Karl-Heinz Klinkenberg (PFF) hat zum letzten Mal anlässlich des 21. Juli als Eupener Bürgermeister gesprochen. Nach der Wahl des neuen Stadtrates am 14. Oktober 2018 wird ein anderer die Geschicke der Stadt lenken. Seit dem Zweiten Weltkrieg war kein anderes Eupener Stadtoberhaupt nur eine Legislatur im Amt.
Für Klinkenberg waren es sechs schwere Jahre, die er als Stadtoberhaupt im Rathaus verbringen durfte. Die Bilanz des heute 66-Jährigen ist durchwachsen.
Er selbst befand in seiner Ansprache zum Nationalfeiertag, die sechs Jahre als Eupener Bürgermeister hätten „sich rundum gelohnt – von ‚A‘ (wie Arbeit) bis ‚Z‘ (wie Zufriedenheit)“.
Dennoch hat Klinkenberg in dieser Zeit einige Tiefschläge einstecken müssen. Seine lange Abwesenheit wegen Krankheit, in der die Erste Schöffin Claudia Niessen (Ecolo) ihn als Bürgermeister vertrat, war einer dieser Tiefschläge.
Es waren hauptsächlich auch gesundheitliche Gründe, die Klinkenberg dazu veranlasst haben, erst auf die Spitzenkandidatur und danach sogar auf jegliche Kandidatur auf der PFF-Liste bei der Wahl vom 14. Oktober 2018 zu verzichten.
Keine Augenwischerei betreiben
Einfach nur Listendrücker sein, um den Liberalen zu einigen Stimmen mehr zu verhelfen, das wollte Klinkenberg nicht.
„Ich bin für einen klaren, sauberen Schnitt. Ich möchte da keine Augenwischerei betreiben. Wie gesagt: Alle anderen Varianten finde ich den Bürgern gegenüber nicht in Ordnung“, sagte der Bürgermeister in einem Interview.
Zusätzlich zu den gesundheitlichen Tiefschlägen musste Klinkenberg wiederholt Kritik über sich ergehen lassen. Schmerzlich war für ihn wohl die Kritik des Eupener Ehrenbürgermeisters Fred Evers, der seinen Parteifreund Klinkenberg in aller Öffentlichkeit abkanzelte.
Im März 2017 hatte Evers erhebliche Bedenken gegen eine erneute Spitzenkandidatur von Klinkenberg auf der PFF-Liste bei der Stadtratswahl im Oktober 2018 angemeldet und sich für Philippe Hunger als Listenführer ausgesprochen.
Zu Klinkenberg sagte Evers damals: „Im Falle einer abermaligen Kandidatur von Karl-Heinz Klinkenberg äußere ich schon jetzt meine Bedenken. Auf Dauer ist es dem Amt sicherlich nicht dienlich, wenn man sich nicht traut, einen Bürgermeister anzugreifen, weil er eine Behinderung hat. Das mag vielleicht etwas hart klingen, aber es ist doch das, was die Leute denken. Und ich finde, das sollte man auch so aussprechen dürfen.“ Das war schon starker Tobak.
Rhetorik war nicht sein Ding
Das größte Problem von Karl-Heinz Klinkenberg in den sechs Jahren als Eupener Bürgermeister war die Kommunikation nach außen. Worin Evers einst ein Meister war, hatte Klinkenberg immer große Probleme. Die Rhetorik war nie sein Ding.
Dabei hätten rhetorische Fähigkeiten ihm in manchen Situationen helfen können, etwa in der Krise des Eupener Krankenhauses, dessen Verwaltungsrat Klinkenberg in seiner Eigenschaft als Eupener Bürgermeister vorsteht.
Karl-Heinz Klinkenberg war schon im Dezember 2012 mit einem Handikap als Bürgermeister gestartet. Seine Ernennung zum Stadtoberhaupt hatte er hauptsächlich einem inzwischen wieder geänderten Passus in der Gemeindegesetzgebung zu verdanken.
Nach der Wahl von 2012 wurde nämlich der Kandidat der stärksten Liste der Mehrheit mit den meisten Vorzugsstimmen automatisch Bürgermeister. Weil die PFF gerade mal 78 Stimmen mehr hatte als Ecolo, wurde Klinkenberg Bürgermeister, obwohl die Spitzenkandidatin der Grünen, Claudia Niessen, deutlich mehr Vorzugsstimmen (1.336) hatte als der Liberale (949).
Hätte es schon Ende 2012 die Wahlgesetzgebung von heute gegeben, wäre aller Wahrscheinlichkeit nach die Ecolo-Spitzenkandidatin Claudia Niessen als die eigentliche Wahlsiegerin Bürgermeisterin geworden.
Karl-Heinz Klinkenberg wird nur sechs Jahre Bürgermeister von Eupen gewesen sein. Eine so kurze Amtszeit hatte außer ihm kein anderes Eupener Stadtoberhaupt nach dem Zweiten Weltkrieg. (cre)
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Die Eupener Bürgermeister nach dem Zweiten Weltkrieg:
1928-1964: Hugo Zimmermann
1966-1976: Reiner Pankert
1976-2000: Alfred Evers
2000-2012: Elmar Keutgen
2012-2018: Karl-Heinz Klinkenberg
Lieber Klinkenberg als Hunger.
Na, dann, tschüss, danke und alles gute sowie Gesundheit.
Weder Klinkenberg noch Niessen noch Hunger! Was bleibt uns da noch?
@ II
Böse Zeiten wenn uns nicht mal mehr der Hunger bleibt.
Sehen Sie es positiv. Nach dem Genuss kleiner Brötchen ist der Hunger vorprogrammiert. Wer kann von kleinen Brötchen schon satt werden?
Baumgarten!
Ein Ziegenpeter als Bürgermeister ist wohl das was die PFF sich für Eupen vorstellt.
Leider ist der Ziehsohn von Fred momentan ja mächtig auf dem Weg dorthin.
Ach und die Ankündigung von der Null Toleranz Politik usw…
Sorry aber der ist nicht mein Wunschkanidat. Gut dass Klinkenberg geht , zig Monate krank aber dennoch am Stuhl festhalten.
Die öKodame ist ja auch keine alternative.
Weiss momentan echt nicht wer denen parole bieten kann
Bisschen unglücklich, die Formulierung
„Karl-Heinz Klinkenberg war schon im Dezember 2012 mit einem Handikap als Bürgermeister gestartet.“
A propos Lago-Bad: Könnte OD nicht mal nachfragen, was mit dem Sprungturm schief gelaufen ist? Da muss es auch ein Problem in Sachen Abstimmungsverhalten im technischen Dienst gegeben haben?
Er hat sein bestes gegeben, aber der Job als Bürgermeister war zu anstrengend für Ihn wegen seiner gesundheitlichen Probleme.
Ein unfähiger Mann in einem unfähigen Kollegium. Behinderung ist zu respektieren, gilt allerdings nicht als ständige Entschuldigung.
Das ist der erste Bürgermeister mit Sachverstand und Herz, kein Mullejan-Pff den Eupen jeh gesehen hat. Die Kritiker wissen dies denn die Pff wird wohl einen Deckel kriegen und 2019 im PDG werden diese Meute zum ersten Mal eine Arbeit suchen müssen, ausser einer aus dem Süden, der die nötigen Stimmen verfehlt.