Leserbrief

Marie Hélène Düsseldorf: Altersarmut und die verborgene Armut

Ich verfolge seit einigen Tagen die Sebstgespräche unserer Politiker am Abend im BRF. Dazu hätte ich ganz allgemein folgende Fragen: Sieht denn niemand der Damen und Herren:

– dass unsere Senioren zunehmend verarmen. Viele ältere Menschen müssen mit einer Rente von etwa 800 Euro im Monat auskommen;

– dass die Armut, besonders im ländlichen Raum, täglich zunimmt;

– dass immer mehr Mitbürger, Familien mit Kindern, Alleinerziehende.. mit ihrem Einkommen nicht mehr auskommen können;

– dass immer mehr Menschen aller Bevölkerungsschichten nicht mehr wissen, wie sie ihr Heizöl für den kommenden Winter bezahlen sollen;

– dass ein Teil unserer Bevölkerung täglich mehrere hundert Kilometer fahren muss, um zu ihrem Arbeitsplatz zu kommen. Wie lange kann man sich das noch leisten?

Die Vertreter der Gemeinde Malmedy haben, laut GE von heute, in einem Gesprächsabend zu diesem Thema nach Lösungen gesucht. Unseren Politikern scheint dieses Thema wohl nicht geeignet genug.

Kein Wort dazu! Sozialpolitik der Gemeinde=ÖSHZ, deren Präsidenten bisher nicht anwesend waren. Wo bleiben in diesem wichtigen Bereich die Visionen? Bleibt dieser Bereich den Sozialorganisationen überlassen, die sich immer schwerer tun, die Bevölkerung um Spenden zu bitten?

Es wird wohl alles so bleiben, wie es war, denn die Armen haben keine Lobby. Mit ihren Problemen gewinnt man keine Wähler, und Armut wird wohl auch weiterhin der Schandfleck der Gemeinde bleiben.

Besser also das Motto: Reden wir nicht drüber, dann fragt auch keiner!

5.10.2012 Marie Hélène Düsseldorf, St.Vith

Eine Antwort auf “Marie Hélène Düsseldorf: Altersarmut und die verborgene Armut”

  1. Hildegard Schneiders

    Armut und Ausgrenzung
    Frau Düsseldorf weist ganz zurecht darauf hin, dass die Lebenssituation für Menschen mit geringem Einkommen gerade im ländlichen Gebiet zunehmend schwerer wird. Der Sozialbereich bedarf daher besonderer Aufmerksamkeit. Den Entscheidungsträgern, aber auch den Diensten und dem Personal wird weiterhin ein hohes Maß an Einsatz, Kompetenz und Kreativität abverlangt. Denn dem steigenden Bedarf stehen in der Tat nicht entsprechend steigende Mittel gegenüber. Und der Staat verabschiedet sich zunehmend von der Sozialsicherheit. Daher ist ein ehrenamtliches Engagement, wie beispielweise das von Frau Düsseldorf auch in Zukunft mehr denn je gefragt. Das ÖSHZ St.Vith hat den von ihr angemahnten Austausch zur Armutsbekämpfung schon seit langem praktiziert und ist hierzu im engen Dialog mit den Sozialorganisationen z.B. im Netzwerk Süd, aber auch mit den übergeordneten, finanzierenden Behörden. Der jetzige Präsident hat wesentlich und vorausschauend dazu beigetragen, dass den auftretenden sozialen Problemen im Rahmen der Möglichkeiten begegnet wird. Das ÖSHZ St.Vith bietet angesichts der Energiekostensteigerung eine spezifische Energieberatung, hat einen eigenen Schuldenberatungsdienst, hat einen von Ehrenamtlichen getragenen Fahrdienst und unterstützt tatkräftig Sozialorganisationen in ihren Überlegungen und Bemühungen um Lösungen. Die durchdachte Sozialpolitik des ÖSHZ ist auf der Internetseite http://www.oeshz.be ausführlich beschrieben. Und das ÖSHZ informiert die Öffentlichkeit in Zusammenarbeit mit anderen Sozialorganisationen, aber auch direkt durch Informationen in der Presse oder im Gemeinde-Informationsblatt. Dass die tägliche Arbeit eher diskreter Art ist, liegt in der Natur der Sache. Aber ich weiß auch, dass die Verantwortungsträger, die in St.Vith für die Verbesserung der Lebenssituation von Menschen und Familien in Notlagen zuständig sind, sich nicht davor scheuen, diese wichtigen Themen öffentlich anzusprechen.
    Hildegard Schneiders, Neidingen

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