Politik

„Politischer Aschermittwoch“: SP führt deutsche Tradition in Ostbelgien ein

SPD-Chef Sigmar Gabriel im Februar 2012 beim "politischen Aschermittwoch" seiner Partei in Vilshofen an der Donau. Foto: dpa

Eine deutsche Tradition hält in diesem Jahr in der DG Einzug: Die SP wird am 5. März erstmals einen „politischen Aschermittwoch“ abhalten. Bei dieser Gelegenheit werden die Sozialisten ihre Listen für die PDG- und die Europawahl vorstellen, ebenso die Kandidaten für Region und Kammer.

Seinem Ursprung nach ist der „politische Aschermittwoch“ eine bayerische Institution, man findet ihn heute aber auch in anderen deutschen Bundesländern. Und ab diesem Jahr auch in der DG.

"Politischer Aschermittwoch" der CDU 2008 in Fellbach (Baden-Württemberg). Foto: Wikipedia

„Politischer Aschermittwoch“ der CDU 2008 in Fellbach (Baden-Württemberg). Foto: Wikipedia

Wikipedia schreibt zum „politischen Aschermittwoch“ Folgendes: „Nach vorherrschender Meinung besteht das Ziel der in Bierzelt-Atmosphäre gehaltenen politischen Reden, die sich durch farbige Wortwahl und heftige, polemische Attacken gegen den politischen Gegner auszeichnen, weniger darin, neuartige politische Konzepte zu präsentieren oder detaillierte Sachkritik vorzubringen, sondern sie dienen vielmehr dazu, die eigenen Reihen zu schließen, Parteianhänger zu motivieren und den politischen Gegner zu verunsichern.“

Antoniadis: „Auf Polemik werden wir verzichten“

Zu der neuen Initiative der SP stellte „Ostbelgien Direkt“ drei Fragen an SP-Regionalpräsident Antonios Antoniadis:

OD: Wie sind Sie auf die Idee gekommen, einen „politischen Aschermittwoch“ abzuhalten? Und was versprechen Sie sich davon?

SP-Regionalpräsident Antonios Antoniadis.

SP-Regionalpräsident Antonios Antoniadis.

Antoniadis: Der „politische Aschermittwoch“ stammt aus dem benachbarten Deutschland, ist aber auch hierzulande vielen Menschen ein Begriff. Wir haben uns daher gedacht, dass wir im Rahmen einer Veranstaltung am Aschermittwoch, dem 5. März, rund 12 Wochen vor den Wahlen, unsere Kandidaten vorstellen sollten.

OD: In Deutschland ist der „politische Aschermittwoch“ gekennzeichnet durch einen „derben rhetorischen Schlagabtausch“, so Wikipedia. Wird das auch bei Ihnen so sein?

Antoniadis: Am Programm wird noch gearbeitet. Hering wird es sicherlich geben, aber auf Polemik werden wir verzichten. Das passt nicht zu unserem Verständnis von einer gesunden Streitkultur.

OD: Gibt es noch andere deutsche Traditionen, die man in der DG einführen könnte? Das „Dreikönigstreffen“ zum Beispiel?

Antoniadis: Wir starten einen Versuch mit dem „politischen Aschermittwoch“. Mit dem „Dreikönigstreffen“ kann sich die FDP in Deutschland rumschlagen. (cre)

Siehe auch Artikel mit Fotos „Neujahrsempfang der SP in Kelmis“

11 Antworten auf “„Politischer Aschermittwoch“: SP führt deutsche Tradition in Ostbelgien ein”

    • Malnurso

      stimmt in Ostbelgistan gibt es schon Tirolerfeste, Alpentage, Après-Ski Veranstalungen, Wasen, Oktoberfeste, Weinfeste, kölscher Karneval, Ballermann- und Beach-Partys usw usw
      und jetzt noch den politische Aschermittwoch
      Ostbelgistan ist wirklich reich an Kultur…

  1. Eupenmobil

    Der Ostbelgier ist viel deutscher, als ihm selbst lieb ist. Er ist ein Möchtegern-Belgier, aber eigentlich durch und durch deutsch: Bundesliga, deutsches Fernsehen, deutsche Schlager, Volksmusik, Urlaub in Tirol, Tirolerfest, Einkaufen in Deutschland… Und den politischen Aschermittwoch hat er jetzt auch. Zum Glück gibt es die Roten Teufel, sonst würde gar nichts mehr den Ostbelgier mit Belgien verbinden.

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