Wenn es darum geht, mit Ritualen und Traditionen zu brechen, ist Donald Trump immer für eine Überraschung gut: Ivanka Trump, Tochter des US-Präsidenten, hat am Samstag beim G20-Gipfel in Hamburg ihren Vater für kurze Zeit am Verhandlungstisch vertreten.
Die 35-Jährige nahm den Stuhl an der Seite von Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping und Großbritanniens Premierministerin Theresa May ein, als der Präsident den Verhandlungssaal verlassen musste.
Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel sagte, dies sei im Rahmen des Üblichen. Die Delegationen entschieden selbst, wer bei Abwesenheit des Staats- oder Regierungschefs dessen Position einnimmt. Ivanka Trump gehöre zur US-Delegation. „Es ist insofern im Rahmen dessen, was andere Delegationen auch tun“, sagte Merkel.
Eine russische Diplomatin hatte ein Foto von der Szene mit Ivanka Trump im Kreise der Weltpolitiker auf Twitter gestellt (siehe Tweet unten). Die Tochter sei bei mindestens zwei Gelegenheiten an die Stelle des Präsidenten getreten, habe aber nicht das Wort ergriffen.
Ivanka Trump hat – wie ihr Ehemann Jared Kushner – eine offizielle Rolle im Weißen Haus. Trump steht deshalb in den USA in der Kritik, weil er Familienmitglieder in wichtige Positionen hebt.
Das Weiße Haus war dem häufig mit der Argumentation begegnet, Ivanka Trumps Rolle sei nicht vorrangig politisch. (dpa)
Nachfolgend ein Tweet mit einem Bild von Präsidententochter Ivanka Trump (teilweise verdeckt durch Theresa May) am Verhandlungstisch der G20: