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Real Madrid schafft Hattrick durch zwei Riesenpatzer von Karius und Traumtor von Bale

26.05.2018, Ukraine, Kiew: Madrids Sergio Ramos (M) hebt den Champions-League-Pokal nach dem Sieg bei der Siegerehrung in die Luft. Foto: Ina Fassbender/dpa

Real Madrid gewinnt zum dritten Mal in Folge die Champions League.  Die „Königlichen“ besiegten im Endspiel in Kiew den FC Liverpool 3:1. Der Sieg wurde allerdings erst möglich durch zwei Riesenpatzer von Liverpool-Torhüter Loris Karius. Zudem erzielte Gareth Bale den vielleicht schönsten Treffer in der Geschichte der Endspiele der Königsklasse des Fußballs.

Loris Karius hob entschuldigend die Hände und bat die Liverpool-Fans in der Kurve um Verzeihung. Die Tränen konnte er nicht stoppen. Und auch die Worte von Traumtorschütze Gareth Bale vermochten ihn nicht zu trösten.

Zwei unfassbare Blackouts

Der deutsche Torwart hat mit zwei unfassbaren Blackouts das Champions-League-Finale für den FC Liverpool gegen Seriensieger Real Madrid praktisch alleine verloren. „Er ist selbst am traurigsten. Das kann einem dann schon ein Stück weit leid tun“, sagte Weltmeister Toni Kroos nach seinem vierten Erfolg in der Königsklasse.

26.05.2018, Ukraine, Kiew: Liverpools Torwart Loris Karius reagiert auf das Gegentor von Karim Benzema zum 1:0 für Real. Foto: Ina Fassbender/dpa

Die beiden Patzer von Karius, das Traumtor von Edeljoker Gareth Bale und auch noch das tränenreiche Aus von Superstar Mohamed Salah: An einem schwarzen Abend lief für Liverpool und seinen deutschen Trainer Jürgen Klopp alles schief. Der Champions-League-Traum platzte jäh.

Die Reds verloren beim Showdown von Kiew am Samstag trotz großem Kampf mit 1:3 (0:0) gegen die Spanier um den diesmal torlosen Superstar Cristiano Ronaldo, die sich damit zum dritten Mal in Serie und zum 13. Mal insgesamt den wichtigsten Club-Titel holten.

„Es ist Wahnsinn, jedes Mal aufs Neue wieder“, sagte Kroos zu dem Triumph im ZDF. „Das letzte Spiel so zu gewinnen, ist unglaublich, kaum in Worte zu fassen“, sagte Trainer Zinedine Zidane.

Salah musste früh vom Platz

Torjäger Salah musste nach einer Schulterverletzung früh vom Platz. Der deutsche Keeper Karius brachte die Engländer mit einem dummen Patzer auf die Verliererstraße, als er Karim Benzema den Führungstreffer mit einem schlampigen Abwurf schenkte (51.).

Der zwischenzeitliche Ausgleich von Sadio Mané (55.) gab den Engländern mit seinen vielen Fans nur kurz Hoffnung auf den ersten Champions-League-Triumph seit 2005.

Liverpools Star Mohamed Salah musste nach einer halben Stunde verletzt vom Platz. Foto: Sergei Grits/AP/dpa

Doch 100-Millionen-Mann Bale besiegelte vier Minuten nach seiner Einwechslung mit einem spektakulären Fallrückzieher (64.) bereits das nächste Final-Trauma von Klopp, der zum sechsten Mal in Serie ein Endspiel verlor. Der zweite Treffer des Walisers (83.) resultierte aus dem zweiten schlimmen Fehlgriff von Torhüter Karius.

Schnell den Respekt ablegen, positiv bleiben und eine hohe Leidensfähigkeit. Diese Forderungen an seine Spieler hatte Klopp noch kurz vor Anpfiff im TV-Interview bei Sky formuliert.

Der Start war durchaus vielversprechend. Die Reds begannen druckvoll und setzten mit dem Pressing ihrer Sturmkette Salah, Roberto Firmino und Sadio Mané die Abwehr der Königlichen unter Druck. Real reagierte merkwürdig nervös. Sogar Kroos unterlief ein für seine Fähigkeiten reichlich ungewöhnlicher Fehlpass aus wenigen Metern ins Seitenaus.

Die erste große Chance hatte dennoch Cristiano Ronaldo, als er auf der rechten Außenbahn davon eilte. Sein Schuss strich aber über das Tor von Loris Karius (15.). Liverpool kam mit seinen Offensivaktionen aber auch nicht recht voran. Immer wieder wurden die Zuspiele geblockt. Trent Alexander Arnold (23.) fand einmal die Lücke. Keylor Navas im Real-Tor reagierte gut.

Traumtor von Matchwinner Bale

Der K.o. für Salah kam nach einer knappen halben Stunde. Sergio Ramos zog den Stürmer zu Boden und ließ sich dann noch auf ihn fallen – mit Absicht? Der ägyptische Superstar spielte nach Behandlung noch weiter, doch wenige Minuten später ging es nicht mehr. Unter Tränen verließ Salah den Platz.

Klopp schaute frustriert ob des Ausfalls seines Schlüsselspielers, der in dieser Saison mit zehn Toren in der Königsklasse geglänzt hatte. Positiv bleiben und eine hohe Leidensfähigkeit – das war nun wirklich gefragt. Liverpools Spiel verlor aber prompt an Klasse.

26.05.2018, Ukraine, Kiew: Madrids Gareth Bale bejubelt sein Tor zum 3:1. Foto: Ina Fassbender/dpa

So fahrig die erste Halbzeit geendet hatte, so furios ging es nach der Pause weiter. Isco traf die Latte (48.). Dann leistete sich Karius den unfassbaren Fauxpas, Benzema den Ball direkt auf den Fuß zu werfen. Wie im Halbfinale gegen die Bayern, als Sven Ulreich seinen Blackout hatte, profitierten die Königlichen von deutscher Torwart-Schwäche.

Doch Liverpool kam noch einmal zurück. Mané setzte im Zweikampf ein Zeichen gegen Sergio Ramos, wenige Minuten später spitzelte er den Ball zum Ausgleich ins Tor. Klopp schrie seine Emotionen an der Seitenlinie heraus.

Neun Minuten später grinste wieder Zidane. Der gerade erst eingewechselte Bale zirkelte den Ball per Fallrückzieher ins Netz – nicht weniger schön als der Treffer von Ronaldo im Viertelfinale gegen Juventus Turin.

Liverpool bäumte sich noch einmal auf. Mané (70.) hatte Pech, als sein Distanzschuss an den Pfosten klatschte. Karius zeigte noch ein paar Paraden, so gegen Benzema (82.), doch dann endete dieser für ihn schlimme Abend mit dem zweiten Patzer nach einem Bale-Distanzschuss. (dpa)

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf „Ostbelgien Direkt“:

16 Antworten auf “Real Madrid schafft Hattrick durch zwei Riesenpatzer von Karius und Traumtor von Bale”

  1. Ich habe Mitgefühl für Karius. Das ist ein Alptraum!
    Ich bin zufrieden und froh, dass Klopp nicht triumphiert. Die Art und Weise, wie er Mignolet ausgebootet hat, war nicht die feine Art. Dass ein Torwart die Meisterschaft spielt und der andere die Pokalspiele, das ist annehmbar. Dass er aber Karius für Meisterschaft und Pokal spielen ließ und Mignolet ausschließlich auf der Bank Platz nehmen ließ, das war nicht in Ordnung. Mignolet hatte in seinen Spielen keine „großen Böcke“ geschossen.

    • Werner Radermacher

      Karius hatte einen schlechten Tag, dass kann jedem Spieler passieren. Mignolet wurde deshalb „ausgebootet“ weil er nicht die erforderlichen Qualitäten besitzt, Karius aber auch nicht. Deshalb wird Liverpool wohl einen neuen Torwart kaufen. Dieser billige Hass hier, nur weil Klopp es gewagt hat, einen zweitklassigen belgischen Torwart auf die Bank zu setzen.

      • Dass Mignolet zweitklassig ist, das ist ihre Einschätzung, nicht meine. Wenn Sie meine Meinung als billigen Hass einstufen, dann ist das Ihr Einstufung, ich habe keinen Hass, auch keinen billigen.
        Mir missfällt noch immer die Art, wie Klopp mit seinen Torhütern ( zunächst mit Karius und dann mit Mignolet) umgegangen ist, und das hat nichts mit Hass zu tun.

  2. German angst

    Liverpool war die bessere Mannschaft.In den druckvollen ersten 30 Minuten hätte nur ein Tor fallen müssen. Diese Spielweise wünschte ich mir mal für Belgien. Das Potential ist da.
    Apropos Belgien. Da schliesse ich mich gerne an. Mignolet im Januar 2016 einen 5-Jahresvertrag unterschreiben zu lassen, um dann im Sommer 2016 einen Keeper zu holen der ihn komplett ersetzt, ist nicht ok. In soweit freut es mich sehr, dass ausgerechnet Karius das Finale versiebte.

  3. Klopp ist alleine schuld. Wer so mit seinen Torhütern umgeht, verdient nicht den Titel des besten europäischen Mannschaft. Fehler eines Torhüters haben meist kapitale Auswirkungen. Auch beim 2 Tor ist meiner Meinung nach Karius nicht unschuldig. Er macht eine schöne Flugeinlage, zieht aber bei genauem Hinsehen seine Arme und Hände zurück. Vielleicht wäre dieser haltbar gewesen. Sicher ist es nicht. Vielleicht wäre Mignolet die bessere Wahl gewesen. Aber das lässt sich nur vermuten, nicht beweisen. Nun müsste Karius wieder den Kopf frei bekommen. Da wäre ein schnelles Spiel schon wichtig; nur jetzt steht die Sommerpause an. Also keine idealen Voraussetzungen.

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