Wenn Autos erst einmal vollautomatisch fahren, scheidet der Mensch als Unfallursache aus, hoffen Optimisten. Doch solange der Fahrer beim teilautomatisierten Fahren hin und wieder eingreifen muss, steige das Unfallrisiko, mahnt die Unfallforschung der Versicherer.
Wenn Autos künftig vollautomatisch fahren (siehe Grafik am Ende des Artikels), kann dies nach Einschätzung von Experten zu einer deutlichen Senkung der Unfallzahlen und einer drastischen Verminderung der Schadenssumme führen.
Denn, so schreibt beispielsweise der Auto Club Europa (ACE): Maschinen werden nie müde, sie können schneller reagieren als der Mensch und sie können gleichzeitig mehrere Objekte im Blick behalten. Dies werde mehr Verkehrssicherheit schaffen.
Schon bald teilautomatisiert
„Kurzfristig darf man sich allerdings nicht zu viele Hoffnungen machen“, warnt der Unfallforscher Siegfried Brockmann zum Auftakt des 56. Verkehrsgerichtstags an diesem Mittwoch. Der Expertenkongress wird bis Freitag (26. Januar) in Goslar auch über das Thema „Automatisiertes Fahren“ diskutieren.
„Denn bis Autos wirklich vollautomatisch fahren, wird es noch lange dauern“, sagt Brockmann. Teilautomatisiertes Autofahren dagegen, bei dem die Fahrer das Fahrzeug überwachen müssen, werde es schon bald geben. Dabei sehe er jedoch große Risiken, sagt der Leiter der Unfallforschung der Versicherer (UDV).
Nach der jüngsten Änderung des Straßenverkehrsgesetzes ist es Fahrern erlaubt, sich während einer hoch- und vollautomatisierten Fahrt vom Verkehrsgeschehen abzuwenden. Sie müssen aber so aufmerksam bleiben, dass sie die Fahrzeugsteuerung unverzüglich übernehmen könnten, wenn das System sie dazu auffordert oder sie aufgrund offensichtlicher Umstände erkennen müssen, dass die Voraussetzungen für den Einsatz des Systems nicht mehr vorliegen.
Nach Ansicht des ADAC ist derzeit allerdings unklar, was die Nutzer hoch- und vollautomatisierter Fahrfunktionen während der Nutzung tun dürfen beziehungsweise zu unterlassen haben – etwa mit dem Tablet im Internet surfen, Zeitung lesen oder schlafen. „Die Nutzer benötigen Rechtssicherheit“, sagt der Verkehrsjurist Markus Schäpe.
Die Technik muss besser werden
Siegfried Brockmann sieht ein ganz anderes Problem: „Die meisten Fahrer dürften nicht in der Lage sein, das Kommando in Sekundenschnelle selbst zu übernehmen, wenn das System aussteigt“, meint der Unfallforscher. Und teilautomatische Systeme würden in vielen Fällen aussteigen, etwa bei einer fehlenden Fahrbahnmarkierung oder bei plötzlich einsetzendem Schneefall.
Nach dem derzeitigen Stand müssten Fahrer dann in der Lage sein, innerhalb von vier Sekunden die vollständige Kontrolle über das Fahrzeug zu übernehmen. „Unsere Studien zeigen allerdings, dass man mindestens zwölf Sekunden dazu braucht“, sagt Brockmann. In der Zeit dazwischen bestehe größte Unfallgefahr.
„Grundsätzlich können autonom fahrende Autos und Lkw zwar einen Gewinn für die Verkehrssicherheit darstellen, wenn sie fehlerfrei funktionieren“, glaubt der Leiter der UDV-Unfallforschung. „Aber die Technik muss besser werden“, sagt Brockmann. „Solange es die Industrie nicht schafft, ausreichend lange Vorwarnzeiten für die Kontrollübernahme zur Verfügung zu stellen, dürfen solche Fahrzeuge nur von professionellen Testfahrern bewegt werden.“
Beim Verkehrsgerichtstag wird auch über den Versicherungsaspekt des automatisierten Fahrens und die Frage diskutiert, wer haftet, wenn ein automatisiertes Fahrzeug an einem Unfall beteiligt ist: Fahrer, Halter, Hersteller oder Versicherer.
Für den ADAC ist klar: Die Kfz-Haftpflichtversicherung muss alle Schäden regulieren. Sollte ein Unfall durch die automatische Fahrfunktion verursacht worden sein, müsse die Versicherung des Herstellers übernehmen.
Was ist mit Gefährdungshaftung?
Nach Ansicht des ACE Auto Club Europa müssen die rechtlichen Rahmenbedingungen dringend geklärt werden, auch wenn das automatisierte Fahren noch in weiter Ferne liege.
In einem Papier der Verbraucherzentrale Bundesverband zum Verkehrsgerichtstag heißt es dazu, die Gefährdungshaftung sollte den Hersteller treffen. Denn nur dieser habe Einfluss auf die Sicherheit seiner Produkte.
Die Kfz-Haftpflichtversicherer sehen keinen großen Handlungsbedarf. „Kommen Dritte beim Betrieb eines Fahrzeugs zu Schaden, spielt es für eine Entschädigung durch die Versicherung keine Rolle, wer oder was einen Unfall verursacht hat», sagt ein Sprecher des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherer (GDV). Unfälle durch automatisierte Fahrzeuge sind davon heute schon ebenso umfasst wie etwaige Unfälle, die infolge eines Hackerangriffs auf vernetzte Autos entstehen.“ (dpa)
Nachfolgend eine interessante Grafik von dpa zum selbstfahrenden Auto der Zukunft:
Wie ein selbstfahrendes Auto funktioniert zeigt die dpa_infografik (ae) pic.twitter.com/VSbSb3AFQI
— dpa (@dpa) January 24, 2018
Der grösste Schwachsinn aller Zeiten!
Teilautomatisiertes Denken wurde den meisten Menschen ja schon beigebracht.
Der Mensch entwickelt sich immer mehr zum Krüppel der Technik!!!
Der Fortschritt lässt sich nicht aufhalten. Leider neigen viele Menschen dazu, immer nur das Negative zu sehen.
Fortschritt wovon? Von der Vernunft. Natürlich läßt sich „Fortschritt“ aufhalten! Er ist menschen-gemacht, aslo läßt er sich aufhalten. Wieso zum Teufel ist man denn so erpicht, alles zu automatisieren? Schwachsinn, selbstmörderischer Schwachsinn!
Man kann wirklich nur hoffen, dass dieser Schwachsinn niemals erlaubt wird! Dieselben Ingenieure, die bis heute noch zu dämlich sind einfachste Komfortelektronik zu konstruieren, sollen selbsfahrende Autos auf die Straße bringen?! Wenn diese Autopiloten genau so „zuverlässig“ arbeiten wie die restliche Elektronik heutiger Autos, gibt es nach deren Einführung einen neuen Negativrekord bei den Verkehrstoten!
Teilautomatisiertes Fahren ist sogar hochgradig gefährlich! Der Fahrer wähnt sich in Sicherheit und die Elektronik verlässt sich auf den Fahrer. Da würden die Unfallzahlen explodieren! Die ohnehin schon teuersten Autoversicherungen der Welt hier in Belgien würden noch teurer!