Politik

Lambertz denkt weiter ans Sparen – Paasch kündigt Sekundarschulreform an

Dieses Archivbild zeigt die 4 Minister der DG bei einer Parlamentssitzung. Foto: Gerd Comouth

Anlässlich der politischen „Rentrée“ hat Ministerpräsident Karl-Heinz Lambertz (SP) in einem Rundfunkinterview deutlich gemacht, dass die DG in den nächsten Jahren wegen geringerer Einnahmen weiter sparen muss. Für 2014 wird man mit rund einer halben Million Euro weniger auskommen müssen. Derweil kündigte Unterrichtsminister Oliver Paasch (ProDG) eine Tournee durch alle Sekundarschulen der DG sowie eine Sekundarschulreform an.

Zur finanziellen Entwicklung der DG sagte Lambertz gegenüber dem BRF, es gebe inzwischen Vereinbarungen zwischen dem Föderalstaat und den Gliedstaaten, was die finanziellen Altlasten wie auch eine Beteiligung an zusätzlichen Sparanstrengungen für die Zukunft betrifft.

Ministerpräsident Karl-Heinz Lambertz will 2015 einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen. Foto: Gerd Comouth

Ministerpräsident Karl-Heinz Lambertz will 2015 einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen. Foto: Gerd Comouth

„Das alles hat auch Konsequenzen für die Deutschsprachige Gemeinschaft“, so der Regierungschef: „Wir müssen dies in Einklang bringen mit den Haushaltszielen, die wir uns gesetzt haben und die sich auch nicht ändern werden, deren Verwirklichung aber schwieriger wird.“

2014 muss die DG laut Lambertz zusätzlich eine Summe von rund einer halben Million Euro einsparen. „2015 werden wir wieder einen geringeren Betrag bekommen, und in 2016 noch einmal. Das ist ein nicht so einfach zu bewältigendes Problem. Und wir müssen auch das Ziel, 2015 einen ausgeglichenen Haushalt vorzulegen, weiter anstreben und auch verwirklichen.“

Paasch besucht alle Sekundarschulen der DG

Derweil kündigte Unterrichtsminister Oliver Paasch an, dass er ab dem 1. Oktober 2014 alle 9 Sekundarschulen der DG besuchen werde – dies vor dem Hintergrund einer großen Sekundarschulreform.

Unterrichtsminister Oliver Paasch (hier bei einem Treffen mit der nordrhein-westfälischen Schulministerin Sylvia Löhrmann in Düsseldorf).

Unterrichtsminister Oliver Paasch (hier bei einem Treffen mit der nordrhein-westfälischen Schulministerin Sylvia Löhrmann in Düsseldorf).

„Ich möchte jeden einzelnen Sekundarschullehrer treffen und mit ihm über die großen Herausforderungen der Sekundarschule 2025 diskutieren. Dabei geht es um so wichtige Fragen wie die Zuteilung und die Höhe des Stundenkapitals, also die Anzahl Stunden pro Schüler bzw. die Größe der Klasse. Wir werden auch über die Rhythmisierung des Unterrichts, über Fragen des Modulunterrichts reden. Es geht zudem um wichtige Themen, die viele Eltern interessieren, die Hausaufgaben zum Beispiel.“

Eine solche Sekundarschulreform, so Paasch im BRF, dürfe nicht von oben diktiert, sondern nur gemeinsam entwickelt werden. (cre)

19 Antworten auf “Lambertz denkt weiter ans Sparen – Paasch kündigt Sekundarschulreform an”

  1. Der Mediengott

    Sparen! Muahahhaahaaa….Das Lieblingswort der Politiker. Meistens is nur heisse Luft dahinter und es wird dann doch wieder mehr Kohle ausgegeben. Siehe Sanatorium Prestigobjekt der DG.

  2. Mischutka

    DIE denken an „SPAREN“ ???
    DAS ist der Witz des Jahres 2013 ! Wirklich zum „kaputtlachen“ ! Aber das hat auch etwas sehr sehr GUTES : Wenn nämlich unsere National-Elf heute in Schottland verlieren sollte, braucht niemand zu weinen : nur diesen Artikel hier auf OBdirekt nochmals lesen – schon fällt man in einen langanhaltenden Lachkrampf – und alles Elend ist vergessen ! MfG.

  3. DG und sparen unter Lambertz & Co…. das ist ja wohl der absolute Witz! Braucht der MP nicht bald vielleicht mal eine Sommer- bzw. Urlaubsresidenz? Der Papst und der US-Präsident haben schliesslich auch sowas. Vielleicht könnte man die Villa Peters für Lambertz hübsch renovieren, sonst findet sich bestimmt eine andere Immobilie für ihn.

  4. Réalité

    Fand in dem Zusammenhang paar interessante Sprichwörter:
    -wer spart wenn er hat,der hat wenn er spart!
    -wer nicht sparen weiss,dem nützt auch das Gewinnen nichts!
    -wer in der Jugend spart,der darbt im Alter nicht!
    -Spare in der Zeit,dann hast du in der Not!
    Zum sich kaputtlachen sind des MP’s Worte wahrlich nicht!Vielmehr zum heulen!Anstatt die letzten und guten Jahre sich ein Polster zu zulegen, wurde mir nix-dir nix in protzigen Gebäuden reingebuttert,in Steine u Luxus in Übermass,wovon nur eine Minderheit von profitieren wird!Jetzt fängt das Fundament schon an zu bröckeln!Mangelnde Weitsicht u Fingerspitzengefühl unserer Regierenden!

  5. sparfuchs2013

    Also ich kann den Vorschreibern nur bedingt zustimmen, befinden die sich doch anscheinend schon im Wahlkampf und machen alles „platt“ was so da beschlossen und geplant wird. Ich für meinen Teil finde die Aussage zum Sparen sinnvoll und in den momentanen Krisenzeiten unabdingbar. Investitionen kurbeln doch die Wirtschaft an, das ist ein Fakt, den nicht nur die Regierenden in Eupen so sehen und handhaben. Übrigens, die Vorgänger der von den Vorschreibern hier gescholtenen Politiker haben es so viel besser auch nicht gemacht, im Gegenteil! Ich denke da nur an den flagrant-horrenden Milliarden-(BEF)-Rechenfehler, an dem die DG noch heute täglich zu knabbern hat. Mir wäre damals lieber gewesen, der damalige MP hätte sich eine Sommerresidenz gebaut anstatt dieses „Finanzloch“ auszuheben.

  6. wahlen 2014

    Nächste „Tour der DG“, diesmal mit Paasch zu Lasten der Steuerzahler!!!! Sekundarschulreform: Leitwort bei der neune Schulinspektion, die ja jetzt mehr Gehalt bekommen. Nicht schlecht. Da muss eine Rundreise unbedingt gemacht werden. Mal schauen, wo diese Reform dann kopiert wird: Potsdam, Brandenburg.

  7. Soso, im September 2013 wird uns bewusst, dass Staatsreformen auch einen (negativen) Impakt auf den DG-Haushalt haben. Aufgrund des tiefen Vertrauens and die Kompromisfähigkeit des belgischen Staatsgebildes, bei dem die deutschsprachige Gemeinschaft i.d.R. gut wegkommt, war dies aber nicht vorhersehbar. Da dies ja nun bekanntermassen nicht die letzte Staatsreform war, „more to come“.
    Oder bringen wir heute die schlechten Nachrichten und vertrauen darauf, dass wir uns bei der einen oder der anderen Konfliktpartei mit dem Minderheitenargument finanziell erfolgreich anbiedern können. Ich gehe eher davon aus, dass wir dem belgischen Durchschnitt immer mehr angeglichen warden. Aber das woollen wir ja so.

    Der DG-Ansatz zum Thema Sparen erscheint mir eher:
    „Spare in der Not, dann hast du Zeit dazu“.

  8. Réalité

    Wir können noch lange um den Brei rum rühren!Alles schönreden nützt nix,auch wenn’s Sprichwörter sind die „rumgefummelt werden“!Fakt ist,und wird es immer bleiben,“das Schönreden der Politiker“,das glauben denen die Bürger nicht mehr!Da nehme ich keine Partei aus,gleichen sich alle!Das Investitionen der Wirtschafts-Ankurbelung nützen ist ok,aber dann in „dem Volke nützliche Sachlagen“,aber nicht in Prunkbauten wie in Eupen!
    Und das man noch Zeit hat dabei,wenn man in der Not sparen muss,dass glaubt ja wohl niemand,denn dann war es bis jetzt noch immer „zu spät“!Leider….!Beste Beispiele z Zeit:Griechenland-Spanien-Italien usw….

  9. Jetzt kommt auch noch eine Sekundarschulreform! Die DG reformiert sich zu Tode. Und dem Ganzen geht eine wahrscheinlich medienwirksam inszenierte Tournee des Ministers durch alle Sekundarschulen voraus. Denn im Mai 2014 gibt es ja Wahlen.

  10. Hier zeigt sich noch mal die egozentrische Sichweise unseres MP KHL. Vor eingen Monaten noch kritisierte ein (federaler oder walonischer Minister?) den Haushalt der DG als ‚indécent‘ (unziemlich, unschicklich oder unanständig) und wurde durch unseren Minispräsidenten daraufhin verbal auf die Matte gestreckt. Plötzlich nun aber kommt ihm selbst die Erkenntnis das nun sparen angesagt ist. Dies ist wohl wieder ein klarer Beweis dafür das unser aktueller MP keine Kritik vertragen kann, und seit Jahren selbstherrlich die DG regiert.

  11. karlh1berens

    Die von mir vorgeschlagenen Maßnahmen scheinen auf fruchtbaren Boden gefallen zu sein : weniger arbeiten = weniger Steuern zahlen = mehr Zeit für sich und die Liebsten = weniger Geld für KHL = weniger Geld für Obama = weniger Geld für Raketen. Die Richtung stimmt.

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