Politik

PS-Chef Magnette verweigert CNews Interview: „Ich antworte nicht, Sie sind ein rechtsextremer Sender“

Foto: Screenshot CNews

Evras, der Leitfaden für die „Erziehung zum Beziehungs-, Affektiv- und Sexualleben“, sorgt nicht nur in der Französischen Gemeinschaft Belgiens für Gesprächsstoff, sondern neuerdings auch in Frankreich.

Der französische Fernsehsender CNews interessierte sich nach den Bränden in mehreren Schulen in der Wallonie, die zum Teil als Protest gegen den Sexualkunde-Unterricht an den frankophonen Schulen in Belgien gedeutet wurden, ebenfalls für Evras.

Um mehr über die Hintergründe zu erfahren, schickte CNews ein Team von Journalisten nach Charleroi, um Bürgermeister Paul Magnette, der auch Vorsitzender der frankophonen Sozialisten (PS) ist, zu interviewen.

Paul Magnette (Bildmitte) Anfang September 2016 bei einer Solidaritätskundgebung für die Arbeiter von Caterpillar in Gosselies bei Charleroi. Foto: Belga

Das Fernsehteam stieß jedoch auf eine Absage des Bürgermeisters, der zuletzt mehrmals bekräftigt hat, nach den Wahlen von Juni 2024 belgischer Premierminister werden zu wollen. Magnette ließ die Presseleute aus Frankreich abblitzen.

„Ich antworte Ihnen nicht, Sie sind rechtsextrem. Ihr Sender wurde wegen Anstiftung zum Hass, wegen Anstiftung zur Gewalt verurteilt. Was wir hier erleben, ist genau das. Das heißt, Medien wie die Ihren sind instrumentalisierte Netzwerke in den sozialen Medien, die Fake News verbreiten, völlig falsche Dinge, die dazu führen, dass man danach Leute hat, die denken, dass man nur Gewalt als Lösung hat. Also nein, ich antworte Ihnen nicht. Das ist eine prinzipielle Haltung“, sagte Magnette in einem genervten Ton. „Man hatte mir gesagt, dass Canal+ kommt, aber man hat mir nicht gesagt, dass CNews kommt. CNews ist für mich ein rechtsextremes Medium. Und daher antworte ich nicht einem rechtsextremen Medium.“ (Siehe VIDEO unten)

Paul Magnette, damals Ministerpräsident der Wallonischen Region, beim Interview mit dem BRF nach einer gemeinsamen Regierungssitzung mit der DG im Oktober 2016 in Eupen. Foto: Gerd Comouth

Der Parteichef der PS hat zuletzt mehrmals bekräftigt, nach den Wahlen von Juni 2024 belgischer Premierminister werden zu wollen.

CNews ist ein französischer frei empfangbarer Nachrichtensender, der am 4. November 1999 von der Gruppe  Canal+ gestartet wurde. Er bietet rund um die Uhr nationale und internationale Nachrichtenberichterstattung. Er ist nach BFM TV und noch vor LCI und France Info der am zweithäufigsten gesehene Nachrichtensender in Frankreich.

CNews ist im Besitz von Vincent Bolloré, einem Multimillionär mit ultrakonservativem katholischem Hintergrund. In Frankreich bezeichnen Kritiker den Sender daher als „Fox News à la Française“. CNews bot einst dem rechten Schriftsteller und ehemaligen Präsidentschaftskandidaten Éric Zemmour eine tägliche Fernsehsendung an, doch Zemmour wurde wegen einiger seiner im Sender verbreiteten Aussagen wegen Anstiftung zum Rassenhass verurteilt.

In den sozialen Medien erhielt Magnette viele negative Reaktionen. Auch der MR-Vorsitzende Georges-Louis Bouchez stellte die Haltung des Vorsitzenden der französischsprachigen Sozialisten in Frage. „Er weigert sich, mit den Parteivorsitzenden zu debattieren, er wählt selbst die Medien, auf die er reagiert…. Welches Verhältnis hat die Linke zur Meinungsfreiheit?“, fragte Bouchez auf X, vormals Twitter. (cre)

Nachfolgend ein VIDEO von Paul Magnette, der dem Fernsehteam von CNews zu verstehen gibt, dass er für ein Interview nicht zu haben ist:

29 Antworten auf “PS-Chef Magnette verweigert CNews Interview: „Ich antworte nicht, Sie sind ein rechtsextremer Sender“”

  1. Marcel Scholzen Eimerscheid

    Manette wollte eine Schlagzeile produzieren. Eine gute Gelegenheit für den linken Moralapostel auf sich aufmerksam zu machen, schließlich wird nächstes Jahr gewählt.

  2. Magnette erzählte in seinem Lebenslauf dass er sich daran erinnere wie er mit seinen Eltern, PS-Politiker, in den 60.er Jahren als Kind häufig in die DDR reiste und dort in Wandlitz spielte während seine Eltern mit der SED politische Gespräche führten. Die SED, Mauerschützenpartei, das „Demokratieverständnis“ dieser „Genossen“ waren für Figuren wie Magnette nie ein Problem. Der Mann ist ein Heuchler wenn er anderen politischen Richtungen „Demokratiefeindlichkeit“ vorwirft. Typisch PS eben…..

  3. Der Schuss ist in Deutschland schon nach hinten los gegangen. Diese Privatsender haben mehr Einschaltquoten als die öffentlich rechtlichen Sender. Magnette vergisst wer am Ende wählt und über die Zusammensetzung der nächsten Regierung entscheidet.

  4. Was für ein arrogantes A ….. ! Ein waschechter und scheinheiliger Gesinnungs-Sabbel aus dem Umfeld der über-gewokten links-grün-versifften Blase.

    Kann sich noch wer daran erinnern? „In Deutschland wurde Magnette zeitweise durch Gedankenspiele bekannt, dass die Wallonie bei einem Auseinanderbrechen Belgiens Deutschland beitreten könne“

    Ein sogenannter „Falscher Fuffziger“ https://de.wiktionary.org/wiki/ein_falscher_Fuffziger ,

  5. … Paul Magnette (PS) est le mieux payé des présidents de parti en Wallonie: il touche entre 251.230 et 405.059 euros brut par an, soit jusqu’à 34.000 euros brut par mois maximum.

    Aber er ist von Herzen ein Sozialist, der Mensch im Mittelpunkt !
    er will nur das beste für Mensch und Region , da bin ich mir sicher.

  6. Kaviarsozialist

    Ein populistischer Hinterzimmersozialist der konsequent Macht und Vermögen auf sich zieht um Di Rupo zu beerben… mit solchen politischen Kreaturen sehe ich schwarz für die Wallonie. Ich verstehe jeden Flamen der für ein unabhängiges Flandern plädiert, nicht weil er Wallonen nicht mag oder Belgien, sonder weil – trotz solcher Großmäuler und etlicher Skandale – die Wallonie immer noch links und rückschrittlich, blind dem folgt, der das « Rote » vom Himmel verspricht… ohne jede Arbeit und Anstrengung…

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