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Messis arabisches Gewand sorgt für Verwunderung

18.12.2022, Katar, Lusail: Der Emir von Katar, Scheich Tamim bin Hamad Al Thani, legt Argentiniens Lionel Messi vor Übergabe des WM-Pokals vor Fifa-Präsident Gianni Infantino ein Bischt, ein traditionelles arabische Kleidungsstück an. Foto: Robert Michael/dpa

Lionel Messis schwarzes Gewand bei der Übergabe des WM-Pokals hat für viel Verwunderung gesorgt.

Bevor der 35-Jährige nach dem Finalsieg bei der Fußball-WM in Katar gegen Frankreich (4:2 im Elfmeterschießen) am Sonntagabend den goldenen Pokal in die Luft streckte, wurde der Argentinier in einen sogenannten Bischt gehüllt. Über dem traditionell himmelblau-weißen Trikot trug Messi den leicht durchsichtigen schwarzen Umhang mit goldenen Bordüren.

18.12.2022, Katar, Lusail: Der Emir von Katar, Scheich Tamim bin Hamad Al Thani, und Gianni Infantino übergeben Argentiniens Lionel Messi den WM-Pokal. Foto: Robert Michael/dpa

Das traditionelle Kleidungsstück war ihm zuvor überraschend von Katars Emir Tamim bin Hamad Al Thani angezogen worden. Auch FIFA-Präsident Gianni Infantino half bei der Aktion, von der Messi wenig begeistert schien.

„Da nimmt man dem Spieler einen ganz großen Moment. Ich fand es auch nicht gut. Das kann man später in der Kabine machen“, sagte Ex-Weltmeister Bastian Schweinsteiger in der ARD: „Ich glaube, da war Messi selber auch nicht glücklich. Die Aktion war in meinen Augen nicht gelungen.“ Das fand auch der englische Ex-Profi Gary Lineker beim Sender BBC: „In gewisser Weise ist es beschämend, dass sie Messi in seinem argentinischen Trikot verdeckt haben.“ Der Bischt ist ein edles Übergewand, das eigentlich nur bei besonderen Anlässen über einem anderen traditionellen Männergewand vornehmlich im arabischen Raum getragen wird.

Das Kleidungsstück wird in Katar vorrangig von wichtigen Personen am Nationalfeiertag übergezogen. Der langjährige argentinische Nationalspieler Pablo Zabaleta kommentierte in der BBC: „Warum? Einfach nur warum? Es gab keinen Grund, das zu machen.“ Auch weitere TV-Experten konnten nicht nachvollziehen, warum man Messi im größten Moment seiner Karriere nicht einfach in seinem Trikot feiern lassen konnte. „Ihn da zu instrumentalisieren – autsch!“, sagte Ex-Nationalspielerin Tabea Kemme bei MagentaTV. Michael Ballack fügte hinzu: „Es ist ein bisschen irritierend. Aber es spricht für seinen Anstand, dass er das an behält.“ (dpa)

16 Antworten auf “Messis arabisches Gewand sorgt für Verwunderung”

  1. Auch das noch

    Mindestens so störend wie das schwarze Gewand für Messi war der Aufritt von FIFA-Präsident Infantilo in seinen lächerlichen weißen Sneakers auf dunklem Anzug, der sich immer wieder ins Bild drängte.

    • Der Messi macht gute Mine zum bösen Spiel, bei seinem Arbeitgeber! Der Gianni ist wie ein kleines Kind, der will unbedingt auf die Bilder, fast so wie der Frankfurter EX-BM neulich mit dem Entreissen des Pokals der Frankfurter Eintracht! Typisch für die Politiker auch, die wollen nach jedem Termin abgelichtet werden um Täuschung der vielen Arbeit dabei! Wenn die gut wüssten?!

  2. Al Scheichi

    Ein bisschen komisch für uns aber eine große Ehre in der arabischen Welt, in der die WM halt spielte. Man muss jetzt auch nicht alles schlecht reden und Ehrenumhang mit Frauenrechten, Sklavenarbeit und Korruptionsvorwürfen wild durcheinander mischen… in Köln kriegt man einen Karnevalsorden und im alten Rom einen Lorbeerkranz… finden oder fanden manche vielleicht auch komisch.
    Peinlich bis sehr peinlich war dieser lästige Infantilius « à la con » der sowohl Scheich als auch Messi belästigte und im Weg stand… kann den mal einer … na zumindest weg sperren ?

  3. Robin Wood

    Wenn man eine WM in Katar abhält, weiss man auch, dass dort andere Sitten herrschen. In Katar ist es nunmal eine grosse Ehre, ein solches Gewand zu bekommen. Wer dort spielt und gewinnt, muss damit rechnen, dass sowas passiert. Andere Länder, andere Sitten. Wer auf andere Sitten verzichten möchte, sollte zuhause bleiben.

    • Besorgte Mutter

      @Robin Wood, ganz richtig, andere Länder andere Sitten.
      Ich verstehe überhaupt gar nicht diese Erregung über dieses Arabische Gewand. Auch verstehe ich nicht die Aussage von Schweinsteiger! Warum soll man dem Messi hier einen großen Moment genommen haben?
      Man kann einfach alles Zerreden. In meiner Familie hat man sich an schönem Fussball und einem ganz tollen Finale erfreut.
      Die, die jetzt alles mögliche um diese WM herum kaputt reden, das sind die wahren Rassisten unter uns!
      Denen ihre Kultur in ihrem Lande und uns unsere Kultur in unserem Land und das Verbindende wie Geschäfte und Sport nach den jeweiligen internationalen Regeln. Der Rest ist ganz einfach nur Respekt!

      • „Denen ihre Kultur in ihrem Land und unsere Kultur in unserem Land…“. Genau Besorgte Mutter: Sie bringen es auf den Punkt. Viele unserer neuen Mitbürgerinnen und Mitbürger – jedenfalls die mit muslimischem Hintergrund – begnügen sich leider nicht damit. Sie wollen auch „ihre“ Kultur voll und ganz bei uns ausleben. Und wir dürfen uns nicht alles gefallen lassen. Dass es auch anders geht zeigen zahlreiche Vertreter aus anderen Kulturkreisen, die sich seit Generationen erfolgreich integrieren.

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