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Unglaublich: Rote Teufel verspielen frühe 2:0-Führung, verlieren gegen Schweiz 2:5 und verpassen „Final Four“

18.11.2018, Schweiz, Luzern: Der Schweizer Ricardo Rodriguez erzielt den Anschlusstreffer zum 1:2 per Elfmeter gegen Belgiens Torhüter Thibaut Courtois und leitet damit den Untergang der Roten Teufel ein. Foto: Dirk Waem/BELGA/dpa

Die belgische Fußball-Nationalelf hat am Sonntag den Einzug in die Finalrunde der Nations League verpasst. Die Roten Teufel verspielten eine frühe 2:0-Führung und verloren gegen wie entfesselt aufspielende Schweizer 2:5.

Auch für dieses letzte Spiel musste Belgiens Nationalcoach Roberto Martinez auf Mittelstürmer und Torjäger Romelu Lukaku verzichten, jedoch wurde nicht wieder Michy Batshuayi aufgeboten wie am Donnerstag gegen Island. Vielmehr entschied sich Martinez für Dries Mertens als Sturmspitze, der diese Rolle auch in seinem Club SSC Neapel einnimmt.

Auch Nacer Chadli rückte in die Startelf, in der die Brüder Eden und Thorgan Hazard standen: Courtois – Alderweireld, Kompany, Boyata – Meunier, Witsel, Tielemans – Chadli, Mertens, T. Hazard, E. Hazard.

18.11.2018, Schweiz, Luzern: Der Belgier Thorgan Hazard (M) wird nach seinem Tor zum 0:1 von seinen Teamkollegen gefeiert. Foto: Dirk Waem/BELGA/dpa

Belgien hatte einen Blitzstart mit einem Tor nach nur zwei Minuten durch Thorgan Hazard, der von einem monumentalen Fehler des Schweizers Elvedi profitierte, um das 0:1 zu erzielen.

Eine Viertelstunde später war es wieder Thorgan Hazard, der mit einem Schuss à la Kevin De Bruyne im WM-Viertelfinale gegen Brasilien ins Schwarze traf – 0:2.

Wer gedacht hatte, die in ihren gelben Ersatztrikots spielenden Roten Teufel hätten die Finalrunde der Nations League bereits erreicht, wurde in der Folgezeit eines Besseren belehrt. Durch einen von Chadli verschuldeten Foulelfmeter gelang Rodriguez der Anschlusstreffer – 1:2. Damit leiteten die Eidgenossen die Wende ein.

Schweizer wie entfesselt, Belgier viel zu passiv

Die Schweizer schöpften neue Hoffnung und drehten total auf. In der 31. Minute und in der 44. Minute drehte Seferovic den Spieß herum mit zwei Treffern. Zur Pause führten die Gastgeber 3:2. Dieses Ergebnis reichte Belgien noch, um die „Final Four“ zu erreichen, doch durfte den Schweizern kein weiterer Treffer gelingen.

18.11.2018, Schweiz, Luzern: Die Schweizer Haris Seferovic (l) und Nico Elvedi freuen sich über ein Tor. Foto: Alexandra Wey/KEYSTONE/dpa

In der zweiten Halbzeit hatte die Schweiz etwa zehn Minuten nach Wiederanpfiff eine sehr gute Chance durch Seferovic, doch zum Glück für Belgien ging der Ball am Tor von Courtois vorbei.

Die Gastgeber machten weiter Druck, Shaqiri trieb die Eidgenossen immer wieder an. In der 62. Minute gelang Elvedi nach einer scharfen Flanke von Shaqiri in den Strafraum das 4:2. Damit war die Schweiz für die „Final Four“ qualifiziert. Unglaublich!

In der 68. Minute parierte der Schweizer Torhüter Sommer einen Schuss von Eden Hazard, der in der Schlussphase noch einen Lattentreffer landete. Dann erzielte Seferovic das 5:2 für die Schweiz. Unfassbar!

Es blieb beim 5:2-Sieg der Eidgenossen, der einen Schatten wirft auf dieses aus belgischer Sicht denkwürdige Jahr 2018 und den 3. Platz bei der WM in Russland. Die „Final Four“ der Nations League finden ohne Belgien statt. Leider.

An der Finalrunde Anfang Juni 2019 in Portugal nehmen Portugal, England und die Schweiz teil. Der vierte und letzte Platz wird an diesem Montag zwischen Frankreich und Holland vergeben. Weltmeister Frankreich muss auf einen Sieg Deutschlands gegen die Niederlande hoffen. (cre)

7 Antworten auf “Unglaublich: Rote Teufel verspielen frühe 2:0-Führung, verlieren gegen Schweiz 2:5 und verpassen „Final Four“”

  1. Die Roten Teufel haben eine Lektion erteilt bekommen, aus der sie lernen sollten, damit ihnen so etwas so schnell nicht wieder passiert. Wenn man 2:0 führt und dann noch 2:5 verliert, dann ist das nicht mehr normal. Hoffen wir mal, dass Belgien jetzt wieder etwas bescheidener wird.

  2. Beobachter

    Ich finde, dass die Belgier in der ersten halben Stunde sehr gut gespielt haben, doch dann die Schweizer dank eines an diesem Tag überragenden Shaquiri auftrumpften. War trotzdem ein schönes Spiel. Man muss auch mal verlieren können, auch wenn die Finalrunde der grossen Mannschaften im Juni ohne Belgien und auch ohne Deutschland stattfindet.

  3. Ach Gott, war das ein Trauerspiel!

    Noch vor wenigen Tagen wurden bei uns sehr viele überhebliche, arrogante, gehässige Kommentare zum Abstieg der Deutschen aus der 1. Klasse der Nations League abgegeben. Ich dachte damals schon an das Sprichwort „Hochmut kommt vor dem Fall“. Nun sind wir gefallen. Wir sind auf den Boden der Realität gefallen.

  4. Peter Müller

    Daran sieht man, wie schnell der Ruhm verblasst. In der Vergangenheit kann man träumen, aber die Gegenwart sieht anders aus. Mannschaft die über Jahre hinaus auf hohem Niveau spielen, wissen das man immer daran arbeiten muss, sonst bleibt man eine Eintagsfliege.

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