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Ein Niederländer ist König von Flandern: Van der Poel gewinnt „Ronde“ zum dritten Mal – Rex wieder stark

31.03.2024, Belgien, Oudenaarde: Der Erstplatzierte Mathieu van der Poel (M) aus den Niederlanden von Alpecin-Deceuninck feiert auf dem Podium mit dem Zweitplatzierten Luca Mozzato (l) aus Italien von Arkea-B&B Hotels und dem Drittplatzierten Nils Politt aus Deutschland vom UAE Team Emirates. Foto: Geert Vanden Wijngaert/AP/dpa

Mathieu van der Poel hat die 108. Ausgabe der Flandern-Rundfahrt nach einer unglaublichen Solonummer gewonnen. Der niederländische Weltmeister machte den Unterschied auf dem Koppenberg. Laurenz Rex fuhr wieder ein starkes Rennen. Der Raerener gehörte lange zur ersten Verfolgergruppe.

Mathieu van der Poel hat zum dritten Mal die Flandern-Rundfahrt gewonnen und ist in den Kreis der Rekordsieger aufgestiegen. Der Straßenrad-Weltmeister erreichte das Ziel in Oudenaarde nach 270,8 Kilometern überlegen als Solist und siegte wie schon 2020 und 2022. Neben dem 29-Jährigen haben es erst sechs andere Fahrer geschafft, „De Ronde“ dreimal zu gewinnen. Die Flandern-Rundfahrt ist eines von fünf „Monumenten“ im Profi-Radsport zusammen mit Mailand-Sanremo, Paris-Roubaix, Lüttich-Bastogne-Lüttich und der Lombardei-Rundfahrt.

Der Raerener Laurenz Rex (l) in der Verfolgergruppe mit Mads Petersen (M) und Matteo Jorgenson (r). Foto: Screenshot RTBF

„Es ging heute nur ums Überleben. Es war durch das Wetter die härteste Ronde, die ich je gefahren bin“, sagte van der Poel. „Flandern im Weltmeister-Trikot zu gewinnen – da ist ein Traum wahr gewonnen. Ich bin völlig im Eimer.“

Nach dem verletzungsbedingten Aus seines großen Rivalen Wout van Aert und dem Verzicht von Titelverteidiger Tadej Pogacar war der Niederländer als kaum zu besiegender Favorit in das in Antwerpen gestartete Rennen gegangen.

Den zweiten Platz holte sich am Ostersonntag der Italiener Luca Mozzato, Dritter wurde in der mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 44,5 Kilometern pro Stunde schnellsten Flandern-Rundfahrt der Geschichte der Australier Michael Matthews.

Laurenz Rex fuhr wieder ein starkes Rennen. Der Raerener gehörte lange Zeit zu der ersten Verfolgergruppe zusammen mit Topfahrern wie Mads Petersen, Sieger von Gent-Wevelgem und Matteo Jorgenson, Gesamtsieger von Paris-Nizza. Das Rennen beendete der Raerener auf Platz 21.

31.03.2024, Belgien, Oudenaarde: Mathieu van der Poel aus den Niederlanden von Alpecin-Deceuninck jubelt nach dem Überqueren der Ziellinie über seinen Sieg. Foto: Geert Vanden Wijngaert/AP/dps

Hunderttausende Fans standen am inoffiziellen flämischen Nationalfeiertag an den Straßen Flanderns – bisweilen zu nah an den Fahrern. Zwei Stürze wurden augenscheinlich ausgelöst, weil Fahrer mit Zuschauenden kollidierten. In einem Fall war Giro-Etappensieger Nico Denz involviert.

Die Kontrahenten von van der Poel hatten dem großen Favoriten vor allem Team-Stärke entgegenzusetzen. Am Molenberg begannen etwa 100 Kilometer vor dem Ziel die Attacken auf den Niederländer. Vor allem die Team Visma-Lease a bike und Lidl-Trek versuchten, van der Poel zu stressen. Zunächst ohne Wirkung.

45 Kilometer vor dem Ziel schlug van der Poel am gefürchteten Koppenberg zurück. Das Kopfsteinpflaster war an dem bis zu 22 Prozent steilen Anstieg durch den Regen nahezu unfahrbar geworden, nur der Niederländer, Matteo Jorgensen und Mads Pedersen blieben auf dem Rad. Der Rest der Verfolger musste absteigen und schieben.

Es sollte sich als entscheidende Attacke herausstellen. Van der Poel zog durch, vergrößerte seinen Vorsprung an der Mariaborrestraat bereits auf über eine halbe Minute. Die letzte Fahrt über die Doppel-Herausforderung Oude Kwaremont und Paterberg konnte der Cross-Weltmeister fast schon im Genussmodus meistern. Bei nun sechs Teilnahmen in Flandern war van der Poel nie schlechter als Vierter. (dpa/cre)

31.03.2024, Belgien, Oudenaarde: Die Flandern-Rundfahrt ist nicht nur eines von fünf „Monumenten“, sondern auch der offizielle flämische Nationalfeiertag, ein Volksfest. Foto: Geert Vanden Wijngaert/AP/dpa

6 Antworten auf “Ein Niederländer ist König von Flandern: Van der Poel gewinnt „Ronde“ zum dritten Mal – Rex wieder stark”

  1. Der Alte

    Proficiat Laurenz! Starkes Rennen bei widrigen Bedingungen. Top 20 nur knapp verfehlt, wären mit einem stärkeren Team sicherlich drin gewesen. Von Paris-Roubaix halte ich nichts, reine Loterie ob man sich in einer entscheidenden Phase Opfer eines Plattfußes wird oder die Konkurrenten Pech haben.

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