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Enttäuschter Danijel Milicevic verlässt die AS Eupen: „Man hat mit mir nicht einmal angefangen zu verhandeln“

Danijel Milicevic (r) als Kapitän der AS Eupen mit dem belgischen Nationalspieler und heutigen Dortmunder Axel Witsel (l) am 6. Februar 2011 im Eupener Kehrweg-Stadion vor dem Meisterschaftsspiel der AS Eupen gegen Standard Lüttich, das die Lütticher mit Glück 1:0 gewannen. Foto: Belga

AKTUALISIERT – Die AS Eupen hat den zum 30. Juni auslaufenden Vertrag mit Danijel Milicevic – wie berichtet – nicht verlängert. Somit verlässt nach Luis Garcia und Hendrik Van Crombrugge vor einem Jahr ein weiterer Publikumsliebling den Kehrweg. Danijel Milicevic geht sogar zum zweiten Mal.

In ihrer Freitagausgabe führte die Zeitung „L‘Avenir“ ein ganzseitiges Interview mit dem 34-Jährigen. Aus dem Gespräch ist deutlich herauszulesen, dass Milicevic gerne in Eupen geblieben wäre. Jedoch war der Verein daran nicht interessiert, was der neue Sportdirektor Jordi Condom ihm schon vor etwa einem Monat mitgeteilt habe.

Als „ein wenig bizarr“ empfindet Milicevic die Tatsache, dass man mit ihm nicht einmal angefangen habe zu verhandeln. „Ich war zu Gesprächen bereit, aber sie wollten nicht.“

Eupens Danijel Milicevic (r) im Duell mit Nicolas Gavory (l) von Standard Lüttich. Foto: Belga

Milicevic will jedoch nicht im Zorn gehen, sondern eher auf das zurückblicken, was für ihn bei seinen zwei Aufenthalten in Eupen (2008-2011 und 2018-2020) positiv war. So erinnert sich „Mili“ gerne an den historischen ersten Aufstieg der Schwarz-Weißen in die 1. Division im Jahr 2010 und daran, dass er der erste Mannschaftskapitän der AS in der höchsten belgischen Spielklasse war.

Was seine Zukunft betrifft, so hätte Milicevic nichts dagegen, bei einem anderen belgischen Erstligisten zu unterschreiben, weil er die Jupiler Pro League sehr gut kennt und sich in der Liga wohlfühlt. Er werde aber alle Angebote prüfen.

In den letzten Tagen wurde in Medien ein Transfer zum FC St. Gallen in der Schweiz für möglich gehalten, wo „Mili“ ein Wiedersehen feiern könnte mit Mijat Maric, mit dem er am Ende der Saison 2009-2010 unter Investor Antonio Imborgia und Manager Manfred Theissen den Aufstieg der AS in die 1. Division schaffte. Maric war damals Mannschaftskapitän.

Birger Verstraete (r) in der Saison 2018-2019 als Spieler von AA Gent im Duell mit Eupens Danijel Milicevic (l). Foto: Belga

Bereits 2011, nach dem Abstieg der AS Eupen aus dem belgischen Fußball-Oberhaus, hatte Milicevic Eupen verlassen. Damals wechselte er zu Sporting Charleroi, doch seine Glanzzeit sollte erst noch kommen. Mit dem AA Gent wurde Milicevic 2015 Landesmeister und erreichte in der darauf folgenden Spielzeit mit den „Buffalos“ sensationell das Achtelfinale der Champions League.

Nach einem Intermezzo beim FC Metz in Frankreich kehrte der in der Schweiz geborene Bosnier, der drei Länderspiel-Einsätze für Bosnien-Herzegowina hatte, im Jahr 2018 zur AS Eupen zurück.

Bei den Fans war Milicevic stets populär. So konnte auch niemand verstehen, weshalb der spanische Trainer Beñat San José zum Beginn der Saison 2019-2020 Milicevic längere Zeit einfach ignorierte. Jetzt nimmt der 34-Jährige wieder Abschied vom Kehrweg. Mit gerade mal fünf Sätzen wurde „Mili“ auf der Webseite der AS Eupen verabschiedet. Im Profigeschäft ist kein Platz für Sentimentalitäten… (cre)

19 Antworten auf “Enttäuschter Danijel Milicevic verlässt die AS Eupen: „Man hat mit mir nicht einmal angefangen zu verhandeln“”

  1. und wieder grüßt das Murmeltier,wie jedes Jahr dürfen die besten gehen damit die A…. von Kataris Ihre Spieler hier ausbilden können .Und der Spanische Trainer schaut natürlich weg da er sowieso nichts zu sagen hat nicht war Herr Henkel,dann dauert es wieder ein halbes Jahr bis sich eine halbwegs vernünftige Mannschaft gefunden hat und man spielt wieder mit dem Abstieg.Also muss man sich dann auch nicht wundern das die Fans wegbleiben aber vielleicht kann man auf den leeren Plätzen Pap Figuren in Gewändern setzen

    • Pändäbär

      naja, Mili hat jetzt auch nicht in jedem Spiel so richtig überzeugen können. Und bei anderen Leistungsträgern wie Amat ist man durchaus gewillt, sie zu halten. Ich hab das Gefühl, dass die AS inzwischen etwas grösser plant und das ist mit Spielern, die 34, 35 oder noch älter sind, nicht möglich. Schouterden wurde verlängert und mit ein bisschen Glück bleibt auch ein Preveljak. Amara Baby ist ein starker und recht bekannter Spieler in der 1. Liga, den man auch erst mal von Eupen überzeugen muss. Ich hab schon grosses Vertaruen in Jordi Condom und die Eupener Führung

    • Das Problem ist nicht die Aspire Academy sondern die schlechte Transfer und Vertrags Politik. Eupen hält sich seit Jahren mit Leihen und 1 Jahres Verträgen über Wasser. Diese Taktik mag vielleicht bei RB Leipzig geklappt haben da sie so unteranderem bei Red Bull auf sich aufmerksam machten doch hatten diese ein Trainerteam was es verstand mit den vorhandenen Kapazitäten umzugehen. Eines der wenigen Beispiele in der Mannschaft in denen man es geschafft hat einen Mittelweg zwischen Erfahrung und jüngeren Spielern zu schaffen ist die Verteidigung welche auf die Erfahrungen von Beck setzt aber zusätzlich auch junge Spieler wie De Wolf einbindet. Selbst zu der Zeit zu der im Kader Massenhaft Katar Spieler waren wurde kaum auf die vorhandene Kaderbreite zurückgegriffen. Es wird immer nur auf die gleichen Spieler gesetzt egal wie schlecht diese gerade Spielen. Und das sind Sachen die sowohl unter Makéléle als auch unter San Jose die Qualität diese Kaders noch mehr gesenkt haben als es nötig gewesen wäre.

  2. Aufwachen

    Wac
    So ist das in kleine Vereine. Die besten Spieler kann man irgendwann nicht mehr halten. Eupen war, ist und wird auch immer ein förder Verein für Spieler sein, die kommen und wieder gehn.

  3. Mili geht, das Baby kommt. Leider wie jedes Jahr auf’s neue, kaum hat man eine Mannschaft die sich gefunden hat, lässt man den Kopf und “ Chef “ dieser Equipe gehen und engagiert Spieler wo man absolut nicht weiss ob sie was bringen. Baby zB. hat in 132 Spielen 13 Tore geschossen und 12 Assists geliefert. Also Sch… Weiss definitiv nicht ob ich mir das noch Mal antue eine Jahresobo zu nehmen. Die “ Stadionambiente “ möchte ich nicht missen, jedoch das ist ja wegen Covid19 auch ungewiss welche Richtlinien es da geben wird.

  4. peter Müller

    Als Kopf der Mannschaft !!! in jedem 10. Spiel ein Tor geschossen. und jedem 11. Spiel eine Vorlage zum Tor. Unglaublich, so ein Spieler muss man einen Vertrag auf Lebzeiten geben. Jetzt weiss ich warum wir da unten stehen.

    • Das ist das Problem auch für mich. Ich bin ein Fußballfan und auch schon oft bei der AS gewesen. Doch seit Jahren blicke ich nicht mehr durch, weshalb ich mich für die AS nicht mehr erwärmen kann.

  5. zu teuer ?

    War Mili den Katar-Geldgebern nach einer hervorragenden Saison zu teuer geworden? Ohne ihn hätte die AS wahrscheinlich nicht die Klasse gehalten. Sehr oft scheitert im Fußball alles am Geld. Nun muss der kleine Klub wieder bei Null anfangen, und es droht erneut der Abstieg.

  6. Milli ist 34 für ihn ist es genau der richtige Moment zu gehen genau wie letztes Jahr garcia er wird vielleicht noch 1-2 Jahre in der Schweiz kicken für größere Aufgaben wird es nicht mehr reichen

  7. Propaganda

    Ja schade das man ihm keinen neuen Vertrag gibt. Ein anderer Spieler der das Niveau von Milli hat wird auch nicht billiger sein. Kein Wunder das immer weniger Fans sich mit diesem Verein indentifizieren können wenn jedes Jahr immer wieder alles auf den Kopf gestellt wird.

    • Sie schreiben: „Kein Wunder das immer weniger Fans sich mit diesem Verein identifizieren können wenn jedes Jahr immer wieder alles auf den Kopf gestellt wird.“

      Dreimal pro Jahr wird sogar alles auf den Kopf gestellt. Zunächst im Juli, dann im September und schließlich wird nochmal im Januar wird der eine und andere verliehen und der nächste geholt. Ich glaube vor zwei Jahren hatte die AS mal über 50 verschiedene Spieler in einer Saison eingesetzt. Da hatte bestimmt sogar der Trainer nachfragen müssen, wer denn wer sei.

  8. Ich wäre froh, wenn wieder Aspire Spieler eingesetzt würden. Etliche gaben es ja auch geschafft: Onyekuru, Wagué, Asamoah und Ocansey spielen in der 1. Liga, andere sind Profis in unteren Ligen, spielen aber weiterhin als Profi (Bassey, Kenne, Diawandou um nur einige zu nennen)

  9. Ja, es ist schade, dass ein sympathischer Spieler geht oder gehen muss. Aber aus Sicht der AS bietet man ihm zu Recht keinen neuen Vertrag an. Milli war in der vergangenen Saison der teuerste Spieler der AS. Zu Saisonbeginn hat man ihn nicht ihn den Kader gelassen, um ihn zu einem Transfer im letzten Jahr noch zu bewegen. Nach der Transferzeit hat er dann 3-4 sehr gute Spiele gemacht und so das Team aus der Krise geholfen. Danach hat aber auch er nur noch eine mittelmäßige Saison gespielt und viel seiner alten Form vermissen lassen, man merkte ihm unter anderem an, dass ihm die Schnelligkeit verloren ging. Trotzdem war er ein wichtiger Teil des Team der letzten Saison. Vom fußballerischen her aber sehr verständlich, dass man ihn nicht mehr verpflichtet. Machs gut Milli und toi toi toi

  10. So ist das eben im Fussball. Nicht nur bei der AS sondern bei allen Vereinen. Milli ist jetzt bald Mitte 30. Er wird beim FC Lugano sicherlich noch 1 Jahr spielen. Fussball ist ein Kommen und Gehen. Wie die meisten Ehen enden die Wechsel oder Trennungen im Guten o Schlechten.

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