Am Freitagabend ist im Parlamentsgebäude in Eupen der diesjährige PDG-Preis im Bereich Literatur verliehen worden. Preisträgerin 2015 ist Suzanne Visé. Die ehemalige Journalistin erhielt die Auszeichnung für ihren Gedichtband „Fließsand“.
„Fließsand“ ist eine Sammlung von Gedichten aus vier Jahrzehnten, im Udo Degener Verlag erschienen. „Gedichte über den Augenblick und das Vergängliche, über die Landschaft, die Liebe, der Dinge Fluss“, so der Udo Degener Verlag.
Nach einigen einführenden Worten von Parlamentspräsident Karl-Heinz Lambertz (SP) hielt Prof. Dr. Jürgen Egyptien vom Institut für Germanistische und Allgemeine Literaturwissenschaften der RWTH Aachen die Laudatio.
„Fließsand“ als „literarisches Kleinod“
Laut Egyptien zeichnet sich „Fließsand“ vor allem durch seine seine Originalität und seinen Facettenreichtum aus. Zum Charakter der Gedichte sagte Egyptien: „Es gibt viele Natur- und Liebesgedichte, es gibt sprachspielerische, träumerische und gedankenvolle Gedichte, schließlich nicht wenige Gedichte, die konkreten Orten, meistens in Ostbelgien liegenden, gewidmet sind.“ Der Laudator bescheinigte der Autorin „dichterische Einbildungskraft und die Virtuosität“.
Abschließend betonte Egyptien: „Fließsand mag ein kleines Buch sein, aber es ist eben auch ein literarisches Kleinod.“
Für die musikalische Umrahmung sorgte das Eupener Bläserquintett.
Die 1949 in Eupen geborene und mittlerweile in Hergenrath wohnende Autorin will das Preisgeld von 2000 Euro an den Vinzenzverein Eupen spenden. “Ich habe mir gedacht: Gedichte sind eine Gabe. Und dann ist das Geld eben auch eine Gabe”, so die Autorin im BRF-Interview.
Bei der Feierstunde im Parlament waren auch ehemalige Weggefährten wie Freddy Derwahl und Marcel Bauer anwesend, mit denen Suzanne Visé schon in den 1970er Jahren einen Gedichtband veröffentlicht hatte.
Nur wenige Abgeordnete – Paasch und Weykmans abwesend
Empört äußerten sich einige Gäste darüber, dass zur Verleihung des PDG–Preises nur wenige PDG-Abgeordnete erschienen waren. Sowohl Ministerpräsident Oliver Paasch (ProDG) als auch Kulturministerin Isabelle Weykmans (PFF) glänzten durch Abwesenheit.
Suzanne Visé war zwischen 1970 und 1986 bei der damaligen „Aachener Volkszeitung“ (heute: „Aachener Zeitung“) als Journalistin tätig.
Die Laudatio von Prof. Jürgen Egyptien lesen Sie unter folgendem Link:
http://www.dgparlament.be/PortalData/34/Resources/dokumente/diverses/Laudatio__Juergen_Egyptien.pdf
Suzanne Visé, Fließsand. Gedichte. Udo Degener Verlag. Potsdam. 58 Seiten. 14,90 Euro. ISBN 978-3-95497-333-0. Nachfolgend eine kleine Fotogalerie mit Bildern von Gerd Comouth von der Feierstunde am Freitagabend im Plenarsaal des DG-Parlaments.
Zum Vergrößern Bild anklicken. Um von einem Bild zum anderen zu gelangen, genügt ein Klick auf den rechten Bildrand.
eine bewundernswerte Sache, auch zu empfehlen für alle bisherigen Preisträger in irgendeiner form.
Schöne Geste! Die Leute beim Vinzenzverein werden das Geld gut gebrauchen können.
ZUSATZINFO: Empört äußerten sich einige Gäste darüber, dass zur Verleihung des PDG–Preises nur wenige PDG-Abgeordnete erschienen waren. Sowohl Ministerpräsident Oliver Paasch (ProDG) als auch Kulturministerin Isabelle Weykmans (PFF) glänzten durch Abwesenheit. (Zusatzinfo wurde dem Text hinzugefügt).
2. ZUSATZINFO: Wie inzwischen zu erfahren war, hatte ProDG an diesem Abend zunächst eine Mitgliederversammlung (mit Vorstandswahlen), bei der Oliver Paasch nicht fehlen wollte/konnte, und anschließend ihren Neujahrsempfang. Die ProDG-Fraktion war deshalb durch ihren Vorsitzenden Alfons Velz bei der Preisverleihung im Parlament vertreten.