Politik

PFF muss sich im Hinblick auf 2014 neu erfinden

Der heutige Fraktionsvorsitzende der PFF, der Bütgenbacher Bürgermeister Emil Dannemark, könnte neuer PDG-Präsident werden. Archivfoto: Gerd Comouth

Der Tod von Ferdel Schröder ist für die PFF in erster Linie ein großer menschlicher Verlust. Es ist jedoch auch ein politischer Verlust, denn die Liberalen haben nach Berni Collas eine weitere Führungspersönlichkeit verloren. Zwei der drei Ersten auf der PFF-Liste für die PDG-Wahl 2009 stehen nicht mehr zur Verfügung. Zudem steckt Isabelle Weykmans, damals Listenplatz 2, im Stimmungstief.

2009 war die PFF nur um Haaresbreite, nämlich um ganze 7 Stimmen, drittstärkste Kraft im DG-Parlament (mit 4 Mandaten) geworden – hinter CSP (7 Sitze) und SP (5) und vor ProDG (ebenfalls 4), Ecolo (3) und Vivant (2). Bis 2004 waren die Blauen noch mit 6 effektiven Mitgliedern im Gemeinschaftsparlament präsent.

Wird Emil Dannemark PDG-Präsident?

Für das Amt des PDG-Präsidenten gilt der heutige Fraktionssprecher der PFF, der Bütgenbacher Bürgermeister Emil Dannemark, als Favorit. Dieser gehörte 2009 nicht einmal zu den vier Direktgewählten der Liberalen, die da waren: Ferdel Schröder, Isabelle Weykmans, Berni Collas und Kattrin Jadin.

PFF-Parlamentarier Emil Dannemark (links) und Heinz Keul. Foto: Gerd Comouth

PFF-Parlamentarier Emil Dannemark (links) und Heinz Keul. Foto: Gerd Comouth

Hans-Dieter Laschet, Emil Dannemark, Heinz Keul und Alexander Miesen sind erst später als Ersatzmitglieder ins PDG eingezogen, wobei Laschet sich im Sommer 2012 wieder aus dem Parlament zurückgezogen hat. Nach dem Tod von Ferdel Schröder rückt entweder Jenny Möres als 8. Ersatzmitglied oder Louis Goebbels als 9. Ersatzmitglied nach.

Es zeigt sich, dass sich die PFF im Hinblick auf die im nächsten Jahr stattfindenden PDG-Wahlen praktisch neu erfinden muss. Möglicherweise macht sie das, was in der Vergangenheit die CSP mit Vorliebe praktiziert hat, wenngleich mit nur mäßigem Erfolg, und schickt ihre Bürgermeister ins Rennen: Emil Dannemark, Karl-Heinz Klinkenberg, Hans-Dieter Laschet und Louis Goebbels. Hinzu kämen noch die Geschwister Kattrin und Evelyn Jadin, die als Mitglied der Kammer bzw. des Provinzialrats schon heute dem PDG mit beratender Stimme angehören.

2012 für Isabelle Weykmans schwarzes Jahr

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Ministerin Isabelle Weykmans. Foto: Gerd Comouth

Ein weiteres Problem ist für die PFF, dass ihre einzige Ministerin Isabelle Weykmans, 2009 Listenplatz 2, ein schwarzes Jahr hinter sich hat und wegen Krisen wie BRF und Radio Sunshine, wegen ihrer Rede am Alten Schlachthof und vor allem wegen ihrer E-Mail mit Smiley stark an Popularität eingebüßt haben dürfte.

Kurzum, die ostbelgischen Liberalen stellen zwar eine Ministerin, den Parlamentspräsidenten, eine Kammerabgeordnete, ein Provinzialratsmitglied sowie den Bürgermeister in vier von neun DG-Gemeinden, aber irgendwie hat man den Eindruck, dass es auf dem blauen Schiff viele Matrosen, aber keinen Kapitän gibt. Fred Evers ist bis heute auf der Kommandobrücke nicht ersetzt worden.

Apropos Evers: Was macht der eigentlich 2014? Tritt er nach seinem Comeback in Eupen auch bei der PDG-Wahl noch einmal an?

Übrigens geht dies nicht nur die Liberalen etwas an: Auch SP und ProDG müssen hoffen, dass die PFF nicht einbricht. Die Koalition steht auf dem Spiel. (cre)

Siehe dazu auch „Standpunkt“-Artikel „Was vom 10. Präsidenten erwartet wird“

 

12 Antworten auf “PFF muss sich im Hinblick auf 2014 neu erfinden”

  1. „Auch SP und ProDG müssen hoffen, dass die PFF nicht einbricht. Die Koalition steht auf dem Spiel. (cre)“

    Nun, wenn SP, ProDG und PFF zusammen weiterhin die erforderlichen 13 Mandate erhalten, bleibt’s so wie es ist.
    Die „Gretchen“-Frage ist: Wie schneiden CSP, Ecolo sowie Vivant (kandidieren die überhaupt noch?) ab.
    Meine derzeitige persönliche, natürlich nicht repräsentative Prognose betreffend der derzeitigen Opposition lautet:

    Die CSP wird es schwer haben,sich zu verbessern, angesichts mangelnder „Schwergewichte“ in der Partei-Führung. „Weder Fisch noch Fleisch,so jedenfalls mein Eindruck. „Quo vadis“ CSP ? kann man sich da fragen..
    .
    Ecolo wird sich zumindest halten, evt.noch stärker werden, da sie , ausser ihrer „Stammkundschaft“ generell ein „Auffangbecken“ für unzufriedene Wähler darstellt.

    Und Vivant? Ist die grosse Unbekannte auf dieser politischen Bühne. Wie gesagt, werden die überhaupt noch antreten?
    Fazit: Es kommt hauptsächlich darauf an, wie die CSP abschneidet.

  2. Hals nicht voll ?

    Wenn die Mutmaßungen stimmen, dass E. Dannemark neuer PDG Präsident werden soll, wird die Politik weiter an Glaubwürdigkeit verlieren. Zumindest wenn er auch sein Bürgermeisteramt behält. Wenn dies – unverständlicherweise – auch legal ist, nachvollziebar wäre es nicht. Schließlich erhielte er sowohl eine stattliche Entschädigung als Präsident und ein Bürgermeistergehalt. Beides Ämter die als Vollzeitbeschäftigung gelten. Dies macht dann wohl um die 15.000 € im Monat aus, oder ? ( Bitte um Korrektur, wenn dies nicht korrekt ist) Ein Schlag ins Gesicht für alle, die noch der Ansicht sind, in der Politik ginge es nicht um Bereicherung, sondern um Dienst an der Gesellschaft.
    Diese Kritik gilt auch für alle anderen Politiker, die Mehrfachmandate und Ämter ausüben bzw. ausgeübt haben (Grosch, Evers, …) oder/und gleichzeitig noch einer selbständigen Tätigkeit nachgehen (Neumann, …).
    Nein sue kriegen den Hals einfach nicht voll. Erbärmlich !

    • Bin mir nicht sicher, „Hals nicht voll“, aber ich glaube, es verhält sich folgender massen, was die beiden Ämter betrifft:
      – E.Dannemark könnte, wenn er denn Präsident des PDG werden sollte, sein Bürgermeisteramt theoretisch behalten, müsste jedoch auf das Gehalt eines dieser beiden Funktionen verzichten. Auf welches, belasse ich Ihrer (und meiner Fantasie.
      Übrigens, diesen Fall hatten wir doch schon mal (Fred Evers?)

      • Hals nicht voll ?

        Wenn dies so sein sollte bleibt trotzdem die Frage, ob diese Ämter tatsächlich Vollzeitbeschäftigungen sind (denn so werden sie bezahlt) wenn man 2 davon ausüben kann ? Oder ?

        • Diäten darf man nicht als normales Gehalt verstehen. Sie sind eine Entschädigung für entgangene Einnahmen, die man nicht erzielen kann, da man sich der Politik widmet. Es gibt den Vorschlag, Diäten sollten einerseits eine bestimmte Grenze nicht überschreiten und andererseits auch nicht höher sein als das Gehalt, das ein Politiker vor Eintritt in die Politik erhielt.
          Beispiel:
          Diäten wären bei 10000€ monatlich gedeckelt.
          Politiker A verdiente vorher 15000€ und erhält jetzt 10000€ Diät.
          Politker B verdiente vorher 2000€ und erhält jetzt 2000€ Diät.

          Dieses Modell würde verhindern, dass Typen in die Politik gehen, um dort ein Einkommen zu erzielen, das zu erwirtschaften, sie nicht in der Lage sind.

          • Hals nicht voll ?

            Dies erklärt nicht, dass jemand 2 solcher hochdotierten Ämter ausüben kann. Und den Vorschlag finde ich auch nicht wirklich korrekt und kohärent. Wieso soll jemand für die gleiche Arbeit 10.000 € erhalten und ein anderer nur 2.000 €. Ein zeitlich begrenztes Amt politisches Amt sollte leistungsbezogen entlohnt werden. Wie sollte man sonst den Menschen erklären, dass politische Ämter wichtig sind ?
            Wenn man jedoch davon ausgeht, dass dies eine Funktion ist, die einen Poliker vollzietig beschäftigt, sollte es verboten sein, 2 solcher Ämter gleichzeitig auszuüben. Fragen sie mal Herrn Grosch, was er als Kelmiser Bürgeermeister und Europa-Abgeordneter verdient hat und wieviel Zeit er für dafür investiert hat.
            Herr Dannemark sollte sich entscheiden. Entweder Bürgermeister oder Ratspräsident. Punkt !

  3. Lieber Aal!

    Die eigentliche Frage ist doch: Wofür steht die PFF eigentlich, ausser als Mehrheitsbeschafferin für Lambertz? Oder reicht es den Liberalen, einige Pöstchen zu besetzen? Ich bin kein Fan von Lambertz, aber der ist doch wenigstens ne Marke! Die PFF löst bei mir keine Gefühle aus. Ein glatter Aal.

  4. @Toll Bin ganz Ihrer Meinung.Man sollte,KEIN FETTNÄPFCHEN
    vergessen (Disaster Jugendheim) in welches die (noch)Frau
    Medienministerin Isabelle Weykmans reingetreten ist!!!
    Wann,rafft die Frau endlich,das Sie nicht qualifiziert ist,
    solch ein Amt auszuüben.Eine SCHANDE für die DG.

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