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Ministerium der DG wirbt mit Weihnachtskarten für den Namen „Ostbelgien“

Diese grünen Weihnachtskarten werden derzeit im Auftrag des Ministeriums der DG u.a. in Geschäften und Cafés verteilt. Foto: OD

Die Karten lassen auf den ersten Blick, wegen der grünen Farbe, auf eine Werbeaktion von Ecolo schließen, doch dieser Eindruck täuscht. In Wirklichkeit handelt es sich um eine Initiative des Ministeriums der DG, das den Begriff „Ostbelgien“ fördern will.

Derzeit werden in Geschäften, Cafés und anderen öffentlichen Orten Weihnachtspostkarten ausgelegt, auf denen in vier Sprachen (Deutsch, Französisch, Niederländisch und Englisch) „Fröhliche Weihnachten“ gewünscht wird.

Darunter steht „Ostbelgien. Das kann nicht jeder.“ (Soll wohl heißen: Nicht jeder kann, wie der Ostbelgier, „Fröhliche Weihnachten“ in vier Sprachen wünschen…)

Es ist dem Vernehmen nach eine von mehreren Aktionen des Ministeriums der DG, deren Ziel es ist, den Begriff „Ostbelgien“ zu promoten.

Norbert Heukemes, Generalsekretär des Ministeriums der DG. Foto: Gerd Comouth

Im September hatte sich Ministerpräsident Oliver Paasch (ProDG) in einer Regierungserklärung im DG-Parlament dafür ausgesprochen, dass sich die DG in ihrer Außendarstellung künftig „Ostbelgien“ nennt.

Das Kürzel „DG“ lasse sich außerhalb unserer Gemeinschaft kaum vermarkten, so Paasch. Es enthalte keinerlei geografischen Bezug, was für potenzielle Investoren verwirrend wirke. Zudem werde „DG“ häufig mit anderen Marken verwechselt – von „Dolce & Gabbana“ über „Dresdener Gas“ oder „Direction Générale“ bis hin zu einem „Dachgeschoss“.

Paasch: „Die entsprechenden Angebote und Initiativen in der Deutschsprachigen Gemeinschaft werden im Augenblick unter verschiedenen Begriffen kommuniziert und vermarktet. Regierung und Ministerium werben für die ‚DG‘, die Tourismusdestination Ostbelgien wirbt für ‚Ostbelgien‘. Seit 2013 erfahren die Produkte ‚made in Ostbelgien‘ einen großen Zuspruch. Die duale Ausbildung in der Deutschsprachigen Gemeinschaft wird ihrerseits häufig als ‚made in DG‘ vermarktet. Diese Beispiele zeigen, dass uns für eine erfolgversprechende Vermarktung unseres Standortes ein gemeinsamer Leitfaden fehlt.“ (cre)

28 Antworten auf “Ministerium der DG wirbt mit Weihnachtskarten für den Namen „Ostbelgien“”

  1. Réalité

    Wo wären wir wohl ohne unsere so rührigen Ministern? Wo kämen wir wohl hin, ohne die Leute alle?
    Um solche Initiativen kümmern sich anderswo in der Regel Marketingleute, und keine Minister. Die ersteren sind schon was billiger zu haben.

  2. Werden wir jetzt überall so berühmt wie Paul Magnette? – Sicher pilgert demnächst alle Welt nach Lüttich, dem Zentrum von (so werden sie das verstehen, falls sie Deutsch lesen können) Belgiens Osten.

    „Das kann nicht jeder.“
    Und von den internationalen PR-Leuten vermutlich gar keiner.

  3. Werner Klinges

    Die Karten wurden doch schon in Eupen verteilt vor einigen Wochen, in blauer Form und mit relativ unterhaltsamen Sprüchen drauf. Finde es ehrlich gesagt gut und klug vermarktet, keine riesigen Plakate sondern kleine, einprägsame Aktionen :)

  4. An dieser Aktion verdienen nur Grafiker und Drucker, sonst niemand. Wegen solcher Sprüche wird niemand anfangen, die DG Ostbelgien zu nennen. Wenn Politikern nichts mehr einfällt, geben sie eine Broschüre in Auftrag oder gründen eine Arbeitsgruppe oder geben eine Studie in Auftrag.

  5. Alemannia4ever

    Interessant wäre jetzt zu erfahren, ob es eine Ausschreibung gegeben hat, wer den Auftrag für Gestaltung und Druck erhalten hat oder ob das Ganze ein Eigenproduktion des Ministeriums ist. Grafiker sind ja da vorhanden.

  6. „Darunter steht „Ostbelgien. Das kann nicht jeder.“ (Soll wohl heißen: Nicht jeder kann, wie der Ostbelgier, „Fröhliche Weihnachten“ in vier Sprachen wünschen…)“
    Man kann ja schon froh sein wenn der ein oder andere Ostbelgier zumindest einer Sprache halbwegs mächtig ist.Von unseren „neuen Mitbürgern“ mal ganz abgesehen! ;-)

  7. @ Alemannia4ever hätten Sie wirklich Interesse heraus zu finden ob es eine Ausschreibung gab dann hätten Sie das lange tun können ohne Sprüche zu klopfen. @ Réalité von der Realität sind sie weit entfernt in der ganzen Welt setzt die Regierung sich unter anderem fÜr die Vermarktung in ihrem Land und vor allen Dingen im Ausland ein. Frag mich oft in welcher Traumwelt hier manche Kommentatoren leben. Habe auch schon so eine Karte in Händen gehalten und finde sie gut, die kann man sogar in die ganze Welt versenden, sicher sinnvoller als Plakate die irgendwann im Müllteimer landen ohne je etwas genutzt zu haben. Man muss auch mal zugeben wenn was gut war, aber soviel Charakter haben nicht viele Leute.

    • Liebe Gerta!
      ich halte es allerdings mit Réalité. Es kann dies ein einfacher Angestellter tun, meinetwegen aus einem der viele Ministerien. Dazu brauchen wir keinen Ministerpräsidenten. Wo ginge das denn in der ganzen Welt hin, wenn jede noch so kleine und winzige Sprachengruppe von unserer Mini Grösse eine Ministergruppe und solch eine grosse Zahl an Drum und Dran von Personen und Posten hätte!?
      Das sollte man alleine schon aus Respekt vor dem Bürger nicht haben. Rechnen Sie mal aus was das alles kostet. Und auf unserer Welt sind so viele Leute Arbeitslos und Hungern dazu, viel Elend und die ganzen Flüchtlinge alle.
      Nein, liebe Gerta, da sind Sie falsch beraten. Das brauchen wir nie und nimmer! Das brauchen wir ja dann auch nicht zu bezahlen, und das Geld kann in besseres und nützlicheres besser ausgegeben werden. Wünsche Ihnen liebe Gerta jetzt schon ein friedvolles Weihnachten, auch an die ganze Familie von Ihnen! Und vergessen Sie bitte nicht die Grüsse und Wünsche an alle anderen bei Ihnen!

  8. Show ohne Ende

    Wer setzt endlich dem Spuk in Eupen ein Ende!? Es fängt langsam an den Leuten auf den Wecker zu gehen. Stopp dem Unsinn, wem nützt das etwas? Haben die nichts besseres zu tun? Lachhaft!

    • „Das kann nicht jeder!! Ist das Arroganz? Was kann nicht jeder? Karten drucken? Viersprachige Weihnachtsgrüße aussprechen? Geld für sowas verplempern? Oder wollte man nur andeuten: „Was will uns der Designer (Künstler) denn damit sagen?“ Find die Idee gut.. es gibt auch gute Karten… aber für Weihnachtsgrüße ein absoluter linguistischer Flop!

  9. Ich habe heute von meinem ehemaligen Arbeitgeber eine nette Karte mit Weihnachtswünschen in neun Sprachen erhalten. Nicht jeder kann das!

    Allen hier sei auch das gewünscht, was euch das Ministerium vorenthält:
    圣诞​快乐!
    ¡Feliz Navidad!
    !عيد ميلاد مجيد
    Feliz Natal!
    С Рождеством!
    Buon Natale!

    Und für die Zielgruppe in Deutschland ergänze ich noch Türkisch und Polnisch:
    Noeliniz kutlu olsun!
    Wesołych Świąt!

    • Populist

      Danke, Lionne. Hätte nicht damit gerechnet, von Ihnen so nette Weinachtswünsche zu erhalten. Ich, als einfach gestrickter Populist, wünsche Ihnen, allerdings nur in deutscher Sprache, ebenfalls eine frohe Weihnacht.

      • Réalité

        Auch ich bedanke mich bei Lionne für die Wünsche, obschon ich auch nicht persönlich angesprochen wurde!
        Es würde mich freuen wenn Sie Populist diese Wünsche weiter reichten an EdiG „and Team“!
        Danke im voraus!

  10. Zaungast

    Ostbelgien. Das kann nicht jeder.

    Das stimmt. Nicht jeder kann eine Karte mit Weihnachtswünschen in vier (!) Sprachen in simpelstem Layout verfassen und sich dann noch vor Selbstgefälligkeit in die Brust werfen: Seht doch, so tüchtig und polyglott ist man in Ostbelgen/Belgique de l’Est/Oostbelgië/Eastbelgium. Da staunt ihr aber Bauklötze, was?

    Der Erfinder dieser Peinlichkeit wäre würdig, zum Ostbelgier des Jahres gewählt zu werden. Leider wird er wohl aus lauter Bescheidenheit hinter seinem Werk zurücktreten und unerkannt bleiben wollen.

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