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Schock und Entsetzen in Deutschland: Motiv nach Angriff auf zwei Schülerinnen unklar – Eine 14-Jährige stirbt

06.12.2022, Baden-Württemberg, Illerkirchberg: Thomas Strobl (kniend, CDU), Innenminister von Baden-Württemberg, und Ahmet Basar Sen (r), Botschafter der Türkei in Deutschland, legen am Tatort eines Messerangriffs auf zwei Mädchen bei einer Schweigeminute einen Kranz nieder. Foto: Bernd Weißbrod/dpa

Schock und Entsetzen in Deutschland: In Baden-Württemberg soll ein Mann zwei Mädchen auf dem Schulweg mit einem Messer angegriffen haben. Eine 13-Jährige wird schwer verletzt, ein 14-jähriges Mädchen stirbt. Gegen den Mann wird Haftbefehl wegen Mordes erlassen, doch es gibt noch viele Fragen.

Nach dem Angriff auf zwei Schülerinnen in Baden-Württemberg ist Haftbefehl wegen Mordes und versuchten Mordes gegen den Verdächtigen erlassen worden. Eine 14-Jährige wurde bei der Attacke tödlich und ein 13 Jahre altes Mädchen schwer verletzt.

Der 27-jährige mutmaßliche Angreifer berufe sich auf sein Aussageverweigerungsrecht, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Der Mann befindet sich nun in einem Justizvollzugskrankenhaus.

Der Eritreer soll am Montag in Illerkirchberg bei Ulm zwei Mädchen auf dem Schulweg angegriffen und schwer verletzt haben. Eines der Opfer starb später in der Klinik. Die Obduktion ergab, dass die 14-Jährige nach Stichverletzungen verblutete. Die Polizei fand bei dem 27-Jährigen ein Messer, das als Tatwaffe in Betracht komme.

05.12.2022, Baden-Württemberg, Illerkirchberg: Einsatzkräfte begutachten den Tatort in Illerkirchberg (Alb-Donau-Kreis). Foto: Ralf Zwiebler/z-media/dpa

Der Mann sei den Behörden bislang nie durch Gewaltdelikte aufgefallen – er sei lediglich einmal als Schwarzfahrer erwischt worden und sonst nicht polizeibekannt. Hinweise auf eine politische oder religiöse Motivation gebe es nicht, sagte der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl (CDU) bei einem Besuch am Tatort.

Neben den schweren körperlichen Verletzungen gehe es der 13-Jährigen auch psychisch nicht gut, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Das Mädchen habe zwischenzeitlich erfahren, dass seine Freundin getötet wurde. Auch für die 13-Jährige werde die Tat Folgen haben, betonte Strobl. Das grün-schwarze Kabinett im Südwesten widmete den Opfern der Gewalttat eine Gedenkminute.

Der Verdächtige war mit erheblichen Verletzungen ins Krankenhaus gekommen und wurde stundenlang operiert. Bei der Vorführung in der Klinik machte der Mann gegenüber der Richterin keine Angaben. Das Motiv des Mannes ist daher weiter unklar. Erkenntnisse zu einer psychischen Beeinträchtigung des Verdächtigen lägen ihm bislang nicht vor, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft am Vormittag.

05.12.2022, Baden-Württemberg, Illerkirchberg: Das Ortsschild des Ortsteils Oberkichberg. Foto: Bernd Weißbrod/dpa

Nach der Tat soll der Mann in eine Flüchtlingsunterkunft geflüchtet sein, aus der er vor dem Angriff auch gekommen sein soll. Dort waren noch zwei weitere Männer aus Eritrea, die die Beamten zunächst mit zur Dienststelle nahmen. Die zwei Männer wurden später wieder auf freien Fuß gesetzt. Der Verdacht gegen sie habe sich nicht erhärtet.

„Jetzt ermitteln Staatsanwaltschaft und Polizei, weshalb es zum Angriff auf die beiden Mädchen kam und ob der Tatverdächtige und die beiden Mädchen sich vorher kannten“, teilten die Behörden mit.

Die Tat könnte auch eine politische Dimension bekommen, weil ein Asylbewerber als tatverdächtig gilt. Mehrere AfD-Politiker gingen darauf schon am Montag ein. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) warnte vor voreiligen Schlüssen: „Ich kann nur warnen, irgendwelche Zusammenhänge aufzustellen, bevor überhaupt die Tat aufgeklärt ist.“ Auch Strobl rief zu Besonnenheit auf: «Dieses Ereignis darf kein Anlass und keine Rechtfertigung für Hass und Hetze sein», sagte er. Diese Straftat müsse mit aller Konsequenz aufgeklärt und der Täter mit aller Konsequenz bestraft werden.

05.12.2022, Baden-Württemberg, Illerkirchberg: Einsatzkräfte begutachten den Tatort in Illerkirchberg bei Ulm. Foto: Ralf Zwiebler/z-media/dpa

Die Polizei bat darum, „keinen Generalverdacht gegen Fremde, Schutzsuchende oder Asylbewerber allgemein zu hegen oder solchem Verdacht Vorschub oder Unterstützung zu leisten“. AfD-Politiker wie die Bundestagsfraktionschefin Alice Weidel wiederum thematisierten in Stellungnahmen genau diesen Aspekt.

Das getötete Mädchen habe die deutsche Staatsbürgerschaft besessen und einen türkischen Migrationshintergrund, hieß es aus dem Innenministerium. Der türkische Botschafter Ahmet Basar Sen forderte eine lückenlose Aufklärung der Tat, welche die türkische Gemeinschaft stark verunsichert habe.

Der Botschafter hatte am Morgen nach eigenen Angaben die Familie des gestorbenen Mädchens besucht. Er habe den Eltern die Anteilnahme der türkischen Gemeinschaft ausgesprochen, sagte Sen. Der Angriff sei ein Schock für alle. (dpa)

33 Antworten auf “Schock und Entsetzen in Deutschland: Motiv nach Angriff auf zwei Schülerinnen unklar – Eine 14-Jährige stirbt”

  1. Eifel_er

    Ihr könnt es drehen wie ihr wollte, aber na ? Wo kommen die Môrder erneut her ?
    Wieder eingeladene Gäste.
    Schickt das sorry, „pack“ umgehend zurück dann wirds das leben auch wieder lebenswert in Europa.

    • Willkommen im schönsten Europa

      Die Wörter „Justizvollzugskrankenhaus“, „Flüchtlingsunterkunft“, „Männer aus Eritrea“ sagen alles. Willkommen im schönsten Europa, das wir je gekannt haben!

  2. Wie die Bekloppten wieder rotieren .. „bloß kein Ausländer, bloß kein Wasser auf die Mühlen der bösen Rechten“ – man kann es echt nicht mehr hören! Soviel Naivität ist schon bemerkenswert…

    So ein armes Mädchen mit 14 so widerlich aus dem Leben zu reißen – vor Weinachten! Wenn das die neue Realität ist und man die Dinge nicht mehr beim Namen nennen darf, weil man Angst hat, gebrandmarkt zu werden, dann haben wir schlichtweg als Gesellschaft versagt.

  3. Hop Sing

    Was soll man angesichts dieses grausamen Verbrechens noch sagen?

    Viele Fragen werden wiederum gestellt.

    Eine Schlussfolgerung ist sicher : unsere dekadente, hilflose und bevormundende „Demokratie“ ist nicht mehr in der Lage, ihre Bürger zu schützen. Und dann können die „Gutmenschen“ noch so beschwichtigen und verharmlosen, das böse Erwachen wird kommen.

  4. Karli Dall

    Der CDU-Abgeordnete, Dr. Christoph Ploß
    meint jetzt: „Es kommen häufig die Falschen – Stärker prüfen, wer nach Deutschland kommt“

    Beim Interview. antwortete er auf die Frage,

    „Der Tatverdächtige von Illerkirchberg ist seit 2016 in der Bundesrepublik und hat eine Aufenthaltserlaubnis bis 2023. Muss sich an der Geschwindigkeit von Asylverfahren etwas ändern?“

    „Ja, das dauert viel zu lange. Die Ampelkoalition muss endlich bessere Strukturen bei der Migration schaffen. “

    Schön und gut, aber seit wann geht das Ganze schon?
    – Seit Sept. 2015

    ..und wer war damals an der Regierung bis 2021?
    – Die CDU/CSU mit der SPD.

  5. Einzelfall, ganz sicher.
    Schrecklich für alle im direkten Umfeld, aber die d… Deutschen wählen ihre Henker doch immer wieder zurück. Man schaue auf die letzte Landtagswahl.
    Und bei den Nachbarn von Dummland ist es nicht wesentlich besser.

  6. Hans Eichelberg

    „Mehr Härte, mehr Tempo: Frankreich will sein Einwanderungs- und Asylrecht verschärfen
    Premierministerin Élisabeth Borne:

    Dauer der Asylverfahren soll sich halbieren
    Die Zuwanderungspolitik ist in Frankreich sehr umstritten, das Thema versucht vor allem der Rassemblement National mit ausländerfeindlichen Tönen für sich zu nutzen. Die Debatte um Abschiebungen kochte zuletzt im Oktober nach dem Mord an einem zwölfjährigen Mädchen in Paris hoch. Die mutmaßliche Täterin, eine Algerierin, hielt sich illegal in Frankreich auf.

    Borne sagte, die „zentrale Herausforderung“ seien jene Migranten, die sich ohne Bleiberecht in Frankreich aufhielten. Sie seien oft „Opfer von Schlepperbanden, die ihnen ein Eldorado versprochen hätten“. Doch sie würden nicht selten in prekären Verhältnissen leben oder in die Kriminalität abgleiten.

    Ziel der Regierung sei, die Dauer der Asylverfahren von derzeit im Schnitt einem Jahr auf sechs Monate zu halbieren. Die Möglichkeiten, gegen einen negativen Asylbescheid Einspruch einzulegen, sollen begrenzt werden.

    Migranten ohne Bleiberecht sollen „systematisch“ ausgewiesen werden, sagte die Premierministerin. Ausländer sollen bei Straffälligkeit einen Aufenthaltstitel auch leichter verlieren können. Auf EU-Ebene will sich Paris für mehr Kontrollen an den Außengrenzen, eine Stärkung der Grenzschutzagentur Frontex sowie eine Vereinheitlichung des Asylrechts einsetzen.“ (HB)

    • Sie können keinen Ausländer abschieben, wenn das Land, in das er abgeschoben werden soll, ihn nicht einreisen lässt.
      Daher ist und bleibt die Migration eine Einbahnstrasse.
      Die Nationalisten werfen alle in einen Sack, und gehen damit auf Stimmenfang. Sollten sie eines Tages das Sagen habe, können sie das Problem genauso wenig lösen, wie die aktuellen Regierungen. Allerdings wird es dann eher den „Einheimischen“ an den Kragen gehen.

  7. Auch wenn nicht jeder Mörder ein Asylbewerber ist:
    Aber wären sie nicht hier, würden hunderte Einzelfälle noch leben.
    Es ist beschämend, wie die deutsche Journaille lediglich bemüht ist, das Muster nicht zu erkennen.

  8. Ich habe mich an solche Ereignisse gewöhnt, das ist schliesslich die „neue Realität“ und ich bin ja kein Rechter. Wenn die Staatsmedien, die für mich denken, nicht gross darüber berichten muss man das auch nicht so hoch hängen, das tun nur Rechte. Betrachten wir es als einen Teil der Postkolonialen Wiedergutmachung dass wir uns schuldig fühlen müssen.

  9. „Das getötete Mädchen habe die deutsche Staatsbürgerschaft besessen und einen türkischen Migrationshintergrund, hieß es aus dem Innenministerium.“

    „…………und einen türkischen Migrationshintergrund“. Das schließt eventuell nicht aus, dass die „türkische Gemeinschaft“ sich selber näher mit dem Täter befassen könnte..

    • „Wir haben noch keinen Namen für diese Vereinigung“, sagte eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe der Deutschen Presse-Agentur.
      Diese begründe sich den Erkenntnissen zufolge auf Verschwörungsmythen. Die Mitglieder seien der festen Überzeugung, dass Deutschland derzeit von Angehörigen eines sogenannten Deep States, eines „tiefen Staats“, regiert werde, hieß es in einer Mitteilung.“

      „Deep“ – liegt hier vielleicht ein Schreibfehler vor?

    • Guido Scholzen

      Wie bitte soll eine solche zusammengewürfelte Truppe einen „Staatsstreich“ bewerkstelligen? Das ist doch lächerlich. Die grün-versiffte Staatselite sieht langsam weiße Mäuse.
      In der Online-tagesschau ist dies aktuell die Meldung Nr.1.
      https://i.ibb.co/HYGWkCr/tagesschau-20221207-1655.jpg

      Ich habe fast den Eindruck, dass man diesen Reichsbürger irgendwie dankbar ist: Diese ‚Staatsstreich-Affäre‘ bietet einen willkommenen Anlass, nicht mehr über Illerkirschen und vergleichbare Taten berichten zu müssen.
      Und wenn es in Berlin tatsächlich einen ‚Putsch‘ geben würde? Dann wären sogar ein Haufen Moslems darüber froh, wenn diese Gottlosen endlich weg vom Fenster wären.

  10. Aber selbstverständlich Daxi, weder einen gestörten Migranten noch euch rechten auch nur einen Hauch von Luft zum Atmen geben !!
    Ihr seit das gleiche Gesindel mit der gleichen Ideologie.
    Ich habe mich auch an die Realität gewöhnt, Geistes kranke und Nazis nur die frage die ich mir stelle wo ist der unterschied

  11. Ich fass es nicht

    „Motiv noch unklar“ Wenn ich sowas lese oder höre! so ein Abschaum braucht kein Motiv um so ein abscheulisches Verbrechen zu begehen, er tut es einfach!! Die Frage nach dem „Motiv“ dient nur zur Ablenkung bzw.Vertuschung seitens der öffentlich unrechtlichen Medien und Behörden um die Bevölkerung für dumm zu verschleissen

  12. Peter Müller

    Das Motiv . Man hat ihm eine Unterkunft gegeben. Geld für sein überleben. (Essen, Handy, Zigaretten z.b. ). Eine Arbeitsstelle angeboten. Konnte wohl nicht mit seinem Glück umgehen. Da muss man ja depressiv werden.

  13. Mehr als eine Woche nach dem Angriff auf zwei Mädchen in Illerkirchberg durfte die verletzte 13-Jährige das Krankenhaus verlassen. Sie sei in dieser Woche auch schon vernommen worden, sagte ein Sprecher der Ulmer Staatsanwaltschaft. Bei dem Angriff am 5. Dezember waren die Mädchen auf dem Schulweg von einem Mann aus Eritrea attackiert worden. Die 13-Jährige wurde schwer verletzt. Ihre 14 Jahre alte Freundin starb. Die Tatwaffe dürfte ein Messer gewesen sein.

    Der 27-jährige mutmaßliche Täter sitzt wegen Mordes und versuchten Mordes in Untersuchungshaft. Laut Staatsanwaltschaft gibt es keine Anhaltspunkte dafür, dass Opfer und der Asylbewerber sich kannten. Das Motiv für den Angriff ist bislang unklar. Der Mann schweigt zu den Vorwürfen, wie der Sprecher sagte.

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