„Sie sind die Besten“, erklingt es zur berühmten Hymne ab dem heutigen Dienstag wieder in Europas Stadien. Die Champions League beginnt. Was es für die Fans zu wissen gibt.
Mehr als drei Monate nach dem Finale von München startet die Champions League in eine neue Saison. Mit zwei belgischen Teams und erstmals mit sechs Vertretern von Fußball-Krösus England wird es in der Königsklasse wieder ernst. Insgesamt 36 Teams dürfen auf den Henkelpott hoffen. Nachfolgend Fragen & Antworten zur Ligaphase.
– Wie ist das Format und was ist neu?
Die Spielzeit 2025/2026 ist die zweite Saison mit dem neuen Modus. Es gibt eine Ligaphase mit 36 Teams. Jede Mannschaft bestreitet acht Spiele gegen acht verschiedene Gegner: vier zu Hause, vier auswärts. Die besten acht Vereine qualifizieren sich direkt fürs Achtelfinale. Die Clubs auf den Plätzen 9 bis 24 spielen in einer Zwischenrunde ums Weiterkommen. Für die Mannschaften auf den Rängen 25 bis 36 ist die internationale Saison beendet.
Das grundsätzliche Format bleibt gleich, eine Änderung in den Details gibt es aber. Im Debütjahr wurde dem in der Ligaphase besseren Team in der Zwischenrunde und im Achtelfinale Heimrecht für das Rückspiel zugesichert – für die weiteren Runden war dies offen. Nun haben die besten Vier der Tabelle im Viertelfinale sicher das Rückspiel im eigenen Stadion. Für das Halbfinale gilt dies für die besten beiden Teams. Voraussetzung ist, dass die Teams es so weit schaffen.
– Welche belgischen Teams sind dabei?
Erstmals seit der Saison 2019/2020 ist Belgien mit zwei Teams in der Königsklasse.
Am heutigen Dienstag tritt Neuling Union Saint-Gilloise als amtierender belgischer Meister bereits um 18.45 Uhr beim PSV Eindhoven an (live auf RTL Club und Proximus Pickx). Am Donnerstag empfängt Vizemeister FC Brügge ebenfalls um 18.45 Uhr die Mannschaft von AS Monaco.
Die Gegner der Union Saint-Gilloise (H = Heimspiel, A = Auswärtsspiel): PSV Eindhoven (A), Newcastle United (H), Inter Mailand (H), Atlético Madrid (A), Galatasaray Istanbul (A), Olympique Marseille (H), Bayern München (A), Atalanta Bergamo (H).
Die Gegner des FC Brügge: AS Monaco (H), Atalanta Bergamo (A), Bayern München (A), Barcelona (H), Sporting Lissabon (A), Arsenal London (H), Kairat Almaty (A), Olympique Marseille (H).

27.08.2025, Belgien, Brügge: Der FC Brügge feiert seinen Sieg gegen die Glasgow Rangers und die Qualifikation für die Ligaphase der Champions League. Foto: Omar Havana/AP/dpa
Nicht sehr erfreut dürften die Brügger darüber sein, dass sie im mehr als 5.000 Kilometer vom Jan Breydelstadion entfernten Almaty in Kasachstan antreten müssen. Ein Auswärtsspiel bei Celtic Glasgow, bei dem sich die Kasachen im Elfneterschießen durchsetzten, wäre „Blauw en Zwart“ wohl lieber gewesen. Aber eine Auslosung ist nun mal kein Wunschkonzert!
– Wo gibt es die Champions League im TV?
In Belgien kann man die Ligaphase der Champions League im Fernsehen oder via Streaming sehen. Proximus Pickx hat die Rechte, alle Champions-League-Spiele bis zur Saison 2026/27 zu zeigen. Telenet / Play Sports zeigt ebenfalls alle Champions-League-Spiele (Pay-TV) in Flandern für den Zeitraum 2024-27. RTL Club (französisch) und vtm 2 (flämisch) haben das Free-TV-Paket für die Champions-League-Rechte in Belgien behalten. Dort kann man auf jeden Fall die Spiele von Union Saint-Gilloise und FC Brügge sehen.
– Wer sind die Favoriten?
Paris Saint-Germain hat mit dem Königsklassen-Titel und dem furiosen 5:0 im Finale gegen Inter Mailand auf sich aufmerksam gemacht – daran konnte auch die Niederlage im Finale der Club-WM gegen Chelsea nichts ändern. Ganz heißer Titelkandidat ist auch der FC Liverpool, der sich im Sommer zum Beispiel mit Florian Wirtz und Hugo Ekitiké verstärkt hat.
Auch Real Madrid um die Superstars Kylian Mbappé, Vinicius Jr. und Jude Bellingham ist einer der großen Anwärter auf den Henkelpott. Hinter den Topfavoriten zählen auch der FC Barcelona, Manchester City, der FC Bayern, Chelsea und der FC Arsenal zu den Titelkandidaten.

18.11.2024, Ungarn, Budapest: Blick von der Tribüne auf das Spielfeld der Puskas Arena. Foto: Christian Charisius/dpa
– Wo steigt das Finale – und was ist besonders?
Das Endspiel steigt am 30. Mai und damit weniger als zwei Wochen vor WM-Start in Nordamerika. Finalort ist die Puskas-Arena in Budapest. Anstoß ist anders als gewohnt nicht um 21.00 Uhr, sondern um 18.00 Uhr. Damit will die UEFA nach eigenen Angaben sowohl den Zuschauern im Stadion als auch vor den TV-Geräten ein «besseres Fanerlebnis» ermöglichen.
– Wie viel Geld gibt es für die teilnehmenden Clubs?
Allein für den Start in der Ligaphase bekommt jeder Verein eine Prämie von 18,62 Millionen Euro. Doch das ist nur der Anfang. Für jeden Sieg in der Ligaphase erhalten die Clubs 2,1 Millionen Euro, für jedes Remis immerhin 700.000 Euro. Und dann gibt es auch noch Geld für die Platzierung in der Abschlusstabelle der Ligaphase.
Die Mannschaft auf Platz eins erhält die höchste Prämie, das Schlusslicht die kleinste Summe. Hinzu kommen Ranglistenboni für die besten acht Teams mit jeweils zwei Millionen Euro und für die Vereine auf den Rängen 9 bis 16 mit jeweils einer Million Euro. Mit den Prämien geht es in der K.o.-Phase weiter.
– Wie sieht es in den anderen Wettbewerben aus?
Der Modus in der Europa League und der Conference League (nur sechs statt acht Vorrundenspielen) ist ähnlich. Nach dem Ausscheiden des RSC Anderlecht und des SC Charleroi ist Belgien in der Europa League nur noch durch den KRC Genk vertreten, in der Conference League ist gar kein belgischer Club mehr zu finden.
Die Gegner des KRC Genk in der Europa League: Glasgow Rangers (A), Ferencvaros Budapest (H), Real Betis Sevilla (H), Braga (A), FC Basel (H), FC Midtjylland (A), FC Utrecht (A), Malmö FF (H).
Während in dieser Woche (Dienstag, Mittwoch und Donnerstag) nur Königsklassen-Partien stattfinden, startet in der kommenden Woche ohne Champions-League-Konkurrenz der zweithöchste europäische Clubwettbewerb. Das soll die Sichtbarkeit der drei Ligen fördern. Die Conference League hat ihren exklusiven Spieltag kurz vor Weihnachten am 18. Dezember. (dpa/cre)