Gesellschaft, Sport

Rassismus im belgischen Fußball: Anderlecht-Coach Kompany beim Spiel in Brügge massiv beleidigt [VIDEO]

Der frühere belgische Nationalspieler und heutige Coach des RSC Anderlecht, Vincent Kompany. Foto: Shutterstock

Auch Belgien hat einen Rassismus-Skandal im Fußball: Vincent Kompany, Trainer des RSC Anderlecht und früherer Nationalspieler, ist am Sonntag gemeinsam mit einigen Mitarbeitern und Spielern des belgischen Rekordmeisters während des Spitzenspiels beim Meister FC Brügge (2:2) massiv beleidigt und beschimpft worden.

Sie seien als „schwarze Affen und was auch immer“ bezeichnet worden, sagte Kompany der Tageszeitung „Het Laatste Nieuws“. Dem TV-Sender Eleven Sports sagte Kompany (siehe VIDEO unten): „Dieser Tag endet traurig, ich bin angewidert. Mein Staff und ich wurden während des gesamten Spiels beleidigt.“

Die Polizei hat Ermittlungen wegen Rassismus eingeleitet. Auch der belgische Fußballverband teilte am Montag mit, es werde ermittelt. Der Fall könne schließlich an eine Disziplinarkammer verwiesen werden, die zu Saisonbeginn für den Umgang mit Rassismus eingerichtet worden sei.

Im Jan-Breydel-Stadion in Brügge herrscht oft eine sehr aggressive Stimmung. Foto: Shutterstock

„Rassismus ist abscheulich. Immer und überall. Auf dem Spielfeld und auf den Tribünen“, teilte der Verband mit.

Auch der FC Brügge wolle die Täter schnell identifizieren und Stadionverbote verhängen, hieß es. Der Verein entschuldigte sich über die sozialen Netzwerke bei Kompany und dem RSC Anderlecht. Das Publikum im Brügger Jan-Breydel-Stadion ist für seine oft sehr aggressive Einstellung gegen die jeweilige Gastmannschaft bekannt. Dies ist umso mehr der Fall, wenn Rekordmeister und Erzrivale RSC Anderlecht im sogenannten „Topper“ (Topspiel) zu Gast ist.

„Der Kampf gegen Rassismus darf keine Kompromisse dulden“, twitterte Innenministerin Annelies Verlinden (CD&V). Auch zahlreiche noch amtierende belgische Nationalspieler wie Rekordtorschütze Romelu Lukaku vom FC Chelsea äußerten sich empört über die Vorfälle von Sonntag in Brügge.

Kompany ist ein gebürtiger Belgier mit kongolesischem Hintergrund. Der 35-Jährige betreut seit August vergangenen Jahres den RSC Anderlecht. Seine längste Zeit als Profi absolvierte der 89-malige Nationalspieler, der 2018 mit Belgien WM-Dritter wurde, für Manchester City von 2008 bis 2019. (dpa/cre)

Nachfolgend Vincent Kompany im Interview mit Eleven Sports über die Rassismus-Vorfälle in Brügge:

 

11 Antworten auf “Rassismus im belgischen Fußball: Anderlecht-Coach Kompany beim Spiel in Brügge massiv beleidigt [VIDEO]”

  1. Warum geht man überhaupt auf das Fussballspiel, einfacher wäre es gewesen wir gehen alle nicht hin sondern erst wieder, wenn dieser nicht mehr in der Mannschaft bzw weg ist , somit hat es sich erledigt mit Rassismuss, das ist nicht strafbar, sondern eine Einstellung,
    Also einfach Ignorieren solche Leute irgendwall merken die es und das ist noch schlimmer

    • SW-GALLIER 70

      @Filou: Nachdem ich Ihre Zeilen aufmerksam gelesen habe, bin ich der Überzeugung:
      „Sie sind ein Rassist“!
      Traurig, dass man Ihnen erlaubt so etwas zu schreiben!
      Après avoir lu attentivement vos lignes, j’en suis convaincu :
      „Vous êtes un raciste“
      C’est triste qu’on vous permette d’écrire cela !

      • SW-GALLIER 70
        Als sie das antworteten ist mir klar das sie zuviel Dampf im Kessel hatten, einige Promille zuviel
        denn wenn ich irgendwo nicht hin will ist es bei Ihnen Rassissmus, Bei ihnen kann man auch sagen schwachsinn ist ihre Form der Intelligenz, vielleicht sagte es ihnen schon einmal,jemand oder er dachte von solchen Leuten hält man Abstand, die Warscheinlichkeit ist groß das es Phsychopaten sind

  2. Franz-Josef Heinen

    Die Dummheit und Borniertheit einiger unserer Mitmenschen ist einfach grenzenlos. Nur Bildung hilft, sowohl die des Herzens als die des Verstandes. Wir könnten schon mal hier im Forum damit anfangen, respektvoller miteinander umzugehen . Selbst wenn keine Fäuste fliegen: Verbale Gewaltbereitschaft hat mit sachlicher Auseinandersetzung nichts zu tun, siehe die feigen Schmierereien am Triangel und am Wohnsitz eines Politikers .

  3. Das Problem wird nie verschwinden. Jules Bocande war 1980 einer der ersten schwarzen Profifußballer in Belgien und wurde natürlich in fremden Stadien hier und da mit Affenlauten begrüßt. Doch Jules war nicht auf den Kopf gefallen, ging zu diesen Zuschauern, drehte ihnen den Rücken zu und zeigte ihnen seinen nackten Hintern. Die sogenannten Fans fuhren dann aus ihrer Haut, doch damit hatte Jules sein Ziel erreicht.

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