Notizen

„Mission impossible“ für die AS Eupen gegen Anderlecht?

31.07.2021, Belgien, Eupen: Anderlechts Wesley Hoedt (M) entschärft einen Schuss von Eupens Julien Ngoy (r). Torhüter Hendrik Van Crombrugge lauert im Hintergrund. Das Spiel endete 1:1. Foto: Belga

Die AS Eupen steht zum dritten Mal in ihrer Geschichte, zum zweiten Mal in Folge, im Halbfinale des Fußball-Landespokals. Gegner ist der RSC Anderlecht, den die Schwarz-Weißen heute Abend um 20.45 Uhr im Hinspiel im Kehrweg-Stadion empfangen. Das Rückspiel in Anderlecht findet Anfang März statt.

Mit berechtigter Sorge blicken die Fans der AS Eupen auf die nächsten Spiele der Schwarz-Weißen in der Jupiler Pro League, wo sie ab Sonntag ein ganz schweres Programm erwartet: auswärts beim RSC Anderlecht, dann zu Hause gegen AA Gent und den FC Brügge sowie auswärts beim Spitzenreiter Union St. Gilloise.

Zunächst aber empfängt die Mannschaft von Trainer Stefan Krämer Rekordmeister RSC Anderlecht im Halbfinal-Hinspiel des Landespokals. Ist das jetzt eine willkommene Abwechslung oder eher eine zusätzliche Kraftanstrengung, auf die man besser verzichtet hätte angesichts der anstehenden schweren Spiele in der Jupiler Pro League? Diese Frage lässt sich vor dem Spiel nicht beantworten.

Der frühere belgische Nationalspieler und heutige Coach des RSC Anderlecht, Vincent Kompany. Foto: Shutterstock

Als die AS am 22. Dezember 2021 im Viertelfinale beim KV Mechelen 3:1 gewann, hatten viele gehofft, dieser überraschende Auswärtssieg werde der Eupener Mannschaft einen Schub geben und zurück zur alten Stärke verhelfen. Das ist aber nicht eingetreten.

In der Folge gelang den Schwarz-Weißen kein einziger Sieg. Es reichte nur zu zwei Unentschieden in Kortrijk und in Seraing.  Es gab zudem drei Niederlagen in St. Truiden, gegen Cercle Brügge und gegen Standard Lüttich.

Zwar hat Corona der AS in dieser Periode einen Strich durch die Rechnung gemacht, aber mit der Pandemie allein lässt sich die Durststrecke nicht erklären.

Jetzt bekommt es Eupen gleich zwei Mal innerhalb von drei Tagen mit Anderlecht zu tun: heute Abend im Kehrweg-Stadion im Halbfinal-Hinspiel des Croky Cups (20.45 Uhr  / live auf Club RTL und Canvas) und am Sonntag (18.30 Uhr) in Anderlecht in der Jupiler Pro League.

Der RSC Anderlecht hat sich seit dem 1:1 am 2. Spieltag am 31. Juli 2021 in Eupen deutlich gesteigert. Allerdings ist auch die Mannschaft von Trainer Vincent Kompany derzeit nicht frei von Sorgen.

Eine Schlüsselszene im Spiel vom 15. Januar 2021, das die AS Eupen 2:0 gewann: Anderlechts Kemar Lawrence (am Boden) foult Eupens Emmanuel Agbadou (M) und bekommt dafür erst die Gelbe und dann sogar die Rote Karte gezeigt. Foto: Belga

In der Meisterschaft sind die „Veilchen“ zwar immer noch auf dem 4. Platz, der zur Teilnahme an den Playoffs 1 berechtigt, aber mit zuletzt nur 4:8 Punkten und vor allem nach zwei Niederlagen gegen Cercle Brügge und im Brüsseler Derby bei Union St. Gilloise ist die Welt beim Rekordmeister ein wenig in Unordnung geraten.

Mannschaftsintern hatte Kompany in den letzten Tagen ein paar ernsthafte Probleme zu lösen. So ist es in der Halbzeit des Spiels bei Union am Sonntag zu einer heftigen Auseinandersetzung zwischen Wesley Hoedt und Lior Refaelov gekommen. Außerdem beschwerte sich Benito Raman in der Öffentlichkeit über mangelnde Einsatzzeiten.

Kompany war zwar bemüht, nach außen beide Konfliktfälle herunterzuspielen, aber Fakt ist: Es liegt einiges im Argen. Schon deshalb brauchen die Brüsseler unbedingt ein Erfolgserlebnis – am besten gleich heute Abend in Eupen.

„Anderlecht ist der Favorit, aber auch wir haben eine Chance, das Spiel zu gewinnen“, so AS-Coach Krämer vor dem Halbfinal-Hinspiel. So gelassen sich der Trainer nach außen auch zeigen mag, er selbst ist längst nicht mehr unumstritten. Vor allem der Tausch auf der Torwartposition nach der Rückkehr von Manaf Nurudeen vom Afrika-Cup hat vielen Fans nicht gefallen.

Eupens Torhüter Abdul Manaf Nurudeen. Foto: Belga

Robin Himmelmann hatte zwar in Kortrijk beim Gegentreffer zum 1:1 keine gute Figur gemacht, aber ihn deshalb sofort auszutauschen, ist für viele nicht ganz nachvollziehbar.

Trotz der Mehrbelastung durch den Pokal wolle er nicht taktieren und werde heute gegen Anderlecht die bestmögliche Mannschaft aufbieten, hat Stefan Krämer angekündigt. Bis auf die verletzten Spieler Isaac Nuhu, Leonardo Rocha und Jordi Amat, der noch bis Sonntag ausfällt, sind alle Spieler aus dem Kader der AS einsatzbereit.

Neuzugang James Jeggo, dessen Verpflichtung als Ersatz für den nach England abgewanderten Edo Kayembe extrem wichtig ist, wird am heutigen Donnerstag in Eupen erwartet, kann jedoch aus administrativen Gründen frühestens am kommenden Montag ins Training einsteigen. In den beiden Begegnungen gegen Anderlecht muss Krämer noch auf den Australier verzichten. (cre)

HINWEIS – Das Halbfinal-Hinspiel des Croky Cups zwischen der AS Eupen und dem RSC Anderlecht beginnt heute Abend um 20.45 Uhr. Liveübertragung im Fernsehen auf Club RTL und Canvas. Spielbericht beim Schlusspfiff gegen 22.35 Uhr hier auf „Ostbelgien Direkt“.

Zum Thema siehe auch folgende Artikel auf OD:

5 Antworten auf “„Mission impossible“ für die AS Eupen gegen Anderlecht?”

  1. Sollte die AS heute Abend nicht wenigstens ein Unterschied holen, wird man Rückspiel wohl oder übel mit einer Reservemannschaft antreten. Alles andere als ein Sieg von Anderlecht grenzt wahrscheinlich an ein Wunder. Allerdings hatte man auch in Mechelen nicht unbedingt auf einen Sieg der AS getippt. Auf jeden Fall ist das System Hin- UND Rückspiel keine gute Idee, denn es verfälscht den Pokalgedanken.

  2. Fußballkritiker

    Ein 0-0 wäre heute bereits super. Ich befürchte aber eine erneute Niederlage der AS Eupen.
    Viel bedenklicher ist aber das schwere Restprogramm der Pandas in der Meisterschaft. Der Kampf gegen den Abstieg wird bereits am nächsten Sonntag in Anderlecht beginnen…

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern