AKTUALISIERT – Mit rhetorischem Talent arbeitete sich Herbert Kickl an die Parteispitze hoch. Die Corona-Krise wusste er geschickt für die FPÖ zu nutzen – genauso wie die Sorgen vor den Folgen des Ukraine-Krieges.
Herbert Kickl will als „Volkskanzler“ die breite Masse vertreten. Diesem selbst formulierten Ziel ist er zum Greifen nah. Jahrelang hatte er mit Intellekt und rhetorischer Schärfe die rechte FPÖ von der zweiten Reihe aus mitgestaltet. Nun wurde dem Politiker, der keine Berührungsängste mit den rechtsextremen Identitären hat, der Regierungsauftrag erteilt.
Der 56-Jährige verfügt weder über großen Charme noch über großes Charisma. Doch als erfahrener Parteistratege hat er es geschafft, seine Partei in den vergangenen Jahren aus der Krise zu führen und zur stimmenstärksten Österreichs zu machen.
– Krisenmanager nach Ibiza-Affäre: Die Rechtspopulisten waren nach der Ibiza-Affäre rund um ihren Ex-Chef Heinz-Christian Strache 2019 schwer angeschlagen. In einem Video hatte Strache den Eindruck vermittelt, dass er anfällig für Korruption sei und Medien politisch steuern wolle.
Der langjährige FPÖ-Generalsekretär Kickl wurde 2019 zum Fraktionschef, 2021 übernahm er die Parteiführung. Der Aufstieg des passionierten Langstreckenläufers fiel in die Zeit der Corona-Pandemie. Kickl und die FPÖ machten sich als Oppositionspartei zum Sprachrohr der Gegner von Lockdowns und Zwangsimpfungen. Kein gutes Haar ließ der Rechtspopulist an der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Er warf ihr vor, eine „Gesundheitsdiktatur“ anzustreben.
Im Zuge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine positionierte sich der EU-kritische Kickl als Gegner von EU-Sanktionen gegen Moskau, die er als wichtigen Grund für die Teuerung sieht. Damit sprach Kickl bei den Themen Pandemie und Ukraine Stimmungen in der Bevölkerung an, die von anderen Parteien kaum abgedeckt wurden.
– Harte Linie beim Thema Migration: In Sachen Asyl und Migration verfolgt Kickl einen im restriktiven Kurs. „Flüchtlinge, die glauben, sich nicht an unsere Regeln halten zu müssen“, sollten das Land verlassen, sagt er. Dafür benutzt er den Begriff „Remigration“. „Ich weiß gar nicht, was an diesem Wort so böse sein soll“, sagte er im Wahlkampf.
„Remigration“ wird unterer anderem von der Identitären Bewegung propagiert, die in Österreich als rechtsextrem eingestuft ist. Die Gruppierung sei aus seiner Sicht „so etwas wie eine NGO von rechts“, sagte Kickl einem TV-Sender.
Der scheidende Kanzler und ehemalige ÖVP-Chef Karl Nehammer hat Kickl als „Sicherheitsrisiko“ bezeichnet. Das hängt nicht nur mit Kickls mangelnder Abgrenzung gegenüber Rechtsextremen zu tun, sondern auch mit seinen Russland-freundlichen Positionen und seiner Amtsführung als Innenminister.
– Schwächung des Verfassungsschutzes als Innenminister: Kickl übte dieses Amt von 2017 bis 2019 in einer ÖVP-FPÖ-Regierung aus. Aus Sicht seiner Kritiker hinterließ er verbrannte Erde. Denn unter Minister Kickl führte die Polizei eine Razzia im Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung durch. Die Folge: Ausländische Partnerdienste schränkten ihre Geheimdienst-Kooperation mit Österreich ein.
Kickl wurde 1968 in eine Arbeiterfamilie im südlichen Bundesland Kärnten geboren. Als junger Mann begann er in der FPÖ-Parteiakademie als Wahlkampf-Spezialist zu arbeiten. Geschichte und Philosophie studierte er ohne Abschluss. Für den FPÖ-Politiker Jörg Haider, mit dem in den 1980er Jahren der Höhenflug der Rechten begann, schrieb er Reden. Haider war sein Mentor; Ungarns rechtspopulistischen Ministerpräsidenten Viktor Orban sieht Kickl als Vorbild.
– Rhetorische Grenzüberschreitungen: Sprachliche Gratwanderungen und Grenzüberschreitungen pflastern Kickls politischen Weg. Der von ihm genutzte Begriff „Volkskanzler“ wird mit den Nationalsozialisten in Verbindung gebracht, das Wort wurde jedoch auch schon von anderen Parteien verwendet. 2024 sagte er in einer Neujahrsrede, dass er im Zusammenhang mit der politischen Aufarbeitung der Corona-Maßnahmen bereits «eine lange Fahndungsliste der Verantwortungsflüchtigen» erstellt habe – darunter Kanzler Nehammer und mehrere Minister. (dpa)
Ja und wenn dem so wäre? Italiens Präsidentin ist auch rechts! Und in zwei bis vier Jahren ( falls es denn solange dauert), ist Alice Weidel in Deutschland dran! Auch rechts! Orban. Marie Le Pen! Die Wähler werden schlauer, braucht halt nur ein bisschen Zeit
@ Heike, RICHTIG!!!
@Heike:
Lassen Sie sich jetzt von diesen „Mehrheiten“ überfahren, oder haben Sie auch eine eigene Meinung dazu?
@ Boah nee
Das hat mit „Mehrheiten übernehmen „ nichts zu tun. Es spiegelt nur die Tatsachen wieder. Österreich hatte bekanntlich auch eine sog. Brandmauer, die anscheinend gefallen ist.
Was das ganze Geschrei der Altparteien angeht, und auch der Medien, finde ich das nichts so heiß gegessen wie es gekocht wird.Bestes Beispiel ist Italien.
Frohes neues Jahr noch ☺️
@ Heike, über diese frohe Neujahrsbotschaft ist die VdL bestimmt HOCHERFREUT!!!
@Heike:
Ihnen wünsche ich ebenfalls ein frohes neues Jahr.
Über den Rest unterhalten wir uns dann eventuell später nochmal. 😊
Italien hat keine Präsidentin, sondern einen Präsidenten.
@ Peter S
Meinen Sie mich? Frau Meloni ist Ministerpräsidentin! Wo bitte schrieb ich was von Staatspräsidentin? Nirgendwo
Sie schrieben Italiens Präsidentin und das ist sie nicht.
Immerhin waren die Österreicher so schlau, die Ampel-Koalition zu beenden, noch bevor sie begann. Nicht wie in D, wo die Ampel Deutschland in 3 Jahren heruntergewirtschaftet hat.
Soll die FPÖ ihre Chance bekommen. Vergeigt sie es, wird sie in der Versenkung verschwinden, denn die Wähler wollen, dass die Wahlversprechen der Parteien endlich einmal eingehalten werden und Politik FÜR den eigenen Bürger gemacht wird. Brandmauern sind undemokratisch. Zig Millionen Wähler darf man nicht ausschliessen.
Schauen wir mal, wie es dort weiter geht.
Dasselbe könnte auch in Deutschland im Februar passieren.
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/kontrollverlust-versuch-der-ausgrenzung-einer-partei-krachend-gescheitert/ar-AA1wY1Xu?ocid=hpmsn&cvid=e13ed9b7d34f4356baa6203540789d6b&ei=24
„„Kontrollverlust“: Versuch der Ausgrenzung einer Partei krachend gescheitert.
…
Der innenpolitische Super-GAU ist auch für Deutschland ein interessantes Lehrbeispiel: Die kollektive Ausgrenzung der FPÖ durch die anderen, nur sich als „demokratisch“ bezeichnenden Parteien hat dazu geführt, dass der FPÖ immer mehr Österreicher ihre Stimme gaben. Die Kickl-Partei hatte die jüngste Nationalratswahl klar gewonnen, und liegt bei Umfragen aktuell bei 35 Prozent.
…
Friedrich Merz könnte in den kommenden Wochen eine Studienreise nach Wien abhalten, nicht wegen der allseits geschätzten Gastronomie. Er würde dort sehen, welches Momentum die Ausgrenzung eines Wahlsiegers in einer Demokratie entwickeln kann.“
Robin Wood@
Es wird in unserer derzeitigen Gesellschaftsform keine Änderungen geben, auch mit einer AFD in Deutschland nicht.
Es wird nur mit Verzicht funktionieren und der wird sehr schmerzhaft sein.
Der Traum vom ewigen Wachstum ist vorbei und scheinbar noch nirgendwo so richtig angekommen.
Mit einer Änderung in Richtung rechts wird ein massiver Abbau der sozialen Strukturen einhergehen.
Vielleicht sogar Zwangsarbeit in Verbindung mit der Erklärung zum Wohle der Allgemeinheit.
Wir befinden uns im letzten Kapitel einer verwahrlosten Gesellschaft und keiner bereit ist auf irgendetwas zu verzichten. Lösung nicht mehr möglich ohne die Reduzierung der Weltbevölkerung in Betracht zu ziehen.
Wer die Reduzierung der Weltbevölkerung in Betracht zieht, soll bei sich selbst anfangen. Oder müssen immer nur die anderen ihren Kopf hinhalten?
@ Logisch
Können Sie sich vorstellen, dass man auch die „Produktion“ herunterfahren kann, ohne den Bestand zu dezimieren?
👍 Genau das wäre DIE Möglichkeit.
@ Logisch, so lange UNS die Reduzierung nicht betrifft, ist doch alles paletti!!! Oder wie sehen SIE das???
@Kasperle….der Mensch ist ein Egoist von Natur aus….je MEHR er hat….je MEHR er will….oder….im Grunde kennt der Mensch nur sich SELBST….und (eventuell noch) die SEINEN….ansonsten KEINEN….
Ekel Alfred@
Sie haben vollkommen recht.
Es wäre dennoch schön wenn die Menschen etwas uneigennütziger handeln würden.
Ich glaube wie Sie das die Menschen immer Egoisten waren.
Nur durch Globalisierung und Digitalisierung hat es ein Stadium erreicht das nur noch schwer zu ertragen ist.
@ Kasperle
Es ist nett von Ihnen, dass Sie sich mit @ Ekel Alfred unterhalten. Aber das macht von den anderen Foristen hier keiner, weil die wissen, dass Alfred nicht alle Tassen im Schrank hat und seit Jahren den gleichen Müll postet.
Sie sind ein guter Mensch. Gott vergelt’s.
@Willi Müller, die anderen wissen das es stimmt, nur SIE scheinbar nicht!!!
Über eine Reduzierung der Weltbevölkerung sollte auf jeden Fall nachgedacht werden. Die Art und Weise, da wo und wie müsste zumindest mal öffentlich diskutiert werden.
@Robin Wood
„Friedrich Merz könnte in den kommenden Wochen eine Studienreise nach Wien abhalten,…“
Sollte man ihm wärmstens empfehlen.
Das passt ja denn für Merz sind ja auch die Löhne und Renten zu hoch. Um wieder wettbewerbsfähig zu werden müssen wir den Gürtel enger schnallen. Selbstverständlich aber nur die da unten.
Link? broken Robin?
Here original -Link
https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/kontrollverlust-versuch-der-ausgrenzung-einer-partei-krachend-gescheitert-li.2286686
@Pete
👍 Danke.
Ein Sicherheitsrisiko sind höchstens die linkslastigen guten „Demokraten“, die alle anderen politischen Meinungen zu unterdrücken versuchen, notfalls mit dem Ausschließen Millionen von Wählern anhand eines anti-demokratischen Konstrukts namens „Brandmauer“.
Was in Österreich „geschah“ ist lediglich die Umsetzung des Wählerwillens, also der Demokratie.
👍👍👍 | Peer
Die ÖVP hat vor der Wahl versprochen, nicht mit der FPÖ zu koalieren. Sie hat gelogen.
Na und?