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Tour-Sieger Pogacar gewinnt die „Doyenne“ in Lüttich

25.04.2021, Belgien, Lüttich: Erstplatzierter Tadej Pogacar (M) aus Slowenien vom UAE Team Emirates, Zweitplatzierter Julian Alaphilippe (l) aus Frankreich von Deceuninck - Quick-Step und Drittplatzierter David Gaudo aus Frankreich vom Team Groupama FDJ auf dem Podium der „Doyenne“. Foto: Olivier Matthys/AP/dpa

AKTUALISIERT – Tour-de-France-Sieger Tadej Pogacar hat die 107. Auflage des Klassikers Lüttich-Bastogne-Lüttich gewonnen.

Nach 259,1 Kilometern und elf giftigen Anstiegen setzte sich der Slowene im Sprint einer fünfköpfigen Spitzengruppe vor gegen den französischen Weltmeister Julian Alaphilippe und dessen Landsmann David Gaudu durch.

Mit dem ältesten Eintagesrennen der Welt ist die Serie der Frühjahrsklassiker zu Ende gegangen. Bekanntlich wurde Paris-Roubaix wegen Corona auf den Herbst verschoben. Lüttich-Bastogne-Lüttich ist eines von fünf „Monumenten“ im Profi-Radsport neben Mailand-Sanremo, der Flandern-Rundfahrt, Paris-Roubaix und der Lombardei-Rundfahrt.

25.04.2021, Belgien, Lüttich: Tadej Pogacar (M) aus Slowenien vom UAE Team Emirates und Julian Alaphilippe aus Frankreich von Deceuninck – Quick-Step kurz vor der Ziellinie. Foto: Dirk Waem/BELGA/dpa

Für Pogacar ist der Sieg beim ältesten Eintagesrennen der Welt auch eine Revanche, war doch sein Team am vergangenen Mittwoch am Start der Flèche Wallonne gehindert worden. Im UAE-Team waren der Italiener Diego Ulissi sowie ein Mitglied aus dem Betreuerstab positiv auf Corona getestet worden. Beide hatten zwar anschließend bei einer zweiten Kontrolle ein negatives Ergebnis, doch die belgischen Behörden untersagten den Start.

Der erst 22 Jahre alte Pogacar präsentierte sich im Zielsprint wie ein routinierter Klassiker-Spezialist. Am Hinterrad von Alaphilippe schoss der Slowene kurz vor dem Zielstrich vorbei und siegte mit einer halben Radlänge.

„Ich lebe die Radsport-Träume“, sagte Pogacar und fügte hinzu: „Mir fehlen die Worte. Ich liebe dieses Rennen. Ich wusste, dass Alaphilippe einen langen Sprint fahren wird, ich hatte aber an seinem Hinterrad die höhere Endgeschwindigkeit.“

25.04.2021, Belgien, Lüttich: Das Fahrerfeld der „Doyenne“ beim Anstieg der „Haute Levée“ in Stavelot. Foto: Eric Lalmand/BELGA/dpa

Beachtlich auch, wie stark sich Alejandro Valverde als Vierter an seinem 41. Geburtstag präsentierte. Vier Mal hatte der Spanier in der Vergangenheit das Rennen gewonnen, und auch im hohen Alter ist er weiter konkurrenzfähig. Im nächsten Jahr wird er wieder kommen, Valverde hat bereits die Fortsetzung seiner Karriere angekündigt.

Die Vorentscheidung fiel gut 14 Kilometer vor dem Ziel, als an der Côte de la Roche-aux-Faucons die exquisite Gruppe um Alaphilippe attackierte. Schnell war eine riesige Lücke entstanden. Neben dem Deutschen Maximilian Schachmann musste auch der Tour-de-France-Zweite Primoz Roglic (Slowenien) abreißen lassen.

Nachdem im vergangenen Jahr mit Roglic der Sieger der Spanien-Rundfahrt Lüttich-Bastogne-Lüttich gewonnen hatte, siegte jetzt der Gewinner der letzten Tour de France. Das deutet darauf hin, dass es nicht mehr die Diskrepanz gibt zwischen den Klassiker-Rennen und den großen Rundfahrten von Frankreich, Italien und Spanien, sondern die Tour-Spezialisten auch bei Klassikern wie der Flèche Wallonne und Lüttich-Bastogne-Lüttich um den Sieg kämpfen und die Eintagesrennen nicht mehr nur als Vorbereitung auf Giro, Tour oder Vuelta betrachten. (cre/dpa)

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