macht halt nun mal vieles richtig und besser. Jetzt könnte man sagen:“dann zieh doch dahin!“ aber es ist halt Zeit für Veränderungen die die Skandinavier schon längst angegangen sind und teilweise gut durchgeführt haben, statt einfach nur weil man es gewohnt ist alles beschissen und rückständig sein zu lassen. Im übrigen ist es ja wohl nur ziemlich cool wenn die Steuererklärung von irgendwelchen Bonzen und Politikern einsehbar ist. Was das anbetrifft hätte ich nichts zu verbergen.

  9. Zaungast

    „Oder M. de Block – es gehört schon einiges an Selbstüberschätzung in einer Regierung dazu, jemanden der in Sachen Essverhalten absolut verantwortungslos und null Vorbild ist zur Gesundheitsministerin zu machen… einfach nur krank. So etwas würde es in Skandinavien niemals geben.“

    Altes Vorteil: Dicke sind dick, weil sie hemmungslos fressen und saufen.

    Etwas nuancierter:
    https://www.hln.be/nieuws/binnenland/maggie-de-block-stoppen-met-dieten-was-een-opluchting~a5c1c910/?referer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2Furl%3Fsa%3Dt%26rct%3Dj%26q%3D%26esrc%3Ds%26source%3Dweb%26cd%3D%26ved%3D2ahUKEwjn6sL0h6nrAhXO2KQKHa9uAsMQFjAAegQIAhAB%26url%3Dhttps%253A%252F%252Fwww.hln.be%252Fnieuws%252Fbinnenland%252Fmaggie-de-block-stoppen-met-dieten-was-een-opluchting%7Ea5c1c910%252F%26usg%3DAOvVaw2lT_POJ43BzXMKbaArX_k7

    Aber da sind uns unsere Vorurteile doch lieber, nicht wahr? Auch wenn sie noch so falsch sind:
    https://www.swr.de/swr2/wissen/dicke-vorurteile/-/id=661224/did=11416562/nid=661224/e9bimj/index.html

    Ach ja, in Skandinavien sind die Leute alle gertenschlank, strohblond und blauäugig.
    Die Männer alles durchtrainierte muskulöse Wikingertypen?
    Adipositas? Unbekannt.
    Schauen Sie mal hierher: Belgien und Luxemburg auf einer Linie mit Island, Norwegen, Finnland, Schweden und Dänemark.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_L%C3%A4nder_nach_Anteil_an_adip%C3%B6sen_Personen

    Aber eine Übergewichtige Person würde in Skandinavien nie Gesundheitsministerin werden. Darin ist man dort fortschrittlicher als wir…

    • Zaungast

      Oh, ein kleiner Lapsus, den das Korrektursystem natürlich nicht erkennen konnte:
      Kein „Vorteil“, sondern ein „Vorurteil“, das mit den verfressenen Dicken. Und es soll „übergewichtige“ statt „Ü…“ sein.

    • Zaungast

      Dr. Meyer weiter oben:
      04.07.2020: Die Wahrheit über Schweden : Sehr gut recherchiert, natürlich nicht ganz aktuell angesichts dieser unruhigen Zeiten! https://www.youtube.com/watch?v=C43iB8gQzcI&fea

      Im Textt unter diesem Video werden die 5 Aspekte aufgeführt, auf die sich der schwedische „Sonderweg“ stützt:
      „1. Die Macht der Behörden (4:38)
      2. Das gegenseitige Vertrauen (5:30)
      3. Die Gleichberechtigung (6:07)
      4. Die Einsamkeit (6:45)
      5. Die Wirtschaft (7:20)

      Wer sich das anhört, dem wird sofort klar, sass dieses Rezept in Belgien ganz sicher nicht funktioniert hätte.

      Der belgische Mentalität ist traditionell das genaue Gegenteil der schwedischen und die Lage vor Ort ist ebenfalls anders.

      „Die Macht der Behörden“? Ratschläge befolgen auch ohne, dass gleich ein Polizist mit Geldstrafen kommt“? Selbst Verantwortung übernehmen?
      Allein der Gedanke daran ist hier bei uns absurd.

      Ein Beispiel aus einem anderen Bereich: Gestern waren wir in der Ourener Gegend wandern. Das Dorf, gerne als Juwel der Ostkantone gepriesen, eine Enttäuschung, ohne jeden Reiz (*). Das Dreiländerdenkmal: die Schrifttafeln von grünem Belag überzogen, die Umzäunung teilweise zerbrochen. Aber das nur am Rande.
      Es geht um dies: Eine Bank mitten im Wald, daneben ein Müllkasten aus Holz, übervoll mit allerlei Picknickabfall, auch schon Mûll daneben. Am Ortsausgang ein großes Schild mit dem Foto eines Wildschweines und der Aufschrift: „Sei kein Schwein, nimm’s mit heim!“
      Genutzt hat diese freundliche Aufforderung anscheinend nicht viel. Also einen Polizisten auf jeden Rastplatz postieren, der Strafmandate verteilt?
      Seien wir doch ehrlich…

      (*) Tripadvisor nennt folgende „Highlights von Ouren“: Shoppingcenter Maassen in Wemperhardt, le Musée rural à Schiewesch und das Knauf Shopping Center in Schmiede, alle 3 in Lux…
      https://www.tripadvisor.de/Tourism-g641814-Ouren_Liege_Province_The_Ardennes_Wallonia-Vacations.html

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