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Deutschland: „Pannen-Ministerin“ Lambrecht bittet nach monatelanger Kritik Scholz um ihre Entlassung

07.02.2022, Niedersachsen, Münster: Christine Lambrecht (l, SPD), Verteidigungsministerin, bei einem Besuch der Panzerlehrbrigade 9 in einem Panzer. Foto: Philipp Schulze/dpa

Deutschlands Ministerin der Verteidigung Christine Lambrecht (SPD) tritt zurück. Sie habe Kanzler Olaf Scholz um ihre Entlassung gebeten, hieß in einer Erklärung der Ministerin, die der Deutschen Presse-Agentur am Montag vorlag.

„Die monatelange mediale Fokussierung auf meine Person lässt eine sachliche Berichterstattung und Diskussion über die Soldatinnen und Soldaten, die Bundeswehr und sicherheitspolitische Weichenstellungen im Interesse der Bürgerinnen und Bürger Deutschlands kaum zu“, schreibt Lambrecht demnach.

„Die wertvolle Arbeit der Soldatinnen und Soldaten und der vielen motivierten Menschen im Geschäftsbereich muss im Vordergrund stehen. Ich habe mich deshalb entschieden, mein Amt zur Verfügung zu stellen.“ Sie danke allen, „die sich jeden Tag für unsere Sicherheit engagieren und wünsche ihnen von Herzen alles erdenklich Gute für die Zukunft.“

14.12.2022, Berlin: Christine Lambrecht (SPD), Bundesministerin der Verteidigung, spricht im Verteidigungsministerium bei einem Statement zu Ausrüstungsfragen der Bundeswehr. Foto: Fabian Sommer/dpa

Bereits am Freitagabend hatten mehrere Medien übereinstimmend berichtet, Lambrecht stehe vor einem Rückzug von ihrem Ministerposten. Die 57-Jährige steht seit Monaten in der Kritik, die oppositionelle Union aus CDU und CSU hatte wiederholt ihren Rücktritt gefordert.

Kritiker warfen ihr etwa die schleppend angelaufene Beschaffung für die Bundeswehr oder fehlende Sachkenntnis, aber auch ihr Auftreten in der Öffentlichkeit vor. So machte ein Foto ihres Sohnes auf Mitreise in einem Bundeswehrhubschrauber Negativschlagzeilen. Jüngst sorgte sie für Irritationen mit einer auf Instagram verbreiteten Neujahrsbotschaft, in der sie begleitet von Silvesterfeuerwerk über den Ukraine-Krieg sprach (siehe VIDEO unten).

Damit muss nun ein zentraler Posten im Ampel-Kabinett von Bundeskanzler Olaf Scholz neu besetzt werden. Das Verteidigungsministerium ist infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine zusätzlich in den Fokus gerückt.

Deutschland hatte als Reaktion ein 100-Milliarden-Euro-Programm aufgelegt, um die Bundeswehr besser auszurüsten. Auch bei der Unterstützung der Ukraine spielt das Verteidigungsministerium eine wichtige Rolle.

19.05.2022, Berlin: Christine Lambrecht (SPD), Verteidigungsministerin, verlässt den Plenarsaal des Bundestags. Foto: Michael Kappeler/dpa

Mitte Dezember hatte Scholz seine Verteidigungsministerin noch gegen Kritik in Schutz genommen. „Die Bundeswehr hat eine erstklassige Verteidigungsministerin“, sagte Scholz damals der „Süddeutschen Zeitung“. „Über manche Kritik kann ich mich nur wundern.“ Es gehe jetzt darum, die Bundeswehr langfristig zu stärken und sie verlässlich mit Waffen und Munition auszurüsten.

Lambrecht hatte mit dem Start der Ampel-Regierung Ende 2021 das Verteidigungsministerium übernommen. Zuvor war sie im letzten Kabinett von Angela Merkel Justizministerin gewesen, nach dem Rücktritt von Franziska Giffey hatte sie zusätzlich das Familienministerium geführt.

Lambrecht ist bereits die zweite Ministerin, die seit dem Start der Ampel-Regierung ihr Amt wieder abgibt. Im vergangenen Jahr war die Grünen-Politikerin Anne Spiegel als Familienministerin zurückgetreten – wegen ihrer Rolle als rheinland-pfälzische Umweltministerin während der Flutkatastrophe im Ahrtal im Juli 2021. (dpa)

Nachfolgend das VIDEO mit der Neujahrsbotschaft der deutschen Verteidigungsministerin:

11 Antworten auf “Deutschland: „Pannen-Ministerin“ Lambrecht bittet nach monatelanger Kritik Scholz um ihre Entlassung”

  1. DR ALBERN

    Die Nachfolger haben ebenso einen schweren Stand, denn auch sie können den Leopard Panzer erst ab 2024 liefern, wenn überhaupt! Das Projekt PUMA (nicht Fussballstiefel) ruht ja vorerst mal!

  2. Belgischer Löwe

    Als Belgier könnte mir das eigentlich egal sein was unser Nachbar da veranstaltet. Leider sind die Prüsse die europäische Macht schlecht hin. Nur militärisch bringen die nix zu stande. Was hat das mit uns zu tun ? Sehr viel! Eins ist klar, 16 Jahre Merkel haben Deutschland wirtschaftlich und militärisch heruntergewirtschaftet! Da macht auch die Quotenfrau Lambrecht nix dran. Alles was jetzt kommt ist von Merkel Lehrling Scholz installiert und damit ist klar, dass wird nix. Jetzt müssen halt die Amis ran , die haben auch ganz nettes gepanzertes Material. 300 oder 500 US Panzer und Putin folgt seinem großen Vorbild nach. Ich sag nur Führerbunker. Ansonsten wird sich das alles noch in die Länge ziehen.

  3. Der kleine Belgier

    ein Video, welches wahrscheinlich extra so produziert wurde, um einen Menschen
    so vorzuführen.
    Und die Presse spielt mit, immer wieder wird dieses Video gepostet, toll, toll.
    So werden Menschen fertig gemacht. Was für ein Niveau ?
    Da könnt ihr stolz sein. 👎
    Ob Frau Lambrecht oder überhaupt eine Frau für dieses Amt geeignet ist, darüber lässt
    sich diskutieren und schreiben. Evtl. wäre eine Person mit praktischer Erfahrung geeigneter.

    • Gastleser

      Ja, diese bösen falschen live Videos.
      Der Keinpanzer mit den kleinen Rohren nach oben, oder der böse Helikopter und die falschen Schuhe in Mali.
      Omi hätte Kaiser werden können ohne diese Fake News.
      Dann hätte der Baerbock die Tierpanzer losgeschickt um ganz Europa zuverenden und alles wäre gut.

    • Hans Eichelberg

      @Guido Scholzen

      „Der Name Karl Lauterbach sei bei den Beratungen um die Neubesetzung des Verteidigungsministeriums gefallen, berichtet die FAZ. Der Professor – der nie bei der Bundeswehr, aber dafür in Harvard war – sollte diesem Planspiel zufolge mit der Befehls- und Kommandogewalt über die Streitkräfte ausgestattet werden. Grund dieser Überlegung war die Einhaltung der Frauenquote.

      Für das Gesundheitsministerium hätte man deutlich leichter eine Frau gefunden als für das Verteidigungsressort. Das war das Argument, das für Lauterbach sprach. Am Ende hat sich dieser Aspekt des politischen Pokers im weiteren Fortgang der Gespräche nicht durchgesetzt.“
      (Pioneer-Briefing)

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