Lange Zeit sah Bayer Leverkusen wie der sichere Sieger aus, verspielte aber dann einen 2:0-Vorsprung und musste die erste Niederlage nach 35 unbesiegten Bundesligaspielen hinnehmen. Belgiens Nationalstürmer ist der Matchwinner.
Den deutschen Fußballmeister hat es gleich im ersten Heimspiel der Saison erwischt. Nach 35 Bundesligaspielen ohne Niederlage unterlag Bayer Leverkusen am Samstagabend im Topspiel Champions-League-Teilnehmer RB Leipzig mit 2:3 (2:1) und musste sich damit erstmals seit dem 27. Mai 2023 nationaler Konkurrenz geschlagen geben.
Auch die Leipziger, die zuletzt dreimal gegen Bayer verloren, beendeten ihre Niederlagenserie gegen den Titelverteidiger und feierten den dritten Pflichtspiel-Sieg in Serie.
Vor 29.6150 Zuschauern in der BayArena erzielten Jeremie Frimpong (39.) und Alejandro Grimaldo (45.) die Treffer für Leverkusen. Kevin Kampl (45.+7) und zwei Treffer von Lois Openda (57./80.) besiegelten die Niederlage für den Meister.
Nach dem knappen 1:0-Sieg im DFB-Pokal beim FC Carl Zeiss Jena hat Xabi Alonso wieder auf Stammelf rotiert und insgesamt sieben Wechsel vorgenommen. Der erkrankte Torhüter Lukas Hradecky fehlte weiterhin und Abwehrchef blieb natürlich Jonathan Tah, dessen Wechsel zum FC Bayern München nicht zustande kam.
– Leverkusen startet forsch: Der Bayer-Coach sagte vor der Partie, dass sein Team noch kein Top-Niveau habe. Gegen die starken Leipziger hatte seine Mannschaft dann Gelegenheit zur Besserung. Die Gastgeber setzten sofort offensive Akzente und hatten Pech, dass Piero Hincapies Kopfball nur an die Unterkante der Latte prallte (10.) und Granit Xhakas Distanzschuss fünf Minuten später nur ganz knapp das Tor verfehlte.
Die Gäste, die noch bis kurz vor Schluss auf dem Transfermarkt aktiv waren, setzten erstmal auf bewährte Kräfte und verzichteten in der Startformation auf Neuverpflichtungen. Weil der gesperrte Willi Orban in der Abwehrreihe fehlte, stellte Trainer Marco Rose auf eine Dreierkette mit zwei zusätzlichen offensiveren Außen, die sich bei Leverkusener Angriffen tief zurückfallen ließen. Rose entschied sich im defensiven Zentrum erstmals für den jungen El-Chadaille Bitshiabu in der Startelf.
– Gelb-Rote Karte für Rose: Leipzigs Trainer musste allerdings früh umstellen, da Amadou Haidara bei einem Fallrückzieher von Victor Boniface am Kopf getroffen und auf ärztliches Anraten auch ausgewechselt wurde. Für ihn rückte Nicolas Seiwald ins defensive Mittelfeld.
Für Rose war die Partie dann zumindest am Spielfeldrand beendet. Nach einem Foul an Lois Openda beschwerte sich der RB-Coach lautstark und mehrmals bei Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck, der den Leipziger Coach zunächst verwarnte und dann die Gelb-Rote Karte zeigte.
Die Leverkusener Überlegenheit nutzte Frimpong nach einem Fehler von Lukas Klostermann, der dem Niederländer den Ball in den Lauf köpfte und so den Führungstreffer ermöglichte. Das 2:0 war ein Treffer wie aus dem Lehrbuch nach mustergültiger Ballstafette von Martin Terrier, Florian Wirtz und dem Torschützen Grimaldo.
Der Anschlusstreffer von Kampl brachte noch einmal Spannung in die Partie, zumal die Gäste auch zu mehr Offensivaktionen kamen. Es war quasi der Startschuss einer furiosen zweiten Hälfte der Gäste.
Tatsächlich schaffte es dann Openda aus spitzem Winkel, den Ball an Keeper Kovar vorbei ins Netz zu zirkeln und den Bayer-Keeper in der 80. Minute mit einem Distanzschuss zum 3:2 zu überraschen. Leverkusen warf noch einmal alles nach vorne, doch dieses Mal gab es kein spätes Comeback.
Für Openda sind die zwei Treffer ein Ansporn, endlich auch mit der belgischen Nationalmannschaft in der Nations League gegen Israel und Frankreich in Abwesenheit von Romelu Lukaku sein Können unter Beweis zu stellen.
Kurz vor Schluss wurde bei RB Leipzig auch Neuzugang Arthur Vermeeren eingewechselt, der vor wenigen Tagen von Atlético Madrid nach Leipzig gewechselt ist und ebenfalls zum Aufgebot von Belgiens Nationaltrainer Domenico Tedesco für die zwei Spiele in der Nations League gehört. (dpa/cre)
Lukaku trifft beim Einstand in Neapel
Michy Batsman fällt auch weiterhin durch gute Leistung auf. Offenbar weiterhin keine Option für Tedesco.
War vielleicht nicht lange genug beim BVB, um noch Tedesco aufgefallen zu sein