Notizen

Red Flames verlieren nach einer starken Leistung 0:1 gegen Schweden durch ein Gegentor in der Nachspielzeit

22.07.2022, Großbritannien, Manchester: Belgiens Torhüterin Nicky Evrard (l) pariert vor Schwedens Amanda Ilestedt (2.v.r.). Foto: Jon Super/AP/dpa

Aus der Traum! Die belgische Frauenfußball-Nationalelf hätte fast eine Sensation geschafft. Die Red Flames verloren gegen Mitfavorit Schweden durch ein Gegentor in der Nachspielzeit 0:1.

Schweden ist damit nach England und Deutschland in das Halbfinale der Fußball-Europameisterschaft der Frauen eingezogen.

Rund 7.500 Zuschauern in Leigh. Die Startelf der Red Flames: Evrard – Deloose, Kees, De Neve, Philtjens – Biesmans, Vanhaevermaet, Minnaert – Cayman, De Caigny, Wullaert.

Die erste Möglichkeit hatten die Schwedinnen in der 6. Minute durch Angeldal, deren Schuss Torhüterin Evrard zur Ecke abwehrte.

22.07.2022, Großbritannien, Leigh: Die Schwedin Stina Blackstenius (r) scheitert an der belgischen Torhüterin Nicky Evrard, die den Ball abfängt. Foto: Tim Goode/PA Wire/dpa

Die Red Flames spielten gut mit in der Anfangsphase, sie kombinierten gut. In der 11. Minute kam Schweden nach einem Fehlpass von Deloose zu einer weiteren Chance, aber zum Glück für Belgien ging der Ball übers Tor von Evrard, die in der 14. Minute eine richtig gute Szene hatte, als sie bei einem Kopfball von Ilestedt den Ball abwehren konnte.

In der 24. Minute glaubte man, dass den Schwedinnen die Führung gelungen war, als nach einem unnötigen Ballverlust der Red Flames Schweden einen Konter startete, den Blackstenius nutzte, um Evrard im Tor der Belgierinnen zu überlisten. Zum Glück für Belgien wurde der Treffer durch den VAR wegen Abseits aberkannt. Eine ganz knappe Entscheidung. Also immer noch 0:0.

Belgien hatte aber auch eine Torchance durch Vanhaevermaet, deren leicht abgefälschter Schuss aber am zweiten Pfosten vorbeirauschte.

22.07.2022, Großbritannien, Leigh: Der Kopfball der Schwedin Stina Blackstenius (11) wird von der belgischen Torhüterin Nicky Evrard abgewehrt. Foto: Nick Potts/PA Wire/dpa

Kurz danach brannte es wieder lichterloh im belgischen Strafraum. In der Hektik begrub Evrard den Ball unter sich.

Im strömenden Regen von Leigh hatte Schwedens Torhüterin Lindahl ab und zu auch etwas zu tun, so zum Beispiel in der 39. Minute bei einem Schuss von Wullaert.

Bis zum Halbzeitpfiff blieb es beim 0:0. Die Red Flames hatten sich gegen die Nummer 2 der FIFA-Weltrangliste und Nummer 1 Europas in den ersten 45 Minuten sehr gut aus der Affäre gezogen.

Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Schwedinnen das Tempo, aber die Belgierinnen blieben cool. Nach einer Stunde Spielzeit stand es zwischen der Nummer 2 und der Nummer 19 der FIFA-Weltrangliste immer noch 0:0.

Nach 70 Minuten wurden die Schwedinnen immer ungeduldiger. In der 72. Minute musste Belgiens Torhüterin Evrard wieder ihre Klasse unter Beweis stellen bei einem Kopfball von Blackstenius.

22.07.2022, Großbritannien, Leigh: Die Schwedin Linda Sembrant (3) erzielt das Tor zum 1:0. Foto: Nick Potts/PA Wire/dpa

In der 82. Minute hatte  Belgien noch einmal eine Möglichkeit durch Dhont, die etwas überhastet abzog und nur das Außennetz trifft. In der 89. Minute ging ein Schuss von Aslani am Tor von Evrard vorbei.

Als man dann schon glaubte, es werde in der regulären Spielzeit keinen Sieger geben, Schweden aber noch einen Eckstoß hatte, fiel dann doch noch der Siegtreffer für den Favoriten, 1:0. Das entscheidende Tor für das Team von Trainer Peter Gerhardsson erzielte Linda Sembrant in der zweiten Minute der Nachspielzeit.

Die Schwedinnen spielen nun am Dienstag in Sheffield gegen Gastgeber England um den Einzug ins Endspiel am 31. Juli im Wembley-Stadion von London.

Die Red Flames können trotzdem zufrieden sein: Sie haben erstmals das EM-Viertelfinale erreicht und der Nummer 2 der Weltrangliste alles abverlangt. Das müsste ihnen Mut machen im Hinblick auf die restlichen Spiele in der Qualifikation für die WM 2023 in Australien und Neuseeland. Der Gruppensieg ist zwar wenig wahrscheinlich, aber über die Playoffs der Gruppenzweiten könnte den Red Flames die erstmalige Teilnahme an einer WM-Endrunde gelingen. (cre)

4 Antworten auf “Red Flames verlieren nach einer starken Leistung 0:1 gegen Schweden durch ein Gegentor in der Nachspielzeit”

  1. Bitter in der 92. Minute mit 1:0 zu verlieren. Aber der Sieg der Schwedinnen war natürlich völlig verdient. In der zweiten Hälfte kamen wir ja nur noch selten aus der Umklammerung des Gegners heraus. Eine echte Torchance spielten sich die Belgierinnen erst recht nicht heraus. Insgesamt war es, im Vergleich zu anderen tollen Spielen bei dieser EM, ein Spiel auf sehr schwachem Niveau. Auch die favorisierten Schwedinnen enttäuschten auf der ganzen Linie. Mit so einer Leistung fliegen sie im Halbfinale raus.

  2. Belgien war eindeutig die schwächste Mannschaft, die die Gruppenphase überstanden hat. Das ist nicht verwunderlich, wenn man die krassen Unterschiede in der Förderung des Damenfussball in den verschiedenen Ländern vergleicht. Am Talent liegt es nicht. Die Red Flames, haben wieder tapfer gekämpft und alles in die Waagschale geworfen. Alle „Mann“, alle Beine, alle Füsse und auch sonst alle erlaubten Körperteile um den Rückstand zu verhindern. Bitter, dass es in der Nachspielzeit, dann doch nicht mehr zu verhindern war. Schlechtester Frau auf dem Platz war mal wieder das Schiedsrichter.
    Wie auch immer. Tolle Leistung unserer Damen. Es hat Spaß gemacht zu zugucken. Vorallem Fussball-Belgien in der Rolle des Underdogs und ohne( zu) hohe Erwartungshaltung mitzufiebern hat mir gefallen.

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern