Gesellschaft

Ghanas Nationalcoach Addo hält europäische Kritik an Katar für scheinheilig: „Vor der eigenen Haustür kehren“ – Frankreichs Torhüter will keine LGBTQ-Kapitänsbinde

16.11.2022, Nordrhein-Westfalen, Köln: Das Rodenkirchener Brauhaus Quetsch in Köln boykottiert die Fußball-WM-Spiele in Katar und hat an der Hausfassade ein Banner mit der Aufschrift „#Boycott Qatar 2022“ aufgehängt. Foto: Thomas Banneyer/dpa

AKTUALISIERT – Ghanas Nationaltrainer Otto Addo hält europäische Kritik an der Fußball-WM in Katar für scheinheilig und hat insbesondere Deutschland eine Doppelmoral vorgeworfen.

„Ich finde es extrem wichtig, dass die Missstände in Katar angesprochen werden, insbesondere wenn Menschen sterben“, sagte Addo der Deutschen Presse-Agentur (dpa) vor dem Start des Turniers am Sonntag. „Nichtsdestotrotz ist das eine sehr europäische Sichtweise, wenn man denkt, dass man selber viel besser ist als Katar“, sagte Addo weiter.

Ghanas Nationalcoach Otto Addo. Foto: Tom Weller/dpa

„Vor der Küste der EU, zu der Deutschland ja auch gehört, sterben jeden Tag Menschen, weil sie nicht aufgenommen werden. Und sie flüchten aus wirtschaftlichen Gründen, die wir mitverursachen und in der Historie mitverursacht haben“, schimpfte der 47 Jahre alte gebürtige Hamburger. „In Afrika sterben jeden Tag Tausende Menschen an Hunger und in Deutschland werden täglich Tonnen an Lebensmitteln weggeschmissen.“

Laut Addo, der auch als Coach der Top-Talente von Borussia Dortmund arbeitet, sei WM-Kritik in Ghana „gar kein Thema“, da „man ganz viele andere Probleme“ habe. Der frühere Bundesliga-Profi appellierte an alle WM-Kritiker bei allen berechtigten Hinweisen: „Nur sollte man auch vor der eigenen Haustür kehren.“ (dpa)

Frankreichs Torhüter Hugo Lloris will bei der Fußball-WM in Katar keine regenbogenfarbene LGBTQ-Kapitänsbinde tragen

Hugo Lloris, Torhüter von Weltmeister Frankreich,  sorgt für Diskussionen in Bezug auf Katar: Der 35-Jährige weigert sich, während der am Sonntag beginnenden Fußball-WM die LGBTQ-Armbinde zu tragen. Und er sagt auch warum.

„Ich kann mit ihren Ideen einverstanden sein oder nicht, aber ich muss dem Gastgeberland Respekt erweisen“, sagte Hugo Lloris auf einer Pressekonferenz.

„Wenn man Ausländer in Frankreich aufnimmt, hat man oft den Wunsch, dass sie sich an unsere Regeln halten und unsere Kultur respektieren. Das werde ich auch tun, wenn ich nach Katar gehe. Ich kann mit ihren Ideen einverstanden oder nicht einverstanden sein, aber ich muss Respekt dafür zeigen“, rechtfertigte der Kapitän der „Bleus“ seine Entscheidung, auf das Tragen einer regenbogenfarbenen Kapitänsbinde zu verzichten.

21.09.2022, Hessen, Frankfurt/Main: Die spezielle Kapitänsbinde als Zeichen gegen Diskriminierung und für Vielfalt. Diese ziert „ein Herz in bunten Farben, die für Vielfalt stehen, sowie die Aufschrift ‚One Love’“. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Die Regenbogenfahne steht weltweit als Symbol für die Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt.

Mehrere Kapitäne europäischer Nationalmannschaften, darunter auch Belgiens Kapitän Eden Hazard, trugen im September für die Spiele der Nations League eine Armbinde mit bunten Streifen, um für Inklusion und gegen Diskriminierung zu werben. Die Initiative soll während der Weltmeisterschaft 2022 in Katar, einem Land, in dem Homosexualität kriminalisiert wird, fortgesetzt werden.

Das Thema hatte schon während der Eropameisterschaft im vergangenen Jahr für Kontroversen geführt. Am Münchner EM-Stadion wurde die Regenbogen-Beleuchtung von der UEFA verboten.
Die Europäische Fußball-Union lehnte einen entsprechenden Antrag von Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) ab. Mit der Beleuchtung sollte gegen ein Gesetz protestiert werden, das die Informationsrechte von Jugendlichen in Hinblick auf Homosexualität und Transsexualität in Ungarn einschränkt und vor kurzem vom ungarischen Parlament gebilligt wurde. (cre/dpa)

42 Antworten auf “Ghanas Nationalcoach Addo hält europäische Kritik an Katar für scheinheilig: „Vor der eigenen Haustür kehren“ – Frankreichs Torhüter will keine LGBTQ-Kapitänsbinde”

  1. Der Mann hat Charakter. Die Kapitänsbinde soll den Mannschaftskapitän einer Fussballmanschaft erkennbar machen, mehr nicht. Daraus eine weltanschauliche Aussage zu machen heisst den Sport immer weiter politisieren. Das sollte man unterlassen.

  2. "... rechtfertigte der Kapitän der „Bleus“ seine Entscheidung," !

    Soweit sind wir schon, dass man sich „rechtfertigen“ muss, wenn man bei diesem Thema nicht die „verordnete“ Meinung vertritt!

  3. Guido Scholzen

    Wieso sollen sich (westliche) Sportler zum Genderismus bekennen?
    Ach so: Wer das falsche Glaubensbekenntnis hat, wird aussortiert.

    Es wäre besser, die Gutmenschen und deren Ableger (LGBTQuatschlinge, Klimaaktivisten, BLM-Protestler, Windrad-Fetischisten…) sollten mit einer Blindenarmbinde durch die Gegend laufen, weil sie die Umgebung nicht mehr wahrnehmen können, und damit die Mehrheit der Menschheit dann Rücksicht nehmen kann auf diese Geistesgestörten.
    Es wäre falsch, solche Geisteskranke in Irrenhäuser zu verfrachten, denn dann müssten wir mehr neue Irrenhâuser bauen als Gefängnisse.

      • Guido Scholzen

        Da haben Sie zum Teil recht.
        Und ich sage Ihnen auch warum: Weil die freie Meinungsäusserung und auch sinnvolle Argumentation immer mehr durchsetzt und ersetzt wird durch HALTUNG ZEIGEN.
        Der Gipfel dieser politischen Zwangsjacke war die Corona-Zeit.

        Kommen wir zurück zu dieser Meldung.
        Wenn Qatar an den Pranger zu stellen ist, dann wegen Unterstützung des Islamismus und wegen der unmenschlichen Arbeitsbedingungen für ausländische Arbeitskräfte.
        Sollen wir dann Qatar dadurch eins auswischen, indem wir dort Regenbogen-Armbinden tragen, das Zeichen einer hirnverbrannten Gender-Ideologie, von der die meisten Menschen in der westlichen Welt auch nichts halten?
        Aber Hauptsache HALTUNG ZEIGEN.😣🤢🤮🤮🤮

  4. Besorgte Mutter

    Jede und Jeder soll so glücklich werden wie sie/es für richtig hält!
    Alle Anderen haben das im Sinne der Freiheit zu akzeptieren und zu tolerieren.
    Was aber gar nicht geht, das ist dass ziemlich kleine Minderheiten immer und alles versuchen für sich in Anspruch zu nehmen und somit für sich zu instrumentalisieren.
    Mein Gott was soll das Ganze?
    Wenn wir nach Quatar reisen, dann müssen wir die dortigen Gegebenheiten respektieren so wie diejenigen die zu uns kommen, unsere Gegebenheiten zu Respektieren haben!
    Einen gesellschaftlichen Wandel, der kann nur gelingen wenn er von innen heraus kommt.
    Was nun den Fußball angeht, unsere hoch bezahlten Profis, die müssen auch mit anderen Bedingungen als die hier bei uns klar kommen.
    So ich freue mich jetzt auf die WM und gut ist!

    • Dow Jones

      Jeder soll also glücklich werden wie er es für richtig hält. Im Sinne der Freiheit hat man das zu akzeptieren. Außer wenn derjenige versucht in Katar glücklich zu werden wie er es für richtig hält, dann müssen wir respektieren, dass er dafür verhaftet und bestraft wird. Und zwar nicht im Sinne der Freiheit.

      Merkste was? Nicht logisch, oder?

      • Besorgte Mutter

        @Dow Jones, meine Meinung dazu, dass jede und jeder so glücklich werden soll wie es ihm /ihr gefällt, bezieht sich auf unsere geliebte EU und den Rest der freien Welt. Das was in anderen Ländern geschieht, dass ist zuerst mal deren Sache.
        Warum man in der islamischen Welt so ein Problem mit gleichgeschlechtlicher Liebe hat, das weiß ich nicht, aber war es vor den Achtzigerjahren hier denn anders?
        Man muss diesen Ländern doch heute das Recht zugestehen, sich so zu organisieren wie sie es für richtig halten. Bei den kommenden Gastgebern, da liegt bei allen drei Ländern auch vieles im Argen. Denken wir denn da auch hier schon über Boykott nach?
        Ja, die Leute dort haben ein Problem mit Homosexualität, aber muss man denn dafür dort provozieren gehen? Ich finde klar NEIN.
        Sind etwa Mannschaftskapitäne aus faschistischen Staaten mit einer SS Binde bei den WMs in Deutschland aufgelaufen?
        Ihr redet immer von Respekt, aber in Wirklichkeit wollt ihr nur die Welt nach eurem Gutdünken erziehen.
        Wir müssen respektieren, dass gewisse Gesellschaften für einige Dinge noch nicht reif sind.
        Ich finde die „Boykott Quatar“ Forderungen hochgradig rassistisch!
        Ich selber werde mir auch diese WM anschauen.

  5. Immer diese Idee, dass wir die einzige richtige Einstellung haben geht mir auf dem S….
    Warum müssen sich über 90% der Bevölkerung oder noch mehr dem Diktat einiger wenigen unterwerfen?
    Ich habe einige lgbtq Bekannte im Freundeskreis. Die sind alle normal und super Menschen und machen kein Gedöns darum.
    Und statt Katar wegen Probleme anzuklagen, sollten sich hier die Politiker um die größere Anzahl Menschen kümmern die bald hungern müssen oder die Wohnung nicht mehr heizen können. Das sind viel mehr als die paar lgbtq’s und die Toten in Katar.

  6. Danke für die wahren Worte. An den abgesagten public viewing ist u. A. die unerträgliche westliche Bigotterie erkennbar. Der durchschnittliche Europäer oder generell der Westler ist zu dumm dies zu erkennen. Aber Afrikaner kennen unsere Verbrechen ganz genau und erkennen diesen Schwachsinn zum Glück.

  7. volkshochschule

    Hier der ach so gute rechtsstaatliche Westen und dort der böse nahe Osten mit seinen angeblichen 100 % Terrorregimen. In den Straßen der Bronx in den Vororten von Baltimore, in den Randbezirken von Los Angels und Washington DC werden täglich mehr Jugendliche von der Polizei verprügelt , rechtswidrig festgenommen und hin und wieder direkt weggeknallt, als im Iran, Katar oder Kuwait zusammen.

  8. René Wimes

    Hl hat es verstanden, und Addo bringt es auf den Punkt! Die Doppelmoral ist Heuchelei, und die ist das eigentliche Fehlverhalten das man klar benennen muss!
    Und die fiese Fratze der „neuen Tolleranz“
    ist vielen in unserer Gesellschaft mit sich ändernden Wahrnehmungen noch nicht aufgefallen!
    Toleranz ist ein beliebtes Schlagwort unserer Tage. Tausende haben es sich auf ihre Fahnen geschrieben. Als intolerant zu gelten, ist wohl mit das Schlimmste, was einem passieren kann.

    Eine Definition des Begriffs schadet nicht: Toleranz kommt von einem lateinischen Verb, das „ertragen“, „durchstehen“, „aushalten“ und „zulassen“ bedeutet. „Toleranz […] bezeichnet allgemein das Dulden oder Respektieren von Überzeugungen, Handlungen oder Praktiken, die einerseits als falsch und normabweichend angesehen werden, andererseits aber nicht vollkommen abgelehnt und nicht eingeschränkt werden.“ [Quelle: Wikipedia]

    So weit, so gut. Doch jetzt kommt’s: Man sagt: Toleranz hört da auf, wo Intoleranz anfängt. Das sieht beim Thema Homosexualität ungefähr so aus:

    Homosexualität ist keine Krankheit, keine Störung, keine Sünde, sondern völlig normal. Wer Homosexualität als Fehlverhalten oder als Unzucht bezeichnet, ist intolerant gegenüber den Homosexuellen. So etwas kann nicht geduldet werden.

    Also: Die Meinung der Leute, die sagen, dass Homosexualität normal sei, muss akzeptiert werden; die Meinung der Leute, die das nicht glauben, muss man ablehnen. Und das ist dann die Logik der neuen Toleranz.

    Tatsache ist: Jeder hat für seine Überzeugung eine Grundlage: Die, die für Homosexualität sind, berufen sich auf so genannte wissenschaftliche Untersuchungen, auf Aussagen von Psychologen und auf das, was die Gesellschaft allgemein für richtig hält etc.; und die, die dagegen sind, berufen sich (zum Beispiel) auf die Bibel. Alles reduziert sich folglich auf die Frage, was man als Maßstab nimmt.

    Warum soll jeder intolerant sein, der nicht das zum Maßstab nimmt, was die Gesellschaft (oder die, die meinungsbildend sind) mittlerweile überwiegend als normal ansieht? Wie kann man denn nur so intolerant gegenüber denen sein, die eine andere Überzeugung haben?

    Wahre Toleranz, wahres Ertragen ist freilich eine gute Sache. Wenn ich jemand toleriere, dann beleidige, beschimpfe, ausgrenze, übervorteile ich den anderen nicht. Das bedeutet aber nicht, dass ich seine Lebensführung gut heiße. Wenn jemand dem Alkohol verfallen ist, so ist das eine Sache, die Schaden anrichtet. Ich kann das nicht gutfinden. Dennoch kann ich so einer Person mit Respekt und in Nächstenliebe begegnen.

  9. Danny er/sie/es Torwartessa

    Winter-WM, Mentalität von zu Geld gekommene n Kameltreibern und korrupte Verbandsbosse … ich sag «  nein danke » zu dieser Kockelores-WM! Doch was soll das mit diesen steten politischen « Bessermenschen » Statements, die Sportler darbieten sollen ? Hinknien bis keiner mehr weiß wofür, Regenbogenstadien und -armbinden und sonstige Binden, … Sport ist Sport und vielleicht mal zwischen Tagesschau, Talkshow und Genderreportage der Moment, wo man – egal wie politisch korrekt mann ist – auch nur mal einfach Sport, Spaß und Unterhaltung will… Recht hat der französische Torwart, was soll das?

  10. EsfindetkeineIslamisierungstatt!!!!!!Oderdoch?????

    Vor der eigenen Tür sieht es so aus, daß eine Indokrtrinierung stattfindet und die Belgier (im allgemeinen die Westler) „sanft“ (nicht wirklich, denn das ist alles inzwischen so totalitär penetrant) zu gesellschaftlichen Fragen, die eigentlich nicht einmal aufkommen sollten (kein Kopftuch und aus die Diskussion). Schaut euch das Bild an…
    https://www.grenzecho.net/82287/artikel/2022-11-17/video-teureres-leben-studenten-prekarer-lage

  11. Gefährlich und abartig

    Ich kann nur folgende Lektüren zum Thema „Gender“ (alleine diese Bezeichnung verursacht bei mir Magenkrämpfe) empfehlen:
    „Die globale sexuelle Revolution: Zerstörung der Freiheit im Namen der Freiheit: Zerstörung der Freiheit im Namen der Freiheit.“ (2012) und „Gender: Eine neue Ideologie zerstört die Familie“ (2014) von Gabriele Kuby

  12. Peter Müller

    Viele hier haben noch nicht begriffen warum es geht. Fahrt doch mal dahin, wo ihr jeden Zentimeter überwacht werdet. Ihr wisst garnicht mehr wie gut ihr es hier habt. Da wo noch die Steinigung , Auspeitschung, Kerker, erschiessen, oder am nächsten Ast aufgehangen wir, darum geht es. Wo die Menschen jeden Tag in Angst leben, bestraft zu werden, weil man sein Kopftuch nicht richtig trâgt, sich neu verliebt,ein Bier trinkt,oder bei Rot über die Ampel geht. Was natürlich alles nicht zählt, für die oberen Zehntausend.

  13. Ich glaube nicht das wir Europäer von ein Ghanaer belehrt werden müssen wenn es auf „Scheinheiligkeit und Doppelmoral“ ankommt.
    Ghana, zusammen, mit Nigeria haben, in diese Region Afrikas, die höchste Korruptionsrate.
    Er sollte mal lieber selbst „vor die eigene Haustüre kehren“, und u.a. dafür sorgen das die Ghanaer sich im eigenen Land selbst versorgen können.
    Wieviel „Hilfen“ sind mittlerweile „geflossen“ und mit welchem Resultat?.
    Außer das einige Wenige sich die Taschen voll gestopft haben ist noch nicht viel geschehen.

  14. Fußball Fan

    @Peter Müller

    Sie scheinen ja schon oft dort gewesen zu sein ,alle Achtung!!
    Was schade ist das man sie mal dort nicht richtig ausgepaitscht hat dann würden sie uns weniger mit ihrem täglichen Mist hier auf OD auf die nerven gehen .
    Ich war dort und das was sie da oben schreiben ist mist hoch drei ,aber ich vergebe ihnen weil ihr generelles Bildungswesen aus der Bild Zeitung stammt !!
    Wir haben hier im Westen ganz andere Probleme als die in Qatar.
    Vom Angst und ich weiß nicht was habe ich dort nichts bemerkt ganz im Gegenteil.

  15. Alkoholverbot um die Stadien
    Katar ändert zwei Tage vor WM-Start die Regeln

    Im „Bier-Streit“ mit der FIFA schaffen die WM-Organisatoren Fakten: Katar verhängt ein Alkoholverbot auch um die Stadien herum. Dem mächtigen Weltverband bringt das einen Konflikt mit einem Großsponsor.

    Das wird der FIFA nicht schmecken: Rund 48 Stunden vor dem Eröffnungsspiel der Fußball-WM haben die Organisatoren den „Bier-Streit“ mit der FIFA für sich entschieden. Am heutigen Freitag bestätigte die FIFA, dass das Verbot von alkoholischem Bier rund um alle Stadien durchgesetzt wird. Aus der Königsfamilie des Emirats hatte es nach Berichten der englischen „Times“ zuvor die Ansage gegeben, den Bierausschank nicht so öffentlich zu organisieren.

    Bislang war vorgesehen, dass Fans während der WM-Partien zwischen dem 20. November und 18. Dezember innerhalb der Stadionbereiche in bestimmten Zonen alkoholhaltiges Bier kaufen dürfen – jedoch nicht direkt in den Arenen sowie nur vor und nach den Spielen. In den Stadien wird alkoholfreies Bier ausgeschenkt.

    Rund um den Alkohol-Ausschank bei dem Turnier hatte es schon zuletzt Diskussionen gegeben. Anfang der Woche wurden laut Medienberichten bereits errichtete Verkaufsstände rund um die Stadien wieder abgebaut, um an anderen Stellen wieder aufgebaut zu werden. Die FIFA hatte die Berichte über eine Änderung des Ausschank-Konzeptes zurückgewiesen. Dem neuen Bericht der „Times“ zufolge haben sich die Katarer mit ihrer strikten Haltung nun durchgesetzt – dabei heißt es im offiziellen Fanguide der Organisatoren noch, „dass Ticketinhaber mindestens drei Stunden vor den Spielen und eine Stunde danach Zugang zu Budweiser-, Budweiser Zero- und Coca-Cola-Produkten innerhalb des Stadionbereichs haben.“

    Für die FIFA wird die kurzfristige Volte der WM-Organisatoren zu einem neuen Problem rund um die höchst umstrittene Weltmeisterschaft: Nicht nur, dass die neue Regelung viele Fans verärgern wird und ein Indiz dafür ist, dass der mächtige Weltverband bei seiner eigenen Premiumveranstaltung nicht mehr die volle Kontrolle über die wichtigen Entscheidungen hat – es wird auch Ärger mit dem InBev-Konzern geben, der viel Geld dafür bezahlt, dass Biere seiner Marke Budweiser bei dem Turnier ausgeschenkt wird. Oder ausgeschenkt werden sollte. Die „Times“ berichtet von einem Volumen in Höhe von 75 Millionen Dollar pro vierjährigem WM-Zyklus.

    Demnächst muss die FIFA sich wohl neue Wege einfallen lassen um an Geld zu kommen.
    Vermutlich wird InBev die 75 Millionen Dollar nicht complet bezahlen.
    Die 250 Millionen Dollar Pro Jahr von EA Sports für die FIFA Lizens fallen auch weg…

  16. Alle Teilnehmer, Fans inklusive, wissen wohin sie fahren.
    Falls sie anreisen, sollten sie auch die Organisatoren respektieren.
    Ich bin jedenfalls auf die alkoholfreie Stimmung in und um die Stadien gespannt.
    Und wie lange es dauert, bis dass die Spieler sich zwischen 35° oder mehr und den Klimaanlagen ein Schnüpfchen holen 🤧, oder wegen Covid-Import in Quarantäne landen 😷.

    • FIFA stellt kurzfristig eigene Kapitänsbinden vor

      Die Diskussionen um Botschaften auf den Kapitänsbinden bei der Fußball-WM in Katar erhalten kurz vor dem Turnierstart neue Nahrung. Der Weltverband FIFA teilte mit, dass er in Kooperation mit Organisationen der Vereinten Nationen eigene Kampagnen an den jeweiligen Spieltagen starten werde, die die Teams zur Schau tragen können.

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