Nachrichten

40,2 Prozent der Flamen für die Unabhängigkeit Flanderns

27.09.2020, Belgien, Brüssel: Demonstranten halten zwischen Autos flämische Flaggen während eines Protestes der rechtspopulistischen Regionalpartei Vlaams Belang. Foto: Nicolas Maeterlinck/BELGA/dpa

Laut einer Umfrage der Tageszeitung Het Laatste Nieuws und des Fernsehsenders VTM sprechen sich gut 40 Prozent der Flamen für eine zukünftige Unabhängigkeit Flanderns aus.

Die Online-Umfrage wurde im Auftrag von DPG Media (HLN, VTM, 7sur7) vom Meinungsforschungsinstitut iVOX unter einer repräsentativen Stichprobe von 1.000 Flamen durchgeführt.

Insgesamt sprachen sich 40,2 Prozent der Befragten für die Unabhängigkeit Flanderns aus. 50,5 Prozent lehnten die Unabhängigkeit ab. 9,3 Prozent nahmen in der Debatte eine neutrale Position ein.

Tom Van Grieken (l), Vorsitzender der Partei Vlaams Belang, und N-VA-Chef Bart De Wever (r). Fotos: Virginia Mayo/AP/dpa – Nicolas Maeterlinck/BELGA/dpa

Auf die Frage nach einer fast vollständigen Autonomie Flanderns im Hinblick auf die Einführung des Konföderalismus, bei dem alle Kompetenzen mit Ausnahme der Außen- und Verteidigungspolitik von den Regionen wahrgenommen werden, sprachen sich 46,7 Prozent der Befragten in Flandern dafür aus. 40,1 Prozent waren dagegen. 13,2 Prozent hatten keine Meinung dazu.

Unter den flämischen politischen Gruppierungen gibt es derzeit nur zwei Parteien, die sich für die Unabhängigkeit Flanderns aussprechen, wenngleich auf unterschiedliche Weise: Der rechtsradikale Vlaams Belang fordert sie schnell, während die N-VA sie auf subtilere Weise am Ende des Weges erwartet.

Die CD&V, die Open VLD, Vooruit, Groen und die PTB/PvDA sind dagegen – Vooruit, PTB/PvDA, Groen sogar entschieden dagegen CD&V und Open VLD sind weniger kategorisch gegen eine fast vollständige Autonomie in einem konföderalistischen Staat Belgien. (cre)

16 Antworten auf “40,2 Prozent der Flamen für die Unabhängigkeit Flanderns”

  1. Man erinnere sich an Katalonien und Puigdemont. Ob Politiker dafür vor Gericht kommen können, weiß ich nicht. In Spanien und in Frankreich, glaube ich, schon. Aber wie man das bei dem Versuch in Katalonien sah, antworteten die der Straßenumfrage „nein“, deren Job von der Industrie abhängt. Jedenfalls hätte Katalonien die Mitgliedschaft in der EU beantragen müssen, wenn man das katalonische Wirtschaftswunder behalten wollte. Rest-Spanien hätte natürlich dagegen gestimmt.

    Für Flandern steht dann der Hafen Antwerpen und die dort angesiedelte Industrie auf dem Spiel. Brüssel, die Wallonie, die Niederlande und Deutschland wären dann an Außengrenzen. Rotterdam und Le Havre würden sich freuen.

  2. Die wallonische Hängemattenmentalität ist bis nach Kelemes vorgedrungen.
    Schulden machen bis zum geht nicht mehr und darauf abzielen, dass von draußen jemand draufzahlen wird.
    Erstaunlich ist, dass ein Pleitier wie Frank es auf einen Listenplatz von Les Assistés schafft.
    Die größte Niete unter den Bürgermesitern der DG als Föderalabgeorneter.
    Das muss man erst mal bringen.

  3. Nach russischer Logik müssten jetzt wohl die Niederlande in Flandern dort einmarschieren, wo besonders viele Leute für Autonomie gestimmt haben, und diese Gebiete zu niederländischem Staatsgebiet erklären.

    • Chips, machen Sie auf Humor? Der Anschluss an Flandern ist tatsächlich im Programm des Vlaams Belang und Bart de Wevers. Die jungen Niederländer sehen das als Merkwürdigkeit an und wollen es vielleicht garnicht.

      • Sollte es Bartje gelingen dass Flandern zu den Niederlanden kommt werden zwei Völker, die kulturell total verschieden sind miteinander auskommen müssen.
        Holländer sind bei den meisten Flamen verhasst wegen ihrer Arroganz. Die haben immer auf Flandern runtergeschaut. Eine gemeinsame Sprache macht noch kein gemeinsames Volk, bestes Beispiel ist unsere DG.

        • Arschkriecherei made in Ostbelgien

          Sie treiben es mit Ihrer Kriecherei ziemlich bunt.
          Von Versailles 1919 haben Sie noch nichts gehört.
          Auch nicht davon, dass bei den Wahlen 1946 knapp 50 % das Wahlrecht im Gebiet von dem, was heute DG ist, aberkannt wurde, 6-7.000 Inhaftierungen von Deutschsprachigen, Tausende verloren ihre Bürgerrechte. Das waren nicht alle Nazis. Dass die Gesetze Ihres hochgelobten Vaterlandes auch mehr als ein Jahrhundert nach Versailles noch nicht vollständig auf Deutsch vorliegen.
          Jetzt kommen Sie bloß noch und verzapfen uns, dass es ein belgisches Volk gibt oder es ein jugoslawisches oder sowjetisches gab. Die Gemeinsamkeiten zwischen Niederländern und Flamen sind bei allen Unterschieden auf jeden Fall größer als die zwischen Flamen und Wallonen.
          Überhaupt scheinen Sie sich mit Deutsch nicht wirklich wohl zu fühlen, ein deutscher Vorname ist Ihnen nicht gut genug.
          Kriechen Sie einfach ein paar Kilometer gen Westen, da finden Sie Ihr Volk.
          Le peuple wallon. Denn ein belgisches gibt es nicht. Fragen Sie einfach De Wever.

          • Ich bin halber Wallone und stolz darauf.
            Nein, es gibt kein belgisches Volk. Aber Flamen und Niederländer haben nur die Sprache gemeinsam, genau wie ich und Sie, ansonsten sind sie komplett verschieden.

  4. Alfons van Compernolle

    40,2 % verblendete Idioten ! Und Vlaams Belang ; eine Partei an deren Mitglieder Millionen von Psychatrern/innen eine von der KrankenKasse finanzierte Lebensaufgabe finden wuerde , wobei eine 4 Tage Woche oder eine 32 Arbeitsstundenwochenicht ausreichen wird.

  5. Willi Müller

    Ein Herr @ Alfons van Compernolle darf also getrost 40% von 6 Millionen, also 2, 4 Millionen Flamen, “ verblendete Idioten “ nennen….
    Wenn Boshaftigkeit quietschen würde, müssten Sie Ihr Leben lang in einer Wanne voller Öl liegen.

    • Alfons C darf und kann das.
      Er ist doch nicht umsonst ein in Vlaanderen wohnhafter und mehrfach ausgezeichneter Ingeniööör a.D., welcher sich in seiner ehemaligen Heimat nicht mehr zuhause fühlte. Aber jetzt ist er leider umzingelt von etwa 2,4 Millionen „verblendeten Idioten“.
      Man kann ihm nur raten, den nächsten ICE-Zug buchen und weg, wohin auch immer.

  6. Ach was!

    „Wenn Boshaftigkeit quietschen würde, müssten Sie Ihr Leben lang in einer Wanne voller Öl liegen“

    Ich würde ihn betreffend eher von Dummheit ausgehen, trotz angeblich multipler Diplom-Ing.-Titel. Auch was manch‘ andere Kommentare hier im Forum angeht, scheint er mir oftmals von der Rolle zu sein. Solche Prozentzahlen, die sind doch eh‘ nur Augenwischerei, ; dabei noch Erwähnung hinter dem Komma. Wer sagt denn schon offen und ehrlich seine Meinung, besonders bei solchen politischen Themen, wenn er von einem sog. „Meinungsinstitut“ befragt wird? Wie gesagt, die Wahrheit liegt auf dem Platz, wie man so schön beim Sport sagt, oder besser gesagt in der Wahlkabine…

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern