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„Freies Geleit für die Freiheit des Wortes“: Journalist und Schriftsteller Freddy Derwahl zum 10-Jährigen von OD

Der Journalist und Auto Freddy Derwahl. Fotos: Shutterstock/privat

AKTUALISIERT – An diesem Samstag, dem 27. August 2022, feierte „Ostbelgien Direkt“ sein 10-jähriges Bestehen. Am 27. August 2012 wurde das Online-Magazin aus der Taufe gehoben. Im folgenden Beitrag blickt der Journalist und Schriftsteller Freddy Derwahl (76) zurück auf „10 Jahre OD“.

Von Freddy Derwahl (*)

Als ich jüngst eine ostbelgische Politikerin wegen eines Beitrags auf „Ostbelgien Direkt“ ansprach, antwortete sie flugs mit einem bösen Wortspiel, das sich in den Parteien, bei ihren Mandataren und Führungskreisen der demnächst eine 50-jährige Autonomie feiernden Gemeinschaft als saloppe Beschimpfung eingebürgert hat.

Der Goldglanz des Jubiläums lässt tief blicken: Auf der politischen Sonnenseite die große Koalition der beleidigten Feinen, der Hautevolee profitabler Macht; auf der anderen Seite die hellhörige Aufmerksamkeit der sie notgedrungen begleitenden und beobachtenden Medien, darunter OD, der Verruf und die Verachtung. Dies kursiert parteiübergreifend, damit trösten sie sich gegenseitig.

BRF Blickpunkt Manuel Zimmermann Gerard Cremer

OD-Herausgeber Gerard Cremer (rechts) im September 2012, wenige Wochen nach dem Start von „Ostbelgien Direkt“, im Gespräch mit BRF-Redakteur Manuel Zimmermann. Foto: Gerd Comouth

Der OD-Herausgeber Gerard Cremer ist jedoch ein viel zu erfahrener Journalist, um sich von einer fragwürdigen Schickeria in die Schmuddelecke drängen zu lassen.

Lange bevor die meisten der sich auf den Parlamentsbänken gelangweilt Räkelnden keineswegs selbstlose „Objektivität“ forderten, hatte er erfolgreich ein Universitätsstudium abgeschlossen und in der Zentralredaktion der „Aachener Volkszeitung“ (AVZ) von der Pike auf gelernt, wie in einem Blatt mit damals noch einer Auflage von mehr als 100.000 Exemplaren gearbeitet wird.

„Ger“ Cremer, wie seine Freunde ihn seit jeher nennen, stammt aus einer konservativen katholischen Familie. Sein Vater Heinrich Cremer war einer der besten Köpfe der CSP, der es in der Zeit vor der autonomen Herrlichkeit sogar zum PSC-Vorsitzenden im frankophonen Bezirk Verviers und zu einer festen Größe im einflussreichen flämischen „Boerenbond“ gebracht hatte.

Als Soziologie-Student an der Universität Löwen gehörte Ger Cremer, neben anderen Mitgliedern der „Eumavia“ wie Werner Barth und Robert Nelles, zu den „jungen Wilden“, von denen einige für den italienischen Links-Ideologen Enrico Berlinguer schwärmten und sich „Euro-Kommunisten“ nannten. Sie putschten erfolgreich gegen die deutschnational angehauchten Bürgersöhne der „Eumavia Lovaniensis“, die sich im „Hotel Majestic“ an der Bondgenotenlaan in Alt-Löwen beim Gesang der „alten Burschenherrlichkeit“ feierlich besoffen.

Ein Kern dieser Protestler gehörte dann auch einige Jahre später zum Mitarbeiterstab der halbmonatlich erscheinenden Zeitung „Grenzland-Report“, die in den 1980er Jahren ostbelgienweit für Furore sorgte und sich ebenfalls den Schmährufen der Parteifunktionäre und Pöstchenjäger ausgesetzt sah.

Redaktionsmitglieder des „Grenzland-Report“ 1984 bei einer Besprechung. V.l.n.r.: Gerard Cremer, Werner Barth, Werner Mießen, Freddy Derwahl, Werner Baumgarten und Edgard Belleflamme.

Gründer und Chefredakteur des „REPORT“ war Gerard Cremer, dessen Vision freier Medien auch in einer überschaubaren Region wie Ostbelgien schon damals andeutete, was heute die Berufung von OD geworden ist.

Seinen Mut, gegen heftigen Strom zu schwimmen, bewies er auch, als er sich Ende der 1980er Jahre mit seiner jungen Familie in Rom niederließ und als hart geforderter Korrespondent für die Südtiroler Tageszeitung „Dolomiten“, den „Sport-Informationsdienst“ (sid) und diverse Zeitungen aus dem deutschsprachigen Raum schrieb.

Nach seiner Rückkehr aus Rom wurde er GE-Redakteur und später freier Journalist. Zur Jahreswende 2004-2005 machte der einflussreiche Grenz-Echo-Verleger Alfred Küchenberg den leidenschaftlichen Journalisten zum GE-Chefredakteur als Nachfolger von Heinz Warny.

7 Jahre funktionierte die Zusammenarbeit zwischen Verleger und Chefredakteur hervorragend. Bei der „Alten Dame vom Marktplatz“ wurde viel bewegt. Das änderte sich im Frühjahr 2012, als Ger Cremer nach internen Differenzen im alten Verlagshaus und offenbar auch auf schon länger anhaltendes rötliches Drängen aus der DG-Regierung kurzfristig gekündigt wurde. Es hat der ostbelgischen Tageszeitung nicht gutgetan.

In dieser schweren persönlichen Krise und gesundheitlich angeschlagen, ist dem intensiven Nachdenker die Gründung des Internet-Portals „Ostbelgien Direkt“ eingefallen, das unabhängiger und anders sein sollte als die gut versorgten Heimatmedien GE und BRF. Endlich frische Luft im Biotop DG!

Die freien Kommentare waren nicht immer feinste Sahne, doch haben auch Irrtum und Fehlurteil ein Recht auf freie Meinung. Bei schweren Entgleisungen schaltet der Chef einfach ab. Basta!

karikatur DG-Medien normal

Medienministerin Isabelle Weykmans am Mischpult in einem Studio der DG-Medien AG. Diese Karikatur veröffentlichte „Ostbelgien Direkt“ bereits im November 2012 (!). Sie ist auch 10 Jahre später noch aktuell. Zeichnung: Robert Maaswinkel

Bruno Kartheuser und ich haben ja erleben müssen, wie das geht, wenn das freie Wort in einer von korrupten Vorgesetzten ferngesteuerten Justiz niedergeknüppelt und von verharmlosenden Profiteuren des größten ostbelgischen Skandals weiter verfolgt wird. OD hat nie auf einen klarstellenden Bericht oder ein zur Sache gehendes Interview verzichtet. Keine „Ri-Ra-Rücksichten“, wie es Kurt Tucholski forderte!

Ich kenne kein besseres ostbelgisches Gedicht als jenes, das Bruno Kartheuser seiner verstorbenen Mutter gewidmet hat; selbst Clara Viebigs Poesie und die von Paul Gerardy reichen da nicht heran. Das sollten die politischen und juristischen Beleidigten wissen: Einen solchen Literaten verfolgt man nicht, er gereicht der Heimat zur Ehre! Man wird ihn noch lesen, wenn all die pathetischen Reden, Plädoyers und Urteilsbegründungen längst Staub und Asche sind.

Die Kommentatoren von OD werden seit den Anfängen des Portals als „Dreck“ und „Abschaum“ verketzert, Ger Cremer ist offenbar der böse Produzent allen Übels. Seltsam jedoch, dass alle Kritiker unseres autonomen Zaubergartens in die Gosse getrieben werden, als seien sie staatsgefährdende Unruhestifter, während Politiker und Amtsträger, die selbst jede Gelegenheit nutzen, in die dunkle Anonymität ihrer Hinterzimmer abzutauchen, und wiederholt versuchen, die Öffentlichkeit mit nichtsagenden und selbstgerechten Kommuniqués zu täuschen.

Da sind mir die anonymen Kleinen – „les petits crotteux, les sans-grade“, wie Léon Bloy schrieb – gewiss lieber als die anonymen Strippenzieher an der Macht, die dem Volk nicht aufs Maul schauen, sondern ihm im Zweifelsfall darauf hauen.

Herzlichen Glückwunsch zum 10-Jährigen, liebes OD! Auf weitere 10 Jahre!

(*) Freddy Derwahl hat seit 1967 beim Grenz-Echo, der Aachener Volkszeitung (AVZ), dem BRF sowie für eine ganze Reihe anderer Publikationen wie den „Grenzland-Report“ als Journalist gearbeitet. Von der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ wurde der heute 76-Jährige als „bekanntester deutschsprachiger Schriftsteller Belgiens“ bezeichnet. Seit 1964 erschienen 25 Bücher und Übersetzungen in sieben Weltsprachen. Sein neues Buch „Spitze Feder zarte Hand“ im Eifeler-Literatur-Verlag bringt im Herbst 2022 die besten Texte aus fünf Jahrzehnten.

Ein Jahrzehnt OD: Das einzige unabhängige Medium in Ostbelgien feiert am Samstag seinen 10. Geburtstag

„Ostbelgien Direkt“ feiert an diesem Samstag seinen 10. Geburtstag. Am 27. August 2012 wurde das Online-Magazin erstmals freigeschaltet.

Wie lang 10 Jahre sind, kann man am besten ermessen, wenn man in Erinnerung ruft, was sonst noch vor einem Jahrzehnt war und vielleicht heute nicht mehr ist.

Im August 2012 war die AS Eupen gerade von Aspire übernommen worden, spielte aber noch in der 2. Division. Eden Hazard wechselte von OSC Lille nach England zum FC Chelsea. Der Belgische Rundfunk (BRF) sorgte für Schlagzeilen wegen eines Haushaltslochs.

Ein Strandbesucher liest „Ostbelgien Direkt“. Foto: Shutterstock/OD

In der Stadt Eupen regierten zu jener Zeit noch Elmar Keutgen und die CSP. Karl-Heinz Lambertz war Ministerpräsident der DG. Und Benedikt XVI. war Papst.

Anders ausgedrückt: Als Elmar Keutgen von Karl-Heinz Klinkenberg abgelöst wurde und dieser von Claudia Niessen, oder als Paasch den Platz von Lambertz als Regierungschef einnahm und Papst Franziskus Nachfolger von Benedikt XVI. wurde, war „Ostbelgien Direkt“ schon da.

Dies nur zur Einordnung der zehn Jahre, in denen OD mehr als 20.000 Artikel verfasste und fast 370.000 Leserkommentare freischaltete. Wie viele nicht freigeschaltet wurden, lässt sich nicht mehr feststellen, weil die gelöschten Beiträge mit der Zeit automatisch aus dem System fallen. Es waren aber viele Tausende. Wenn OD alle gelöschten Beiträge veröffentlichen würde, würde es wahrscheinlich von vielen seiner Kritiker gefeiert. Denn im Gegensatz zu den sogenannten Sozialen Medien ist OD ein Medium mit Moderation.

Als OD an jenem 27. August 2012 aus der Taufe gehoben wurde, war ein Magazin geplant in der Kontinuität des „Grenzland-Report“ in den 1980er Jahren – nur eben online. Die Themen sollten lokal oder regional sein.

Der erste Aufhänger-Artikel von „Ostbelgien Direkt“ am 27. August 2012: Hubert Bosten beschwerte sich in seiner Eigenschaft als Hotelier zusammen mit Arthur Genten, Inhaber des Restaurants „Delcoeur“, über die ursprünglichen Pläne in Sachen Kloster Heidberg.

Von einem Forum war anfangs nur beiläufig die Rede. Das sollte sich aber schon nach kurzer Zeit ändern, denn mit den ersten Artikeln rollte eine Welle an Kommentaren, die auch 10 Jahre später anhält.

Anonyme oder nicht anonyme Kommentare? Das war die Frage, die in der Anfangsphase heiß diskutiert wurde. Es ist bis heute bei anonymen Kommentaren geblieben – und die Entscheidung war damals richtig und ist es auch noch heute. Was dafür und dagegen spricht, ist bekannt. Tatsache ist, dass die Argumente für eine Beibehaltung der Anonymität überwiegen.

Der erste Aufhängerartikel von OD war am 27. August 2012 ein Bericht über die neue Ausrichtung des von der DG mit Staatsgeldern und großem Aufwand restaurierten Heidberg-Klosters. Das Projekt stieß unter anderem bei Hubert Bosten, der die Leitung des Ambassador Hotels 2009 von seinem verstorbenen Bruder Roger übernommen hatte, sowie bei Arthur Genten, damals noch Inhaber des Restaurants „Delcour“ in Gospert, auf Skepsis und Kritik.

Seit 2015 – bisher also schon 7 Mal – führt OD auch jedes Jahr die Wahl zum „Ostbelgier des Jahres“ durch, die jene Menschen auszeichnet, die es wirklich verdient haben.

Was die Seitenaufrufe betrifft, so haben sich diese bis heute kontinuierlich erhöht, mal abgesehen von den beiden außergewöhnlichen Jahren 2020 und 2021, als sämtliche Zahlen wegen der alles dominierenden Corona-Pandemie regelrecht durch die Decke gingen. Inzwischen sind es 15.000 bis 17.000 Seitenaufrufe pro Tag, Ende 2022 dürften es auf Jahresbasis rund 5,3 Millionen sein. Bei Facebook sind wir bei über 13.000 Likes und haben auf Twitter rund 1.500 Follower.

Diese Illustration veröffentlichte „Ostbelgien Direkt“ zum Start am 27. August 2012.

Anlässlich des 10-jährigen Bestehens von OD hat uns der Journalist und Autor Freddy Derwahl spontan einen Beitrag zukommen lassen, der in den nächsten Tagen erscheint. Es ist eine Hommage an ein Medium, das – so Derwahl – „unabhängiger und anders“ ist „als die gut versorgten Heimatmedien GE und BRF“ und für „frische Luft im Biotop DG“ sorgt.

In der Tat kommt OD auch nach 10 Jahren ohne einen Cent öffentlicher Gelder aus, während sich die Dotation des BRF inzwischen auf jährlich 6,6 Millionen Euro erhöht hat und dem Grenz-Echo Jahr für Jahr eine Pressebeihilfe von 321.000 Euro zukommt – von den Einnahmen aus Bücherkauf und Werbung durch die DG ganz zu schweigen.

Dass es OD trotzdem möglich war, 10 Jahre zu bestehen, hat es nicht nur sich selbst und seinen Lesern zu verdanken, sondern in erster Linie den treuen Werbekunden, von denen die meisten seit 10 Jahren dabei sind. Bei ihnen wird sich OD auch noch persönlich bedanken.

Ein Dank geht auch an unseren Fotografen Gerd Comouth, der ebenfalls seit 10 Jahren für OD mit seiner Kamera unterwegs ist, sowie die Firma Pixelbar, die im Sommer 2012 diese Website entwickelt hat und seitdem rund um die Uhr den Support gewährleistet, auf den ein solches Medium angewiesen ist. Gerard Cremer

113 Antworten auf “„Freies Geleit für die Freiheit des Wortes“: Journalist und Schriftsteller Freddy Derwahl zum 10-Jährigen von OD”

  1. Frage an H. Cremer, bei dem Thema Corona ist OD ja das einzige Forum in dem Kritiker ihre Sicht der Dinge veröffentlichen können. Haben Sie eigentlich in der Hochphase des Impfterrors von Seiten der DG Regierung Druck bekommen diese Plattform für „Corona-Leugner“ zu schließen?

  2. Weshalb, von wem, warum? Es gibt halt Menschen, die sich selbst dermaßen von der bösen Welt, bestehend aus Untergangsplanern, Menschheitsdezimierern, der diktatorischen Regierung, all den „blöden Schafen“, grünen Männchen usw. drangsaliert und bevormundet fühlen, weil all die Blöden nicht ihrer einzig wahren Meinung sind, dass sie die Erwartung haben, OD würde sich ebenso unter Druck fühlen. Das ist ja letztlich nett gemeint, weil es die mitfühlende Intention zeigt, OD nötigenfalls im schweren Freiheitskampf beizustehen.

    • Ihre Meinung ist bei BRF und GE immer willkommen, ich hätte nicht den Hauch einer Chance die Beiträge dort zu veröffentlichen die auf OD erscheinen. OD war während der Corona-Hysterie das einzige Medium welches eine andere Sicht auf die Dinge ermöglichte. Auch jetzt, bei der anstehenden Energiekrise, kann man im GE und im BRF nur lesen und hören dass die Regierung alles richtig gemacht hat, höchstens noch zu wenig „Erneuerbare“ installiert hat, und dass Putin an allen Problemen Schuld trägt. OD ist so wichtig im Kleinen wie Tichy und Achgut im Grossen….

    • Leute wie Sie sind der Grund warum sich viele Leute von den staatlich geförderten Medien abwenden. Letztendlich tun Sie Herrn Cremer einen großen Gefallen. Sie sind derartig von Untergangsplanern, Menschheitsdezimierern, der diktatorischen Regierung, all den „blöden Schafen“, grünen Männchen besessen dass Sie sich nicht mehr ohne Pseudohumor ausdrücken können.

  3. Congratulation lieber Ger…..das ist ehrenamtlicher Journalismus vom Feinsten..OD hat Ausdauer und Resilienz gezeigt…auch wenn das vielen..und auch schon mal mir… nicht so ganz passte…weiter so!

  4. Vielen dank das man hier noch frei Diskutieren darf.
    Passend zum GE und BRF : NDR wegen „Hofberichterstattung“ in der Kritik :

    Beim NDR in Kiel bahnt sich der nächste Skandal für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk an: Mitarbeiter werfen der Redaktionsspitze vor, eine kritische Berichterstattung über Politiker zu verhindern. Stattdessen werde ganz im Sinne der Landesregierung berichtet.

  5. Werbegelder für OD

    Herr Cremer,

    Sie behaupten keinen Cent an öffentlichen Geldern zu bekommen.

    Gleichzeitig monieren Sie in ihrem Artikel, dass das Grenz-Echo unter anderem durch Werbegelder und Bücherankäufe unterstützt wird. Da haben Sie natürlich recht. Ich habe allerdings auch schon auf Ostbelgien Direkt Werbung diverser Parteien, Mandatare, VoGs, etc. gesehen.

    Zu behaupten, sie würden keinen öffentlichen Cent bekommen und die Werbegelder beim Grenzecho als öffentliche Mittel darzustellen ist nicht korrekt!

    Journalistisch korrekt wäre, die Mittel, die durch, mit öffentlichen Geldern finanzierten, Institutionen in Auftrag gegebene Werbung, zu beziffern und offen zu legen. Sie haben es sich ja auch nicht nehmen lassen die Summen ihrer Konkurrenten in den Vordergrund zu stellen.

    Leider muss ich sagen, dass ich nach 10 Jahren Ostbelgien Direkt große Zweifel habe, dass Sie diese journalistische Integrität besitzen. Ich bin gespannt.

    Gruß,
    XXX

    • Dabei würde wahrscheinlich heraus kommen, dass der größte „öffentliche“ Nutzer dieser Werbeplatform die altbekannte CSP ist. Was das wohl aussagen würde ?

      Dennoch, schön das es dich gibt.
      Alles Gute !

    • Ostbelgien Direkt

      @Werbegelder für OD: Dass Mandatare bei Veranstaltungen oder Parteien im Wahlkampf Werbung machen, ist durchaus der Fall. Das machen die aber nicht aus Sympathie oder als Unterstützung für OD, sondern weil OD viele Leser hat und sie sich davon einen Werbeeffekt erhoffen. Das ist auch völlig logisch. Aber GE und BRF werden massiv von der DG unterstützt. In den Anfangsjahren von OD wurde von der DG bei bestimmten Veranstaltungen hin und wieder mal ein Banner geschaltet. Damit war aber irgendwann Schluss. Ich vermute mal, der Grund war, dass OD sich geweigert hatte, Partner der „Standortmarke Ostbelgien“ zu werden, weil wir unabhängig bleiben wollten. Ansonsten wüsste ich nicht, welche VoG auf OD bezahlte Werbung geschaltet haben soll. Es ist eine Tatsache, dass OD keinen einzigen Cent von der DG bekommt. Da ich ja selbst 6 Jahre als Redakteur und 7,5 Jahre als Chefredakteur beim GE gearbeitet habe, weiß ich sehr genau, was da pro Jahr an Pressebeihilfe, Werbung und Bücherkauf an DG-Geldern eingenommen wurde und wie man von Seiten der DG – jedenfalls unter dem früheren Ministerpräsidenten – damit Druck ausübte. Gruß

  6. Hans-Paul Schreiber

    Gratulation an OD zum Geburtstag! Ein Medium welches direkt und ohne Druck berichtet, heute eine Seltenheit! OD sollte nach den 10 Jahren auch mal über neue Ideen nachdenken. Die allermeisten wünschten sich schon etwas mehr an Lokalpolitik so über die DG Regierung. Nationale- und Weltpolitik wird über verschiedene Medien sowieso und Landesweit zu Genüge dar gestellt. OD sieht ja selber an den Reaktionen und Kommentareingänge wo die Beliebtheitsgrade sind.
    Weiterhin so kritisch und offen sein, der Erfolg kommt von selbst!

  7. Krisenmangement

    Herzlichen Glückwunsch! Es ist doch sehr selten im Deutschsprachigen Raum, wo eine solche Freiheit beim Kommentieren herrscht. Es gefällt zwar nicht jedem. Aber ein besseres Stimmungsbarometer in der DG gibt es nicht.

    • Renegade

      @ Krisenmangement

      Als ob diese lautstarke Mehrheit von Dauernörgler und Verschwörungstheoretiker hier im Forum die Mehrheit der Bevölkerung repräsentieren würde, geht’s noch? Mit solchen Männekens wäre kein funktionierendes Gemeinwesen möglich!
      Es ist eher wie bei RT.de. Man ist schon vorwitzig, aber fürchten tut man sich auch ein wenig, welche Schrift gewordenen Frontallappen-Flatulenzen einem präsentiert werden.

      Zur Wahrung der Ehre von Herr Cremer, die Berichte und Meldungen sind sachlich und ausgewogen.
      Also auch von mir ein Happy Birthday an OD.

  8. karlh1berens

    Ich habe Herrn Cremer viel zu verdanken, sowohl bei OD als auch früher beim GE.

    Aber jetzt lese ich öfter RT, Voltaire.net, Nachdenkseiten, AchGut, Röper und weniger Telepolis und OD.

    Happy Birthday !

  9. Hubert Aussems

    Unabhängig? Wage ich zu bezweifeln, ein unabhängiges Medium veröffentlicht keine Kommentare von irgendwelchen besorgte Mütter, Daxe, selbsternannte Krisenmanger und wie diese Leute auch immer sich nennen, bin gespannt ob mein Kommentar veröffentlicht wird oder ob ich schon wieder gegen irgendeine Etiquette verstoßen habe

        • Was wäre OD ohne Leute wie Sie… 😁. Speichellecker der Obrigkeit die selbstständig denkenden Menschen immer wieder die Wichtigkeit einer freien Meinungsäusserung aufzeigen. In dem Zusammenhang „lebt“ OD genau so von Ihnen und ihrer oft unerträglichen Schleimspur….

          • Olivier Peters

            Herr Dax, ihre Kritiker haben die Vivaldi Partitur seit zweieinhalb Jahren derart fleissig eingeübt, an dieses Niveau kommen hinterwäldlerische Dorfmusikanten wie Sie und ich leider niemals heran. Schreiben Sie weiter ihre interessanten Kommentare und lassen Sie die Vivaldi Hofkapelle einfach spielen….das können die einfach besser.
            In diesem Sinne : Vive-ALDI , Vive la Belgique ! Vive Ostbelgien Direkt

        • Marcel Scholzen Eimerscheid

          Guten Tag Herr Aussems.

          Könnten Sie mir bitte erklären, warum OD so unbeliebt ist bei ostbelgischen Politikern ? In den angrenzenden Regionen ist doch vollkommen normal, dass Politik kritisiert, hinterfragt und oft Spott und Häme zu hören bekommt. In der DG scheint es anders zu sein. Es ist wie auf einer geschützte Insel. Solange Brf und GE die einzigen Medien waren, gab es kaum Kritik an den ostbelgischen Politikern. Die waren richtig verwöhnt. Nun kommt OD und beendet diesen eigentlich unnatürlichen Zustand und sorgt für ein wenig Vielfalt, was ja eigentlich der Normalzustand ist. Eigentlich müsste es mehrere konkurrierende Plattformen wie OD geben. Dann könnte man von demokratischen Verhältnissen sprechen.

        • @Hubert Aussems
          Wenn Ihnen die Kommentare von Dax und Co so zuwider sind, dann verschwinden Sie doch in der Versenkung, denke das kaum jemand Sie und Ihre Kommentare vermissen wird. Aber da wir ja noch in einer Demokratie leben, dürfen sogar Sie Ihren Stuss vom Stapel lassen.
          Herzlichen Glückwunsch an Herrn Cremer und OD

      • Aus einer enttäuschenden Außenseiter-Erfahrung wächst gelegentlich das Gefühl tiefer Frustration, Übelkeit des Zurückgewiesenen, Umzingelungs- und Wagenburg-Mentalität, verbale Aggression, Neigung, andere zu beschimpfen und zu beleidigen, weil doch eigentlich ganz klar ist, dass die gesamte Außenwelt an sich augenblicklich die eigene Genialität erkennen und die eigene Meinung übernehmen müsste. Da die Mehrheit das nicht tut, muss sie selbstverständlich blöd, unfähig und bösartig sein, auf dem Weg, das wirklich Wahre und Gute zu vernichten und uns alle ins Unglück zu stürzen.

    • @Hubert Aussems: OD ist schon unabhängig. Die Berichte und Meldungen sind in der Regel objektiv, ausgewogen und – davon gehe ich aus – auch gut recherchiert. Soweit das Eine. Das Andere sind die Kommentare zu den jeweiligen Themen. Für die ist OD nicht verantwortlich. Zusammengefasst kann man sagen, dass OD lediglich die Vorlagen liefert für das, was im Forum diskutiert wird. OD macht das ganz geschickt, bindet dadurch viele Interessenten an seine Seite und das ist auch völlig in Ordnung. Ich finde die Seite sehr interessant, weil ich zum einen gut informiert werde und gleichzeitig die Stimmung in der Bevölkerung auf den Zahn fühlen kann. Deshalb gratuliere ich OD zu dieser Seite und wünsche ihr noch ein langes Leben.

      • Peer van Daalen

        @: Logisch
        26/08/2022 22:35

        „Die Berichte und Meldungen sind in der Regel objektiv, ausgewogen und – davon gehe ich aus – auch gut recherchiert.“

        Gut recherchiert??? Wie bitte??? Ein ordentlicher!!! Anteil aller hier veröffentlichten Artikel sind von Presseagenturen, Pressemappen oder anderen (immerhin genannten) Quellen per copy&paste eingetragen.

        Kann man aber durchaus akzeptieren, wenn man von keine eigenen Reporter oder Journalisten finanzieren kann.

    • 9102Anoroc

      So jetzt aber.
      Wer gratuliert denn einen Tag vor dem geburtstag.
      Ich habe mal gehört das würde Unglück bringen.
      Da ich das Risiko nicht eingehen wollte, habe ich heute eine Tasse Kaffee mehr getrunken um nicht zu früh, aber auch nicht zu spät gratulieren zu können.
      Denke also dass ich einer der ersten bin, die zum richtigen Datum gratulieren .
      Sollte bei Ostbelgien direkt jemand abergläubig sein, und auch glauben dass es Unglück bringt, könnte ich ja noch 50 Mal heute gratulieren, bzw mit mehr Kommentaren als gestern:-)

      Ich wünsche also jetzt zum ersten Mal von 50 mal, allen Mitarbeitern von Ostbelgien direkt Freude bei der Arbeit , auch wenn Leute wie ich manchmal nerven können .-)
      Ich tröste mich damit, dass ich nicht der einzige hier bin, der manchmal nervt.
      Und hoffe euch in den nächsten 10 Jahren weiterhin mit guten so wie (schlechten Kommentaren (nur von anderen😁😉) begleiten zu dürfen.

  10. Michaela F.

    Toll, dass es OD gibt. Weiter so!
    Eine kleine Anekdote: Gestern habe ich den zu einem Propaganda- und Revolverblatt verkommenen SPIEGEL ONLINE aus meinen ‘Favoriten’ gelöscht und eben umso erwartungsvoller OD (auch in meinen Favoriten) angeklickt…
    Besten Dank für die offene Aussprache, die hier möglich ist.

  11. Lambert-Berto Fatzinger

    KOMMENTAR IN EIGENER SACHE!
    Die prekäre Finanzlage der Gemeinde Kelmis war am Montagabend erneut Thema im Gemeinderat. Während auf der einen Seite Rechnungen nicht bezahlt werden können, weil schlicht das Geld fehlt, wird auf der anderen Seite munter investiert. „Es bringt auch nichts, sich kaputtzusparen“, ist Bürgermeister Luc Frank (CSP) überzeugt!???
    Das Haushaltsbudget der Gemeinde Kelmis ist für einige Posten aufgebraucht. Durch einen zinslosen Kredit der DG soll die Zahlungsfähigkeit wiederhergestellt werden.
    Werte Bürger: Nun ist es soweit, jetzt müssen „SOGAR“ die Steuergelder der Bürger Ostbelgiens für die verschwenderische Politik der „CSP/SP“ Mehrheit herhalten! Ganz traurig, wann wird diesem Wahnsinn einhalt geboten? 🔥😡🥲 🥲
    Berto Fatzinger für die „NBK“ – KeNeHe.
    Le budget de la commune de La Calamine est épuisé pour certains postes. Un crédit sans intérêt de la „DG“ doit permettre de rétablir la solvabilité. Nous en sommes arrivés au point où même les impôts des citoyens des Cantons de l’Est doivent servir à financer la politique dispendieuse de la majorité „CSP/SP“ ! C’est triste, mais quand va-t-on mettre un terme à cette folie ? 🔥😡🥲 🥲
    Berto Fatzinger pour le „NMC“ – KeNeHe.

  12. OD wird 10 Jahre alt, Glückwunsch! Der Unterschied zwischen den hiesigen subventionierten Medie und OD ist schon Sagenhaft! Das liest, und hört ein Blinder bzw ein Tauber. Erfrischend offen und aufdeckend für das Volk, hat OD die Medienlandschaft in den Jahren regelrecht aufgerüttelt, und das zur Aufklärung und Offenlegung der Bürger von Seiten der Taten unserer Politiker. Diese müpfen natürlich dagegen, und sind betroffen und nicht gut gelaunt. Aber so sollte es doch von allen sein, und nicht von einem einzigen OD Detektiv-Medium!? Bleiben Sie weiterhin scharf am Ball Herr Cremer, die User sind Ihnen Dankbar. Gerade in heutiger Zeit, wo der Bürger noch mehr gebeutelt wird wie schon so lange vorher, müssen Sachen ans Tageslicht gebracht werden, damit endlich mal Gleichberechtigung des Volks zur Politik hergestellt wird! Ohne Volk gäbe es keine Politik! Aber Politik profitiert viel zu viel vom Volk, siehe deren Diäten, Bonis usw, und die viel zu Hohen Renten nicht zu vergessen! Das muss aufhören!

  13. Profiteure?

    “Bruno Kartheuser und ich haben ja erleben müssen, wie das geht, wenn das freie Wort in einer von korrupten Vorgesetzten ferngesteuerten Justiz niedergeknüppelt und von verharmlosenden Profiteuren des größten ostbelgischen Skandals weiter verfolgt wird.”

    Ja Freddy Derwahl. Wer von Profiteuren spricht und von größtem ostbelgischen Skandal, muss es ja wissen. Wie wäre es mit einem kritischen Blick in den Spiegel? Deine ehemaligen BRF-KollegInnen können von Profiteuren ein Liedchen singen.

  14. Peter Schlembach

    In der hegemonialen ostbelgischen Medienlandschaft trägt leider nur noch OD zum öffentlichen Diskurs bei. Lese gerne mit , ohne mir die Kommentare anzutun. Wünsche noch ein langes Medienleben.

  15. Der Text von F. Derwall zeigt es wieder deutlich, der gesamte Journalismus hat schon von der Ausbildung her ein Kompetenzproblem, welches er mit den meisten Politikern teilt, sobald es um MINT-Themen geht. Man ist geisteswissenschaftlich orientiert und ausgebildet, Ingenieurswissenschaften sind 90% der Journalisten völlig wesensfremd. Das war kein Problem, oder ein geringes Problem, so lange es um Themen wie Gerechtigkeit, Chancengleichheit, Familienpolitik, Religion …usw. ging. Ab dem Moment wo die Energiepolitik via „Klimareligion“ zum alles beherrschenden Thema wurde hatte das katastrophale Folgen; wie man an der aktuellen Energiekrise erkennen kann. Dass Energieversorgung, Mobilität und technische Fertigungsprozesse primär von unveränderbaren Naturgesetzen abhängen und keiner politischen Willensbildung unterliegen wurde in diesen Kreisen a) oft gar nicht verstanden, und b) auch nicht akzeptiert. Dass Vorstellungen wie „Wind- und Sonnenstrom“ statt Kernkraft und Kohle, oder E-Autos statt Benzinmotor, der eigentliche, tiefere, Grund der aktuellen Energiekrise sind stößt natürlich auf viel Widerstand in Journalismus und Politik. Man sucht Schuldige an der Misere um das eigene Weltbild nicht in Frage stellen zu müssen. F. Derwall schreibt schöne, wohlklingende Texte, scheint aber nicht zu verstehen dass sein Bild vom Journalismus nicht Teil der Lösung sondern Teil der aktuellen Krise ist. Auch an diesem bitter nötigen Erkenntnisprozess kann OD seinen Beitrag leisten….

    • Junge...

      Aus diesem Text die Überleitung zu deiner eigenen, dich voll umhüllenden Agenda zu schaffen ist schon eine Meisterleistung. Respekt dafür. Leider scheinst du mittlerweile genau so sehr im Fieberwahn zu sein wie das Kind, in einem recht bekannten Gedicht von Goethe – nur um bei den schönen Worten der MINT-Versager zu bleiben.

      • Ich kennen kein einziges Gedicht von Goethe, interessiert mich auch nicht wirklich. Was ich aber weiss ist dass Leute die sich über Goethe Gedichte definieren, aber von den durch Ohm und Kirchhoff formulierten Naturgesetzen die den Stromfluss in einem Stromnetz bestimmen, so wenig Ahnung haben wie ich von Goethe, sollten bei Goethe bleiben – und nicht versuchen eine „Energiewende“ voran zu treiben….

        • Du bist echt der Beste

          Du bist echt die Fleisch gewordene Parodie eines alten weißen Boomers. Man könnte dich echt nicht überspitzter zeichnen als du es selber jeden Tag tust :-D
          Goethe lernt man zudem in der Schule kennen, so wie auch die von dir gerne zitierten Naturwissenschaften. Und mach dir keine Sorge, mein Vater war Elektroniker, daher habe ich schon als Kind genug über Strom gelernt. Uns verbindet daher vielleicht doch mehr als du denkst, nur dass ich kein paranoider Narzisst bin wie du und im Gegensatz zu dir mit meinem Leben sehr zufrieden bin.

  16. Der kleine Belgier

    Gratulation zum 10jährigen.
    Eine tolle Plattform für unsere Gegend.

    Hier könnten Entscheidungsträger der Politik erfahren, wie die Bürger/Wähler
    denken und dann entsprechend agieren.
    Kritiken als Gedanken-Anstoss erkennen, prüfen und umsetzen.
    Dann würden sie sich als Bürger-Vertreter einbringen.

  17. Erwin Haep

    Lieber Freddy,
    tiefe Bewunderung für Deine Sprachkraft….
    Ich war mit Dir in der Schule und habe nun nach dem Arbeitsleben die Möglichkeit, die literarischen , kritischen Beschreibungen zu erspüren, zu sehen. Erstaunlich Dein hellwacher Werdegang, den ich freudig, erfüllt begleite. Auch hast Du gesehen, wie erforderlich es ist, OD ins rechte Licht zu rücken. Vielen Dank dafür, auch für die nie ermüdende sprachlich geniale Aufsplitterung von sozialem Geschehen in den Ostkantonen. Gut dass Du nicht schweigst, gilt auch für Bruno.
    Erwin

  18. Gastleser

    Glückwunsch!
    Und Respekt!
    Etwas weniger dpa wäre dennoch ganz nett.
    Journalismus ist ein hartes Brot – ich habe dennoch meine Zeit bei einigen Redaktionen in guter Erinnerung.
    Ilford SW in der privaten Nikon und Bezahlung nach Fotos/Zeilen .
    Diese Schule wünsche ich den Fatzkes eines beliebten Lokalsenders auch die leider am Nachbartisch saßen:
    Geheule über langweilige Arbeit, dazu der Kampf recht teure Meerestiere zu verzehren ohne den Presswurst Anzug zu versauen.
    Euch wünsche ich von ganzem Herzen ein paar Einsätze bei Kleintier Ausstellungen und Dorfliga Spielen, gerne auch bei weniger schönen Lagen im Dreck.
    Dann bitte mit dem privaten PKW zur Redaktion und ab in die Dunkelkammer und zum Tippen…

  19. Kritiker

    Herzlichen Glückwunsch zum 10jährigen Bestehen von OD – ein interessantes Forum, das Gerard Cremer seit zehn Jahren mit journalistischem Eifer und Fleiß betreibt.
    Herzlichen Glückwunsch auch zu dem guten Artikel von Freddy Derwahl Auf sein neues Buch „Spitze Feder zarte Hand“ dürfen wir uns freuen.

  20. Auch im Warchetal wurde heute OD genossen: Das „duo infernal“ Cremer-Derwahl auf einer Seite! Derwahl, der Poet, hört die Flöhe husten. Cremer mit faktensicherer Routine, geht der Klagelust der Winkeladvokaten aus dem Weg. Charles-Henri Lamberty wittert im Ostbelgienschreck weiter „Komplott“, wetzt die Messer und holt Rat bei Putin: Derwahl sofort in Einzelhaft, Cremer zu Nawalny nach Sibirien.

  21. Zum wirtschaftlichen Erfolg kann man Herrn Cremer gerne gratulieren. Nach dem Verlust eines guten Arbeitsplatzes wieder auf die Beine zu kommen und bei 0 zu starten ist eine Leistung die anerkannt werden muss.
    Diese Seite jedoch im Stile eines „Der Abend“ zum Widerstandsorgan gegen „das Unterdrückungsregime“ hoch zu stilisieren ist dann doch ein bisschen drüber. Es ist in erster Linie ein bunter Mix aus leicht überarbeiteten Argenturartikeln und einigen Meinungsartikeln die meistens mit drei … enden. Dass hier jeder frustrierte Mitt-50er in weiten Teilen anonym seine ungefilterte Minderheitsmeinung (winke winke an die Gegenpolis) kund tun darf mag schön für diese Leute sein, hinterlässt beim neutralen Beobachter aber immer ein Geschmäckle. Die Meinung von Herrn Cremer deckt sich sicherlich nicht mit der von Dax und diesem „Arzt“ aus der Eifel, er bietet ihnen jedoch aus wirtschaftlichen Gründen ein Forum. Kann man gut finden, muss man aber nicht. Von daher: weiterhin alles Gute bis zur Rente Herr Cremer.

    • @Naja, ich finde, wie einige vorher den Herrn Derwahl auch für einen „Viele Windrichtungen Schriftsteller“, daher von allem ein wenig, und vom Olymp zuviel. OD war schon eine gute Erfindung des Herrn Cremer. Hierbei erfuhren unsere sich so nennenden Politiker mal eine Kritikstelle, die vorher niemals so war. Auch Bemühungen der Politik, um Gegenpol, zogen nicht. Nur schade das sovieles kostbares Steuergeld trotzdem untergeschoben war, und wird, fast 7 millionen an die zwei anderen Medien, das Grossteil an den BRF. Dieses viele Geld wäre sehr viel besser an z Bspl teils in Soziale Sachen, u a auch an das Pflegepersonal verteilt gewesen. Warum der BRF soviel bekommt ist vielen Leuten ein Rätsel? Hier bei OD werden solches beurteilt und angesprochen, damit kommt so einiges ans Tageslicht, was ohne OD nicht der Fall wäre. Und das ist gut so! Hoffentlich schiebt der Herr Cremer seine Rente noch lange auf.

  22. Norbert Schleck

    „Sie putschten erfolgreich gegen die deutschnational angehauchten Bürgersöhne der „Eumavia Lovaniensis“, die sich im „Hotel Majestic“ an der Bondgenotenlaan in Alt-Löwen beim Gesang der ‚alten Burschenherrlichkeit‘ feierlich besoffen.“
    So zieht Freddy Derwahl über die Eumavia her.

    Dazu einige Feststellungen:
    Als ich 1966 in Löwen mein Studium begann, war Derwahl bereits nicht mehr dort. Ich kann mich allerdings daran erinnern, dass er auf der Stiftungskneipe im Herbst desselben Jahres Eumave mit Couleurband und rotweißgrüner Schirmmütze als strammer Ehemaliger („Alter Herr“) eine „Produktion“ – eine Büttenrede – vorgetragen hat. Ein „Bürgersohn“ unter „Bürgersöhnen“.

    Dass die Eumavia ein Club von „Bürgersöhnen“ war, erklärt sich ganz einfach dadurch, dass ein Universitätsstudium fern von Zuhause früher eine teure Angelegenheit war und praktisch nur den gehobeneren Schichten offenstand.
    Allerdings galt das auch schon in den sechziger Jahren nicht mehr in dem Ausmaß, wie Herr Derwahl uns glauben machen will. Seit dieser Zeit kamen nämlich dank der Studienbörsen vermehrt Studenten auch aus einfachen Verhältnissen an die Hochschulen.
    Aber selbst wenn es „Bürgersöhne“ waren, weshalb wäre das ein Makel, über den Derwahl die Nase rümpfen müsste?

    „Deutschnational angehauchte Bürgersöhne“?
    Also, zuerst müsste Herr Derwahl mal verdeutlichen, wie denn in seinen Augen „deutschnational“ im Allgemeinen und in den „Ostkantonen“ damals im Besonderen zu definieren wäre.
    Die Eumavia verstand sich als Gemeinschaft der Studenten aus den Kantonen Eupen, Malmedy und St. Vith.
    Warum wäre es verwerflich gewesen, wenn die Studenten damals in der der deutschen Kultur, in ihrer Muttersprache und der geschichtlichen Vergangenheit ihrer Heimat verwurzelt waren?
    Ich kann mich daran erinnern, dass wir den SPIEGEL, die ZEIT oder die FAZ lasen, auch das Grenz-Echo lag damals im Gemeinschaftsraum der Eumavia am Ladeuzeplein aus. Die Deutsche Nationalzeitung fand sich da nicht.

    Schließlich, der Höhepunkt: „…, die sich … beim Gesang der „alten Burschenherrlichkeit“ feierlich besoffen.“
    Ja, Studentenlieder wurden da gesungen, von „Heidelberg du Feine“ und der „alten Burschenherrlichkeit“. Na und? Was war daran verwerflich?

    Und „feierlich besoffen“? Im Gegensatz au den geradezu widerlichen Ritualen mancher wallonischen und flämischen Studentenvereinigungen (wo es schon zu Todesfällen gekommen ist) liefen die Taufen in der Eumavia geradezu harmlos ab: ein Bier „ad fundum“, ohne abzusetzen in einem Zug austrinken. Das war’s.

    Auch die „Stammtische“ am Mittwochabend im „Majestic“ liefen sehr gesittet ab. Es war die Gelegenheit, sich zu einem Plausch zu treffen, Karten zu spielen und ein paar Bier zu trinken. Oder auch eine Cola, ganz nach Belieben. Von dort ging ganz sicher keiner besoffen zu seinem „Kot“ (nl. für Studentenbude) zurück.

    Auch die regelmäßig stattfindenden „Kneipen“ verliefen nach einem strengen Ritual („Komment“) und jeder war frei, so viel oder so wenig Bier zu trinken (andere Aloholika gab es nicht), wie er wollte… oder glaubte, vertragen zu können. Kein Vergleich zu den Besäufnissen, wie sie bei ostbelgischen Bierkästenstapelwettbewerben mal üblich waren (oder noch sind?).

    Also, wie sieht Herr Derwahl das nun?

    • Erwin Haep

      Ich bin selbst Eumave und X1 gewesen und sehe keine Unwahrheiten, eher eine hervorragende Aufarbeitung von gesellschaftlichem Unbehagen in Ostbelgien im literarischen Text von FD. Grundsätzlich, und dies gilt auch für Bruno Kartheuser, haben Literaten diese Freiheit und Aufgabe sensibel auf solche Geschehnisse hinzuweisen. Sicher darf man nicht mögliche persônliche Dinge der Autoren anbringen, dies interessiert doch keinen, oder sollte es zumindest!
      Nach dem Abitur gingen wir Jungens mehrheitlich an die Universität studieren, Die Mädchen als Abiturientinnen, ua. meine Frau, gingen allesamt nicht zur Uni, sondern zur Fachschule und wurden „Regents“, hervorragende Lehrerinnen, wir „Professeurs“.

  23. Wer behauptet bei der Eumavia wurde sich nicht feierlich besoffen, lügt, und das ist noch höflich ausgedrückt. Derwahl geht Gott sei Dank nicht ins Detail…
    Aber sicher gab es etliche Momente, die „gesittet“ abliefen.

  24. Ein "trinkfester alter Herr"

    Ich war lang ein Eupen Derwahls Nachbar. Da gab es keine“Bürgersöhnchen“, Derwahls Vater war feuriger Sozi, sein Grossvater (neben dem legendären Carl Weiss) Mitbegründer der Sozialistischen Partei!

    Auf der Saufkneipe im Herbst 1966 im „Hotel Majestic“ kann ich mich gut erinnern. Derwahls „Produktion“ wurde damals schon mit lauten Forderungen nach „Zensur“ unterbrochen.

    Als „Füchse“ und „Burschen“ sangen wir Eumaven begeistert altdeutsche Lieder aus dem Kaiserreich. Man lese die Autobiografie von Klaus Mann nach um zu wissen, woher da der Wind wehte… Ein frankophones oder flämisches Lied habe ich da nie gehört. Wir waren damals schon „autonom“, besonders vor den Spülbecken: „Ein Schmolliges ihr Brüder“!

    Dem Revoluzzer Gerard Cremer ein paar Stella vom schwitzenden Kellner Jacky zum Festtag!

    • Norbert Schleck

      An den anonymen „trinkfesten alten Herrn“:

      – Derwahl trat damals mit voller Couleur als total angepasster „Bürgersohn“ unter „Bürgersöhnchen“ auf. Von Revoluzzertum keine Spur. Dann ist der Apfel danach aber weit vom sozialistischen Stamm gefallen…

      – Weshalb provozierte seine „Produktion“ denn Rufe nach Zensur? Gewöhnlich wurden die laut, wenn die Witze unter die Gürtellinie zielten., denn diese waren damals bei den „Bürgersöhnchen“ verpönt, zumindest offiziell.

      – An eine „Saufkneipe“ 1966 kann ich mich nicht erinnern, und um Mitternacht lag auch niemand unter dem Tisch. Es war übrigens eine Jubiläumsfeier zum 40-Jährigen Bestehen der Aktivitas mit viel Zeremoniell und Ansprachen. War nicht sogar der Vizerektor Devroede zu Gast?

      – Wir sangen „begeistert“ „altdeutsche“ Studentenlieder aus der „Kaiserzeit“? Na und? Wie gesagt, Heidelbergromantik und Burschenherrlichkeit.

      – Klaus Mann? War das ein Eumave? Welcher „Wind“ ging denn da in der Eumavia – und nur darum geht es – ab?

      – „Ein frankophones oder flämisches Lied habe ich da nie gehört.“
      Warum auch? Sangen etwa flämische Studenten frankophone Lieder?
      Übrigens waren uns diese Lieder nicht unbekannt und wurden auch in der Eumavenbar ab und zu zu vorgerückter Stunde gesungen: „Ah, la salope…“ und „Du haut de la montagne…“ Sie erinnern sich?

      – Wir waren damals schon „autonom“, besonders vor den Spülbecken.“ Vielleicht erklären Sie das näher?

      PS. Für Interessierte: https://marjorie-wiki.de/wiki/KStV_Eumavia_Lovaniensis

  25. Bücherwurm

    Es ist doch irgendwie reichlich seltsam, dass Herr Derwahl über die „sich auf Parlamentsbänken Räkelnden“ (geschmeidig formuliert!) herzieht, wo er doch selber viele Jahre und länger vom System profitiert hat, und stets dort, wo sich Pfründe auftaten. Ein wenig Lauterkeit wäre nicht fehl am Platz gewesen in seiner Liebeserklärung an OD. Zumal Herr Derwahl irgendwann wieder die Seiten gewechselt hat: Lange Zeit war er das Hätschelkind des Grenz-Echos und von seinem Jugendfreund Alfred Küchenberg. Aber ein empfindliches Ego kann schon mal durchknallen und zu einerr „spitzen Feder“ greifen.

    • @Bücherwurm: Mag ja alles stimmen. Aber hier geht es nicht um das private oder berufliche Leben von Herrn Derwahl, sondern um das „Freie Geleit für die Freiheit des Wortes“. Herr Derwahl prangert mit dieser Forderung die etablierten Parteien an, die damit offensichtlich Probleme haben.

    • Freddy Derwahl

      Sehr geehrter Herr „Bücherwurm“! Sie haben offenbar nur wenig Bücher gelesen, denn sonst würden Sie nicht so schlechtinformiert an die Öffentlichkeit gehen.

      Ich war seit dem Frühjahr 1965 als Ferienjobber, freier Mitarbeiter oder Leitartikler nie ein „Tätschelkind im Grenz-Echo. Manche Artikel durften nicht erscheinen, Chefredakteur Heinrich Toussaint und Lokalchef Joseph Gerckens warfen mir vor, ich habe „zuviel den „Spiegel“ gelesen“. So musste ich gehen.

      Mit meinen Kollegen aus der Eifel ,Maria Hilgers, Heinz Warny und vor allem mit Raymund Graf hatte ich beste Beziehungen. Mein Jugendfreund Alfred Küchenberg kannte und kennt mich bestens, doch hat er mich noch nie „getätschelt“, im Gegenteil, er war immer ein kritischer Leser meiner Artikel, manchmal ( vor allem nach dem aus Lüttich manipulierten Fehlurteil im Niermann-Skandal), hat er mich unterstützt, von meinen Kommentaren samstags auf Seit eins, zurück zu treten (was ich, mit dem Hintergrundwissen über Burgers Eupen-Besuch, heute nicht mehr tun würde).

      Als 2005 Ger Cremer Chefredakteur wurde, begann die beste Zeit: unabhängig und mit echt journalistischer Inspiration, wie wir es uns zuvor im „Grenzland-Report“ gelungen war. Das wurde, nach dem noch ungeklärten Ende, von den ostbelgischen Lesern (bis auf den parteipolitischen) schmerzlich vermisst.

      Auch dies ohne „Tätschleien“: Heinz Warny habe ich bei seinen „Porträts“ gerne geholfen und mit ihm (in Erinnerungen schwelgend) bis zuletzt auf dem Marktplatz ein paar Bierchen getrunken.

      Der jetzt scheidende Chefredakteur Oswald Schröder schaffte es zwar nicht, mich nach einem ungerechtfertigten und in der Form beschämenden Rausschmiss, wieder als Autor der „Nachtnotizen“ zu engagieren, doch blieb er bis heute ein korrekter Kollege. Als Ruheständler auf einer Parkbank kann ich ihn mir nicht vorstellen. Glück und Segen für die Zukunft!

  26. Als nicht zugelassener Wallone weiss ich, dass bei der Eumavia nicht nur die Analhymne „A la saloppe“ sondern, noch trällender, „Weidmannsheil, was sind die Weiber geil“ gesungen wurde., auch in Anwesenheit der jungen „Musen“.Zu später Stunde ging es dann zu den gestiefellten Altnazis in den „Beerkelder“, wo das Horst-Wessel-Lied und Goebbels-Reden vom Band liefen.

    Wo man singt, da lass dich nieder. Asozial elitär, beleidigend frauenfeindlich und akademisch-katholisch heuchelnd, so ging es bei den Bundesbrüdern zu. Monsignore Devroede segnete die Falschen. Dampfender Sumpf für jene heute bekannten Mitsingenden, bei denen „die Gnade der späten Geburt“ besonders gross war.

    Dass Ger Cremer und seine Freunde sozialliberal auf Distanz gingen, leuchtet ein. Vive les vieux Cantons! Les Schlöhs et les vrais wallons!

  27. Norbert Schleck

    An den anonymen „Cwarmé“: „Als nicht zugelassener Wallone“ waren Sie im Bierkelder auf dem Oude Markt? Echt?
    Wenn Sie aus der Malmedyer Wallonie stammen, hätten Sie durchaus Mitglied werden können. Allerdings hätten Sie aber schon leidlich Deutsch sprechen müssen, sonst hätten Sie sich da zu Tode gelangweilt. Aber Ihrem Schreibstil nach beherrschen Sie die Sprache Goethes fast in Perfektion und scheinen das Innenleben der Eumavia gut zu kennen. Ein Insider, der hier anonym den Wallonen gibt?
    Ich war 1966-1971 oft im Bierkelder oder im „Pallieter“, habe aber nie derartige Lieder gehört, geschweige denn die bewussten Reden, die dort angeblich „vom Band liefen“.
    Auch der Thierbräuhof war ein beliebtes Anlaufziel für die Eifeler Eumaven, die nicht an jedem Wochenende wie die Eupener heim zu Mama fuhren. Das war Oktoberfestatmosphäre. Wenn das „deutschnational“ war, ja, dann waren wir das…

    Aber auch ein anderer Passus in der Lobrede von Freddy Derwahl fordert zu Widerspruch heraus:
    „Das sollten die politischen und juristischen Beleidigten wissen: Einen solchen Literaten verfolgt man nicht, er gereicht der Heimat zur Ehre! Man wird ihn noch lesen, wenn all die pathetischen Reden, Plädoyers und Urteilsbegründungen längst Staub und Asche sind.“

    Daraus folgt also:
    – „Solche“ Literaten oder Poeten stehen über dem Gesetz. Nein, das tun sie nicht.
    Die Debatte über die Meinungsfreiheit – eigentlich die Freiheit, seine Meinung öffentlich äußern zu dürfen – und deren Grenzen wurde schon im Zug der verschiedenen Gerichtsurteile geführt und braucht hier nicht wiederholt zu werden.
    Für Herrn Derwahl et al., die das partout nicht einsehen wollen: Grenzenlose Meinungsfreiheit gibt es nicht. Dieses Recht stößt überall dort an seine Grenzen, wo die Persönlichkeitsrechte anderer verletzt werden. Diese Einschränkung findet sich in ausnahmslosen allen internationalen Deklarationen und Verträgen, sowie in unseren Grundgesetzen.
    Was die Herren Derwahl und Kartheuser da verbreiten, ist für unsere Wertordnung weit gefährlicher als ein paar Studentenlieder über Heidelberg und die Burschenherrlichkeit oder der Alkoholpegel von Löwener Studenten.

    Ob die „Heimat“ sich durch Bruno Kartheuser „geehrt“ fühlen muss, sei dahingestellt, zumindest, wenn man seine abfälligen Äußerungen über sie kennt. So zu St. Vith: „das Hakenkreuz regiert die Straße“, die Eifel: eine „tumbe“Region, in der die Entnazifizierung nie stattgefunden hat, ja, in der eine latente „Neufaschisierung“ zu beobachten ist. Das und noch viel mehr nachzulesen im Krautgarten und in den zahllosen Leserbriefen und Pamphleten des Betreffenden.
    Die Erhebung von Bruno Karthäuser in den literarischen Olymp, Seite an Seite mit Heinrich Böll, Thomas Mann, Stefan Zweig, E.-M. Remarque, Hannah Arendt, Luise Rinser u.v.a., dürfte dann doch jedes Augenmaß vermissen lassen.

  28. Norbert Schleck

    Dass Freddy Derwahl die Beiträge in diesem Forum sehr aufmerksam liest, beweist seine umgehende Reaktion auf den eines „Bücherwurms“.
    Dass er aber zu den Fragen zu seiner Kritik an der Eumavia kein Wort zu sagen hat, ist bei einem Mann mit seiner von Erwin Haep so gepriesenen Sprachkraft doch seltsam. Da lässt er Anomymussen den Vortritt.

    Auch zur Kritik an seiner Laudatio auf Bruno Kartheuser gibt er keine Antwort. Im Gegenteil. In einem Kommentar zum Abschied von Oswald Schröder kommt er wieder mit seiner sattsam bekannten Urteilsschelte und raunt geheimnisvoll mit seinem „Hintergrundwissen“.

    Noch ein kleiner Nachtrag an Erwin Haep:
    Ich kann mich noch gut erinnern, dass unter deiner „Regentschaft“ die Eumavia eine Reise nach Berlin unternommen hat, die – bei mir jedenfalls – bleibende Eindrücke hinterlassen hat. Wer heute auf der Autobahn an dem Schild vorbeifährt, das die damalige Grenze markiert, kann sich nicht vorstellen, wie bedrückend das dort war.
    Zu unserer gemeinsaen Zeit gab es in der Eumavia eine rege kulturelle Aktivität: Theaterbesuche (praktischerweise genau gegenüber vom „Majestic“ und einem frankophonen Studentencafé – wie hieß der Wirt auch noch gleich?), Fahrten zur Monnaie nach Brüssel, Diskussionsabende (ein palästinensischer Student verteidigte seine Sicht der Dinge, sehr zum Missfallen der eher proisraelisch eingestellten Zuhörer).
    Nicht zu vergessen auch die Sportaktivitäten, damals vor allem Fussball.
    Aber was ist das alles gegen das angebliche „feierliche Besaufen“ als einzigem Freizeitvergnügen?

    Damit wäre diese einseitige „Diskussion“ wohl abgeschlossen.

    • Wen interessiert es, was ihr Studenten vor 60 Jahren getrieben habt? Mit dem Einwand von Freddy Derwahl für das freie Geleit für das freie Wort schon mal gar nichts. Also lasst es gut sein mit persönlichen Angriffen auf Pitt und Klöss.

      • Norbert Schleck

        @Logisch
        Nicht sehr logisch gedacht, Ihr Kommentar.
        Wenn schon „freies Geleit für das freie Wort“ von Herrn Derwahl gelten soll, dann gilt das doch wohl für alle anderen auch, selbst für diejenigen, die freie Kritik an einigen Aussagen von „Pitt und Klöss“ (!?!) äußern möchten.
        Wem das nicht passt, der kann ja den Pfarrbrief lesen.
        Ich denke, Herr Cremer wird mir da uneingeschränkt Recht geben.

        • Logisch kann man Freddy Derwahl kritisieren. Aber ihr ehemalige Studenten wühlt in private Sachen herum, die 60 Jahre zurückliegen, widersprüchlich kommentiert werden und mit der Sache nichts zu tun haben.

        • Gelinde Andlerberg

          Ich habe bisher auf OD nicht viel von Ihnen gelesen, Herr Schleck. Und jetzt plötzlich ein Ding nach dem anderen. Kann es sein, dass Sie nur ein bisschen eifersüchtig auf Herrn Derwahl sind?

          • Norbert Schleck

            Eigentlich sollte man auf so etwas nicht antworten, aber das könnte den Anonymus zu der Annahme verleiten, er habe mich zum Schweigen gebracht.
            Nicht viel gelesen? Mag sein, ich bin hier schon lange nicht mehr Zaungast.
            Aber die Diskussion hier auf OD im März dieses Jahres nach dem jüngsten Urteil in Sachen Paasch/Kartheuser haben Sie dann wohl verschlafen?

            Nun ja, eifersüchtig kann man schon werden, wenn man sieht, wie gewisse Literaten und Poeten sich noch zu Lebzeiten gegenseitig in den Olymp erheben, wo sie mit Nobelpreisträgern tafeln und Nektar schlürfen werden, während wir anderen armseligen Schreiberlinge zu Staub und Asche zerfallen.

            Für die Ewigkeit bleiben wird dann allerdings auch die wenig schmeichelhafte Charakterisierung Kartheusers in den Memoiren seines Dichterkollegen.
            Auch da ist von Eifersüchteleien die Rede, neben Deftigerem, versteht sich.
            Nachlesen lohnt sich.

  29. Das ist ja ein interessanter Gedankenaustausch über alte „Burschenherrlichkeit“. Ich habe mit der Eumavia nichts zu tun, habe zu derlei Vereinigungen stets einen gehörigen Sicherheitsabstand gehalten. Allerdings habe ich gute Freunde, die mir immer brühwarm von ihren merkwürdigen Bräuchen und Verlustierungen erzählt haben. Rückständigkeit, Engstirnigkeit, Nationaltümelei und Besoffensein herrschten vor. Wozu braucht die Welt solche Clubs?

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