Politik

Familienzulagen: CSP-Fraktion im Parlament der DG fordert Gerechtigkeit für Stief- oder Patchworkfamilien

Foto: Shutterstock

Die CSP-Fraktion im Parlament der DG sieht sich durch die kürzlich eingereichte Petition einer Eifeler Familie bestätigt: Den Zuschlag für kinderreiche Familien sollen auch neu zusammengesetzte Familien (sog. Stief- oder Patchworkfamilien) erhalten.

Die CSP hatte schon während der Ausarbeitung der bestehenden Rechtsgrundlage Bedenken angemeldet und auf die Ungleichbehandlung gewisser Familien aufmerksam gemacht. Jetzt wollen die Christdemokraten den Missstand durch eine erneute Dekretvorlage korrigieren.

Es sei – so Jolyn Huppertz (CSP) – nur eine Frage der Zeit gewesen, bis sich herausstelle, dass viele Kinder aus sogenannten Patchworkfamilien ungerecht behandelt würden. Paare, die sich nach Trennungen neu bilden und Kinder mit in eine neue Beziehung bringen, können das Recht auf die Zulage für kinderreiche Familien nämlich nicht geltend machen.

Alle Kinder ohne Unterschied fördern

„Wenn Vater A und Mutter B jeweils zwei Kinder haben und ein neues Leben aufbauen wollen, leben in der neuen Familienkonstellation vier Kinder zusammen. Während eine ‚klassische’ Familie mit vier Kindern einen Zuschlag von jährlich 3.240 Euro erhält, geht die Patchworkfamilie leer aus. Nach zehn Jahren ist das ein Vermögen“, rechnet Jolyn Huppertz vor.

Die CSP-Abgeordnete Jolyn Huppertz bei ihrer Eidesleistung im DG-Parlament. Foto: Gerd Comouth

Das aktuelle Dekret verfolgt in seinem ersten Artikel ausdrücklich das Ziel, „allen [!] Kindern Entwicklungs- und Entfaltungschancen zu bieten, einen teilweisen Ausgleich der erhöhten Kosten des Haushalts aufgrund der Unterhaltkosten von einem oder mehreren Kindern zu bieten und die Kinderarmut zu bekämpfen“.

Wenn also das Kindergeld tatsächlich zum Recht eines jeden Kindes wird, dann müssten auch Kinder von sogenannten Stief- oder Patchworkfamilien dieses Recht nutzen können, so Jolyn Huppertz, die mit ihrem Kollegen Jérôme Franssen einen Dekrettext ausgearbeitet und inzwischen eingereicht hat.

„Es geht mir darum, dass der gesunde Menschenverstand siegt und die Kinder ohne Unterschied gefördert werden. So sieht Familienpolitik aus“, so Huppertz. Denn kinderreiche Stief- oder Patchworkfamilien müssten die gleichen Leistungen erbringen wie kinderreiche Familien in einer klassischen Konstellation – auch wenn diese Leistung nicht unbedingt ununterbrochen geleistet werden muss. Kinderreiche Stief- oder Patchworkfamilien müssten also genauso Mobiliar, angemessene Räumlichkeiten oder Fahrzeuge bereitstellen, die den Erfordernissen einer klassischen kinderreichen Familie in nichts nachstehen, so Huppertz. (cre)

16 Antworten auf “Familienzulagen: CSP-Fraktion im Parlament der DG fordert Gerechtigkeit für Stief- oder Patchworkfamilien”

  1. Da hat die CSP vollkommen Recht. Das Parlament sollte hier rasch nachbessern. Kinder sind Kinder, egal wer ihre Eltern sind, wie und ob sie verheiratet sind. Familie ist da, wo Kinder sind. Und diese, vor allem wenn viele Kinder da sind, sind zu fördern.

  2. Verstehe nicht, wie gerade die Sozis (von wegen sozial) so bockig sein konnten, diesen Vorschlag der CSP nicht schon von Anfang an anzunehmen. Ja, tatsächlich, meiner Familie gehen diese 3.240 € dieses Jahr flöten.
    Aber, hauptsache der Dicke hat sein fettes Präsidentengehalt. Echt furchtbar, das.

  3. Salamander

    Ich bin nicht damit einverstanden. Also bin ich ein tuppes wenn ich 2 Kinder habe und mit meiner Frau zusammen bleibe. Diese Patchworkfamilien wechseln doch jede 6 Monate den Partner, wie soll das funktionieren. Vater A hat 2 Kinder und Mutter B auch 2. Aber die Kinder gehen ja auch zu Mutter A und Vater B wenn die keinen neuen Partner haben oder einen ohne Kinder was ist dann? Ich glaube die CSP ist ziemlich verzweifelt und sucht nach neuen Wählerstimmen. Und ich denke mal das Jolyn Huppertz selbst noch keine Kinder hat, was soll Sie davon wissen? Fazit, als normale Familie bist du noch der tuppes der nation.

    • Heinländer

      Ich habe ein Kind aus erster Ehe,welches zu meinen Lasten ist,und ich das Kindergeld beziehe. In meiner zweiten Ehe bin ich glücklicher Vater zweier weiteren Kinder. Habe somit drei Kinder!
      Trotzdem habe ich kein Anrecht auf den kinderreichen Zuschlag!
      Hätte ich die drei Kinder mit nur einer Frau,bekämen wir den Zuschlag!!!
      Wo ist da die Logik??
      Also,wenn man keine Ahnung hat, einfach mal …….halten.

      • Sie haben es doch gerade selber erklärt. Sie hatten 2 Ehefrauen, folglich kassieren hier 2 Elternpaare. Sie werden nicht als Vater und Mutter einzelnen betrachtet weil es beim Kindergeld um das Kind geht, nicht um die Eltern!

    • Walter Keutgen

      So hatte ich es auch verstanden und wäre das gerechteste. Wenn man im Fall des Fotos unterstellt, dass die ehemaligen Partner noch leben, müssen sie Alimente zahlen. Also „bekäme“ jedes Kind, was die fotografierten Eltern ausgeben, seine Alimente und die Kinderzulage, während in einer „normalen“ Familie nur das Einkommen der zwei Eltern und die Kinderzulagen zur Verfügung stehen. Man kann es drehen, wie man will. Solche Zuschläge benachteiligen in unser ehelich instabilen Zeit immer jemand.

    • Pensionierter Bauer

      Eine normale Familie ist das was ich mit meiner langjährigen Ehepartnerin lebe.
      Seit mehreren Jahrzehnten verheiratet, mehreren gemeinsamen Kindern das Leben geschenkt und noch immer glücklich zusammen sowie ein sehr korrektes Verhältnis zu den inzwischen erwachsenen Kindern und Schwiegerkindern.
      Für manchen linken Zeitgenossen sind wir mit diesem Lebensstil jetzt vielleicht sogar Rechte oder gar Rechtsradikale.

      • DenAhlen

        Oder als „christlich-sozial“! Ist das nicht viel schlimmer? Ein bisschen rechts ist hier in der DG nicht so dramatisch. Um die „CSP“ wird aber der cordon sanitaire gemacht… Und die Reaktionen der anderen Parteien auf die CSP sind ähnlich wie beim VB oder der NVA.

        • Pensionierter Bauer

          Ja, vielleicht leben wir sogar christlich, aber die CSPisten mag ich trotzdem nicht. Die predigen viel zu oft Wasser und saufen dann immer nur Wein, wie zB. der Mathieu va Grosch.

      • Walter Keutgen

        Pensionierter Bauer, Ende der siebziger Jahre haute die linke, französische Zeitschrift „Le Nouvel Observateur“ ordentlich auf die „reaktionären“ Arbeiter, weil sie Eheverhältnisse wie sie beschreiben anstreb(t)en. Tja, la gauche cachemire.

      • @ Pensionierter Bauer
        Und was sind wir für Sie?
        Ich lebe mit meinem Partner zusammen und habe ebenfalls ein sehr gutes Verhältnis zu allen Kindern, deren Ehepartnern und unseren Enkeln.
        In welche Ecke stellen Sie uns?
        Sind wir keine normale Familie?

  4. Einerseits haben da die geistigen Urheber des neuen Kindergeldes wohl nicht weit genug gedacht, so etwas kann passieren. Andererseits wäre es ein Zeichen von bürgernäher Politik das Manko schleunigst auszubügelnde. Bin mal gespannt ob sich etwas bewegt. Und ein ‚mea culpa‘ würde niemandem einen Zacken aus der Krone brechen, aber für viel Sympathie und Bürgernähe sorgen.

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