Raus aus der Champions League, raus aus Ligapokal und FA-Cup und in der Premier League derzeit nur auf Platz 5: Der deutsche Trainer Ralf Rangnick und Superstar Cristiano Ronaldo bekommen nach der 0:1-Pleite von Manchester United gegen Atlético Madrid im Achtelfinale der Königsklasse viel Kritik zu hören.
„Wir haben schon viele Schmerzen ertragen müssen, und ich denke, es werden noch mehr, bis wir wieder da sind, wo wir sein wollen“, so Club-Legende Paul Scholes. „Das Allererste, was dieser Verein tun muss, um auch nur annähernd wieder die Meisterschaft zu gewinnen, ist, einen richtigen Trainer zu finden, der für diese Mannschaft arbeitet.“ Nach dem 0:1 im Rückspiel des Achtelfinales gegen Atlético Madrid meinte Scholes sogar: „Wenn Diego Simeone sie trainieren würde, wären sie weitergekommen.“
Das, was die spanische Mannschaft des knorrigen Argentiniers ausmacht, der im Sprint den Platz nach dem Schlusspfiff Richtung Kabine verließ, fehlt auch nach Ansicht der weiteren Club-Legende Rio Ferdinand der United-Mannschaft. Eine Einheit zu sein, in der die Spieler machen, was ihr Trainer ihnen sag. „Dagegen schauen sich bei United alle an und fragen sich: Wer zaubert den magischen Trick aus dem Hut?“
Ronaldo war es diesmal im Old Trafford auch nicht. Kein einziger Torschuss für den 37 Jahre alten Fußball-Superstar. Zweimal erst – 2003 und 2011 passierte dem Portugiesen das in der Champions League, wie „The Sun“ auflistete.
„Die märchenhafte Rückkehr von Cristiano Ronaldo verläuft nicht nach Plan“, bilanzierte das Boulevardblatt. „Er war ein Geist, einer von vielen“, befand der „Independent“. Mit zusammengepressten Lippen verließ Ronaldo den Rasen, noch am Abend war nichts von ihm zum Spiel zu vernehmen.
Nach dem 1:1 im Madrid, das dem britischen Traditionsclub alle Optionen offen gehalten hatte, reichte den spanischen Gästen das Tor per Kopf von Renan Lodi in der 41. Minute. Die anstehende Länderspielpause sei gar nicht so schlecht, meinte United-Coach Rangnick, der seit Anfang Dezember vergangenen Jahres den Premier-League-Club trainiert: „Vielleicht können sie den Frust verarbeiten, den sie gerade verspüren.“ (dpa/cre)