Gesellschaft

Milchbauern schlagen Alarm: „Landwirtschaft wird gegen die Wand gefahren“

Ostbelgische Milchbauern bei einer Pressekonferenz in Eynatten. Foto: Gerd Comouth

Im Vorfeld der Landwirtschaftsmesse in Libramont haben Vertreter der Milcherzeuger-Interessen-Gemeinschaft (MIG) Alarm geschlagen. Bei einer Pressekonferenz in Eynatten wiesen sie auf die dramatische Lage der Milchbauern nach der Abschaffung der Quotenregelung zum 1. April 2015 hin. „Ostbelgien Direkt“ führte dazu ein Interview mit Erich Pohen, dem Vorsitzenden der MIG Ostbelgien.

Anlässlich der Landwirtschaftsmesse in Libramont wollen die Milchbauern eine Reihe von Aktionen durchführen, weil es ihrer Meinung nach so nicht mehr weitergehen kann. Seit dem 1. April befänden sich die Milchpreise im freien Fall, zahlreichen bäuerlichen Familienbetrieben drohe das Aus.

Erwin Schöpges, Vorstandsmitglied der MIG und des European Milk Board (EMB), wurde in der Presse sogar mit dem Satz zitiert: „Die Suizidrate bei Landwirten ist sehr hoch.“

Erwin Schöpges (links) und Erich Pohen: Der Kampf um einen gerechten Milchpreis geht weiter. Foto: Gerd Comouth

Erwin Schöpges (links) und Erich Pohen: Der Kampf für einen gerechten Milchpreis geht weiter. Foto: Gerd Comouth

Nachfolgend das Gespräch, das „Ostbelgien Direkt“ mit Erich Pohen von der MIG Ostbelgien führte, im Wortlaut.

OD: Herr Pohen, fühlen Sie sich jetzt, vier Monate nach Abschaffung der Quotenregelung, in Ihren Befürchtungen bestätigt?

Pohen: All die Befürchtungen, die wir in den vergangenen 5 Jahren geäußert haben, seitdem der Beschluss über die Aufhebung der Milchquoten gefasst wurde, haben sich als berechtigt erwiesen. Wir haben es heute mit einem dramatischen Preisverfall zu tun. Die Preise sinken auf das Niveau von 2009. Momentan liegt der Milchpreis bei 27-28 Cent pro Liter, er wird aber binnen zwei Monaten sogar unter 25 Cent fallen.

OD: Laut Herrn Schöpges müsste der Preis bei 40 Cent pro Liter liegen, damit der Milchbauer davon leben könne.

Pohen: So ist es. Wir haben eine unabhängige Kostenberechnungsstudie erstellen lassen, die belegt, dass der kostendeckende Milchpreis ohne Lohnkosten bei 33 Cent pro Liter und mit Lohnkosten bei 40-45 Cent liegen müsste.

OD: Was schlussfolgern Sie daraus?

Mit dem Wegfall der Quoten hat sich die Lage der Milchbauern angeblich dramatisch verschlechtert. Foto: Shutterstock

Mit dem Wegfall der Quoten habe sich die Lage der Milchbauern dramatisch verschlechtert, so Erich Pohen, Vorsitzender der MIG Ostbelgien. Foto: Shutterstock

Pohen: Die Schlussfolgerung ist, dass wir wieder mitten in einer schweren Milchkrise stecken, was aber der Politik offensichtlich noch nicht bewusst ist. Es müssen dringend Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Es muss in den Milchmarkt eingegriffen werden, denn die Menge an Milch steigt ungebremst, und damit fällt der Milchpreis weiter. So nehmen auch die Liquiditätsengpässe in den landwirtschaftlichen Betrieben weiter zu. Für die Produzenten ist dies eine Katastrophe.

OD: Was soll denn Ihrer Ansicht nach konkret unternommen werden?

Pohen: Wir verlangen ja schon seit Jahren, dass man den Markt nicht einfach sich selbst überlässt, sondern ihn reguliert. Die EU-Kommission soll eine Marktbeobachtungsstelle einrichten, die dafür sorgt, dass die Menge an produzierter Milch gesteuert wird, damit sich der Preis in einem akzeptablen Rahmen bewegt. Wir sprechen von einem „Preiskorridor“. Wir sind gegen die Politik anderer Bauernverbände, die mit Exportbeihilfen und Lagerbeständen arbeiten. Wenn immer mehr produziert wird, macht dies den Preis erst recht kaputt. Im Übrigen gilt dies nicht nur für den Milchpreis. Auch der Schweinepreis ist im Keller. Die komplette Landwirtschaft wird gegen die Wand gefahren.“ (cre)

178 Antworten auf “Milchbauern schlagen Alarm: „Landwirtschaft wird gegen die Wand gefahren“”

  1. wie wärs denn mal mit einfach weniger produzieren ? so ist das doch in jedem betrieb? Aber die Landwirte betrifft das dann nicht oder wie ? Sorry aber wenn ich die Maschinen sehe die die Landwirte haben, dann kann es gar nicht so schlecht gehen, oder wie werden die finanziert? Und Schwarzgeld ist doch da sicher auch ein Thema ? fur ne grube zu entleeren hat mir noch kein Landwirt ne offizielle rechnung erstellt.

    • Schätze

      Schön wie hier wieder von Menschen genörgelt wird, die keinerlei bezug haben.

      Weniger Produzieren geht leider nicht, wenn der Großbetrieb in Polen mit dumping Löhnen den gleichen Literpreis bekommt.

      Die Abschaffung der Milchquote hat vielen Bauern Hunderttausende gekostet die auf einen Schlag futsch waren ohne jegliche entschädigung.

      Das ganze ist leider nicht so einfach, wie sich manch einer das Vorstellt, wenn ein Betrieb bei zukünftigen Literpreisen noch genug abwerfen soll, damit der Landwirt davon leben kann, ist zwangsläufig eine Produktionserhöhung nötig, was wiederum in einer Preisminderung endet, also ein Teufelskreis, der nur die das Wegfallen von sehr vielen Betrieben einen Auswegfinden wird.

      Es kann meiner Meinung nach nicht sein, das Supermarkt Milch Teilweise günstiger ist als Wasser …

      • Milchmann

        „damit der Landwirt davon leben kann, ist zwangsläufig eine Produktionserhöhung nötig“
        Den Landwirten leuchtet zwar ein, dass Wachstum (mehr Produktion) nicht die Lösung ist. Sie sind aber trotzdem nicht solidarisch. Die Landwirte machen sich gegenseitig kaputt. Die Milchquote hat auch den Preis nicht stabilisieren könne. Die Quote wurde meistens nicht erreicht und trotzdem war der Preis im Keller, weil die internationale Konkurrenz billiger produziert. Genau das ist das Problem: unsere Landwirte müssen bei den ProduktionKOSTEN sparen. Wir brauchen nicht das ganze Jahr eine gleichbleibende Produktion, also geht zurück zur saisonalen Abkalbung. Hört auf zusätzlich zum Grundfutter unmengen Kraftfutter zu kaufen, die Liter mehr kosten viel zu viel in der Produktion. Wir brauchen auch keine Kühe die das ganze Jahr im Stall bleiben, die haben Beine und können sich das Futter selber auf dem Feld suchen. Beim Weidegang spart man sich die Ernte- und die Güllerückführungskosten. Natürlich sind Mensch und Tier eben dann den Unberechenbarkeiten des Wetters ausgesetzt, aber hey, DAS ist Landwirtschaft. Wir brauchen auch keine hochproduktiven aber auch hochanspruchsvollen Holsteinerkühe.

    • resolest

      das mit dem weniger produzieren ist leichter gesagt als getan! und so wie ein bäcker einen ofen zum backen braucht so braucht ein landwirt maschinen um seine kühe zu ernähren! wenn sie den artikel richtig lesen würden dann würden sie merken das der individuelle landwirt mehr produziert um sich selber zu retten! das das eine höllenkreislauf ist weiß jeder nur wenn nicht alle an einem strang ziehen wird dieser kreislauf nie gebrochen

  2. roter Hahn

    Wenn ich zehntausend Brötchen in meiner Bäckerei backe, dies aber noch weitere Bäcker in meinem Dorf machen dann gibt’s ein uberangebot und folglich fällt der Preis. Entweder ich verbessere meine Qualität und hoffe das man nur meine Brötchen kauft oder ich senke soweit den Preis das ich der günstigste bin. Sollte das alles nicht funktionieren, ja dann muß ich zu machen.
    Ausser der Staat subventioniert mich, dann backe ich noch in hundert Jahren

  3. Willy Münstermann

    Liebe MIG-Leute, selbsverständlich habe ich Verständniss für die Landwirtschaft und ihre Probleme.Ihr sprcht immer wieder von der Milchquotenregelung,dies ist Planwirtschaft die im Osten nicht funktioniert hat. Gott sei Dank leben wir in einer Marktwirtschaft. Liebe Nörgler, der von euch gehasste Milchriese Arla garantiert seinen Mitglieder die komplete Abnahme seiner Milchproduktion, wo gibt es dass in der Privatwitschaft? Die Milchproduktionskosten die ihr anführt sind doch lächerlich, wenn dies stimmen würden wäre jeder Milchproduzent schon lange Pleite.

  4. Erfahrener

    Wenn man die Subventionen, welche die Bauern bekommen zum Milchpreis addiert, dann bezahle ich einen hohen Milchpreis. Subventionen sind Steuergelder und die werden von jedem einzelnen Bürger gezahlt, dass bedenkt kein Bauer.

    • @ Erfahrener

      Diese Steuergelder kommen aber nicht in erster Linie den Landwirten zugute sondern den Supermarktketten die Preise für Lebensmittel ( nicht nur Milch) vorgeben und dem Landwirt nur die Wahl lassen diese zu akzeptieren oder seine Lebensmittel zu vernichten.

    • Milchmann

      Die Subventionen wurden nach dem 2 Weltkrieg eingeführt um die Landwirtschaft zu modernisieren und die Produktion zu steigern. Seit den 80ger Jahren wird jetzt nicht mehr auf Produktion subventioniert, sondern wenn man gewisse Massnahmen anwendet (vor allem Umweltschutz).
      Die Subventionen haben anfangs dazu gedient die LEBENSMITTELPREISE niedrig zu halten und seit sie niedrig genug sind dienen sie dazu die natürlichen Ressourcen zu schützen.

  5. ist doch so!

    Das ewige Klagelied der Landwirte geht wieder los….die Grossen werden grösser und machen die Kleinen kaputt! Das ist aber nicht nur in der Landwirtschaft so. Auch andere kleine Geschäfte werden von den Grossen geschluckt! Nur mit dem einen Unterschied, dass diese NIE Subventionen erhalten haben, im Gegenteil, der Staat hat sie ausgequetscht, wie Zitronen. Damit müssen die Landwirte sich mehr und mehr abfinden, auch wenn das weh tut. Ob sie es glauben oder nicht, zahlreiche Bürger wären heilfroh, wenn ALAC seine Zelte hier abbrechen würde, denn diese sind mitschuldig an dem erbärmlichen strassenzustand in unserer Gegend. Die Monstertraktoren, die auch scheinbar noch wegen zu schnellen Fahrens polizeilich geschützt werden, reichen uns Anwohnern völlig.

  6. Standpunkt

    ich kann diese Klagerei nicht mehr hören.
    Täglich fahre ich an vielen landwirtschsaftlichen Betrieben vorbei. Voluminöse Ställe, ständig neue Traktoren immer protziger, schöne Eigentumswohnungen, viele Ländereien, die neuesten Machinen und das bei fast jedem Landwirt, …
    Von Sparen keine Spur.

    Kaum ein Berufszweig hat diese materiellen Möglichkeiten.

    • Schätze

      Dann sollten sie sich vielleicht mal besser umsehen, weil ich kenne eine ganze reihe betriebe, die sich teilweise die Teure Wartung der schon veralteten Technik nicht mehr leisten können

    • resolest

      verwechseln sie bitte nicht die lohnunternehmer mit den landwirten! aber lassen sie mich erklären mit einem beispiel was jeder versteht: wenn sie eine frittenbude besitzen und ihre friteuse ist irreparabel kaputt, und sie müssen diese ersetzen, welche friteuse kaufen sie ? eine gebrauchte die ablagerungen hat und wahrscheinlich bald den nächsten schaden kriegt, oder so „investieren„ in eine neue die wieder jahre hält ? genau so ist es bei einem landwirten, natürlich wirtschaftet ein landwirt mit zahlen von denen ein normaler mensch keine vorstellungen hat, aber denken sie auch mal an die kosten die er tragen muss ! das ganze land, die arbeiten die fremdfirmen erledigen müssen, part usw und sofort ! diese ausgaben liegen weit über dem was der landwirt für seine milch bekommt, und jetzt sehe sie sich ein mal als verbraucher: sie wollen natürlich ein produkt von dem sie wissen, dies ist sauber, hygienisch und mit neuster technik hergestellt um höchste qualität zu bekommen, und dieses level an reinheit hat nunmal seinen preis!

      • Milchmann

        Wenn ich eine Frittenbude hätte und der Frittenkessel wäre kaputt, dann würde ich einen neuen kaufen. Aber nicht einen so grossen Kessel, dass diese Investition mich quasi zwingt auch noch den Essraum zu vergrössern, und dann denn Parkplatz, und dann noch ein Stockwerk drauf, und noch mehr Personal einstellen, noch ein Kessel mehr, mehr Sitzplätze … verstehen Sie? Teufelskreis eben…
        „natürlich wirtschaftet ein landwirt mit zahlen von denen ein normaler mensch keine vorstellungen hat“. Genau! Und der Staat übernimmt die Bürgschaft. Das ist ürbigends nur bei den Milchlandwirten so …

        • Anderswo

          Ich bin Landwirt, und wüsste gerne , wo der Staat Bürge für steht? Wir als Landwirte haften mit unserem ganzen Vermögen für unsere Schulden, mit dem letzten Hemd. Wo gibt es das denn , in welcher Branche. In einer GmbH oder Pgmbh haftet man nur ein Teil, und am Privatvermögen kommt man nich!

  7. ich hab da noch was!

    Die Landwirte denken sich, solange unsere Gesellschaft (mit oder ohne Einverständnis des Volkes) sich den Zuzug von fremden Leuten leisten kann sowie den vom Steuerzahler finanzierten Grössenwahn mancher Politiker aller Farbnuancen, da müssen wir mithalten und am Ball bleiben, nach dem Motto: „was dem einen recht ist, ist dem anderen billig“….

  8. oje oje, was hier teilweise wieder vom Stapel gelassen wird….
    ist doch so! Sie sollten sich erst mal informieren welche kleine und grosse Unternehmen welche Subventionen erhalten. Bei Abschluss Ihrer Recherche werden feststellen müssen des es fast gar keine Unternehmen mehr gibt die noch nie irgendwelche Subventionen bekommen haben oder bekommen.
    Die ach so großen Traktoren, die meist dem Lohner oder der Bank gehören, beschädigen die Straßen (nicht immer) weniger als die herkömmlichen LKW, da einfach das Gespann gesamt leichter ist und das Gewicht viel besser verteilt wird. Das Gesamtbild fällt durch große Bereifung nur imposanter aus…
    Die angeführten Produktionskosten liegen bei den Meisten in den genannten Größenordnungen, wenn die Arbeitsstunden nur halbwegs ordentlich entlohnt würden…..
    Und Nein, ich bin kein Landwirt

    • Gina Schmitz

      kann Ihnen nur zustimmen BM!!!!!

      Hier wird mal wieder nichtsahnend mitdiskutiert, ganz tolle Vorschläge zu Änderungen gemacht, doch NIEMAND hier versteht und kann nachvollziehen, was der Beruf= LANDWIRT bedeutet!!!
      Nun= Z.B Ein Arbeitsstundentag eines Landwirten beginnt um 5 Uhr morgens und endet nicht selten erst um 22 Uhr abends! Ohne hierbei noch zu erwähnen dass er nachts auch noch mal raus muss, da ja schliesslich Kühe kalben….
      Trotz Maschinen, ein harter Beruf! (wofür hier ein Lohnunternehmer bezahlt werden muss) da ein Landwirt keine Kredite für solche Maschinen zahlen kann!!!
      Kein Sonn- und Feiertag, mal von Urlaub ganz zu schweigen!
      Es sei denn, Landwirt kann sich einen Service Remplacement leisten, wofür Landwirt selbstverständlich auch zahlen muss!
      Futter, Tierärzte, Kredite für Stallungen, Traktoren, Pacht für Wiesen, der Kredit für das Wohnhaus etc…. Müssen auch noch gezahlt werden!!!!!!
      Ein Landwirt arbeitet umgerechnet noch nicht mal für 8€ die Stunde!!!!
      Da würde NIEMAND VON IHNEN als Arbeitnehmer für aufstehen!
      Ja sicher die Landwirte erhalten Subventionen, dies ist leider Gottes nur ein Tropfen auf dem heissen Stein! Ein Selbstständiger erhält auch kein Urlaubs- oder Weihnachtsgeld!
      Ich würde mir von Herzen wünschen, ein Arbeitnehmer würde mal mit einem Metzger, Bäcker oder Landwirten für NUR EINEN MONAT lang tauschen, dann würde hier NIEMAND mehr so einen Blödsinn von sich geben!
      Warum glauben Sie wohl dass es immer weniger Landwirte gibt?????
      Haben Sie sich diese Frage schon mal gestellt?
      Unsere ach so feine Massengesellschaft und Wegwerfgesellschaft!
      An der Ernährung muss gespart werden, aber es können nicht genügend „dicke“ Fahrzeuge vor der Haustüre stehen, oder der Urlaub kann nicht weit genug nicht luxuriös genug sein!
      Spätestens wenn die Allergien und Krankheiten ans Tageslicht kommen, heisst es meistens, ach hätten wir uns nur mal gesünder ernährt, dann ist es meist zu spät!
      Fahren Sie doch mal zur Landwirtschaftsmesse nach Libramont und lassen Sie sich dort vor Ort mal erklären was genau in diesen Berufen geschieht und dann diskutieren Sie hier weiter.

      • Milchmann

        Ich bin Landwirt im Nebenerwerb, also darf ich mir die Kritik erlauben.
        Warum es immer weniger Landwirte gibt?
        1.) Weil die Betriebe wachsen, die Fläche aber nicht. Weil viele Junglandwirte die Übernahme nicht wagen oder von Kollegen (oft sogar pensionierten Landwirten) daran gehindert werden.
        2.) Weil Landwirte oft keine Zeit für Familie haben, die Zeit muss man sich eben nehmen.
        3.) Weil es ein harter Job ist.
        4.) Weil viele nicht fähig sind zu „rechnen“ und sich schlecht beraten lassen. Die Folge ist die Insolvenz.

        Ich würd mir wünschen, dass auch Sie einmal mit einem Berufsfahre, Handwerker, Arbeiter… tauschen. Die arbeiten genausoviel für den gleichen Lohn (8 €/Stunde). Die müssen sich auch anpassen (Gesetze …), bei allem was sie tun. Ja, die haben Urlaubs-, Sonn und Feiertage. Aber die Zahl dieser Tage ist begrenzt. An einem Arbeitstag müssen die raus arbeiten und machen ihre Arbeit nach dem vom Arbeitgeber vorgeschriebenene Rhytmus, sonst können die zu Hause bleiben.

        • Unwissend

          Ich muss ihnen leider widersprechen, der Unterschied zwischen einem Arbeiter und einem Landwirt ist einfach, der Arbeiter geht nach seinen 8-9 Stunden nachhause und dann kann die Firma ihn mal gern haben, das geht als Landwirt leider nicht so einfach, ausserdem haben Arbeiter Urlaub ect.

          Zudem sind die wenigsten Arbeiter in unserer Gegend von der Existenz bedroht, wenn man nicht absolut unfähig und faul ist, findet man immer eine Arbeit als Arbeiter,

          • Milchmann

            Arbeitnehmer sind ja auch keine Selbstständige. Ein selbstständiger Handwerker, Metzger, Bäcker, Berufsfahrer oder … hat nach Feierabend AUCH noch was zu tun. Der nimmt sich auch nur den Urlaub/die Freizeit den/die er sich leisten kann. Man muss vergleichen was vergleichbar ist.
            Sie könne auch in der Landwirtschaft als Arbeitnehmer arbeiten und dann haben Sie auch all die Vorteile (und Nachteile) die ein Arbeitnehmer eben hat.

          • Gina Schmitz

            Erst einmal gebe ich UNWISSEND Recht!!!! Gott sei Dank, gibt es noch Menschen, mit einem gesunden Menschenverstand!

            Jetzt zu Ihnen Milchmann, wenn SIE ALS LANDWIRT IM NEBENERWERB agieren, und nicht davon leben MÜSSEN, so ist Ihre Kritik komplett unangebracht!!!!
            Wie viele Kühe halten Sie denn als Hobby? 10?
            Wenn Sie davon leben müssen sieht die Sache doch ganz anders aus! Erzählen Sie uns doch hier bitte keins vom Pferd!
            Und das ist mir ja ganz neu, das Arbeitnehmer NUR 8€ die Stunde verdienen? Wo leben Sie denn? Oder noch besser wo arbeiten diese Arbeitnehmer denn?
            Im Sklavenland?!
            Also ich bin schon 3×7 Jahre alt und hab ein wenig Ahnung vom Leben!
            Also ich bitte Sie!
            Wovon soll der Landwirt, oder der Selbstständige denn dann noch leben? Denn er erhält im Gegensatz zu den Arbeitnehmern keine Arbeitslosenunterstützung und erst RECHT KEINE SOLZIAHLHILFE!
            Und stellen Sie sich vor, als Landwirt unterliegt man strengen Gesetzen, bzw. bekommt strenge Vorlagen, die Tage in welchen man von der Landwirtschaft „reich“ wird, die gibt’s seit Omas Zeiten nicht mehr!!!!!!
            Wie ich schon gesagt habe, ALLE diskutieren mit, doch NIEMAND informiert sich vor Ort!

  9. Es reicht!

    Der Beruf des Landwirts ist genauso wieder jeder Unternehmer bestimmt nicht einfach in der heutigen Zeit.
    Das man mit Landwirtschaft jedoch kein Geld mehr verdiet uns sogar mit defizit ausgeübt wird ist für die Mehrzahl der Landwirte schlichtweg falsch. Sonst wären Sie schon lange Konkurs gegangen. Zu dem Milchpreis gilt es nämlich als Einkommen noch die Einnahmen durch den Verkauf des Viehs sowie die Erhaltenen Subventionen hinzuzurechnen.
    Wenn die Landwirte jedoch ihren Investitionsplan auf einen fiktiven Milchpreis von 40 Cent aufbauen so sind Sie schlichtweg DUMM. Jeder wusste das durch die Aufhebung der Milchquoten der Milchpreis vorübergehend sinkt bis der Markt sich wieder normalisiert hat.
    Vor Jahren konnte jeder Bürger noch auf einer Internetseite einsehen wieviel Prämien seitens der EU an jeden Landwirt ausgezahlt wurden. Die Landwirte liefen Sturm dass diese versteckten Subventionen nicht mehr veröffentlicht wurden. Was mich jedoch am meisten ärgert ist dass man nur von Milchbauern spricht obwohl es den Fleischviehhaltern und Getreidebauern es meist noch schlechter geht. Ausserdem wird hier gar nicht angesprochen wie es den Turbokühen bei dieser Industrialisierung der Milchproduktion ergeht. Um das Tierwohl zu verbessern müsste es hier dringend eine Begrenzung der Anzahl Tiere pro Arbeitskraft geben. Ich kenne ein Landwirt der nicht mehr als 80 Stück Vieh hat und wo die Tiere ein schönes Leben haben. Wenn ein Landwirt jedoch mehr als 100 Tiere hält kann er sich unmöglich um das Tierwohl kümmern.

    • junge Eltern

      Es reicht! und dem Milchmann kann ich nur Recht geben – in allen Punkten.
      Dazu muss ich dann noch sagen, dass ich den Unterschied zwischen Lohnunternehmen und Landwirt kenne und auch erkenne und von beiden behaupten kann, dass ich ihre Fahrweise auf den hiesigen Landstrassen (besonders innerhalb der Dörfer) für eine absolute Zumutung halte – sie brauchen Platz ohne Ende und als Eltern muss man Angst um die Kinder haben, die sich auf dem Bürgersteig befinden (ob sie jetzt von der Schule nach Hause kommen oder einfach mal spazieren fahren)!! Die Maschinen werden immer grösser, unübersichtlicher, schneller und stärker, die Arbeit geht immer schneller „von Hand“ – muss das denn sein??? Alle klagen, dass sie mehr und mehr produzieren müssen, aber nicht mehr Land als vorher bearbeiten können (da nicht mehr vorhanden ist, keins zu kaufen ist, kein Geld da ist, um neues zu erwerben…), dass nicht mehr Geld reinkommt…, warum muss man dann diese Riesenmaschinen haben, mit denen man statt wie vorher fünf Runden über ein Feld fährt, nur noch einmal fahren muss?? Hat der Beruf des Landwirts denn nur noch diesen kommerziellen Aspekt? Was ist aus der Liebe zu Natur und Tier geworden?

      • Unwissend

        Das problem ist hier ein Widerspruch,

        Jeder sagt, die Bauern sollen sich nicht anstellen und das es einen Freien Markt geben soll, aber dann können Sie nicht gleichzeitig erwarten, dass es weniger kommerziell ist.

        Dann muss man wieder eine Staatliche regulierung erzwingen , und den Markt Entliberalisieren.

        • Milchmann

          Sich auf dem freien Markt behaupten impliziert aber nicht, dass man alles industrialisieren und vergrössern muss. Der Landwirt muss auf die Nachfrage reagieren und, wenn die Einnahmen sinken, den Betrieb mit möglichst geringen Kosten weiter führen. Und wenn er das im kleinen Betrieb nicht schafft, dann schafft er das mit Sicherheit nicht wenn er doppelt oder dreimal soviel Tiere hält. Futterbau und Tierhaltung sind nicht mit einem industriellen Prozess zu vergleichen. Die Arbeit mit den Tieren kann man nicht unbegrenzt beschleunigen. Das Pflanzenwachtum kann man auch nur begünstigen aber nicht kontrollieren.
          Der grösste Feind der Landwirte sind, wie ich finde, die EHEMALIGEN Bauerngenossenschaften (zB Molkereien und Bauernbund), die HEUTE nur noch ihre eigenen Interessen vertreten, aber nicht die der Landwirte. Die Landwirte werden so schlecht beraten und sind sich dessen nicht einmal bewusst!

  10. ich hab da noch was!

    Es gibt Landwirte, denen geht es so gut, dass sie nunmehr in die Agrarwirtschaft in Polen investieren. Es handelt sich um Cooperative Agrarflächen, die einige TAUSEND Hektar betreffen. Die dort eingesetzten Zugmaschinen sind überwiegend Raupenfahrzeuge, da sie über eine Motorstärke von mehr als 600 PS verfügen.

  11. Es geht doch um was ganz anderes. Wer hat das Ende der Quoten herbeigeführt? Die EU und die Lobby der multinationalen Konzerne.
    Letztere werden die kleinen und mittleren Betriebe platt machen.
    Wenn dann nur nur riesige, von Managern geleitete und durch Börsenspekulanten finanzierte Betriebe übrig bleiben, diktieren die Preis und Qualität der Milchprodukte.
    Dann sind neben den besagten kleinen auch die Verbraucher die Verlierer.

  12. Melkroboter

    Ich kenne genügend Bauern die sagen das es Quatsch ist was ihr Kollegen da seid Jahren betreiben!!

    Wenn man sieht wie die Bauern in Maschinen, Ställe und Land inverstieren ist das auch nicht zu leugnen!!

    Oder meint der Bauer von nebenan das ein normaler Arbeiter das im Monat verdient was er verdient?

    Ich kenne keinen armen Bauern!!

  13. @ Gerhard

    Soweit sind wir doch schon lange. Das „Nahrungsmittelgeschäft“ wird von einigen Multinationalen Konzernen beherrscht. Saatgut wird patentiert und ist nur von einem großen amerikanischen Chemiekonzern zu kaufen. Der „kleine Landwirt“ ist Chancenlos gegen die Agrarfabriken. Aber er ist nicht Schuldlos. Seit Jahren wählen die Bauern einen der Ihren zum Verbandspräsidenten. Welchen Verband man auch ansieht überall stehen die „Großbauern“ in der ersten Reihe. Nur die allerdümmsten Kälber wählen ihre Metzger selber.

    • Ja EdiG,

      Bei Ihrer Erwähnung der Multinationalen Konzerne
      kommt einem unwillkürlich TTIP in den Sinn.
      Das wird das Ganze dann wohl noch beschleunigen, bzw.verschlimmern, je nachdem wie wie man es betrachtet.Haben wir dann u.a. eine „Milchflut“ vom Atlantik Richtung Europa zu erwarten? Gut möglich.
      A propos patentiertes Saatgut: Da haben die EU-Hand-auf-Politiker auch eine große Mitschuld, nicht nur die Konzerne. Habe letztens einen Beitrag im TV gesehen. Da ging es um die Kreation von bestimmtem Blumen-Saatgut, welches von einem kleinen Betrieb aus vertrieben werden sollte. Die EU hat das aber abgelehnt.
      Die Frage: warum erübrigt sich wohl. Diese Leute verfügen nicht über die notwendige Lobby, bzw.
      das „Kleingeld“, um die EU-Politiker hinsichtlich ihrer Prudukte zu überzeugen….

  14. Milchkuh

    Zitat:

    „Es muss in den Milchmarkt eingegriffen werden, denn die Menge an Milch steigt ungebremst, und damit fällt der Milchpreis weiter.“

    Die Landwirte produzieren freiwillig immer mehr, sind sich bewusst, dass damit der Preis fällt, und schreien dann nach staatlicher Regulierung !? Die ersten, die die produzierte Menge regulieren könnten, sind doch die Landwirte selbst ! Einfach mit einer Stimme sprechen, weniger produzieren und nicht unter einem mit allen abgestimmten Mindestpreis verkaufen. Hört sich jetzt vielleicht etwas einfach an, aber die produzieren doch ein Produkt, das täglich benötigt wird. Wieso soll man sowas freiwillig unter Preis verscherbeln?

    Wenn die das nicht hinbekommen dann reguliert es eben der Markt: die ersten Bauern gehen pleite, dadurch fällt die produzierte Menge wieder und der Preis steigt. Auf Dauer Überproduktion zu schaffen und dann auf staatlich aufgestockte Preise und/oder begrenzte Mengen zu hoffen kann eben keine Lösung sein.

    Wir haben in direkter Nachbarschaft 2 Landwirte.

    Landwirt A schickt seine Kühe jeden Tag auf die Wiese, hat einen schönen modernen Betrieb aber ist eben auf eine gewisse Weise noch Landwirt wie man es von früher kennt. Hecken werden geschoren, Silo selbst gefahren usw.

    Bei Landwirt B verlassen die Kühe den Stall nicht mehr, werden vom Roboter gemolken und von einer Maschine gefüttert, Hecken werden vom Traktor mit Häcksler bearbeitet und die meisten Arbeiten vom Lohnunternehmer gefahren.

    Wahrscheinlich ist Landwirt B „produktiver“ als Landwirt A.

    Ich würde aber gerne im Geschäft mehr bezahlen, wenn ich sicher sein könnte die Milch von Landwirt A zu bekommen. In Zeiten von Bio und erhöhtem Verbraucherbewusstsein kann es für die lokalen Landwirte nur um erhöhte Qualität zu erhöhten Preisen gehen. Auf einen reinen Preiskampf für ein doch relativ einfach herzustellendes Produkt wie Milch kann sich in einer doch recht globalisierten Welt kein Westeuropäer einlassen.

    Sprecht mal mit einem für die Molkereien fahrenden LKW-Fahrer, was da abgeht ist teilweise bekloppt. Wir fahren Milchprodukte von Walhorn nach Weißrussland. In Weißrussland gibt es unendliche Agrarflächen, die Bauern dort bewirtschaften die aber noch wie bei uns vor 70 Jahren. Den Leuten dort wäre mehr geholfen, wenn man ihnen einen Traktor bezuschusst als wenn man ihnen bezuschusste Milch liefert… Und wenn solche Länder sich mal irgendwann entwickeln dann fahren die LKW in die andere Richtung und wir werden mit billiger Milch überschüttet. Wenn ich lese dass jetzt schon lokale Landwirte in Agrarkooperativen in Polen mitmischen dann scheint sich in der Hinsicht ja was zu tun…

    • Milchmann

      „Wieso soll man sowas freiwillig unter Preis verscherbeln?“ Weil die Landwirte die Milch nicht lagern können.

      „Wahrscheinlich ist Landwirt B „produktiver“ als Landwirt A.“ Ja bestimmt, dass heisst aber nicht, dass Landwirt B mehr Geld verdient, weil Landwirt B wahrscheinlich sehr viel höhere Kosten hat. Letzten Endes soll es dem Landwirt doch egal sein wieviel er produziert, er muss von seiner Arbeit leben können. Er arbeitet um zu leben, er lebt nicht um zu arbeiten.

    • Petralin

      DANKE @Milchkuh
      du sagst es.

      Das Problem ist, die ganze Milch wird in einen Topf geschmissen…. ob es den Kühen gut geht oder nicht. Die Bioauflagen sind einfach zu „krank und teuer* um alles einhalten zu können.

      Ich fahre meine Milch „schwarz“ kaufen…. da weiss ich wenigstens was ich habe und der Kuh geht es auch gut.

      Zudem werden die ganzen Anschaffungen wie Milchroboter und Futterdosiermaschine von UNS bezuschusst.

      Wenn ich diese UNlogik sehe, dass man auf einer Seite Arbeitsplätze braucht aber dann in Computer investiert, verstehe ich die Welt nicht mehr.
      Es wäre für mich die normalste Sache der Welt, wenn die Grosskonzerne RICHTIG fett Steuern bezahlen müssen Weltweit.

  15. Zitat Melkrobotor:
    „Ich kenne keinen armen Bauern!!“

    Damit haben Sie alles gesagt, ich nämlich auch nicht. Das Gegenteil ist meistens der Fall.

    Ich kennen Landwirte, die, bevor sie einen Tierarzt rufen, die kranke Kuh lieber auf die Gabel laden und um die Ecke bringen.
    Der angesprochene „Vorzeigelandwirt“ liest hier mit ;-)

    Heute muss alles grösser, schneller und lauter sein. Man hat das Gefühl, einige bekommen den Hals gar nicht mehr voll.

    • Standpunkt

      genau!!!!

      ich kenne auch keine armen Bauern. Und wenn doch mal einer es is,t dann schaut mal genau hin wie der gewirtschaftet hat.
      Das Problem bei vielen Landwirten ist der Neid: der Nachbar könnte mehr haben. Das wäre für viele ein Drama.
      Preise wurden und werden untereinander planlos nach oben getrieben. (früher durch die Quoten, Land…)

  16. Könnegsländer

    Und der Boerenbond lacht sich ins Fäustchen.Er ist die Zentralanlaufstelle des ganzen.
    Kredite-Versicherungen-Stallungen-Futtermittel-Molkereien.
    Immer grösser,reicher und mächtiger,durch die ärmer werdenden Bauern.

  17. Merowinger

    Ich habe großen Respekt vor der Arbeit eines Milchbauern, 365 Tage im Jahr Arbeiten für gerade mal so über die Runden zu kommen ist Idealismus pur.

    Die Lobbyverbände der Bauern haben sich ja stark gemacht für den Wegfall der Quote, in unserer Ecke meines Wissens der Bauernbund und fwa, nun haben sie den Salat. Zuerst Riesenställe von 200 Kühen befürworten sowie die Gesamtproduktion steigern und jetzt merken das keiner ihr „mehr“ an Milch zu fairen Preisen abnehmen will.
    Tolle Leistung des Managements der Bauernverbände. Ich würde die Verantwortlichen direkt Feuern.
    Die Bauern bezahlen mit ihrem Geld die Leute die sie voll in die Schei..e reiten. Das muss mal einer Nachmachen.
    Vor 75 Jahren hatten die deutschen ein Führerproblem heute haben es nur noch die europäischen Bauern ;)

    Die Landwirtschaft der EU ist nur noch zum billigen Rohstoff-Lieferant von Multinationalen Nahrungsmittel Konzernen verkommen. Die machen den großen Reibach, sowie Aldi, Lidl und Co, dann ist aber auch schon Schluss.

    Für den Verbraucher sind die Nahrungsmittel nur auf dem ersten Blick billig. Wenn man die Agrarsubventionen und die Folgekosten für die Umwelt z.B. Wasseraufbereitung (Nitratbelastung, Glyphosatbelastung) hinzurechnet, was alles vom Verbraucher auf die eine oder andere Art bezahlt wird, sind unsere Lebensmittel recht teuer. Aber an der Supermarktkasse merkt man davon nichts.

    Die Agrarsubventionen sollten nur an Landwirte vergeben werden die den Namen „ Bäuerliche Landwirtschaft“ auch verdienen. Nicht an Großbetriebe und erst recht nicht an Konzerne oder Britische Adelshäuser.
    Wenn ein landwirtschaftlicher Betrieb sich trotzdem entscheidet für den Weltmarkt zu produzieren kann er das gerne tun, nur nicht mit Subventionen vom europäischen Steuerzahler.

    Szenario 1
    Wir, die Gesellschaft, und nicht die Lobbyverbände der Bauern sollten festlegen bis zu welcher Größe und unter welchen Tierschutzauflagen ein Betrieb bäuerlich und somit für die Gesellschaft erhaltenswert ist. Betriebe mit 150 oder 200 Kühen sind jedenfalls Agra-Fabriken und sollten von jeglicher Subvention ausgeschlossen werden. Der Milchpreis würde sich schnell auf ein für die Landwirte gerechtes Niveau einpendeln.

    Szenario 2
    Alle Subventionen werden gestrichen, der Freie Markt entscheidet. Damit meine ich wirklich frei (OMG ich höre mich an wie Baudimont), das heißt kein Verbot Grasland in Ackerflächen zu verwandeln. Kein Verbot an Hanglagen Ackerbau zu betreiben. Kein Verbot Gülle im Winterhalbjahr auszubringen und vieles mehr. Der Landwirt kann auf seiner Fläche alles machen wie er es will und wie er es für ökonomisch richtig hält solange das Grundwasser nicht verschmutzt wird.
    Das ganze Heer von Hecken- und ähnlich sinnvollen Kontrolleuren( keine Ahnung was es da sonst noch gibt) und Angestellten des Landwirtschaftsministeriums müsste sich einen „produktiven“ Job suchen.

    Einige Landwirte werden der Tierhaltung den Rücken kehren und z.B. Biogasanlagen bauen und Energiewirte werden(aber bitte auch ohne Subventionen) einige werden auf Mutterkuhhaltung umsteigen und den Betrieb im Nebenerwerb betreiben. Einige hören ganz auf. Einige werden sich auf Nischenprodukte oder Ackerbau spezialisieren.
    Es ist der schmerzlichste Weg für unsere Landwirte aber vielleicht der Beste. Ich möchte nicht wie ein Landwirt mein Leben als Bittsteller für Agrar-Subventionen fristen und mir von jedem Heiopei das vorwurfsvoll anhören müssen.

    • Milchmann

      So einfach ist das nicht.
      Zu Szenario 1: Jeder Landwirt muss wissen wieviel Tiere er halten KANN. Sie schreiben ihrem Bäcker, Metzger, Handwerker … ja auch nicht vor wie gross er sein darf, oder?

      Zu Szenario 2: „Der Landwirt kann auf seiner Fläche alles machen wie er es will und wie er es für ökonomisch richtig hält solange das Grundwasser nicht verschmutzt wird.“ Und wie soll der Landwirt das selber einschätzen können? Und was ist mit Klima und Artenschutz? Kann der Landwirt da auch selber festlegen was er schützen will und was nicht? Subventionen sind meiner Meinung nicht falsch, nur muss man auch verstehen, dass diese Subsidien den Landwirten VERPFLICHTEN Normen einzuhalten, die dem Schutz des Lebensraums dienen. Ich muss aber leider zustimmen, dass diese Massnahmen und Normen nicht immer ihren Zweck erfüllen und KEINER den Nutzen wirklich bewertet. Die Argumente der Landwirte werden nicht ausreichend berücksichtigt weil die Landwirte auch nicht in der Lage sind ihre Argumente vernüftig zu vermitteln. Welcher Landwirt nimmt sich schon die Zeit mit anderen objektiv zu diskutieren. Die Landwirte sind gleich beleidigt und dann wird gebrüllt und geschimpft.

      • Merowinger

        zu 1
        ein Bäcker, Handwerker usw erhalten keine direkten Beihilfen. Wenn die Gesellschaft den jetzigen Wahnsinn finanzieren soll hat sie schon das recht die Spielregeln zu bestimmen. Es hindert ja keinen daran 2000 Kühe zu halten und billige Milch für China zu produzieren ,Sie bekommen nur dafür keine Subventionen mehr.
        Sagen Sie mir Bitte warum der europäische Steuerzahler den Nahrungsmittelpreis für die Welt außerhalb der EU niedrig halten soll. Außer Nestle , Unilever und Konsorten die vom billigem Rohstoff für den Export profitieren hat das jetzige System nur Verlierer.

        zu 2
        Im Freien Markt interessiert nur die Ökonomie sonst nichts. Ein Minimum an Umweltauflagen wird es dann auch geben, aber kein vergleich zu Heute.

        Sollen wir etwa so weiter machen wie bisher. Von einer Milch-Kriese zur Nächsten am laufenden Band?
        Ich persönlich finde die Subventionen größtenteils gerechtfertigt aber Bitte nicht für Agrarfabriken. Es muss eine Obergrenze geben damit das jetzige System „Wer möglichst viel Land bewirtschaftet und viele Tiere hat bekommt am meisten EU Gelder“ aufhört.

  18. Sorry, sind ein paar Zeilen verloren gegangen, jetzt ist es komplett
    Wer arbeitet 7 Tage die Woche bei Wind und Wetter teils in nicht gerade wohlriechender Umgebung? Wer sorgt dafür dass Gross und Klein täglich seine Milchprodukte (und Fleischprodukte) im Haus hat? Wer kann es sich kaum erlauben in Urlaub zu fahren weil ihm sehr daran gelegen ist sein Vieh gut versorgt zu wissen? >>Der Landwirt. ( fairerweise muss ich sagen dass es auch hier wie in allen Berufsgruppen schwarze Schafe gibt)
    Wer kauft seine Milchprodukte bei Aldi und Lidl ein weil sie dort abartig billig sind? Wer gönnt dem Landwirten kein angemessenes Gehalt? Wer sitzt auf dem Sofa mit gesichertem Einkommen wenn es dem Arbeitgeber arbeitsmässig mies geht oder Schlechtwetter angesagt ist? Wer ist bereit in einem Lokal 1.60 bis 2€ für Softdrink oder ein Bier auszugeben ohne zu meckern obwohl er weiss dass dies für 0.2L bis (selten) 0.25l Getränk berechnet wird dass zu 95% aus Wasser besteht? Genau die >>Nörgler<< die hier mächtig rumpoltern und nicht in der Lage sind ihr Gehirn zum überlegen einzuschalten ehe sie egal was von sich geben<<
    Der Tag wird kommen wo kleine und mittlere Landwirtschaftsbetriebe alle verschwunden sind, wo unsere Landschaften nicht mehr so gepflegt aussehen wie wir jetzt kennen, wo wir minderwertige Nahrungsmittel aus Fabriken bekommen wo teils unter menschenverachtenden Bedingungen produziert wird , .. Dann kann munter weitergenörgelt werden. Ob dann diejenigen die hier so lauthals schreien weiternörgeln ist fraglich.
    Ich habe grosse Achtung vor jeden Landwirten. Übrigens, den Gemüsebauern, den Obstbauern und den Geflügelzüchtern geht es nicht besser als den Milchbauern, den Mastbauern und den Schweinezüchtern.

  19. Bbach, kann nur zustimmen und Gerhard hat es oben schon beschrieben. Sobald kleine u mittlere Betriebe plattgemacht sind, genug Flächen u Produktionskapazitäten in Konzern u Spekulanten Hand sind werden Preise diktiert und die Verbraucher gemolken….
    Ameler, wenn’s keine armen Bauern gibt frage ich mich warum in Ihrer Ecke zuletzt erst einige Bankrott gegangen sind???seltsam…

    • Milchmann

      „wenn’s keine armen Bauern gibt frage ich mich warum in Ihrer Ecke zuletzt erst einige Bankrott gegangen sind???“
      Teils weil die falschen Entscheidungen getroffen wurden (unangepasstes Wachstum), teils aus persönlichen Gründen (zerstrittenen Partner).
      Ja, und dann kommen die Geier von der Bank und die grossen Investoren, aber die können mit dem Land auch nur Landwirtschaft betreiben, zu den gleichen Konditionen wie die Landwirte auch. Die können das Land natürlich auch verpachten oder verkaufen und die finden mit Sicherheit auch wieder einen Landwirten, der sich damit vielleicht auch wieder total übernimmt (und dann geht der Teufelskreis weiter). Ich sehe das auch nicht gerne, aber dieses Risiko trägt jeder Selbstständige, in egal welchem Bereich. Es kann sich keiner darauf verlassen, dass der Staat ihn rettet wenn’s nicht geht. Dafür ist der Staat ja auch nicht da. Aber der Staat kann Gesetze und Normen festlegen, immer mehr auch die Molkereien (siehe Arla). Warum bringen die Landwirte das denn nicht zur Sprache? Warum verlangen die Landwirte eine staatliche Rettung statt eine Anpassung gewisser Gesetze und Normen? Warum stehen die Landwirte in Libramont und trinken Freibier bei den Molkereivertretern, den Banken, den Maschinen und Futterhändlern. Täten die nicht besser daran mit den richtigen Leuten zu diskutieren? Ist daran auch der Staat schuld, wenn der Landwirt die Probleme nicht erkennt?

  20. Milchmann, kennen sie die Betroffenen da sie die Gründe schon vorliegen haben?
    Ich denke nicht das die Landwirte hoffen vom Staat „gerettet“ zu werden. Das gibt’s nur bei Big Playern (Arcelor Banken usw). Aber passende Rahmenbedingungen wären nicht schlecht. Stattdessen wird vom Weltmarkt u Weltmarktpreis geredet. Wüsste mal gerne wer hier zu „Weltmarktpreis“ arbeiten geht.
    Grosse Investoren, Konzerne können mit dem Land nur Landwirtschaft betreiben, stimmt, aber wenn riesige Flächen in der Hand weniger sind werden Produktpreise so angepasst werden das es sich rechnet und die Allgemeinheit wird’s bezahlen oder glauben sie an die Kartellämter o.dgl.
    Stehen sie auch in Libramont und trinken Bier oder woher wissen sie das so genau? Jeder Landwirt ist Unternehmer, ich denke schon das viele (einige sicherlich nicht) die Probleme erkennen

    • Milchmann

      Ja, ich kenne 3 betroffene Betriebe aus der Region.
      Passende Rahmenbedingungen, genau, dafür muss man kämpfen. Der Staat kann aber dennoch nicht die Preise diktieren. Oder macht er das in anderen Bereichen?
      Investmentgesellschaften verpachten das Land und es gelten für diese Gesellschaften ganz andere Pachtrechte als wenn der Landwirt bei Privatleuten pachtet. Wenn der Landwirt dann eben einer Pachterhöhung nicht zustimmt, dann pachtet ein andere das Land und der Betroffene kann den Betrieb schliessen. Das hat auf die Produkpreise keinen Einfluss, soweit sind wir noch lange nicht, dafür wird zu viel produziert. Der Landwirt ist immer der Leidtragende, ihm fehlt das Geld am Ende des Monats.
      Nein, ich bin jetzt nicht in Libramont und bin auch nie länger an einem dieser Stände gewesen, es sei denn ich hatte was mit den Leuten zu besprechen. Ich bin nicht wirklich ein guter Kunde bei diesen Leuten, da geh ich lieber zu den Ständen der verschiedenen Ministerien und dann lecker essen.

      • Es reicht!

        Das Pachtgesetz gilt dringend überarbeitet zu werden. Ich kann nicht verstehen das hier unsere politischen Vertreter aktiv werden. Es kann doch nicht angehen dass wenn ein Eigentümer sein Land an einen hauptberuflichen Landwirten verpachtet hat dieses niemals mehr zurück erhält! Hier ist die Politik dringend gefordert mal nachzuhaken!!!

          • Es reicht!

            Ich kenne genügend Fälle wo Eigentümer versucht haben ihr Land zur Selbstbewirtschaftung zurück zu erhalten OHNE ERFOLG. Sie können sich dies gerne von ihrem Notar des vertrauens bestätigen lassen.
            Nur zur Info Sonderkündigungsgesetze gibt es nicht.

            • Milchmann

              Und damit noch nicht genug! Wenn Sie, als Privateigentümer einer Parzelle, sich dann doch noch durchsetzen können und der Landwirt muss ihnen das Land zurück geben, dann kann er ihnen noch die „Nachwirkung der Düngung“ oder andere Investitionen die er auf ihrem Land gemacht hat in Rechnung stellen. Für diese „Rückerstattung“ gibt es keine Regeln und keine Maximalbeträge. So kommt es vor, dass der Landwirt dem Eigentümer eine Rechnung ausstellt, die höher ist als der Wert der Parzelle!
              Der Eigentümer hat also NICHTS mehr über sein Land zu bestimmen. Und genau deshalb gibt es immer mehr Menschen, die ihr Land über eine Immobiliengesellschaft vermieten und nicht direkt an den Landwirten. Diese Firmen müssen sich NICHT an all diese Gesetze halten. Da gibt’s Verträge und wenn der abgelaufen ist, ist das Land wieder frei.

    • Standpunkt

      genau!!!!
      und das tun die Landwirte ebenfalls.
      Sie kaufen da wo es am Billigsten ist ohne wenn und aber …. wechseln den Milchlieferanten wenn der etwas mehr gibt. (heute geht das nicht mehr weil schlussendlich alle fusionnierten. Aber ich kann mich noch gut an die Zeiten erinnern wo sie fast alle zur MUH rannten und Walhorn fallen ließen wegen dem Milchpreis…)

  21. wäre ich Milliardär, kaufte ich tausende Hektar Ackerland, ließe Dutzende Bauen für mich schuften und sackte nur die EU Subventionen, plus in ein paar Jahrzehnten den Mehrwert des Landes ein. So machen es die richtig Reichen.

  22. die wahrheit

    Hallo,

    zwar bin ich kein Landwirt, aber ich kenne mich in dieser Szene sehr gut aus. Fakt ist auch, dass hier viele Schreiber ihren Kommentar hinterlegt haben, die fast nichts wissen oder gar nichts. Die Zukunft des Landwirten ist, milde ausgerückt, nicht rosig. Aber das ist so vorprogrammiert von unseren Politikern. Das gemeine Volk muss die Lebensmittel günstig beziehen, damit das Volk ruhig bleibt. Stellen sie sich vor, ein Liter Milch würde 2 Euro kosten, das Fleich pro Kilo 50 Euro, Butter das KG 15 Euro, Gemüse, Kartoffeln um 20 fache teurer usw. Dann wäre kein Geld mehr da für Handy, Auto, Hifi Sachen etc. Folglich wäre ein Bürgerkrieg vorprogrammiert. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.
    Also haben unsere Politiker beschlossen, den Bauern finanzielle Beihilfe zu gewähren, damit diese dann auch ruhig sind. Von den Beihilfen erreichen nur5 Prozent die Landwirte, der Rest geht an Konzerne, Bürokratie etc.
    Außerdem wurden und werden unsere Bauern ständig mit neuen Bestimmung konfrontiert. Neue Impfungen werden erfunden, neue Ohrmarken, hier eine Gebühr, da eine Genehmigung und alles muss bezahlt werden.Dann kommt noch Natura 2000 ins Spiel, keine Genehmigung für Stallerweiterung, keine Bewirtschaftung der Wiesen etc.

    Zu erwähnen wäre außerdem, dass der Staat die Großbetriebe (Industriebetriebe)viel mehr fördert, als die kleinen Höfe. Bei den Naturaprämien kassieren Nicht Landwirte mehr Prämien als hauptberuflicher Landwirte. (Ich möchte hier keine Namen nennen). Diese Privatleute halten die Langhaarrinder nicht, weil sie angeblich naturverbunden sind, sondern weil sie kräftig absahnen.

    Unsere Klein- Bauern würden gerne auf die Beihilfen verzichten, wenn ihre Produkte ordentlich bezahlt würden, da bin ich mir sicher.
    In der Landwirtschaft gibt es viel zu hinterfragen. Unsere Politiker haben Gesetze verabschiedet und werden noch Gesetze verabschieden, die nicht mit dem gesunden Menschenverstand in Einklang zu bringen sind. Ein Beispiel Eine gesunde Kuh bricht sich ein Bein, sie kann nicht auf allen vieren in den Schlachthof gelangen, was passiert. Die gesunden Kuh wird verworfen, d.h. obwohl das Fleisch total gesund ist, wird das gute Fleisch verschrottet. Der Landwirt erhält nichts nur noch Rechnungen und andere Menschen haben nichts zu essen. Liebe Politiker sind das Gesetze??? Überlegt doch mal was ihr verabschiedet.

    • Réalité

      @die Wahrheit

      Guter Text!
      In Belgien haben wir wie viele Landwirtschaftsminister!?
      Aber auch die kriegen das nicht im Griff.
      Und der Boerenbond lacht sich ins Fäustchen dabei.
      Traurig aber wahr.Was da alles schief läuft und Geld verpulvert wird.
      Alleine an Subventionen die alles schief und in falsche Hände laufen!?All das mit unsern Steuergeldern.

    • Marc Van Houtte

      Da gebe ich ihnen Recht.
      Ich war ein paarmal auf Neuseeland als ich da war erklärte man mir das aus es eine Reaktion gab aus Angst vor BSE und es dadurch mittlerweile viele Rinder in Neuseeland gibt. Es wird auch in den Asiatischen Raum exportiert.
      Alle Tiere auf der Nord Insel stehen auf der Weide und die Fleischqualität ist hervorragend da kommt Fleisch fast so groß aus der Pfanne als es herein kam.
      Der Weißwein dort ist auch von guten Eltern.

  23. Bauer Pitter

    Möchte mal einiges klarstellen. Es stimmt nicht dass die kleineren Betriebe unrentabeler sind als die großen. Es stimmt auch nicht dass in Großbetrieben weniger Tierwohl anzutreffen ist als in kleinen. In allen Kategorien gibt es gute und weniger gute. Ich erinnere mich dass viele Betriebe froh waren dass die Quote wegfiel um endlich frei produzieren zu können. Die Preisentwicklung hätte ich voraussagen können.
    Es gibt zu viel Milch auf dem Markt. Wenn dann jemand mir erzählt noch mehr melken zu müssen um zu überleben; dann frag ich mich was ein Quatsch? Das Angebot bestimmt den Preis.
    Wir brauchen auch heute die Milch nicht zu erzeugen, die wir in 10 Jahren brauchen um die Weltbevölkerung zu ernähren. Ein Betrieb wird auch nicht unbedingt rentabler wenn größer wird. Wenn ich 5 cent/Liter verliere, dann wird das Resultat nicht unbedingt besser wenn ich einen größeren Multiplikator nehme.
    Es gibt auch heute noch Landwirte die Geld verdienen; aber es sind nicht unbedingt die ganz Großen. Persönlich glaubeich dass die Betriebe am schlechtesten da stehen die sehr viel investiert haben. Wenn ich den Beruf Landwirt gerne mache, ist die Arbeit kein Problem. Jeder ist für sich selber verantwortlich welche Prioritäten und Entscheidungen er trifft

  24. Willy Münstermann

    Bauer Pitter, ich gebe Sie zu 100% recht. Leider investieren mache Landwirte zuerst sehr viel Geld und spitzen danach ihren Bleistift und beginen dann erst zu rechen, meistens ist es dann viel zuspät und die Schuldenmisere hat dann freien Lauf. Ich könnte Ihnen Landwirte aufzählen die mit Sicherheit in den nächsten ihren Betrieb dicht machen müssen, selbst wenn Milchbasispreis bei 35 Eueocent liegt.

    • Der Bauern Willi

      „Formulare

      Und was mir noch gewaltig auf den Zeiger geht: Für jeden Scheiß, den ich mache, kann ich ein Formular ausfüllen, werde von Satelliten überwacht ob meine Feldgrenze auch auf den Zentimeter genau eingehalten wird, muss jedes Kilo Dünger aufschreiben, damit das von Kontrolleuren nachgerechnet werden kann. Dafür, dass meine Produkte auf Rückstände untersucht werden, bezahle ich selbst. Natürlich findet man nichts, aber ist ja Vorschrift. Wie bei BSE damals. Noch heute werden dafür jährlich 400 Mio. ausgegeben. Weißt Du, wie viele Menschen an BSE in Europa gestorben sind? Keiner, nicht ein einziger! Wieviel waren es bei der Vogelgrippe, wie viele bei der Schweinepest? Aber wir kontrollieren uns zu Tode. Was ist eigentlich aus dem Waldsterben geworden? Im kollektiven Gedächtnis bleiben immer nur die (oft vermeintlichen) Katastrophen hängen. Und wir Bauern sollen es wieder gewesen sein. Da ist keiner, der es wieder zurechtrückt. Wir Bauern dürfen die Scherben alleine zusammenkehren.

      Weiter lesen.
      http://www.bauerwilli.com/lieber-verbraucher/

      • Richtig Willi und der Bauer von der Titelseite des gestrigen GrenzEchos wurde auch zB in den Ruin getrieben von Behörden und Verordnungen. Da macht dieser wunderbare wichtige Beruf doch keinen Spaß mehr!

          • @ Baudimont

            Vor allen Dingen heißt „weniger Staat“ mehr Ellebogen, der Stärkere hat Recht. Weniger Schutz für Minderheiten, Benachteiligte und Behinderte. Mehr Arbeitslose, mehr Kranke die sich die Gesundheitsversorgung nicht mehr leisten können. Dafür haben sie allerdings mehr Zeit für Freunde, Familie und Hobbys (vorausgesetzt die kosten kein Geld).

            • Baudimont

              @Edig
              Es war einmal weniger Mächtige“ und alles wias billiger und einfacher…

              Das Recht des Stärkeren ist jetzt, die Mächtige schützt nur sich selbst und arbeitet gegen das Volk.

              Denn jedes Gesetz geht erst durch die Hände der Lobbyisten.

              In Belgien arbeiten 1.500.000 Menschen für die Mächtige und das Arbeitsvolk muss arbeiten um die ganze unnötige riesige und destruktive Bürokratie des Mächtiges zu ernähren.

              De asoziale Sozialmächtige.

              Der Kranken- und Sozialversicherung des mächtiges gegen Alter, Krankheit und Unfälle, ist das teuerste und das schlechteste darum ist es auch verpflichtet !

              Unsere Mächtiger schmeißen das Geld zum Fenster raus und produzieren Armut !

              Wohlstandsverlust durch staatliche Eingriffe:
              Nach Frederic Bastiat
              Ökonomie ist auch die Lehre „von dem, was man sieht, und von dem, was man nicht sieht“. Wenn der Staat durch Steuereinnahmen eine Investition tätigt, dann sieht jeder sofort das neue „Arbeitsam“t. Was man jedoch nicht sieht, sind die neuen Produkte, die aufgrund der Steuereintreibung nun nicht mehr möglich sind. Dies kann man als Wohlstandsverlust bezeichnen.
              Bei jeder Steuer überwiegt immer der Wohlstandsverlust, was auch empirisch durch den Economic Freedom of the World Index bestätigt wurde: Je
              geringer die Staatsintervention in die Wirtschaft ausfällt, umso reicher und
              technologisch fortgeschrittener ist eine Volkswirtschaft.

              Den Menschen würde es bedeutend besser gehen, wenn die Mächtige ihnen nicht einen Großteil ihres Einkommens stehlen würde!

  25. Réalité

    Hier wird viel inverses verzapft.
    Fakt ist,wir brauchen die Landwirte.
    Deren Situation ist jedoch nicht rosig.
    Zum Teil wurden sie dahin getrieben durch die Verbände,wie u a den Boerenbond,aber auch die Politik.
    Anstatt nur immer das Milchproblem,sollten die Landwirte auch mal zu Alternativen Anreiz suchen.
    Warum kann der Staat nicht dazu Subventionen finden!?
    Kohlengruben mussten auch schliessen,da hat der Staat auch nach geholfen,den betroffenen Regionen zu helfen.
    Warum nicht auch bei der Landwirtschaft?
    So z Bspl mit Anbau zu Eneriesparenden und Biogas freundlichen Getreidearten.
    Ferien auf dem Bauernhof?Gemüse- Obst- Kartoffenanbau?Es gäbe sicher noch andere Vorschläge usw.Natürlich muss auch unser Klima dazu taugen,und die Anbaugebiete müssten sich diesem anpassen.
    Aber so kann es nicht weiter gehen!
    Dringendst müsste da auch von der E U Kommission Lösungen kommen!
    Es geht nicht an das fast 50% des E U Haushalts in die Agrar- und Landwirtschaft rein gebuttert wird auf lange Dauer!Ausserdem die Superreichen Grossverdiener,sowie die Grosskonzerne und Mulitis weiterhin den Rahm abschöffeln!

    • karlh1berens

      Liebe(r) Réalité. Manchmal wünche ich mir, ich wäre wie Sie. Wenn ich dann nämlich einmal nicht weiter wüsste, würde ich mir einfach eine Lösung ausdenken und anschließend das genaue Gegenteil tun. Und alles würde gut.

      • Réalité

        @karl1berens

        Dat is eine jute Idee von Ihnen,Karl1!

        Das meinte Ihr Freund unten in Athen ja auch,nur er konnte dem nicht widerstehen!
        Seine Lösung konnte nicht aufgehen,da von Anfang an gelogen!

    • Marc Van Houtte

      Mit den 50 % spechen sie den großen Kritikpunkt an den die Engländer an der EU haben.
      Der große Nutznießer war traditionell Frankreich.
      Als Dank erhöhte Hollande eine Steuer auf Alkohol außer auf Wein natürlich damit ist unser Bier in Frankreich wieder einmal teurer geworden aber vor den Bauern machen sich die Franzosen in die Hosen vive la Grande Nation.

    • Baudimont

      @Realité

      Statt gegen den Verordnungssumpfwald und künstlich geschaffene wettbewerbfreie Umständen des staatlichen Sozialismus unter dem ALLE leiden zu kämpfen, wird raus gejammert und an diesem Zustand bleibt hängen .

      Wichtig wäre, das sich der Staat, der ja durch seine Einmischung in die freie Marktwirtschaft diese katastrophal Zustand erst geschaffen hat, komplett heraushält.

      DAS wird aber nie passieren, solange Politiker mit sozialistischem Gedankengut Zugriff zu den Lenkrad der Macht haben ….

      Politik löst keine Probleme – Politik ist das Problem! Die beste Politik ist wenig Politik.

  26. Bauer Pitter

    Wenn der Milchbauer 20 cents für die Milch mehr bekäme, könnte er auf alle Subventionen verzichten und der normale Bürger könnte das auch noch bezahlen. Nur dann würde noch mehr am Markt vorbei produziert und wir ständen wieder mit Butter- und Pulverbergen da. Ich lese hier in diesem Forum oft, dass Politiker alles Schuld sind. Bin selbst Bauer, bin noch nie zu blödsinnigen Investitionen gezwungen worden. Bie vielen Menschen sind immer die anderen Schuld. Denen ist in aller Regel nicht zu helfen, weil man die ja nicht geändert bekommt; ich kann mich nur selber ändern. Es ist mit Sicherheit nicht alles gut; aber wo gibt es das schon. Wir sind alles Menschen, und ob ohne Kontrollen alles besser wäre bezweifle ich.

    • Altweltenaffe

      Ich hab mir die Videos von Libramont mal angeschaut. Da hat der Regionalminister Collin von einem gesichterten Mindestpreis gesprochen.
      In Belgien werden MINDESTENS 4 Milliarden Liter Milch pro Jahr produziert (es ist schwer vernünftige Zahlen zu finden). Mein Nachbar produziert jährlich 1 Million Liter Milch. Das nurmal so, damit sich jeder vorstellen kann worüber wir reden.
      Jetzt nehmen wir mal an, dass Collin sein Versprechen hält. Es muss natürlich nicht das ganze Jahr bezuschusst werden, aber es wird durch diese Maßnahme auch nicht WENIGER produziert (eher das Gegenteil).
      Nehmen wir dann mal an, dass wir im Jahresdurchschnitt noch einmal 1 CENT pro Liter Milch drauf legen. Macht für 4 Milliarden Liter Milch noch einmal zusätzlich 40 Millionen Euro Zuschuss. Für meinen Nachbar also 10.000 €. Ich würd es ihm ja gönnen, wenn die Maßnahme denn auch was bringen würde. Das Problem wird so nicht gelöst.
      Nach den Milchbauern kommen dann die Fleischproduzenten, die Getreidebauern, Obstbauern… ein Fass ohne Boden anstatt das man ganz einfach die Produktion drosselt bzw extensiver und kostengünstiger arbeitet.

      • billiger

        wenn der Minister so was gefaselt hat sieht man wieder schön wie die Politik an den Menschen (in diesem Fall Bauern) vorbei agiert. Der DBV in BRD spricht auch von Mindestpreis und nimmt uralt Vorschläge aus der Mottenkiste… die schon früher nichts gebracht haben.
        Die meisten Landwirte würden gern die Menge der Nachfrage anpassen, und die Produktion drosseln doch jegliche Vorschläge in diese Richtung werden in der BRD von den Obrigkeiten im Keim erstickt…

        Und bei den oben erwähnten 10.000€ in besagtem Fall sollte man nicht vergessen das diese auf Jahresbasis beim Umsatz des Betriebes auftauchen und mitnichten sofort in der Tasche des jeweiligen Landwirts landen…(Verschiedene haben ja die schönsten Einfälle)

  27. Hank Scorpio

    Der Beruf des Milchbauern ist doch ohnehin einer von Vorgestern. Das gnadenlose Ausbeuten und Töten von fühlenden Lebewesen gehört abgeschafft, alles andere ist unmenschlich! Man degradiert intelligente, potenziell lebensfrohe Lebewesen zu Dingen, die man einfach mal so benutzen kann. Glücklicherweise gibt es immer weniger Menschen, die derartigen Umgang mit Tieren unterstützen wollen. Von daher wird dieser Beruf ohnehin relativ zeitnah aussterben. Wie schön! Die Zeit ist reif!

  28. sojabohnen und salatköpfe sind auch lebewesen, wenn sie reden könnten würden sie schreien: ess mich nicht..lieber hank, musst du halt steine mahlen und lecker essen. Wie schön.. Wer das Leben ganzheitlich sieht und begreift wird einen vernünftigen Weg wählen..

    • Hank Scorpio

      OMG, im Ernst? Pflanzen leben? Ui, wieder was dazu gelernt. Pflanzen haben z.B. im Gegensatz zu Ihnen oder einer Kuh KEIN Nervensystem und KEIN Gehirn, können also KEINEN Schmerz empfinden. Zum anderen werden Unmengen an Pflanzen „verheizt“, um Tiere damit zu füttern und so verglichen damit lächerlich geringe Mengen an Fleisch und Milch zu produzieren. Wenn Sie jetzt einen auf Pflanzenschützer machen wollen, dann sollten gerade Sie einer tierleidfreien Ernährung offener gegenüber stehen, denn sie schützt neben den Tieren auch die Pflanzen. Und wenn das ganze für Tierfutter angebaute Zeug für Menschen verwendet würde, würde locker der ganze Erdball satt davon werden. So aber sterben immer noch Unmengen von Menschen an Hunger – täglich! Und noch was: Wissen Sie, dass wir gerade massiv dabei sind, unseren Planeten zu zerstören? Mitschuld daran trägt nicht unwesentlich die landwirtschaftliche Tierhaltung, die z.B. für den Ausstoß von 18 % aller Treibhausgase weltweit verantwortlich ist. Der gesamte Transportsektor stößt weniger aus! Rationale Argumente GEGEN Tierwirtschaft gibt es noch viele, viele andere. Aber selbst wenn es diese nicht gäbe, so gäbe es immer noch den wichtigsten Grund: Menschlichkeit! All diese Tiere sind fühlende Wesen wir Sie und ich. Wenn man das, was heutzutage völlig unnötigerweise mit „Nutztieren“ gemacht wird, gut und richtig findet, dann kann man sich auch wunderbar für die Wiedereinführung der Sklaverei einsetzen oder Frauen das Wahlrecht wieder entziehen? Wäre das was für Sie?

      • Baudimont

        „Pflanzen haben ein Nervensystem und können denken
        Die Wissenschaftler konnten nachweisen, dass aus dem Licht gewonnene Informationen innerhalb der Pflanze in Form elektro-chemischer Signale durch spezielle Zellen weitergeleitet werden, die sich analog zu unserem Nervensystem verhalten.

        Die Pflanzen konnten erkennen, mit welcher Form von Licht (blau, rot oder weiß) sie bestrahlt werden – selbst wenn nur kleinste Teile der Pflanze von diesem Licht berührt wurden. Bei jeder Form von Licht bildete sich ein spezielles Reaktionsmuster heraus, das sich in der ganzen Pflanze fortsetzte. Schon die Stimulation von einzelnen Zellen löste eine Kettenreaktion innerhalb des Nervensystems der Pflanze aus, die das Signal durch die ganze Pflanze weiterleitete – selbst in Dunkelheit.“

        http://www.bbc.com/news/10598926

        • Hank Scorpio

          Um Schmerzen empfinden zu können fehlen allerdings immer noch Schmerzrezeptoren und ein Gehirn. Und selbst wenn Pflanzen so leiden könnten wie Menschen und viele Tiere: Das wäre doch noch ein Grund mehr, keine Tiere mehr auszubeuten, denn so würde man sehr viele Pflanzen gar nicht „töten“ müssen.

            • Hank Scorpio

              Sie wollen jetzt ernsthaft Äpfel mit Birnen vergleichen? Wenn der Tod zum Leben dazugehört, warum wird der Mord an einem Menschen dann bestraft? Unnötig irgendwie, oder? Der Tod gehört ja schließlich zum Leben dazu. Amokoläufe, Völkermorde, alles kein Problem, denn schließlich gehört der Tod zum Leben dazu. Wo ist der Bus?

              • karlh1berens

                Warum wird denn Mord mit Mord gesühnt (USA) ?

                Nix gegen Veggis. Aber die haben größtenteils einen an der Waffel. Ob sie nun Recht haben mit ihrem Standpunkt oder nicht. Ist nun mal so.

            • Hank Scorpio

              Aber natürlich haben Sie recht: Geburt und Tod sind untrennbar miteinander verknüpft, das ist so, war immer so und wird immer so bleiben. Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei, jawohl mein Schatz. Aber wollen Sie damit das massenhafte, bewusste und völlig unnötige Leid rechtfertigen, dass Menschen Tieren in Zoos, Zirkussen, Mastbetrieben, Schlachthäusern, Reitställen etc. zufügen?

        • Predator

          Natürlich ist die industrielle Haltung, bzw. „Produktion“ von Tieren moralisch falsch. Gewiss können Pflanzen „reagieren“, besitzen also eine Form von Intelligenz. Aber dies hier erinnert mich an die bekloppte Leiterin der berühmten „dOCUMENTA 13“ in Kassel, Carolyn Christov-Bakargievi, die vor ein paar Jahren (2012) gleiche Rechte für Menschen, Tiere und… Erdbeeren forderte. Vermutlich nennt sie sie… Schwester, oder so. All diese intellektuellen „Posen“ nutzen einer respektvollen Haltung Tieren gegenüber nicht, im Gegenteil, sie führen sie ad absurdum. Jagen war mal natürlich und, ja, einfach „normal“. Aber die Mastbetriebe? Nein. Und wieso steigt der Fleischkonsum, z Bsp. in Ländern wie Indien: Weil dort die „aufsteigende“ Mittelschicht amerikanisiert wird und die Essgewohnheiten „globalisiert“ (amerikanisiert) werden… Schonmal indische Medien erlebt?

      • Merowinger

        Dann erklären Sie mir bitte mal den Weltweiten Anstieg des Konsums tierischen Nahrungsmittel wenn, Ihrer Aussage nach, immer weniger Menschen das Halten von Nutztieren unterstützen.

        Ein Veganer im reichen, aber für viele Kulturpflanzen relativ feucht-kalten, Westeuropa kann sich Dank der übers ganze Jahr gewährleisteten Verfügbarkeit aller weltweit angebauten Obst, Getreide und Gemüsesorten eine vollwertige und schmackhafte Ernährung leisten.

        Zwei Drittel der Landfläche der Erde eignen sich aber nun mal nicht zum Anbau von Gemüse oder Getreide und allen ähnlichen Kulturen. Die Regionen sind zu trocken, zu heiß oder zu kalt oder auch zu nass.

        Ungefähr 70% der landwirtschaftlich nutzbaren Fläche sind Graslandgebiete. Eine andere Art um Menschen zu ernähren als die Viehzucht, also die Erzeugung von Fleisch und Milch, ist in vielen dieser Regionen der Erde gar nicht möglich.
        Soll den Ihrer Meinung nach auf der Schweizer Alm Soja und Mais gepflanzt werden oder der Viehhirte in der Afrikanischen Savanne Gemüse und Getreide anbauen??

        Ackerbau ohne gleichzeitige Haltung von Nutztieren laugt langfristig die Böden aus. Nur mit chemischen Düngern kann man die Acker-Pflanzen dann noch mit Nährstoffen versorgen. In vielen Entwicklungsländern sind Nutztiere wie Rinder, Wasserbüffel oder Esel die einzige Zugkraft um überhaupt Ackerbau zu betreiben.

        Es gibt außerdem noch entscheidende Unterschiede zwischen Ackerbau und Viehzucht. Im Ackerbau gibt es nur einjährige Pflanzen, einen Teil des Jahres ist der Boden ungeschützt und bei Starkregen wird der fruchtbare Boden dann weggespült. Bei der Viehzucht bleibt das Grünland erhalten. Auf Grünland können mehrjährige Gräser und Blumen, Bäume und Sträucher den Boden dauerhaft durchwurzeln und die Bodenfruchtbarkeit für zukünftige Generationen gewährleisten.

        In den Schwellenländern wird der Konsum von tierischen Nahrungsmitteln mit steigendem Einkommen stark zunehmen. Das zeigen alle Statistiken.

        Das größte Problem sehe ich darin das tierische Nahrungsmittel immer weniger aus Gras sondern immer mehr aus hochwertigen Ackerfrüchten erzeugt werden. Also somit in direkter Nahrungsmittel-Konkurrenz mit dem Menschen stehen.

        Die belgischen Ardennen und die deutsche Eifel sind traditionelle Graslandgebiete. Ackerbau ist hier nur sehr eingeschränkt möglich. Unsere Milch wurde vor 25 Jahren fast ausschließlich aus Gras erzeugt. Vom Acker kam nur etwas Futtergetreide (vor allem klimatisch Anspruchslose und für den Menschen nicht geeignete Sorten wie Triticale und Roggen) und Abfallprodukte wie Biertreber oder Zuckerrübenreste.

        Heute sieht das anders aus. Gras ist nur noch ein kleiner Teil des Speiseplans einer Milchkuh. Vor allem Mais, Getreide und Soja, also Ackererzeugnisse verdrängen mehr und mehr Gras, Grassilage oder Heu.

        • Hank Scorpio

          „Soll den Ihrer Meinung nach auf der Schweizer Alm Soja und Mais gepflanzt werden oder der Viehhirte in der Afrikanischen Savanne Gemüse und Getreide anbauen??“

          Davon redet doch keiner. Es gibt z.B. in Europa genügend andere Orte, an denen z.B. Soja angebaut werden kann und/oder bereits angebaut wird und wo es auch Sinn macht. Außerdem geht es ja gar nicht (nur) um Soja. Bei der Hetze gegen Veganismus wird oft so getan, als würden sich vegan lebende Menschen überwiegend von Soja ernähren. Was ist mit den ganzen anderen tollen Lebensmitteln, die sogar ihr Fleischfresser kennt? Obst, Gemüse, Getreide, … Aber egal, darum ging es ja gar nicht. Und dass in Grönland und am Äquator andere Bedingungen herrschen als hier, ist mir klar. Was nicht geht, geht halt nicht. Hierzulande, wie du ja selber festgestellt hast, sieht’s aber anders aus. Hierzulande stopft Mensch tierische Lebensmittel völlig unbewusst und ohne jede Dankbarkeit in sich hinein. Oft täglich und oft zu grotesk billigen Preisen. Krankheiten inklusive. Und das OHNE JEDE NOT. Einfach weil’s Spaß macht, weil man glaubt, es sich leisten zu können. Und was dahinter steckt? Egal, wir sind ja schließlich die Krone der Schöpfung! Schau dir doch mal ein paar Videos bei Youtube an, Stichwort „Mercy for animals“ oder so. Holocaustvergleiche, die diesbezüglich gerne angestellt werden, finde ich gar nicht unpassend. Das IST Massenvernichtung, z.B. das Schreddern männlicher Küken. Hinzu kommt die immense Belastung unserer Lebensgrundlage durch Genmanipulation und Pestizide beim Futteranbau (in Argentinien werden deshalb mittlerweile zahlreich stark behinderte Kinder geboren), Antibiotika, Gülle, die auf Feldern entsorgt wird, gigantische C02-Emissionen etc. Völlig verrückt, da kannst du mir doch nur zustimmen, oder? Wenn ein Inuit im Einklang mit der Natur ein paar Fische aus dem Meer holt, um zu überleben, ist das eine ganz andere Nummer. Die Grindwal-Massaker auf den Faröer-Inseln sind dagegen einfach nur krank.

          • Merowinger

            Natürlich leben Veganer oder Vegetarier nicht alleine von Soja. Ich finde es nicht schlecht sich nur Pflanzlich zu ernähren. Ein Großteil des Indischen Subkontinentes ernährt sich Vegetarisch( und das schon seit mehreren tausend Jahren).

            Ich wollte nur deutlich machen das 70 % der landwirtschaftlichen Flächen der Erde nur durch den Umweg über unsere Nutztiere der Menschlichen Bevölkerung zur Verfügung stehen. Bei einer steigender Erdbevölkerung ist diese Ressource zur Nahrungsmittelproduktion nicht gerade Unwichtig.

            Ja wir Europäer essen zuviel und vor allem zu oft und zu sorglos Fleisch.Wir essen vor allem Fleisch von Tieren die mit Mais und Soja gefüttert werden was ihrem Fleisch ein ungünstiges Verhältnis von Omega 3 zu Omega 6 Fettsäuren mit sich bringt.

            Der Respekt für das Tier das sein Leben lassen musste ist in unserer westlichen Welt verloren gegangen. Aber ist das nicht normal in einer Urbanen Welt wo die meisten Menschen denken ne Kuh wäre Lila wie in der Milkawerbung?
            In der Fleischtheke liegen nur noch zurechtgemachte Fleischstücke ohne Knochen nur damit der Verbraucher möglichst wenig daran erinnert wird wo das Fleisch eigentlich herkommt.

            Fleisch und besonders Milch gehören zu unserer Kultur seit tausenden von Jahren. Der kleine Unterschied in unseren Genen Milch im Erwachsenenalter zu verdauen war neusten Erkenntnissen zufolge der wichtigste Entwicklungsvorsprung gegenüber der nicht indogermanischen Urbevölkerung Europas. (ist schon ein paar Tausend Jahre her aber steckt noch immer in unseren Genen)

            Der Großteil der menschlichen Nahrungskalorien wird durch Nutztiere geliefert. Entweder direkt über Fleisch und Milch aber Indirekt und viel mehr über die Zugkraft der Tiere für den Anbau von Pflanzen z.B. von Reis. Global gesehen erarbeiten Zugtiere ein vielfaches der Nahrungsmittel als Traktoren,besonders in Asien und Afrika. Außerdem sind Zugtiere eine nachwachsende Ressource die ihre Antriebsenergie von Nachwachsenden Ressourcen bezieht. Grüner geht´s nicht mehr ;)

            Ackerbau erzeugt auch Treibhausgase, besonders N2O was ca. 300 mal Treibhauswirksamer ist als CO2 und eine Verweildauer in der Atmosphäre von über 100 Jahren hat.
            Dafür kann ich den Asiaten und Inder auch nicht verbieten ihren Reis anzubauen.

        • Hank Scorpio

          Im Übrigen bezog ich mich auch beim Rückgang der Unterstützung dieser Tierquälerei und -ausbeuterei auf die westliche Welt. Dort leben immer mehr Menschen vegan und das überwiegend zumindest auch aus altruistischen Gründen. In Deutschland springen mittlerweile sogar große Fleischkonzerne auf den Zug auf und bieten vegetarisches und veganes Pseudofleisch an. Habe gestern sogar davon gelesen, dass eines dieser Unternehmen mittlerweile von einem bestimmten Produkt mehr Nichtfleisch verkauft als Fleisch. Dass es in Schwellenländern umgekehrt ist, weiß ich. Dort äffen sie halt den Westen nach, in dem Fleisch halt doch leider noch immer für viele Menschen ein Symbol für Wohlstand ist.

            • Hank Scorpio

              Wer’s braucht. Wäre vielleicht ne Option, kenne mich damit überhaupt nicht aus, aber der Mensch entfernt sich doch so nur noch weiter vom Leben. Die ganzen anderen künstlichen Lebensmittel sind doch unter dem Strich auch kein wirklicher Segen für die Menschheit.

              • Baudimont

                Für dieses Fleisch musste kein Tier leiden !

                Und das ist nur „Züchtung tierischer Zellen“

                Wenn Zellen, Gewebe- und Organteile, Organanlagen und Organe außerhalb des Organismus in einem künstlich geschaffenen Milieu unter sterilen Bedingungen zur Vermehrung gebracht werden, dann spricht man von Zellkultur.

          • @ Hank Scorpio

            Ihre Mission in allen Ehren aber die meisten Veganer und/oder Vegetarier die ich kenne wurden dies nicht aus Überzeugung oder Tierliebe sondern wegen der Schweinereien die unsere Agrar – und Lebensmittelindutrie macht. Ich kann Ihnen nur in einem Punkt Recht geben, es kann nicht sein das artgerechte Haltung, einhaltung der Hygiene und medikamentenfreie „Produktion“ mit den Preisen der Discounter im Einklang stehen. Oder anders ausgedrückt, wer kein Pferd in der Lasagne will muß ein paar Cent mehr abdrücken.

        • Sehr richtig ein aufgeklärter Mensch, der sich mit Landwirtschaft beschäftigt, wird feststellen dass es ohne Tiere garnicht geht.
          Das heisst konkret ohne Tiere haben die Veganer auch keine fruchtbaren Böden mehr.
          Die Bauern machen es schon richtig.
          Leider müssen sie sich wehren gegen durchgeknallte Politiker und Konsumenten.

          Würden die Bauern 6 Monate streiken, hätten sich alle Probleme gelöst; dann wären nämlich alle verhungert ;-)
          Erwin Schöpges ist nur zu bewundern, dass er die Kraft hat zu kämpfen und etwas zu verändern.
          Weiter so !

  29. Oh Hank, ich kann Natura nur beipflichten und zudem sollten sie mal ein gutes heimisches Stück Fleisch essen.
    Soja, so ein Stuss, die Umweltbelastung durch Einsatz von Unmengen an Chemie ist gewaltig u geht bis ins Grundwasser, da ist Grünland mit Kuh nix dagegen. Nur weil sie und ihre veganer Freunde einige reißerische Video’s (oft handelt es sich beim Dreh um eine Straftat) heißt das noch lange nicht das jeder Bauer seine Kühe oder andere Tiere wie tote Dinge betrachtet

    • Hank Scorpio

      Das Soja, von dem Sie da sprechen, fressen Kühe. Das ist Tierfutter. DAS ist die Belastung. Ich habe kürzlich eine Reportage in der ARD gesehen, in der argentinische Dörfer unweit dieser Plantagen besucht wurden. Dort werden mittlerweile Kinder mit Missbildungen wie damals nach Tschernobyl geboren. Weil Menschen im Westen lecker Fleisch essen wollen, nur deshalb. Das ist wissenschaftlich erwiesen. Und noch etwas: Es gibt noch andere tierleidfreie Lebensmittel als Soja! Kennen Sie Äpfel? Tomaten? Dinkel? Kichererbsen?

    • Hank Scorpio

      Außerdem sind auch Sie extrem unsachlich, merken Sie das? Ich und meine Veganerfreunde. Als wenn wir einen Club gegründet hätten. Ich lebe vegan, weil ich nicht mehr wegschauen wollte. Googeln Sie mal, suchen Sie bei Youtube. Straftat hin oder her. Als die Alliierten Fotos von Konzentrationslagern gemacht haben, gab es in diesem Teil der Welt sicherlich auch Menschen, die von einer Straftat gesprochen haben. Sehen Sie das auch so? In diesen Betrieben geschehen die FURCHTBARSTEN Dinge und Sie wollen das einfach geschehen lassen, weil alles andere eine Straftat wäre? Im Ernst

    • Hank Scorpio

      Vermutlich wissen Sie noch nicht, dass 90% der Sojaproduktion zu Tierfutter verarbeitet werden. Und vermutlich wissen Sie auch nicht, dass der Tofu, den man hierzulande erwerben kann, überwiegend Bio-Tofu ist, also nix Pestizide und Gentechnik. Selbst Alpro-Produkte kommen ohne Gentechnik aus. Im Übrigen kann man sehr wohl vegan leben UND den Einsatz von Chemikalien und Gentechnik ablehnen. Für viele, sehr viele vegan lebende Menschen ist beides wichtig, bio UND rein pflanzlich. Gerade jüngeren Veganern geht es nämlich nicht bloß um die Tiere, sondern auch um Menschen und Nachhaltigkeit. Die Scheiß-egal-Hauptsache-mir-und-meinen-Kindern-geht’s-gut-Einstellung älterer Generationen scheint langsam ausgedient zu haben. Woher ich das weiß? Weil ich mich interessiere. Informieren Sie sich bitte mal, dann bin ich gerne bereit, SACHLICH mit Ihnen zu diskutieren.

  30. sachlich, das ich nicht lache,
    sie vergleichen Einbrüche ihresgleichen mit der Befreiung von Konzentrationslagern…
    sie glauben doch in Europa Soja anzubauen
    sie stellen Vermutungen ob ich Dinge weiß oder nicht… sehr sachlich

    • Hank Scorpio

      Und wieder sehr sachlich von Ihrer Seite. Meinesgleichen, das ist toll. Soll ich jetzt Sie und die KZ-Aufseher in einen Topf werfen als Retourkutsche? Woher wissen Sie, was ich tue und nicht tue? Ich spüre Schmerz und Wut, das tut nie gut. Vergleiche hinken immer, das liegt in der Natur der Sache. Die Parallelen sind allerdings unübersehbar, z.B.:

      https://www.youtube.com/watch?v=telQxTFzLqo

      Schauen Sie HIN!

    • Hank Scorpio

      Kommen Sie doch bitte mal wieder runter. Ich habe Ihnen doch gar nichts getan. Warum fühlen Sie sich persönlich derart getroffen? Liefern Sie doch mal ein paar hieb- und stichfeste Fakten. Diesbezüglich habe ich von Ihnen bisher nichts gelesen. Schlimmer noch: Sie ignorieren das meiste von dem, was ich an Fakten geliefert habe, und stürzen sich auf Kleinkram, der nichts zur Sache tut. Frieden?

  31. „Soll den Ihrer Meinung nach auf der Schweizer Alm Soja und Mais gepflanzt werden?

    A propos Schweizer Alm: Eine Holländerin, welche in der Schweiz lebt, möchte die Kühe von ihren Kuhglocken „befreien“, indem sie für das Tragen dieser Glocken ein Verbot beantragen will.Sie ist nämlich der Meinung, dass das ständige Gebimmel dieser, ihrer Meinung nach auch zu schweren Glocken,den Kühen gesundheitlich schadet. Der Aufschrei und die Empörung seitens der Schweizer (Bauern) ist natürlich dementsprechend und äußert sich dementsprechend in den (sozialen) Medien usw..
    Nicht, dass diese Dame selbst noch eine Kuhglocke verpasst bekommt und in eine Schlucht runter fällt….

  32. Hank Scorpio

    Mir wird das hier zu unübersichtlich, sorry. Und irgendwie führt das auch zu nichts, dieses Pseudodiskutieren. Hier hat ja ohnehin jeder recht. Natürlich darf jeder das tun und lassen (und damit meine ich wirklich ALLES), was er tun und lassen will, sofern er denn die Möglichkeit hat. Die Konsequenzen dafür muss er aber auch tragen. Wer A sagt, muss auch B sagen. So einfach ist es wohl letztlich. Also, macht’s gut, liebe Freunde, war schön mit euch, aber ich glaub‘, ich kann meine zeit sinnvoller nutzen. :-)

  33. Philipp Schumacher

    Also mir fällt nichts mehr ein wenn ich den ganzen Mist der hier verstapft wird lese und vor allen Dingen von Leuten die nicht in der Lage sind ihren richtigen Namen zu nennen. Mein Name ist Philipp Schumacher Dellenstrasse 17 in Nidrum bin von Beruf Biolandwirt und werde jedem der bei mir persönlich erscheint Einblick gewähren in alle meine Einkünfte sei es in Punkto Einkommen ,Subventionen usw.und zu allen Fragen Rede und Antwort stehen in der Hoffnung das dies auf Gegenseitigkeit beruht ich erwarte Sie zu einer sachlichen und fairen Diskusion

    • Es reicht!

      Werter Herr SCHUMACHER, Sie sind für mich der eigentliche ideale Landwirte den es gilt zu erhalten. Ihnen gönne ich auch die Zuschüsse. Da sie einige wenige Zûchter von Rotbunten Kühen sind und ein guter Landschaftspfleger kenne ich keinen in NIdrum der etwas gegen ihren Betrieb vorzubringen hätte. Die meisten agressiven Kommentare der Kritiker gehen ja auch in erster Linie an die Bauern die ihre Landwirtschaft schleichend in industrielle Landwirtschaft umamstllen sind. Diese Landwirte halten Turbokühe der Rasse Holstein. Deren Kühe werden das ganze Jahr im Stall oder in der Nähe des Stalles mit der damit verbundenen Verseuchung des Bodens gehalten. Diese Landwirte Mähen das Grünland mindestens vier Mal. Die einzige Landwirtschaft die in unserer Gegend eine Zukunft hat ist die Biolandwirtschaft. Da NIDRUM zudem im Naturpark liegt müssten die Biolandwirte und zwar nur diese hier noch eine zusätzliche Prämie des Staates erhalten, da Herr SCHUMACHER ja auch aktiver Landschaftspfleger des Naturparks ist.

  34. Bauernfan

    Viele der hier zu Jott und Pott schreibenden Profilierungsneurotiker wollen doch auch jeden Tag etwas Gesundes auf ihrem Teller – und das stammt nun mal alles aus der Landwirtschaft. Unsere (Bio-)Bauern gehören vernünftig entlohnt für ihre lebensnotwendige tagtägliche Arbeit, das ist Fakt! Weiterhin viel Spaß an der Arbeit…und an der Musik, Philipp!

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern