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Brüsseler König-Baudouin-Stadion wird komplett renoviert und in „Golden Generation Arena“ umbenannt

Luftaufnahme des Brüsseler König-Baudouin-Stadions mit dem Atomium im Hintergrund. Foto: Shutterstock

Obwohl das Projekt Eurostadium, mit dem sich Brüssel als Spielort der Fußball-EM 2020 beworben hatte, gescheitert ist, soll Belgiens Hauptstadt trotzdem ein Stadion bekommen, das internationalen Standards genügt. Zu diesem Zweck wird das heutige König-Baudouin-Stadion umgebaut und umbenannt.

Für die EURO 2020 käme das Stadion, das nach dem Umbau „Golden Generation Arena“ heißen soll, nicht mehr infrage, dafür ist es längst zu spät.

Nach der Renovierung werden weiterhin die Roten Teufel in der Arena mit 40.000 Plätzen (10.000 weniger als heute) ihre Heimspiele austragen. Auch das weltberühmte Leichtathletik-Meeting „Memorial Ivo Van Damme“ kann nach wie vor dort stattfinden. Darüber hinaus werden Konzerte und andere Großveranstaltungen im früheren Heyselstadion organisiert.

Gianluigi Buffon (rechts) und Giorgio Chiellini legten am 13. November 2015 vor einem Länderspiel zwischen Belgien und Italien Blumen an der Gedenktafel zu Ehren der Opfer der Heysel-Katastrophe nieder. Foto: Belga

Diese Ankündigungen machten der belgische Fußballverband URBSFA und Golazo, Veranstalter des Memorials Ivo Van Damme, am Dienstag in Tubize, wo sich die Roten Teufel auf ihr erstes Spiel im Rahmen der EM-Qualifikation gegen Russland am Donnerstag um 20.45 Uhr vorbereiten. Die Partie gegen den Gastgeber der WM 2018, bei der Belgien Dritter wurde, findet just im König-Baudouin-Stadion statt.

Der Name „Golden Generation Arena“ bezieht sich auf die großen Erfolge, die der belgische Sport in letzter Zeit erringen konnte. Neben dem dritten Platz bei der Fußball-WM in Russland und großartigen Leistungen in der Leichtathletik wurde Belgien sogar Hockey-Weltmeister. Auch die belgische Hockey-Nationalmannschaft könnte künftig in der neuen Sportstätte ihre Heimspiele austragen.

Die Kosten für die Renovierung des Nationalstadions sollen zwischen 150 et 200 Millionen Euro liegen.

Das heutige König-Baudouin-Stadion war im Vorfeld der Fußball-EM 2000, die Belgien zusammen mit den Niederlanden organisierte, umgebaut worden, entsprach aber schon kurze Zeit später nicht mehr den Normen, um beispielsweise Schauplatz eines Endspiels der Champions League oder der Europa League sein zu können.

Zu trauriger Berühmtheit gelangte das Stadion, das sich damals noch Heyselstadion nannte, am 29. Mai 1985, als nach einer Massenpanik vor dem Endspiel des Europapokals der Landesmeister zwischen dem FC Liverpool und Juventus Turin 39 Menschen getötet und 454 weitere Personen verletzt wurden. (cre)

In nachfolgenden VIDEOs äußern sich Kapitän Eden Hazard und Rekordnationalspieler Jan Vertonghen zu den Stadionplänen:

20 Antworten auf “Brüsseler König-Baudouin-Stadion wird komplett renoviert und in „Golden Generation Arena“ umbenannt”

  1. Man soll lieber vorsichtig sein bevor man solche Meldungen verbreitet.
    Fakt ist das die UBSFA und Golazo das gerne hätten, Fakt ist aber auch das die beiden kein Geld haben um das auch zu verwirklichen.
    Zahlen soll der Steuerzahler: die Stadt Brüssel, die Region Brüssel und der belgische Federalstaat.
    Nur das die allemal noch nichts von ihrem Glück wussten und es auch keine Beschlüsse in dieser Richtung gibt.
    Fakt ist auch das es noch keine Baupläne gibt, die Planung soll erst noch (auf wessen Kosten) in einem Architekturwettbewerb ausgeschrieben werden.
    Also : langsam mit die Pferde.

  2. Armes Belgien

    Wir kriegen nicht mal ein richtiges modernes Stadion gebaut! Indem auch mal ein Champions Leag Finale stattfinden kann!? Nur Plackereien, so wie bei der EM von vor vielen Jahren!? Man erinnert sich an die Schuppen ähnlichen Konstrukte in Charleroi und in Lüttich!? Schlechte Initiatoren und Planer!

    • … und vorher sprach man von 300 Millionen Renovierungskosten. Entweder also ist dies jetzt eine abgespeckte Version „à la belge“ oder man hat einige Leute abgespeckt, die sich mit dem Projekt die Taschen voll machen wollten.

    • Kein Sport

      Also quasi geschenkt! Und jeder weiß ja, daß Renovierung immer billiger ist und es auch NIE Mehrkosten gibt! Und wenn man eh schon dabei ist zu renovieren, was sind denn dann noch 100 Millionen mehr? Schliesslich MUSS ja Fussball gespielt werden. Ich verstehe nur nicht, warum man das noch nicht privatisiert hat! Vielleicht weil es Geld kostet?

  3. Also wenn ich das richtig gelesen habe sollen 200 Mio Euronen verbraten werden um ein Sportstadion umzubauen. Anschließend hat das Stadion statt 50000 nur noch 40000 Plätze und einen neuen englischsprachigen Namen. Nun ja. Wir haben’s ja.

  4. Dass man ein nach einem sehr geschätzten König (nicht Leopold, sondern Baudouin) benanntes Nationalstadion einfach so umbenennt, und auch noch mit einem englischen Namen, der auch gar nichts bedeutet, weil dies ja nicht unbedingt die einzige goldene Generation in Belgien gewesen sein muss, ist schon erstaunlich. Was sagt eigentlich König Philippe dazu? Hat man den überhaupt gefragt?

  5. Wenn man gestern dem Bericht in den Abendnachrichten der RTBF gut zugehört hat, wurde einem bewusst dass es um mehr Komfort geht, aber wohl hauptsächlich um mehr Komfort für die Ehrengäste in den neu zu errichtenden Logen.

  6. Wozu der neue Name?
    „Golden Generation Arena“ … Das ist kein Name, mit welchem man sich als Belgier identifizieren kann, und in ein paar Jahren ist diese Goldene Generation möglicherweise wieder vorbei (was ich sicherlich nicht hoffe!)
    Aber unser König Baudouin ist und bleibt ein historischer belgischer Fakt, woran sich auch nichts ändert und worauf man stolz sein kann.
    Ich finde es schade, dass immer alles umbenannt oder „verenglischt“ werden muss.

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