Politik

PS fordert, dass in Belgien der Vaterschaftsurlaub dem Mutterschaftsurlaub gleichgestellt wird: 15 Wochen!

Foto: Shutterstock

Bis zu den allgemeinen Wahlen in Belgien Ende Mai oder Anfang Juni 2024 wird sich das Wahlvolk vor verlockenden Vorschlägen kaum noch retten können. Einer dieser verlockenden Vorschläge kommt jetzt von den frankophonen Sozialisten.

Wie Sudinfo berichtet, will die PS, dass in Belgien der Vaterschaftsurlaub dem Mutterschaftsurlaub angeglichen und obligatorisch wird: 15 Wochen.

Seit Januar habe jeder Vater Anspruch auf 20 Tage Urlaub (4 Wochen), der in den vier Monaten nach der Entbindung genommen werden müsse, so schreibt Sudinfo. Dies sei insofern schon ein großer Fortschritt, als zu Beginn der Legislaturperiode der Vater oder der Co-Elternteil nur Anspruch auf 10 Tage (oder 2 Wochen) Urlaub habe. Für die SP sei dies jedoch nur ein Anfang, sie wolle deutlich mehr.

Sophie Thémont, föderale Abgeordnete der PS und Bürgermeisterin von Flémalle, bei einer Wortmeldung in der Kammer. Foto: Belga

„Der Geburtsurlaub muss als Schlüssel zu einer echten Gleichheit zwischen den Eltern betrachtet werden, durch ein gerechtes Gleichgewicht zwischen den Urlauben, die bei der Geburt ihres Kindes gewährt werden, um eine gerechtere Aufteilung der familiären Pflichten zu erreichen“, wird die föderale Abgeordnete Sophie Thémont zitiert, die den Text zusammen mit fünf anderen sozialistischen Abgeordneten unterzeichnet hat.

„Wenn man dies erreichen will, muss man noch weiter gehen: die Dauer dieses Urlaubs mit dem Mutterschaftsurlaub gleichsetzen, 15 Wochen, wie von der ‚Ligues des Familles‘ empfohlen, und ihn obligatorisch machen, um jeglichen Druck von den betroffenen Arbeitnehmern zu nehmen“, so Thémont.

Illustration: Pixabay

Die Abgeordnete stellt fest, dass trotz der geltenden gesetzlichen Bestimmungen einige Väter und Co-Eltern immer noch zögern, diesen Urlaub zu beantragen, weil sie Angst haben, ihren Arbeitsplatz zu verlieren oder eine Beförderung zu verpassen. Eine im Jahr 2010 vom Institut für die Gleichstellung von Frauen und Männern durchgeführte Studie habe bereits gezeigt, dass 10,8 Prozent der befragten Männer bei der Inanspruchnahme oder Beantragung von Geburtsurlaub auf Schwierigkeiten gestoßen seien.

Sophie Thémont ließ es sich nicht nehmen, einen Blick auf andere europäische Länder zu werfen. Dabei hat sie große Unterschiede festgestellt. Sehr großzügig seien die skandinavischen Länder (von 12 bis 78 Wochen in Schweden, von 2 bis 34 in Dänemark), während es in Griechenland zwei Tage und in Italien oder in Luxemburg zwei Wochen seien. Dazwischen lägen Frankreich mit 4, die Niederlande mit 9 und Spanien mit 16 Wochen. (cre)

58 Antworten auf “PS fordert, dass in Belgien der Vaterschaftsurlaub dem Mutterschaftsurlaub gleichgestellt wird: 15 Wochen!”

  1. Erholung

    Geht es nicht auch darum, daß eine Frau sich nach der körperlichen Anstrengung erholen kann? Oder kommt der PS jetzt mit ’nem Gender-Quatsch? Die Politik ist derart durchgeknallt, daß ich befürchte…

    • Leider ist das mit der Klatsche als Voraussetzung zum Zugang dieses Berufs anzusehen.
      Es sei denn, eine Person entschließt sich aus rein ideellen Gründen zur Wahl dieses „Berufs“.
      😇👍🙈🤣🤮

  2. Robin Wood

    „Bis zu den allgemeinen Wahlen in Belgien Ende Mai oder Anfang Juni 2024 wird sich das Wahlvolk vor verlockenden Vorschlägen kaum noch retten können.“

    Das wird es wohl sein. Ein Teil des Wahlvolkes wird wohl wieder einigen Versprechungen glauben.
    Wer weiss, was die anderen Parteien jetzt aus ihrer Wahlkampf-Schublade ziehen…

  3. Ex-Gebärende

    Die ganzen Ideen der letzten Zeit sind einfach nur verrückt. Natürlich freut sich die junge Mutter, wenn sie Unterstützung durch den jungen Vater erfährt. Aber es gibt halt biologische Fakten, die sind noch immer unumstösslich. Dann kommen noch die Arbeitgeber hinzu, die nicht unbedingt begeistert sein werden. Es könnte sogar zum Einstellungshemmnis für Arbeitnehmer werden. Nun streut man den Bürgern wieder Sand in die Augen. Wir dürfen nicht vergessen, was einige Parteien in der C-Zeit verbockt haben.

    • Es geht nur darum

      Es geht nur darum
      1) von den echten Problemen abzulenken
      2) durch hirngerissene Maßnahmen Chaos zu sähen
      3) die Realität durch soziales Engineering zu modellieren
      Überall im Westen das Gleiche. Es muß eine ganz neue „Generation“ Politiker und Entscheidungsträger her. Aber es wird nicht sein, denn wer schließlich eine gute Politik macht (Orban in Ungarn, zum Beispiel, DIE Ausnahme in Europa) ist ja nazi, rassistisch, usw. Es ist zu spät, die inkrementierte Zerstörung der Gesellschaft durch den Fabianismus (Fabian Socialism, deren Motto „Wolf im Schafspelz“ ist) vollzieht sein teuflisches Werk.
      Es sind überall dieselben Methoden, wie zum Beispiel diese saudämlichen Kartonplakate mit dummen Sprüchen (ausnahmsweise mal nicht in Englisch)
      https://www.grenzecho.net/88968/artikel/2023-04-16/abtreibungsdebatte-kehrt-zuruck-die-kammer
      https://ostbelgiendirekt.be/demo-von-fridays-for-future-in-eupen-335217#808809941-11
      Der Mopp, den wir brauchen um den Mob weg zu kehren muß noch entworfen werden…
      De psychologie van totalitarismeDe psychologie van totalitarisme par Mattias Desmet

  4. delegierter

    Zählt das auch für Großväter ? Ich wäre mit der Hälfte zufrieden.
    Spaß beiseite – dafür würde ich trotzdem nicht PS (Partei der Selbstbediener ) wählen.
    Das einzige was zählt, wäre, dass Raucher zwei Jahre länger arbeiten oder Nichtraucher zwei Jahre früher in Rente gehen dürften.

  5. Otto-Normal-Verbraucher

    Der Wahlkampf hat begonnen. Das ist alles. Fragt sich nur, ob die Leute noch zuhören und was sie noch glauben. Jetzt wird wieder nach Strich und Faden gelogen und versprochen.

  6. Anonymos

    Endlich mal etwas für die GLEICHBERECHTIGUNG der Männer.

    Nachteil unsere lieben NICHT EU MitBürgerMänner, mit ihren 27 Kindern, kassieren 27 Mal Vaterschaftsurlaub ! Bei 3 Frauen machen die dann ihr ganzes Leben Vaerschaftsurlaub.

    • Peter S.

      Bei denen, die nicht arbeiten, macht das keinen großen Unterschied, die werden halt nur aus einem anderen öffentlichen Topf bezahlt. Aber es ist gut, wenn diejenigen, die wirklich arbeiten, durch diese Maßnahme mehr Zeit für sich und ihre Familie bekommen. Obwohl ich nichts von den Sozialisten halte, befürworte ich deshalb diese Maßnahme.

  7. PitMüllbüll

    Alter, drehen die jetzt durch?

    Ecolo fordert – drei Tage Krankfeiern ohne Attest
    SP fordert – Vaterschaftsurlaub 15 Wochen
    haben wir keine anderen Sorgen?

    Mir scheint als wären die Ersten schon im Wahlkampf und wollen mir aller Macht ihre Sesselchen verteidigen bzw. einen besseren bekommen!

    Schämt euch!

    (NB, am schlimmsten ist das es immer noch Pfosten gibt die sich von solchen Versprechen locken lassen!!

  8. ja, richtig und wichtig, denn auch wir Männer wollen die Gleichberechtigung.
    Kinder kriegen ist eine Sache, aber Kinder machen ist viel anstrengender und
    erfordert viel Einsatz.
    Somit wären 20 Erholungstage das mindeste, was ein Mann bekommen sollte.

    • Peter S.

      Wenn Sie keine Argumente haben, dann nützt es auch nichts persönlich zu werden. Logik ist auch nicht so Ihr Ding. Wenn ich nicht arbeiten würde, welchen Vorteil hätte ich dann bitte von einer Arbeitszeitverkürzung?
      Wenn die Leute, die einer produktiven Tätigkeit nachgehen, weniger arbeiten, dann ist immer noch genug für die da, die dann noch arbeiten, aber es ist dann weniger zum Umverteilen da.

  9. Eifel_er

    Wahnsinn wenn ich die Kommentare hier von manchen Leuten lese. Wie bereits oben erwähnt, wieso nicht einfach nur mal einfach so hin und wieder nach Lust und Laune arbeiten zu gehen, aber natürlich nicht unter 6500 Euro Monatsgehalt. Geht’s euch allen nicht mehr gut im Kopf ?

    • Peter S.

      Wo soll eigentlich das Problem sein, wenn weniger produziert und konsumiert, dafür aber besser gelebt wird?
      Wo soll das Problem sein, wenn die Gastronomie kein Personal findet und teurer wird, die Leute aber kaum noch Gastronomie brauchen, weil sie mehr Zeit zum selber Kochen haben?
      Braucht man noch Kindergartenbetreuung, wenn die Eltern halbtags arbeiten und das so organisiert wird, dass immer ein Elternteil zu Hause ist? Analog für Pflegekräfte.
      Nebenbei hätte der Staat weniger Steuereinnahmen und könnte weniger Dummheiten anstellen.

  10. Was ist mit euch?

    Nur weil man ggfs. ein Interesse daran hat, die ersten Wochen mit seinem Neugeborenen intensiv zu erleben und seine Partnerin, die die Arbeit 9 Monate lange gemacht hat in dieser maximal anstrengenden Zeit zu unterstützen und so ggfs. auch PPD vorzubeugen, ist man ein Faulenzer oder Sozialschmarotzer. Was für ein Haufen misogyner, ewiggestriger Schwachmaten hier….

    • Nehmen Sie Urlaub …

      @ Was ist mit euch? @ Peter S.

      Sie gehören anscheinend auch zu denen, die den Knall noch immer nicht gehört haben! Belgien ist das höchstverschuldete Land Europas – da ist kein Platz mehr für zusätzliche „soziale Wohltaten“. Es steht Ihnen doch frei „unbezahlten Urlaub“ zu nehmen, meinetwegen 30 Wochen und mehr. Warum soll denn die Allgemeinheit der Steuerzahler für Ihren Zusatzurlaub zur Kasse gebeten werden …

  11. Peter S.

    „Belgien ist das höchstverschuldete Land Europas“

    Das ist falsch.

    https://de.statista.com/statistik/daten/studie/163692/umfrage/staatsverschuldung-in-der-eu-in-prozent-des-bruttoinlandsprodukts/#:~:text=Quartal%202022&text=Griechenland%20weist%20im%20dritten%20Quartal,8%20Prozent%20des%20BIP%20betr%C3%A4gt.

    „Warum soll denn die Allgemeinheit der Steuerzahler für Ihren Zusatzurlaub zur Kasse gebeten werden“

    Man würde damit einen Teil der Steuern und Beiträge, die man vorher gezahlt hat, wieder zurückbekommen, was bei anderer Verwendung der Gelder nicht der Fall wäre. Außerdem steigt dadurch die Lebensqualität.

    • Nehmen Sie Urlaub …

      @ Peter S.

      „Man würde damit einen Teil der Steuern und Beiträge, die man vorher gezahlt hat, wieder zurückbekommen,“

      Und warum sollen denn die anderen Steuerzahler, die keinen Babyurlaub nehmen und auch Steuern und Beiträge zahlen, leer ausgehen? Ihre Logik erschließt sich mir nicht?

      Ihre geforderten 15 Wochen kosten der Allgemeinheit bei einem durchschnittlichen Einkommen 20.000 Euro – die fallen (leider) nicht vom Himmel.

  12. Piersoul Rudi

    Auf „QR le Débat“, gestern Abend auf „La Une“ war, sogar, eine Dame die forderte 1 Jahr(In Worten EIN Jahr) Elternurlaub…wohl zu verteilen auf beide Eltern.

    Beispiel;
    Stell mal einer sich vor er hat ein kleines KMU mit 5 Arbeitnehmer.
    Davon haben 2 das Recht auf diese Maßnahme…(1ne Frau ist selbst in der firma, bekommt das kind, und die 2te Person ist ein Ehegatte der Anspruch macht auf dasselbe Recht)
    Bleiben noch 3 Personen um die Arbeit von 5 zu erledigen.
    Wie sieht das dann aus mit die Kosten die, die firma/Arbeitgeber tragen muss.(Urlaubsgeld-13 Monatsgehalt-eventuellen Ersatzpersonal)???

    Situation heute;
    Der Arbeitgeber zahlt die 3 erste Tage den vollen Lohn, ab Tag 4 zahlt die Krankenkasse max. 82% des Brutolohns.
    Von diese 82% gehen, automatisch 11,1 % Berufssteuervorabzug zum Staat.
    Ab Tag 31 werden das dann max. 75%, Berufssteuervorabzug idem.

    Und dann noch staunen das kein Personal mehr angenommen wird oder die Firma sich ins Ausland absetzt…

    • Peter S.

      Mal abgesehen davon, dass diese Forderung dann doch übertrieben ist, sollte es so sein, dass diese Kosten grundsätzlich von den Sozialkassen und nicht von den Arbeitgebern getragen werden. Nehmen wir an, die Mitarbeiter der Firma X kriegen ständig Kinder, während bei den Mitarbeitern der Firma Y Tote Hose herrscht. Warum sollte der Inhaber der Firma X die vollen Kosten tragen, während der der Inhaber der Firma Y diesbezüglich gar keine Kosten hat? Wenn, das ist das eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.

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