Politik

Recht auf Zahlung mit Bargeld in der Verfassung: Der Vivant-Vorschlag wird von anderen Parteien abgelehnt

Illustrationsfoto: Shutterstock

Ende November 2020 hatte die Vivant-Fraktion angekündigt, dass sie im Parlament der DG den Vorschlag einer Resolution hinterlegen werde, der darauf abzielt, das Recht auf Zahlung mit Bargeld in der belgischen Verfassung zu verankern. Daraus wird jedoch  nichts.

„Jeder, der sich auch nur ansatzweise mit der Materie beschäftigt, kommt schnell zu dem Ergebnis, dass es von essentieller Bedeutung ist, das Bargeldsystem zu erhalten“, hatten Michael Balter, Alain Mertes und Diana Stiel ihren Vorschlag einer Resolution begründet.

„Der Resolutionsvorschlag wurde nun aber von der Mehrheit sowie den weiteren Oppositionsparteien im Parlament abgelehnt“, beklagt Vivant in einer Pressemitteilung. Mit den „weiteren Oppositionsparteien“ sind CSP und Ecolo gemeint.

Vivant-Fraktionssprecher Michael Balter (r) im Gespräch mit seinen beiden Kollegen Alain Mertes (l) und Diana Stiel (M) bei der konstituierenden Sitzung des Parlaments der DG. Foto: Gerd Comouth

„Die Regierungen beteuern fortwährend, wie wichtig ihnen das Bargeld ist, und dass sie keinerlei Pläne verfolgen dieses abzuschaffen. Das mag auf den ersten Blick so richtig sein.
Sie hindern die treibenden Konzerne und Banken aber keineswegs daran, dieses Ziel mit aller Vehemenz zu erreichen“, heißt es in der Pressemitteilung von Balter, Mertes und Stiel.

„Die Banken und Konzerne wissen also, dass sie freie Hand haben und das Wohlwollen der Regierungen ihnen sicher ist“, heißt es weiter. „Bargeld ist nach wie vor ein gesetzliches Zahlungsmittel und ein Händler darf eine Zahlung in Euro nicht ablehnen, sei es per Karte oder in bar (…) Es obliegt eigentlich dem Staat und seiner Bevölkerung, was für eine Form des Geldes sie sich wünschen, nicht den Konzernen.“

Die Vivant-Fraktion ist sehr erstaunt, dass dieser Vorschlag im zuständigen Ausschuss „so abrupt“ abgelehnt wurde (cre)

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:

73 Antworten auf “Recht auf Zahlung mit Bargeld in der Verfassung: Der Vivant-Vorschlag wird von anderen Parteien abgelehnt”

  1. Halbwahrheiten

    Dieser Vorschlag wurde nur abgelehnt weil die Idee von Vivant eingebracht wurde. Hieran erkennt man wessen geistes Kind die Regierenden, aber auch Ecolos und die CSP sind. Abartig.
    Da können Sie stolz drauf sein Herr Paasch und Co. !

  2. Liebe Vivanten, ihr habt ja eine lockere Einstellung zu Geld und möchtet das Geld frei ausgeben, so wie ihr es wollt. Gut. Ich hätte mal ein paar Fragen:

    Zahlt ihr dann eure Spenden an eure eigene Partei aus Mitteln des Steuerzahlers auch in bar oder wird das überwiesen? Wie war das in der Vergangenheit? Wie darf ich mir das vorstellen? Wurden die 48.500,00 € Spenden 2019 aus den vom Perlament gewährten Mitteln überwiesen? Hat sie der Abgeordnete Balter im Koffer an den Vorsitzenden übergeben?

    • AchGott :
      1) Ist es legal, dass Gelder, die vom Steuerzahler kommen und an die Vivantfraktion ausgezahlt werden, an die Partei gehen. Ist das nicht eine illegale Parteienfinanzierung?

      2) Wieso legt Vivant nicht offen, über welche Wege (Überweisung oder was auch immer…) Geld so an wen fliesst? Gibt es Gegenleistungen?

      Vivant soll gefälligst mal alles offenlegen, bevor Untersuchungsausschuss und/oder Staatsanwaltschaft zu bemühen sind.

    • Roje von Troja

      Wie? Die Vivantisten nehmen Geld vom Staat? SO viel Geld? Das kann ich nicht glauben. Aber sie geben es selbst an.

      Ist das „Doppelmoral“ Wissen das die Wähler dieser „Bewegung“?

    • Willst du deinen Kindern oder Enkelkinder zu Weihnachten einen Brief mit Geld schenken damit sie sich darüber freuen und sich was schönes kaufen können oder ist es dir lieber eine unpersönliche Überweisung zu machen?

      • Ja, na klar. Es sind ja diese Kleinigkeiten die ich meine. Deshalb würde ich gerne die Bargeld Zahlung auch beibehalten. Was Vivant, Politik, Sportler und Anderes Verbrechertum dazu meinen, ist mir schnuppe.
        Allerdings, Negativzinsen, werde I h mir von den Banken nicht in Rechnung stellen lassen.
        Man kann auch Zuhause Buchführung betreiben und das kostenlos!

        • Wie denn?

          @ Sybille

          “ … Allerdings, Negativzinsen, werde I h mir von den Banken nicht in Rechnung stellen lassen. Man kann auch Zuhause Buchführung betreiben und das kostenlos! …“

          Dann erklären Sie mal bitte wie das geht – sehr interessanter Ansatz!

    • Tja Ach Gott, jetzt mal Butter bei de Fische ...

      @ Ach Gott

      Tja Ach Gott, es reicht nicht Ihre diffamierende Brühe über Vivant auszukübeln, bringen Sie endlich Klarheit in die Sache – WARUM lehnt Ihre Partei diesen Vorschlag ab???

      Diese Frage geht auch an alle anderen Parteien, die diesem Vorschlag ablehnend gegenüber stehen.

      Ihre Antworten würden sicherlich nicht nur mich interessieren.

  3. schlechtmensch

    Und wieder ein guter Grund Vivant zu wählen. Die Ablehnung dieses Vorschlags demaskiert die etablierten Parteien mal wieder. Man könnte den Eindruck gewinnen dass der eine oder andere von der Wirtschaft oder den Banken geschmiert wird.

  4. Viel Geschrei und wenig Wolle ...

    Um diesen Vorschlag durchzusetzen, sollte VIVANT seine Mandatsträger in Kammer und Senat bemühen. Wenns keine gibt, Pech gehabt. Genauso gut könnte VIVANT den Weltfrieden beschließen. Es kümmert niemand, denn die DG ist nicht zuständig. Auch hier wieder von VIVANT: viel Geschrei und wenig Wolle.

  5. Ein Sklave aus der Eifel

    Da zeigen sich nach und nach die wahren Gesichter unserer Volksvertreter. DIE SCHEISSEN AUF DIE BÜRGER!
    Man kann von Vivant halten was man möchte, aber ihnen vorzuwerfen sie würden nichts tun und keine Vorschläge oder Lösungen bringen ist lächerlich.
    Wir werden uns noch wundern und wenn der Tag in Monaten, Jahren gekommen ist und die Menschen endlich verstanden haben was hier läuft und gelaufen ist, dann hoffe ich, dass auch die kleinen Politiker in der DG zur Rechenschaft gezogen werden.
    Die Wahrheit kommt immer ans Licht. Ich frage mich wie Paasch und Co noch in den Spiegel schauen können…

  6. Pensionierter Bauer

    Warum lehnen die anderen Parteien einen solchen wohl ab?
    Fast alle Parteien möchten den Überwachungsstaat durch die Hintertür durchsetzen, das haben Machtmenschen nunmal so an sich.

  7. Der gläserne Mensch!

    Der Vorschlag von Vivant muss unbedingt durchgesetzt werden. Wir werden in Zukunft mit SICHERHEIT negativ Zinsen bekommen (siehe EZB-Verhalten um verschiedene Staaten vor dem Bankrott zu schützen) und ohne Bargeld ist man dieser Enteignung hilflos ausgeliefert!

    • Bitte nicht „einfach“ interpretieren ich wäre voll und ganz für die Abschaffung des Bargeldes (alles hat Vor,- und Nachteile oder zumindest überwiegend) jedoch sind sie da nicht richtig informiert! Es gibr bereits jetzt sogenannte Wallets für Digitales Geld! Aber diese benötigen meiner Meinung nach ebenfalls einer doppelten Buchführung. Ich bin eh für Lösungen durch grundlegende tiefgreifende und Umfängliche Reformen, was die Kontrolle angeht, aber so das nur bei nicht legalen handeln die Entsprechende Person weder durch Bankgeheimnis noch durch Immunität (und andre Formen) geschüzt wird! Natürlich geht das nicht alles in einem Ruck aber ein (Nicht-Handeln ist für „mich“ mit Handlungsunfähigkeit gleichzusetzen) Und in dieser Handlungsunfähigkeit ist die Regierung „meiner“ Meinung nach geprägt! Vielleicht brauchen wir da auch einen Schnitt, der allen auch den Politikern erlaubt nicht Rechtmässiges Vermögen mit einer nicht all zu hohen Besteuerung in die Leagalität zu führen! Auch das hat natürlich einen Beigeschmack, doch wer glaubt den noch daran, das dort alles Sauber ist? In allen Bereichen der Gesellschaft (nicht jede Person) gibt es Leichen im Keller. Wenn wir unserer Generation und allen folgenden jedoch eine bessere Welt bescheren wollen, sollten wir dieses ganz kleine Große Problem jedoch lösen (oder zumindest damit anfangen). Schuldzuweisungen wird es auch dann noch geben usw. Es ist möglich alle Bereiche (Philosophie, Psychologie, Wirtschaft usw.usw. ) haben die gleiche Natur. Und wenn wir aus den einzelnen Ländern, Regionen, Kontinente, Menschen, Tieren, Erde kurz die Natur von der Cash Cow wieder zum Star machen wollen (Mc. Kinsey (Walldorfschulendiagramm) müssen wir handeln)!

  8. Zu diesem Artikel werde ich inn zwei Teilen kommentieren. Nachstehend direkt meine Position zum Thema Bargeld. Im folgenden Post meine Meinung zur Initiative Vivants.

    Ich bin strikter Verfechter des Bargelds und somit entschiedener Gegner seiner Abschaffung.
    Zuerst ist Bargeld ein Garant der Privatsphäre. Zahle ich in der Kneipe bar, ist heutzutage grundsätzlich alles versteuert, doch weiss niemand das ich – Der. – sich gerade ein dutzend Bier oder Wasser oder Fernet Branka genehmigt haben. Bei Zahlung mit Kreditkarte ist diese Information verfügbar. Analog verhält sich das bei der Getränkewahl eines Restaurantbesuchs.
    Auch könnte es vertraulich bleiben ob ich dem horizontalen Gewerbe einen Besuch abgestattet habe. Dessen Statut ist auch weiterhin dürftig, bestenfalls pharisäerhaft geregelt. Moralisten mögen diesen Absatz überschlagen.
    Restaurationsbedienstete erleiden gerade (aufgrund Covid) die Konsequenzen eines ähnlich prekären Statuts. 15-20% des Einkommens durch Trinkgelder, in der Regel Bargeld. Damit finanziert der vorsichtige Kellner die Ratenzahlung für sein Auto oder spart für die Familienurlaubsreise (gut die fällt dieses Jahr sowieso aus). Dem steht natürlich das Unverständnis für 20% unversteuertes Einkommen entgegen. Zumindest in unserer Gegend zeichnen sich aber nicht die Sozialisten als Vorreiter der belgischen; solches beobachtet man eher bei den Vordenkern der Ecolo, deren geistige Produktion in den letzten Jahren meist beim gläsernen radelnden Menschen landet (Fußgänger sollten entsprechendes Schuhwerk sorgen, Autofahrer gibt es ja nicht mehr). Fairerweise sollte der Grünkernfanatiker, der nach dem gelungen Familienabendessen geneigt ist dem freundlichen und emsigen Kellner einen Zehner zukommen zu lassen, diesen Betrag seiner staatstreuer Gesinnung folgend auf 23 Euro erhöhen.
    Beim Immobilienkauf ist mit Schwarz schon lange nichts mehr zu machen; Möbelkauf unterliegt auch den Geldwäschegesetzen und -kontrollen.

    Gedient wäre mit der Abschaffung den Banken: Kosten für Zählen, Aufbewahren, Versicherung für gesprengte Automaten.

    Gründe für Bargeld gibt es noch viele. Doch gilt es im nächsten Post die Vivant Initiative etwas näher zu beleuchten, bevor da auf einmal ein Denkmal steht.

  9. Die ostbelgische Frittürenpartei hat vorgeschlagen, es in die Verfassung aufzunehmen, dass jeder Bürger eine Frittenbude aufmachen darf. Zwar betonen die anderen Parteien, dieses Recht werde von niemandem bestritten, sie beteuern es sogar ständig. Aber egal, denn die verschiedensten Lieferdienste und andere Nahrungsmittelanbieter wären dabei, hätten sogar freie Hand, dieses Recht zu untergraben. Deshalb solle nun in die Verfassung, was ohnehin nicht verboten ist und was auch prima neben dem zum Beispiel Äpfelessen funktioniert. Aber egal. Das ist jedenfalls zu kurz gegriffen. Es wäre, da hier multinationale Lieferdienste und Nahrungsmittelkonzerne am Werk sind, sicher nützlich, das Thema zusätzlich noch in die Charta der Vereinten Nationen aufzunehmen.

  10. Nun aber zur Initiative Vivants.

    Die Bewegung sieht sich, als „Regionalpartei“ (wie auch ProDG eine ist) bemüßigt die Landesverfassung (eines Landes, das sich gerade abschafft) zu ändern.

    Die Ablehnung dieses Vorschlags durch die anderen (Lokal-)Parteien bewertet Vivant als Bündnis zwischen Regierungen, Konzernen und Banken. Welche Regierungen hier gemeint sind bleibt unklar. Banken locken Kunden mit erstmal gebührenfreien Kreditkarten um den schwer(er) kalkulierbaren Kostentreiber Bargeld loszuwerden. Konzerne werden wohl kaum mit Bargeld bezahlt werden (bei McDonalds z.B. bleibt Bares an den Franchisenehmern hängen). Kumulierte Feindbilder Regierungen, Konzerne, Banken erinnern mich an AfD; in letzter Zeit angereichert um die Sorge für die bürgerlichen Freiheiten.

    Letztere liegen auch mir am Herzen, doch möchte ich deren Pflege weder irgendwelchen Alternativen noch den Vivanten anvertrauen.

    Warum verwehren sich unsere anderen Regionalparteien dem Schutz des Bargeldes?
    – weil die Initiative von Vivant kommt?
    – ob deren Sinnlosigkeit: was kann das DG-Parlament denn an / über die Belgische Verfassung ändern?
    – weil SP ebenso wie Grün der Abschaffung des Bargeldes wohlwollend entgegensieht
    – weil Spitzenpersonal der PFF und der ProDG den Banken nahe steht?

    Ach was, ich mache mich hier der Überreflektion schuldig. Vivant hat mit einem Glückstreffer ein Thema aufgegriffen, dass mir am Herzen liegt und die andern haben etwas verpennt. Somit kein Grund Vivant hoch zu jubeln. Und die andern? Denen sollte man einen Wecker stellen. Oder es reicht nachzulesen, was nicht in der Pressemitteilung stand.

  11. Politischer Beobachter

    Ich weiß, anderes Thema aber vielleicht ein interessantes Experiment. Laut UN-Angaben ist Menschenhandel mit einem Umsatz von etwa einer Billion US Dollar jährlich das lukrativste Geschäft der Welt. 25 Millionen Menschen befinden sich in Zwangsarbeit und Sklaverei, 5 Millionen in Zwangsprostitution und sexueller Sklaverei, davon etwa die Hälfte Kinder und Jugendliche.
    Wie wäre es, wenn Vivant eine Resolution vorschlägt, die dieser Sauerei den Kampf ansagt? Als Transitgebiet zwischen dem in jüngster Zeit in die Schlagzeilen geratenen Antwerpener Hafen und Binnen-Europa ist es sehr wahrscheinlich, dass auch die DG beim Menschenhandel eine Rolle spielt und zwar eine ganz praktische.
    Die Reaktion der neu gegründeten Einheitspartei Ostbelgien auf eine solche Resolution würde mich schon sehr interessieren.

  12. Geld ist Lebensenergie

    Für die meisten ist ihr hart verdientest Geld = ihre Lebensenergie ! Es soll und darf keinem erlaubt sein sie zu bevormunden wie sie mit ihrer Lebensenergie umgehen wollen/möchten ! Daher ist jeder Angriff auf ihr/unser sauer verdientes Geld als Angriff auf ihr Leben zu bewerten !
    Wer also mit dem Geld anderer Geld verdienen will, muss dieses wie die Person, der es gehört achten, und ihm seinen Zu- und Umgang mit Diesem garantieren ! Ansonsten… wie heisst es im Märchen : „Klüppel aus dem Sack“ oder „Klüppel auf den Sack, der nicht hören will“, oder so ähnlich ….
    Das läuft dann unter gerechter und legaler Selbstverteidigung !

    • Karl Josef Dreschmang

      @ Klötschkopp!
      Bin auch Ihrer Meinung! Sonst ist unser MP ja immer schnell da mit Ansagen und Kommentaren. Was, und wie mögen dann die ganzen Nebenbei-Zahlungen in der Politik in Zukunft laufen?

      • Klötschkopp

        Ganz einfach! Mauschelei wird legalisiert und dem kleinen Scheißer wird die Hose ausgezogen.
        Aber es wäre wirklich interessant wie die anderen Parteien ihre Meinung begründen.
        Es wäre auch absurd daran zu glauben das die Bargeldabschaffung die Kriminalität abschaffen würde.
        Noch absurder ist es den Vorschlag von Vivant mit dem Argument zu widerlegen das es sowieso keinen interessiert da die DG eh kein Mitspracherecht hat.
        Wenn man so argumentiert kann man direkt in die Kiste springen.

  13. Walter Keutgen

    Ein weiteres Argument gegen die Abschaffung des Bargelds, ist, dass für jeden Bezahlvorgang ein ganzes Netz an Geräten nötig ist. Das freie Reisen, das durch den Euro hier möglich geworden ist und für Dollarinhaber schon immer bestand, würde abrupt abgeschafft. Man müsste sich dann vermutlich eine ganze Reihe von Karten, bevor ins Ausland zu reisen, anschaffen. In Deutschland ist es mir vorgekommen, das die Automaten des örtlichen Verkehrsverbunds meine zwei Karten abwiesen mit der Erklärung „Chip nicht lesbar“. So musste ich einen Weg finden einen 50-Euroschein zu wechseln. Das Abonnement an einem der belgischen Bezahldienste ist übrigens für die Einzelhändler schon eine Belastung.

  14. Tom Jones

    Das Bargeld wird von alleine verschwinden, rein aus Bequemlichkeit. Der Fortschritt lässt sich nicht aufhalten.
    Auch Bargeld kann durch Inflation entwertet werden. Dazu braucht man keine Negativzinsen. Es gibt ja immer noch die Möglichkeit, Gold zu kaufen (so lange das nicht verboten wird). Und wer will schon Unmengen an Bargeld zu Hause liegen haben.

  15. Auch wenn ich zu 100%für den Erhalt von Bargeldbezahlung bin stelle ich mir die Frage: Seit wann sind Kapitalbewegungen eine regionale Materie? Nach meiner Meinung sollte man sich am Kehrweg auf das Wesentliche beschränken, vielleicht käme man dann auch mit weniger hochbezahlten Politikern zurecht ;-)

  16. B. Alter

    Ohne Schwarz äähhh Bargeld sind dann in der Eifel die Neubauten nur noch halb so groß und Unkrautvernichtungsmittel verkauft sich auch nicht mehr so einfach unter der Theke. Deshalb muss das Recht auf Bargeld unbedingt in der Verfassung verankert werden.

    Einer der Gründerväter von Vivant, Doc J. Meyer, hat sich damals ja oft genug über das Geldsystem ausgelassen. Ein Aspekt war immer, dass Geld nicht gleichzeitig Tauschmittel und Schatzmittel sein dürfe. Geld dürfe also nicht gehortet werden, da es so dem Kreislauf entzogen wird. Er hatte dann so manche Konzepte, wie das Horten von Geld bestraft werden könne.
    Da Vivant ja kein Fähnchen im Wind ist sondern seinen Prinzipien treu bleibt kann der Hintergrund jetzt ja nicht der sein, dass die Menschen ihr Geld von der Bank nehmen und zuhause lagern um Negativzinsen zu entgehen. Im Gegenteil, der Zins und Zinseszins war ja immer der Böse. Jetzt wo es keine Zinsen mehr gibt müsste Vivant doch froh sein. Das Geld muss einfach nur ausgegeben werden und im Kreislauf landen, dann bezahlt man auch keine Negativzinsen. Wie Meyer es sich immer gewünscht hat..
    Es kann ja jetzt nur darum gehen, Bargeld als universelles und nicht kontrollierbares Tauschmittel zu behalten. Dass das von vielen Menschen gewünscht ist kann ich sehr gut nachvollziehen. Dass das von den politisch Verantwortlichen nicht gewünscht ist aber auch.
    Ich bin übrigens überzeugt, dass sich auch ohne Bargeld sehr schnell ein anderes Tauschmittel für die inoffiziellen Geschäfte etablieren würde. Sei es Edelmetall, Whisky oder Klopapier. Nur wird es dann weniger einfach.

    • Joseph Meyer

      @B. Alter
      Nur zur Richtigstellung: Ich war nicht „einer der Gründungsväter“ von Vivant. Der Gründer war Roland Duchâtelet, ein erfolgreicher Unternehmer aus Flandern. Mitbegründer der regionalen Vivant-Gruppierung, „Vivant-Ostbelgien“, war Jean van Ael, der inzwischen leider verstorben ist.
      Zuerst einmal lobe ich Ihr Interesse für das zentrale Thema „Geldwesen“! Wie heißt es so treffend im Spruch: „Am Golde hängt, zum Golde drängt doch alles“! Sehr richtig haben Sie eines der Hauptprobleme unseres aktuellen Geldsystems angesprochen, nämlich den Zins- und Zinseszins. Wichtig ist der Grund für das Problem: Unser Geld, der Euro, gehört nämlich den privaten Systembanken der Federal Reserve. Jeder Dollar und jeder Euro, der im Umlauf ist oder der irgendwo bar in einem Versteck oder digital auf einem Sparkonto einer Geschäftsbank lagert, ist mittels Kreditvergabe dieser Systembanken entstanden. Das Tolle daran für diese Systembanker ist die Tatsache, dass sie den Kredit, sagen wir z.B. 100.000€, „aus dem Nichts“ erschaffen können – dazu drucken sie die betroffene Summe in den Computer, versenden den unterzeichneten Kreditvertrag an die EZB (Europäische Zentralbank) und schon sind 100.000€ entstanden die von den Banken dann dem Kreditnehmer ausgezahlt werden – egal ob als Bargeld (über die EZB) oder per digitaler Überweisung. Dann kassieren diese Banken Schuldzinsen und sie wollen natürlich, dass der Kreditnehmer den Kredit auch auf Heller und Pfennig zurückzahlt: So entsteht bei diesem System dann über die Dauer von 60 -70 – 80 Jahren allmählich ein Schuldenberg, der nicht mehr getilgt werden kann, und dessen Zinsen nur noch durch eine immer neue Kreditaufnahme bezahlt werden können, und für diese Kredite sind ja auch Schuldzinsen zu zahlen: der Zinseszins. Fragen Sie eine Mathematiker, der wird Ihnen erklären können, welche Power hinter hinter dem Zinseszins steckt … bis hin zum unausweichlichen Crash. Die Lösung hatte schon der berühmte Silvio Gesell (aus St.Vith) Anfang des 20ten Jahrhunderts erdacht: Abschaffung des Zins-und-Zinseszins-Systems und Einführung einer zeitlichen Geldentwertung. Auch heute wäre sein Lösungsansatz noch eine sehr gute Sache, allerdings müsste man zusätzlich den privaten Systembanken die “Geldschöpfung aus-dem-Nichts” wieder abnehmen und diese Geldschöpfung dem rechtmäßigen Machtbefugten, nämlich dem Staat, übergeben.
      OK, für Jemanden der sich noch nie mit dieser Thematik befasst hat, ist das vielleicht eine langweilige Lektüre. Trotzdem hängt in unserer arbeitsteiligen Welt alles ab von der Verfügbarkeit von genug Geld als Tauschmittel: Weil aktuell die privaten Systembanken die Macht darüber haben, können sie sogar die Staaten, also alle Regierungen in der EU, damit erpressen! So erklären sich womöglich auch die anders nicht mehr zu erklärenden Abartigkeiten der Corona-Krise, deren Ziel offensichtlich – nach der maximalen Profitmitnahme mit Hilfe der Massenimpfungen – in einem Umkrempeln unserer Gesellschaft, von der demokratischen Mitbestimmung und den individuellen demokratischen Grundrechten, hin zu einer Diktatur chinesischen Modells besteht, mit Abschaffung aller persönlichen Grundrechte und mit der totalen Kontrolle jedes Einzelnen.
      Und um die totale Kontrolle über jeden Einzelnen zu erreichen, ist dann auch die Abschaffung des Bargeldes und die dann mögliche Disziplinierung durch Sperren des Bankkontos eine Notwendigkeit …

  17. die Wahrheit

    Fakt ist,dass ich in Zukuft die VIVANT wähle.
    Man muss doch feststellen, dass die anderen Parteien sich nicht für die Bürger einsetzen.
    Liebe Politiker angebliche Volksverteter!
    Abschaffung der 500 Euro Geldnoten : Was sind heute noch 500 Euro, dafür bekommt man nicht viel für.
    Geht man heute mit einem 200 Euro Schein kaufen, dann wird man schon abgewiesen. Was bekommt man für 200 Euro?? Nicht viel!!
    Wollt ihr alles verbannen, warum?
    Wenn ich einen PKW privat verkaufe, dann will ich BARES sehen. Bares ist wahres. Es gibt genug Betrug.
    Ehrlich geschrieben: Ich habe mein Geld mit arbeiten verdient und will es ausgeben, wie ich es will.
    Überall will die Politik sich einmischen, verabschiedet Gesetze über Sachen, wovon unsere angeblichen Volksvertreter keine Ahnung haben.
    Unsere eigentlichen Diener des Volkes verdienen viel zu viel und haben keine Ahnung mehr, unter welchen Bedingungen das gemeine Volk sein Geld verdienen muss.
    Es wird nichts mehr hinterfragt. Das Geld wird mit der Schaufel rausgeschmissen.
    Unsere Volksvertreter mussten alle zuerst 15 Jahren hart arbeiten, damit sie wissen, was arbeiten ist. Und nicht von der Schulbank zum Politiker werden, sondern vom Tellerwäscher und dann weiter…

    • Dow Jones

      Bekommen Sie ihr hart verdientes Geld jeden Monat bar auf die Hand oder aufs Konto überwiesen? Wenn es überwiesen wird sind alle anderen Argumente doch Quatsch. Ein Auto z.B. nur bar verkaufen um sich gegen Betrug zu schützen? Die meisten von uns können Falschgeld doch eh nicht als solches erkennen und gehen mit dem Käufer zur Bank um das Geld als echt bestätigen zu lassen und direkt auf ein Konto einzuzahlen…

      • Tragweite

        @ Dow Jones

        Trotz Ihres Nicks scheinen Sie, im Gegensatz zu „die Wahrheit“ die Tragweite des Problems, nämlich die Hoheit über Ihr Geld, nicht ansatzweise verstanden zu haben. Leider sind Sie nicht der Einzige in diesem Forum.

  18. DR ALBERN

    @ B. Alter, der Unterschied ist doch recht einfach. Die Politiker benötigen doch kein (oder doch auch noch) Bargeld. Der Normal-Bürger ist aber auf Trinkgelder (bar) angewiesen, da er an andere Tauschmittel doch wenig Interesse zeigen dürfte.

    • B. Alter

      Die meisten Normalbürger mit einem geregelten Job haben doch gar nicht die Möglichkeit Trinkgeld zu bekommen. Das begrenzt sich doch im Wesentlichen auf Horeca und Handwerk. Wobei es im Handwerk in der Regel weit über das Trinkgeld für den Arbeiter hinaus geht.

  19. Blablameter

    Meinen herzlichen Glückwunsch! So viel Schwachsinn in so wenigen Worten, faszinierend.
    Du hast weder Ahnung vom Ursprung des Kampfbegriffes des Schwarzgeldes, noch von Kreditwirtschaft und erst recht nicht von Zinsen und Zinseszinsen.

    ProDG-Fußtruppen, wie ich vermute. Wer sonst hätte so viel Verständnis für die Politiker?

  20. Alter Schwede

    Was Vivant macht ist doch nur Bauernfängerei auf unterstem Niveau. Und es scheint zu funktionieren wenn man den Kommentaren glauben darf.

    Vivant verspricht den Leuten Sachen in Bereichen, in denen sie als kleine lokale Partei nie und nimmer Entscheidungen treffen werden dürfen. Nach dem Motto „wenn ihr uns wählt bleibt das Bargeld erhalten“. Aktuelles Beispiel, die Liste kann man fortführen.

    Wenn Vivant wirklich mal irgendwann in Regierungsverantwortung kommen sollte, was ich weder glaube noch hoffe, dann werden diese ganzen Versprechungen wie riesengroße Seifenblasen platzen. Sie werden dann höchstens in der DG den Venntaler einführen. Und das war es dann auch.

  21. Die Abschaffung des Bargeldes ist ein erster Schritt gegen Schwarzarbeit.
    Weitere werden folgen müssen.
    Danach soll das Erbe abgeschafft werden.Jeder frisch geborene Mensch soll die gleichen Chancen haben.
    Das Kapital muss versteuert werden. Das maximale Einkommen pro Haushalt muss auf 6000 Brutto begrenzt werden. Frauen oder Männer welche zu Hause ihre Kinder erziehen sollen 3000 Euro brutto bekommen.

        • Joseph Meyer

          @Pierre
          Da haben Sie wohl Etwas grundsätzlich falsch verstanden – oder verstehen wollen!
          Die „Great-Rest“ Betreiber um Klaus Schwab wollen allen Menschen – außer ihnen selber natürlich und ihren Gefolgsleuten – jedweden Besitz abnehmen und – großzügig wie sie sind – ein minimales Existenzminimum zukommen lassen. Zusätzlicher kleiner Haken: Bedingungslos ist das Existenzeinkommen bei ihnen nicht, auch deshalb wollen sie das Bargeld verschwinden lassen, denn wenn es nur noch digitales Geld gibt hat man die Kontrolle über die Finanzen jedes Einzelnen …
          Vivant möchte, dass Jede/Jeder, entsprechend der Leistung, viel oder mehr besitzt und verdienen kann, und dass Jede / Jeder über ein vollkommen bedingungsloses, individuelles und die gesellschaftliche Teilhabe erlaubendes Grundeinkommen verfügt.

  22. Akneverkäufer

    Der Balter bevorzugt in seinem Laden auch Kartenzahlung, und 500er nimmt der schon lange nicht mehr. Aber dann die Verfassung ändern. Ich lach mir en Ast… Ich glaube der Balter ist schizophren. Als Politiker predigt er Wasser, aber als Geschäftsmann trinkt er Wein. So armselig…

  23. DerPostbote

    So sehr ich mein Bargeld auch mag: Seit wann fallen Währungsfragen in die Zuständigkeit des DG-Parlaments?
    Ich vermisse in diesem OD-Artikel auch die Gegenstimmen: Warum ist der Vorschlag abgelehnt worden? Etwa nur wegen der Zuständigkeit? Wie wird die Ablehnung begründet?

  24. deuxtrois

    Die naheliegendste Antwort:
    Vivant möchte einen Volkswagen kaufen und geht nicht zum Händler sondern nach Wolfsburg in die Fabrik und wundert sich, dass niemand dort genug Kleingeld zum Wechseln hat. :-)

    Vivant fordert sehr viel, wenn der Tag sehr lange ist – darunter aber wenig Substanzielles, wozu auch die dafür notwendige Zuständigkeit gegeben wäre. Wenn der Partei wichtig wäre, etwas zu verändern, sollte sie endlich mal in der DG damit anfangen und sich mit den Zuständigkeiten vertraut machen.

    • Joseph Meyer

      @deuxtrois
      während meiner Zeit als Mitglied im PDG berichtete einmal ein Minister der damaligen DG-Regierung sehr stolz im DG-Parlament über einen seiner Erfolge bei einer der regelmäßigen interministeriellen Konferenzen in Brüssel, er hatte sich damit vergaloppiert, denn anschließend war es für die Regierungsmitglieder nicht mehr so einfach mir vorzuwerfen, ich würde dauernd Themen ansprechen, für welche die DG nicht zuständig sei … Mit anderen Worten, die Minister der DG können sehr wohl mit guten Vorschlägen in Brüssel oder Namur und bei anderen Kontakten sehr viel erreichen! Und also auch ein Oliver Paasch bei den Sitzungen des Corona Konzertierungsausschuss bzw. des NSR !

      • Sehr geehrter Herr Meyer. Vor vielen Jahren habe ich einige male als Beobachter solche Gespräche in Namur miterlebt. Das ist dann Smaltalk erster Güte. Solange das Thema den Politikern in Namur in ihrem Kram passt ist das sicherlich interessant. Passt das Thema den Kollegen in Namur aber nicht ist alles nur warme Luft. Wir Ostbelgier stellen ja noch nicht mal ein Prozent der Bevölkerung der Wallonie oder Belgiens dar. Da kann man uns als Stimmvieh bei den Wahlen komplett ignoririen, das tut keinem Politiker in Namur oder Brüssel weh. Jeder ostbelgische Politiker der behauptet er hätte Einfluß auf solche Themen in Brüssel macht sich lächerlich.

  25. Walter Keutgen

    Leider geht die Politik in die andere Richtung. Der Finanzminister will alle Händler usw. zwingen, elektronische Zahlmittel anzunehmen. Zurzeit gibt es schon einige die kein Bargeld annehmen.
    https://www.lesoir.be/360090/article/2021-03-11/le-ministre-des-finances-veut-obliger-tous-les-commercants-proposer-au-moins-un#:~:text=Vincent%20Van%20Peteghem%20(CD%26V)%2C,paiement%20%C3%A9lectronique%20%C3%A0%20leurs%20clients.&text=Mais%20les%20consommateurs%20doivent%20avoir,%C2%BB%2C%20a%20expliqu%C3%A9%20le%20ministre.

  26. Die Wahrheit

    Alle reden von Klimawandel. Aber wie viel Energie hat man nötig, um den elektronischen Zahlungsverkehr aufrecht zu erhalten?
    Natürlich brauchen die Druckerei und Prägung des Geldes auch Energie, aber auch die Herstellung der zahlosen Plastikkarte.
    Jede Transaktion braucht Energie aber wenn man bar bezahlt nur die Energie des Menschen.

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