Politik

Robert Nelles bedauert bei Video-Pressekonferenz der CSP: „Der HoReCa-Sektor wird im Stich gelassen“

Bild links - Video-Pressekonferenz der CSP mit Robert Nelles (l) sowie Pascal Arimont (r. oben), Colin Kraft (r. Mitte) und Christian Schmitz (r.unten, Grenz-Echo). Bild rechts - Ein Hund sitzt hinter der Tür eines geschlossenen Restaurants in Hasselt. Foto: Charlotte Gekiere/BELGA/dpa

Die CSP hat am Dienstag erstmals eine Video-Pressekonferenz abgehalten. Neben Vertretern der Medien nahmen führende Mandatare der deutschsprachigen Christlich-Sozialen an der Konferenz teil. Thema war die katastrophale Lage im Hotel-, Restaurant- und Gaststättengewerbe infolge der Zwangsschließungen wegen Corona.

Die fehlende Entscheidung des Nationalen Sicherheitsrates zur Öffnung des HoReCa-Sektors sei „nicht hinnehmbar“, sagte Robert Nelles, wirtschaftspolitischer Sprecher der CSP-Fraktion im PDG, der die Regierungen auf allen Ebenen zu unmissverständlichem Handeln aufforderte.

Beschäftigungs- und wirtschaftspolitisch gelte dieser Sektor als Schwergewicht in unserer Gegend, dem unbedingt Planungssicherheit einzuräumen sei. Die Zeit des Abwartens sei vorbei, so Nelles.

Ein wegen der Corona-Maßnahmen geschlossenes Restaurant und Hotel in Brügge. Foto: Shutterstock

Während für die meisten Bereiche angekündigt werde, „ab wann“ gewisse Regelungen gelockert würden, gelte für das Gaststättengewerbe die Formel: „Nicht vor einem bestimmten Datum“. Genau das gebe dem HoReCa-Sektor weder Perspektiven noch Planungssicherheit.

Nelles: „Ich verstehe das Zögern des Nationalen Sicherheitsrates nicht. Natürlich muss bei der Wiedereröffnung von Restaurants, Terrassen und Cafés sichergestellt sein, dass alle gesundheitsrelevanten Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden. Aber warum sollte dieser Sektor dazu nicht selber in der Lage sein? In anderen Bereichen gelingt das doch auch.“

9 Prozent aller Betriebe und ca. 750 Beschäftigte in der DG

Das HoReCa-Gewerbe ist einer der am härtesten von der Corona-Krise betroffenen Sektoren. „Dieses Gewerbe stellt rund 9 Prozent aller Betriebe mit ca. 750 Beschäftigten in der DG dar, womit die Bedeutung für den Fremdenverkehr auf der Hand liegt“, betonte Nelles.

Die CSP forderte die Regierung der DG auf, alles Erforderliche zu unternehmen, damit der HoReCa-Sektor diese schwere Krise überstehe. Besonders müsse bei den Regierungen der Wallonischen Region und auf föderaler Ebene interveniert werden, um eine besondere Unterstützung dieses Sektors zu erwirken.

07.05.2020, Nordrhein-Westfalen, Aachen: Menschen sitzen hinter zusammengestellten Stühlen auf einer Treppe in der Sonne. Seit dem 11. Mai sind in der Kaiserstadt die Gaststätten wieder offen. „Es ist nicht logisch, dass bei fast identischen Infektionszahlen ein Restaurant, Café oder Hotel in Aachen öffnen kann, ein Restaurant, Café oder Hotel in Eupen aber nicht“, so Pascal Arimont. Foto: Oliver Berg/dpa

Nach Meinung der CSP muss im zweiten Halbjahr 2020 für den HoReCa-Sektor eine allgemeine Steuererleichterung erfolgen, etwa in Bezug auf Soziallasten, Lohnnebenkosten und Mehrwertsteuer (6 Prozent). Ferner müssten die bereits ergriffenen Maßnahmen bezüglich Überbrückungsrecht oder Kurzarbeit verlängert werden. Neben diesen Maßnahmen müsse die Betriebshilfe der Wallonischen Region (5.000 Euro) ein weiteres Mal ausgezahlt werden, da sich die Öffnung der Betriebe des HoReCa-Sektors hinauszögere.

Die Perspektive für den Horeca-Sektor müsse schließlich auch im Licht der Grenzschließungen bewertet werden, meinte der EU-Abgeordnete Pascal Arimont (CSP-EVP). Die Forderung, die Grenzkontrollen einzustellen und die Einreisebeschränkungen abzubauen, müsse auf Ebene der Euregio koordiniert sein. Dies habe das Krisenzentrum bisher nicht getan.

„Es ist nicht logisch, dass bei fast identischen Infektionszahlen ein Restaurant, Café oder Hotel in Aachen öffnen kann, ein Restaurant, Café oder Hotel in Eupen aber nicht. Das führt berechtigterweise zu Unmut und einer drastischen Verringerung der Akzeptanz der Maßnahmen. Die Forderung der Grenzöffnung ist daher verbunden mit einer schnelleren Öffnung des Hotel-, Restaurant- und Gaststättengewerbes in Belgien“, so Arimont. (cre)

Zum Thema siehe auch folgende Artikel auf OD:

26 Antworten auf “Robert Nelles bedauert bei Video-Pressekonferenz der CSP: „Der HoReCa-Sektor wird im Stich gelassen“”

    • Deuxtrois

      Ja, früher hat man seine Stammtischparolen in Kneipen über 5 Bier verteilt, nun kommen alle nur noch hier her. Schade eigentlich. Ist es nicht die belgische Regierung, die den Horeca-Sektor durch unverhältnismäßige Maßnahmen hat schrumpfen lassen? Die Hilfen für diese Betriebe sind nun mehr als gerechtfertigt.

      • Da gebe ich ihnen Recht Herr (2×3)x3.
        Finden Sie auch das so mancher Lohn nicht in Relation zur geleisteten Arbeit steht?
        Die Pflegerin gestern in der Notaufnahme von Sankt Vith die auch noch ein Geschenk für die Kleine hatte, die war echt super. Dem Kleinen mit den Schmerzen im Mund wUrde auch super geholfen!
        Ob das wohl logisch ist das die nach der Nachtschicht mit so wenig Kröten nach Hause geht während unsere Lenker und Denker schon nach 5 Jahren ausgedient haben???
        Jeder macht Fehler, ich hab deren einen Haufen gemacht aber gerecht finde ich das nicht. Das mit der wunder vollen Pflegerin gestern. 🙂

  1. dr fritz van ut jen aunderstadt

    Jaja CSP… wo seid hier hingekommen, nur noch am motzen. brauchts echt eine Pressekonferenz, um fest zustellen, dass das HORECA Gewerbe am Boden liegt? Vergleichbar mit dem Arbeitsamt, Herr Nelles… liegt auch am Boden, ganz ohne CORONA. Ist es nicht möglich mal selber Konzepte vorzulegen? Nee wir erwarten… viel blabla um gar nichts. Arimont schreit seit nach Wochen nach offenen Grenzen…klasse wie zig andere in Social Medias, um Europas Willen??? lach, wenn es heißt Europa Wahlen, schreiben die Leute, welche gerade nach offenen Grenzen schreien, was sollen wir denn da wähle …überflüssig…
    Krafft schreit nach Perspektiven für September…typische Lehrer, was in den beiden Ferienmonaten passiert ist egal, Lehrer haben ja Ferien…

    NICHTS, NULL, NADA, NOTHING, nur Gejammer

    • @ dr fritz van ut jen aunderstadt: Sie scheinen mir nicht nur ziemlich dumm zu sein, sie zeigen es auch noch. Und was das Gejammere betrifft, Ihr Gejammere ist nicht zu überhören. Was Herr Kraft fordert, ist absolut berechtigt, vor allem für Schüler, die noch nicht das Glück haben, in die Schule zurückzukehren. Und das mit den Lehrern, die zwei Monate Ferien haben, ist ein alter Hut. Das zeigt, dass Sie vom Unterrichtswesen keine Ahnung haben.

      • dr fritz van ut jen aunderstadt

        Ah die Zentrale der CSP antwortet.
        Ich jammer nicht, ich zähle auf!
        Vielleicht übertreibe ich mit 2 Monate Ferien, für den ein oder anderen Lehrer, aber das ist kein alter Hut, denn das war schon beabsichtigt. Und, gerade in dieser Zeit hat sich bei meinen Kindern gut gezeigt, wer Lehrperson ist und wer nicht.
        Nun zum Thema dumm zitiere ich gerne Shakespeare (oder war es Shake Beer?)
        „Der Narr hält sich für weise, aber der Weise weiß, daß er ein Narr ist.“

        In diesem Sinne…Blob, denn Blob heisst Stopp (1,2 oder 3 TV Kindershow)

  2. Walter Keutgen

    dr fritz van ut jen aunderstadt, na ja, die Mutterpartei der CSP, CDH, hat noch 5 Sitze von 150 in der Kammer. Die Schwesterpartei CD&V hat 12. In Parlament der DG hat die CSP 6 von 25. Im Wallonischen Parlament hat CDH 10 von 75. Dort könnte Nelles was bewirken, obwohl CDH jetzt in der Opposition ist.

  3. alter weißer mann

    In den meisten deutschen Städten sind die Restaurants und Cafe’s wieder offen,und Mensch kann es sich auf auf den Terrassenstühle gemütlich machen. Mit dem notwendigen Abstand natürlich. Niemand muß auf die Treppe sitzen, weil die Stühle eingeklappt sind.

  4. Alter Eupener

    Ein Märchen der Zukunft:
    Es war einmal eine Zeit, da konnte man in ein gemütliches Restaurant gehen und wurde von netten Kellnern am Tisch bedient.
    Man konnte auch an einer Theke sitzen und bei einem Bier oder Glas Wein mit Freunden und Bekannten Unterhaltungen führen.
    Doch irgendwann kam ein böser Virus und alle Politiker spielten verrückt, sie schafften es in kurzer Zeit eine Katastrophe auszulösen die kein Virus anrichten kann.
    Denn die Nachfolgeschäden waren schlimmer als jedes Virus!
    Und wenn sie nicht gestorben sind dann haben sie jetzt eine sichere Pension und wir keine Gastronomie mehr.
    Vielen Vielen Dank ihr …….

  5. Felix Falkenstein

    Ich staune ,mit welcher Arroganz da jemand aus der Unterstadt,
    Menschen mit Häme überschüttet.
    Ich kenne Robert Nelles als einen fairen und fähigen Zeitgenossen.
    Kritisch, aber nie ein böses Wort. Nachdenklich und zugleich weltoffen.

    • Wahl, Joachim

      Sehr geehrter Herr Falkenstein, Leute im Netz anonym zu beschimpfen, ist hier die Norm. Ich kenne Herrn Nelles nicht. Bitte haben Sie aber Verständnis für Unternehmer, die auf ihr Geschäft angewiesen sind. Banken kennen auch nur freundliche Worte, wenn säumige Zahlungen ausstehen. Mit Bekundungen ist den Leuten nicht geholfen. Ich weiss, wovon ich rede.

  6. Wie soll man denn dem HoReCa-Sektor „Planungssicherheit“ geben ? Man kann ihn höchstens finanziell unterstützen, nur, wo liegen die Grenzen ?
    Ich gehe mal davon aus, dass sich jeder Betroffene Gedanken über eine Wiedereröffnung seines Lokals gemacht hat und ihm bewusst ist, dass es fast ausgeschlossen ist, eine Verbreitung des Virus zu vermeiden.
    Die einzige Lösung wäre, eine Ansteckung in Kauf zu nehmen. Aber wollen wir das ?

  7. Hallo meine Freunde der Kneipen und Restaurant
    Ich weiß nicht wie das weiter geht
    Wir haben in Eupen nur nach ne Hand voll Kneipen
    und Restaurant , Wenn das mit dem Corona vorbei ist , haben wir noch weniger
    Angeblich am 8/06/2020 soll es ja wieder los gehen, ich Glaube es ist zu Spät
    Wir müssten auf die Strasse gehen und einen Protest Zug durch die Stadt machen
    Für alle die im HORECA Sektor arbeiten (alles nur satire)

  8. Volkshochschule

    Ganze Bevölkerungsschichten werden verarmen in der Weltwirtschaftskrise 2020 und haben daher auch keine Mittel mehr um die Gastronomie aufzusuchen. Merkel und Macron beraten über ein Programm zum Wiederaufbau, manch einer hat die Dimension der Krise noch gar nicht richtig erfasst.

  9. Personalkosten

    „zum Glück“ wird in vielen Teilen des Horeca ein gewisser Teil des Personals teilweise oder komplett schwarz bezahlt (Aushilfen, Studenten,…). Somit reduzieren sich die laufenden realen Personalkosten auf das festangestellte Personal ohne Überstunden und komplett raus sind die Aushilfen und Studenten.
    In manchen Betrieben ist der Anteil wirklich hoch. Vielleicht hilft es einigen Betrieben in der Krise um zu überleben.

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