Notizen

2:0 – Portugal zeigt Belgien, wie man gegen Wales gewinnt

Cristiano Ronaldo steigt höher als alle anderen und erzielt das 1:0 für Portugal. Foto: epa

Portugal steht im Endspiel der EM am Sonntag in Paris. Die Portugiesen besiegten am Mittwoch in Lyon Belgien-Bezwinger Wales mit 2:0. Beide Treffer von Ronaldo & Co. fielen zu Beginn der zweiten Halbzeit innerhalb von nur 3 Minuten.

Die Portugiesen mussten auf den verletzten Verteidiger Pepe verzichten. Bei Wales fehlte wegen Gelbsperre Ramsey.

Die erste Halbzeit verlief ohne großartige Höhepunkte. Man konnte meinen, es eher mit einem Vorrundenspiel zu tun zu haben als mit einem Halbfinale.

Es gab nur einen Schuss aufs Tor durch Wales-Superstar Bale. Die Waliser waren auf Ballsicherung bedacht. Bei Portugal war Ronaldo bei Collins weitgehend abgemeldet. Der Superstar der Portugiesen hatte nur eine Möglichkeit in der 44. Minute, doch ging sein Kopfball am Tor vorbei. Es blieb bis zur Pause beim 0:0. Eine langweilige erste Hälfte.

Das sollte sich nach dem Seitenwechsel jedoch schnell ändern. In der 50. Minute stieg Ronaldo nach einer Flanke von links wie eine Rakete in die Höhe und erzielte mit einem wuchtigen Kopfstoß das 1:0. Es war der neunte Treffer von Ronaldo bei einer EM-Endrunde. Damit stellte der Portugiese den bisherigen Rekord von Michel Platini ein.

Portugal steht im EM-Finale, die portugiesischen Fans haben allen Grund zu jubeln. Foto: Shutterstock

Portugal steht im EM-Finale, die portugiesischen Fans haben allen Grund zu jubeln. Foto: Shutterstock

Wie würde Wales jetzt reagieren? Auch im Viertelfinale gegen Belgien hatten Bale & Co. mit 0:1 zurückgelegen. Im Gegensatz zu den Roten Teufeln jedoch, die sich nach der Führung zurückdrängen ließen, legte Portugal nach und erhöhte nur drei Minuten später durch Nani auf 2:0. Damit standen die Portugiesen mit einem Bein im Finale.

Der walisische Trainer Chris Coleman brachte noch frische Kräfte, aber bis auf zwei Schüsse von Bale kam nicht viel zustande. Wales wirkte müde. Der Weg bis zum Halbfinale hatte Kraft gekostet. Auch machte sich das Fehlen von Ramsey bei den Walisern doch stark bemerkbar.

Die Portugiesen hätten sogar noch höher gewinnen können. Bei ihnen hat man dem Ausfall von Pepe eigentlich nicht bemerkt. 12 Jahre nach der Heim-EM steht Portugal zum zweiten Mal im EM-Finale.

Das Halbfinale Portugal-Wales hat bestätigt, dass es für Belgien noch nie so einfach war, ins Endspiel zu kommen. Die Roten Teufel haben allen Grund, dieser verpassten Chance nachzuweinen.

Am Donnerstag entscheidet sich, wer von Gastgeber Frankreich und Weltmeister Deutschland der Gegner von Portugal am Sonntagabend im Stade de France in Saint-Denis sein wird. (cre)

18 Antworten auf “2:0 – Portugal zeigt Belgien, wie man gegen Wales gewinnt”

  1. Pensionierter Bauer

    Die Portugisischen Spieler sind wahrscheinlich bei Vereinen mit echten medizinischen Abteilungen unter Vertrag . Für all diejenigen welche Wilmots Kopf verlangen , sollten sich mal die Aussagen von Chris Vancrombrugge zu Herzen nehmen . Der Arzt der Roten Teufel war entsetzt vom Zustand der Spieler zu Beginn der Euro .http://www.sudinfo.be/1616186/article/2016-07-06/le-medecin-des-diables-rouges-explique-en-partie-la-contre-performance-de-la-bel

    • Legionär

      2004 in Portugal gewann Griechenland mit Ihrem damaligen Antifussball völlig unverdient die EM. Vielleicht ist das jetzt ausgleichende Gerechtigkeit, wenn Portugal so zum Titel kommen sollte ?

      Ja, Griechenland hatte damals den Fuchs „Rehakles“. Die Taktik bestand in allen Spielen lediglich da drin. Das Tor zu zumauern, jedes Spiel zu zerstören und zu hoffen das irgendein hoher Ball zufällig beim eigenen Mann und im Tor des Gegners landet.

  2. Gerhards

    Wales war im Grunde chancenlos. Nicht weil die keinen Biss hatten, Portugal hatte das Spiel einfach besser unter Kontrolle. Dies läst die Niederlage Belgiens noch bitterer erscheinen. Solange in unserem Team nicht jeder für jeden Kämpft, werden die auf Ewig Talente bleiben. Allerdings wird in Zukunft niemand mehr vom Geheimtitelaspirant Belgien reden. Selbst beim singen unserer Hymne gabs durcheinander, eigentlich nicht erwähnenswert aber in diesem Fall schon bezeichnend. Wir sollten uns demnächst vielleicht etwas mehr in Bescheidenheit üben und nicht vorher schon die Klappe aufreißen so wie man es gerne in D tut. Nur mit dem Unterschied das es sich die Deutschen leisten können. Diese sind ein Vorbild in Sachen Teamgeist und Disziplin. Bleibt zu hoffen das die Jungs bis Russland die Kurve bekommen und uns nicht nochmals blamieren. Da hilft nur ein Neuaufbau und ein guter Psychologe…aber besser Disziplin Disziplin und Teamgeist.

    • @Gerhards: Sie mit Ihrem Kämpfen und Einsatz. Die kämpfen alle, nur Kampf allein ist im heutigen Fußball nicht mehr genug. Das war früher unter Max Merkel so. Würde Deutschland nur kämpfen wie noch früher unter Helmut Schön, wäre Deutschland nicht Weltmeister geworden. Ohne Kampf und Laufbereitschaft geht es natürlich nicht, aber das allein reicht nicht. Die mangelnden Taktikkenntnisse von Wilmots im Vergleich zu Trainern wie Conte oder Coleman waren verantwortlich dafür, dass Belgien im Viertelfinale ausgeschieden ist. Wilmots war wichtig als Motivator, aber seine Motivationskünste reichen nicht mehr. Vor allem kennen die belgischen Spieler in ihrem Verein ja noch ganz andere Trainer und sehen ja, was Wilmots so alles falsch macht. Das erklärt auch, weshalb Courtois scheinbar in der Kabine nach dem Spiel gegen Wales Wilmots kritisiert hat, aber Courtois hatte schon mit Trainern wie Simeone, Mourinho und Hiddink zu tun. Gegen die kommt Wilmots nicht an. Ein Vanhaezebrouck oder ein ausländischer Trainer wäre für Belgien nicht schlecht.

      • Gerhards

        @diabolo du gibst dir selbst die Antwort. Kämpferherz ist nicht alles, auch dieTaktik muss stimmen. Richtig doof ist es halt wenn weder das eine noch das andere da ist. Zu kämpfen halte ich für die Grundvoraussetzung und die fehlt bei uns total. Unsere Jungs spielen in Top Clubs und sollten sich selbst motivieren können. Meine Vermutung ist folgende; die Bezahlung wird der springende Punkt sein, denn belgischer Patriotismus ist bei diesen Spielern ein Fremdwort. Auch höchst erstaunlich, wie das Thema Nationalmannschaft, EM plötzlich weggelassen wird obwohl zuvor in den Medien ein Riesen Ding draus gemacht wurde. Siehe die teils übertriebenen pro Belgien Bekundungen einiger DG Promis. Der Schuss ging nach hinten los. Daher wie gesagt, etwas weniger mullen und mehr arbeiten dann klappts auch mit dem Fußball und auch mit Belgien im allgemeinen, ansonsten ist alles vorbei.

      • Wer kann problemlos eine halbe Abwehrreihe ersetzen. Es lag nicht allein an Wilmots. Alle drei Tore der Walliser kamen über die geschwächte linke Abwehrseite. An OD: Portugal hat den Belgiern nicht gezeigt, wie man gegen Wales gewinnt. Wales hat seine ganze Energie im Spiel gegen Belgien verbraucht und war deshalb eine leichte Beute für Portugal. Ein wenig mehr Objektivität und Fußballkenntnis wäre angebracht!

          • Harald Montfort

            Ich höre nur immer versagt, versagt, versagt.
            Es wäre viel besser anzuerkennen, dass Wales einfach besser war.
            Jede Mannschaft ist so gut, wie die andere es zulässt.
            Außer die Enttäuschung über das Ausscheiden bleibt mir nur die Erkenntnis (wie in der Qualifikation oft gesehen), dass wir eben keine Top-Mannschaft haben.
            Spätestens gegen diese Portugiesen wären wir auch rausgeflogen.
            Wir brauchen mehr Kampfschweine in der Mannschaft und schnörkelloseren Fußball.

  3. OB es mit Vermaelen und Vertonghen besser gelaufen, bleibt dahingestellt .Aber die Portugiesen standen noch tiefer als wir., haben keinen einzigen Kopfball zugelassen. Während der kleine Lukaku 10 cm hochspringt, springt Ronaldo 1 meter höher als sein grosser Bruder, Wo war eigentlich Axel Witsel all diese Spiele, schon gegen Italien kamen Zweifel auf , da war auch der klare Sieg gegen die schwachen Ungarn ein schwacher Trost.

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