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Loveparade in Duisburg: Katastrophe jährt sich zum 5. Mal

Gedenkstätte zur Loveparade 2010 am Karl-Lehr-Tunnel in Duisburg. Foto: dpa

Die Loveparade vor genau 5 Jahren in Duisburg endete in einer Katastrophe. Nach der „Nacht der 1000 Lichter“ am Donnerstagabend hat die Stadt Duisburg am Freitagabend mit einer öffentlichen Gedenkfeier an die 21 Menschen erinnert, die am 24. Juli 2010 bei einer Massenpanik erdrückt wurden. An der bewegenden Feier nahm auch NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) teil.

Im Zugangsbereich der Veranstaltung kam es an jenem Tag aufgrund fehlgeleiteter Besucherströme und Planungsfehlern zu einem Gedränge unter den Besuchern. 21 Tote, über 500 Verletzte forderte die Massenpanik im Tunnel und auf der Rampe zur Technoparty. Einen Prozess hat es bis heute nicht gegeben.

„Die Katastrophe nach der Katastrophe dauert an“, schrieb die „Westfalenpost“ am Donnerstag: „Dass auch fünf Jahre nach dem Unglück noch immer nicht feststeht, wann und ob überhaupt die Verantwortlichen jemals in einem Strafprozess zur Rechenschaft gezogen werden, erschüttert nicht nur das Vertrauen der unmittelbar Betroffenen in den Rechtsstaat. Auch gänzlich Unbeteiligte ziehen aus der seit Jahren andauernden würdelosen juristischen Hängepartie den Schluss: Jeder kann in Deutschland seine Haut retten, wenn er über die richtigen Berater verfügt.“

Die Staatsanwaltschaft hat zwar eine Anklage gegen zehn Mitarbeiter der Stadt Duisburg und des Loveparade-Veranstalters erhoben, unter anderem wegen fahrlässiger Tötung. Nach wie vor ist jedoch offen, ob das Landgericht Duisburg überhaupt ein Hauptverfahren in der Strafsache eröffnen wird. Das Material umfasst inzwischen mehr als 44.000 Seiten Hauptakten und einige Terabyte Videomaterial.

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