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„Les Engagés“ im Aufwind in der Wallonie – Vlaams Belang ist weiter stärkste Kraft in Flandern

Der Vorsitzende von "Les Engagés", Maxime Prévot, beim Neujahrsempfang seiner Partei in Namur. Foto: Belga

Zweieinhalb Monate vor dem Super-Wahlsonntag vom 9. Juni mit Föderal-, Regional-, Gemeinschafts- und Europawahlen schauen die Politiker noch genauer hin als sonst, wenn die Ergebnisse von Umfragen veröffentlicht werden. Während in Flandern der rechtsradikale Vlaams Belang weiter vorne liegt, erlebt im frankophonen Landesteil die Partei „Les Engagés“ (früher CdH und davor PSC) eine Renaissance.

Das lassen jedenfalls die Ergebnisse der neuen Ausgabe des „Grand Baromètre“ Ipsos-Le Soir-RTL-VTM-Het Laatste Nieuws erwarten.

In der Wallonie bringt es die Partei „Les Engagés“ auf 16,8 Prozent und wäre damit drittstärkste Kraft im Süden des Landes. In Flandern liegt der Vlaams Belang mit 27,4 Prozent weiter in Führung vor Bart De Wevers N-VA.

Die Parteivorsitzenden Georges-Louis Bouchez (MR), Raoul Hedebouw (PTB) und Paul Magnette (PS). Fotos: Belga-OD

– Renaissance von „Les Engagés“, Verluste für PS in der Wallonie: In der Wallonie verbessert sich demnach die von Maxime Prévot geführte Partei „Les Engagés“ auf 16,8 Prozent und würde damit zur drittstärksten politischen Kraft aufsteigen. Stärkste Kraft, wenngleich mit einem Minus von 2,6 Prozent, bleiben die frankophonen Sozialisten (PS), die auf 21,3 Prozent zurückfallen, vor den Liberalen mit 20,5 Prozent.

Mit einem Zuwachs von 3 Prozentpunkten im Vergleich zur letzten Umfrage im Dezember 2023 liegen „Les Engagés“ jetzt vor der PTB (14,9 Prozent). Vor nicht allzu langer Zeit hatten die wallonischen Kommunisten in den Umfragen noch mit der Marke von 20 Prozent geliebäugelt. Ecolo landet bei 11,9 Prozent.

– Vlaams Belang behält seine dominante Position in Flandern: In Flandern behält der Vlaams Belang seine unangefochtene Führungsposition. Die Rechtsextremen kämen auf 27,4 Prozent, was einen Anstieg von 2,3 Prozentpunkten im Vergleich zur letzten Umfrage im Dezember 2023 bedeutet.

29.05.2019, Belgien, Brüssel: Tom Van Grieken, Vorsitzender der Partei Vlaams Belang, verlässt nach einem Treffen mit dem König von Belgien, Philippe, den Königspalast. Foto: Laurie Dieffembacq/BELGA/dpa

Durch diesen kontinuierlichen Anstieg liegt die rechtsextreme Partei weit vor der von Bart De Wever geführten N-VA, die auf 20,4 Prozent zurückgeht. Sollten die Umfrageergebnisse am Wahltag bestätigt werden, könnten Vlaams Belang und N-VA potenziell über eine Mehrheit verfügen, um eine flämische Regierung zu bilden.

Die linke Partei Vooruit, einst ein wichtiger Akteur, lässt weiter Federn, verliert im Vergleich zu den vorherigen Ergebnissen knapp zwei Punkte und kommt auf 11,4 Prozent. Dies ist das schlechteste Ergebnis in den vier Jahren des „Großen Barometers“. Die Partei muss offensichtlich ihre Wunden lecken, nachdem ihr ehemaliger Vorsitzender Conner Rousseau infolge von schwerwiegenden Vorwürfen aus dem Amt geschieden ist.

Die CD&V registriert einen Popularitätsanstieg und wird mit 13,1 Prozent drittstärkste Partei in Flandern.

– In Brüssel überholt die MR die PTB: In Brüssel überholt die MR erneut die Kommunisten vom PTB. Die Liberalen werden mit 21,8 Prozent stärkste Partei in der Hauptstadt vor den Kommunisten (17,5 Prozent). Die SP erzielt ein Ergebnis von 15,4 Prozeht. Ecolo fällt auf 14,7 Prozent zurück. (cre)

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