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Eine Tennis-Ära endet: Weltstar Rafael Nadal hört auf

31.07.2024, Frankreich, Paris: Rafael Nadal winkt, nachdem er mit seinem Teamkollegen Carlos Alcaraz aus Spanien gegen Austin Krajicek und Rajeev Ram aus den USA im Viertelfinale des Herrendoppels im Roland-Garros-Stadion bei den Olympischen Sommerspielen 2024 verloren hat. Foto: Manu Fernandez/AP/dpa

Rafael Nadal hat genug vom Kämpfen. Der spanische Superstar und einer der Größten in der Geschichte seines Sports hört auf, eine Ära geht zu Ende. Die Tenniswelt wird nach Roger Federer den nächsten der „Big Three“ verlieren.

„Die Realität ist, dass es einige schwierige Jahre waren, vor allem die letzten beiden. Ich glaube nicht, dass ich in der Lage gewesen bin, ohne Einschränkungen zu spielen“, sagte der 38-Jährige in einem emotionalen Video in den sozialen Netzwerken mit Rückblicken auf seine Ausnahmekarriere.

– Abschied mit spanischen Flaggen: „Es ist natürlich eine schwierige Entscheidung, für die ich einige Zeit gebraucht habe. Aber in diesem Leben hat alles einen Anfang und ein Ende“, erklärte „Rafa“. Die Finalrunde im Davis Cup in Malaga als sein letztes Turnier soll den passenden und glanzvollen Abschluss seiner Ausnahmekarriere bilden. In seiner Heimat wird sich der 22-malige Grand-Slam-Turniersieger mit einem Auftritt für das spanische Team vom 19. bis 24. November vom Publikum verabschieden.

31.07.2024, Frankreich, Paris: Carlos Alcaraz (r) und Rafael Nadal aus Spanien reagieren nach ihrer Niederlage gegen Austin Krajicek und Rajeev Ram aus den USA im Viertelfinale des Herren-Doppel-Tenniswettbewerbs. Foto: Manu Fernandez/AP/dpa

„Alles, was ich erlebt habe, war ein wahr gewordener Traum. Ich gehe mit der beruhigenden Gewissheit, mein Bestes gegeben zu haben“, sagte Nadal. Immer wieder wurde er in den vergangenen Jahren von Verletzungen ausgebremst, sein Rücktritt hatte sich wegen seines maladen Körpers bereits abgezeichnet.

Die Entscheidung berührt auch seinen Dauerrivalen Federer. „Was für eine Karriere, Rafa! Ich habe immer gehofft, dass dieser Tag nie kommen würde“, würdigte der 2022 zurückgetretene Schweizer seinen Konkurrenten: „Danke für die unvergesslichen Erinnerungen und all deine unglaublichen Leistungen in dem Spiel, das wir lieben. Es war mir eine große Ehre!“

Die Rivalität von Nadal mit Federer und Novak Djokovic wird für immer in der Tennis-Historie verankert sein. Gemeinsam bildeten sie die „Big Three“, die das Herren-Tennis fast zwei Jahrzehnte dominierten. Nun bleibt allein Djokovic auf der Tour.

– Auch Cristiano Ronaldo ist Nadal-Fan: Seinen letzten Grand-Slam-Titel feierte Nadal vor zwei Jahren passenderweise in seinem „Wohnzimmer“ in Paris. Zuvor hatte er in der Saison 2022 auch auf außergewöhnlich bemerkenswerte Weise im Endspiel der Australian Open noch einmal triumphiert. Mit 22 Titeln bei den vier wichtigsten Turnieren tritt der Mallorquiner in der Bestenliste hinter dem serbischen Rekord-Grand-Slam-Sieger Djokovic (24) und vor Federer (20) ab.

„Was für eine unglaubliche Karriere du hattest! Dein Engagement, deine Leidenschaft und dein unglaubliches Talent haben Millionen Menschen auf der ganzen Welt inspiriert“, adelte Fußball-Weltstar Cristiano Ronaldo den Spanier.

22.09.2022, Großbritannien, London: Die Tennis-Spieler Roger Federer (l) und Rafael Nadal vom Team Europa sitzen bei einer Pressekonferenz vor dem Laver Cup 2022 in der O2 Arena nebeneinander. Foto: John Walton/PA Wire/dpa

Besonders Roland Garros wird mit Nadal ewig verbunden bleiben. In Paris hat der Sandplatzkönig mit seinen 14 Titeln einen seiner zahlreichen Tennis-Rekorde aufgestellt. Eine Statue erinnert dort an seine Glanzleistungen.

Dort bestritt Nadal auch am 29. Juli auf dem Court Philippe-Chatrier sein bisher letztes Einzel. Bei den Sommerspielen in Paris war er in der zweiten Runde gegen seinen Dauerrivalen, den späteren Olympiasieger Djokovic, chancenlos. Die Hoffnung der Fans, dass er auch danach weiterhin auftritt, erfüllte sich nicht. Seitdem hat der Publikumsliebling nicht mehr gespielt.

Neben seinen 14 Siegen bei den French Open triumphierte Nadal auch viermal bei den US Open sowie je zweimal in Wimbledon und bei den Australian Open. Er war insgesamt 209 Wochen die Nummer eins der Weltrangliste und kassierte mehr als 134 Millionen Euro allein an Preisgeldern.

Doch Nadals wuchtiger und laufintensiver Spielstil forderte seinen Tribut. Vor allem das Müller-Weiss-Syndrom, eine seltene Erkrankung, bei der Knochengewebe des Kahnbeins am Fußskelett abstirbt, machte ihm zu schaffen. (dpa)

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