Politik

Ist Belgien ein „failed state“, ein gescheiterter Staat?

Die belgische Fahne weht auf dem Dach des Königlichen Palasts in Brüssel. Foto: Shutterstock

In diesem Sommer wird es genau 20 Jahre her sein, dass die Dutroux-Affäre aufflog. Nach der Verhaftung des Kindermörders Mitte August 1996 stand ganz Belgien unter Schock. Das Land und seine Institutionen – von der Politik über die Polizei bis zur Justiz – gerieten in Verruf. Zwei Jahrzehnte später hat Belgiens immer noch kein gutes Image. Die Frage lautet jetzt sogar: Ist Belgien ein „failed state“, ein gescheiterter Staat?

Nach der Dutroux-Affäre vor 20 Jahren waren zunächst grundlegende Reformen angesagt. Erst einmal wurden Polizeiapparat und Justizwesen reformiert. Das Land schien allmählich wieder Oberwasser zu bekommen. 2010-2011 folgte jedoch die längste Regierungskrise aller Zeiten, welche Belgien international erneut in die negativen Schlagzeilen brachte.

Auch aus dieser Krise fand man schließlich einen Ausweg. Nach den Wahlen von Mai 2014 wurde sogar in relativ kurzer Zeit eine stabile Regierungsmehrheit gefunden.

Dann aber schlug der Terrorismus zu. Ausländische Journalisten zog es in Scharen nach Molenbeek, denn die Brüsseler Gemeinde war plötzlich die Hochburg des Dschihadismus. Und wenn Belgien im Ausland nicht als Land der Terroristen geächtet wurde, machte es wegen seiner maroden Kernkraftwerke in Tihange und Doel von sich reden.

Auch der Streik der Gefängniswärter zeigt, wie groß die Malaise in diesem Land ist.

Oliver Paasch, aus Aachen zugeschaltet, bei dem Live-Interview im ZDF-Morgenmagazin am 1. April, bei dem der Ministerpräsident der DG den deutschen Medien die Leviten las und versicherte, Belgien sei kein "failed state". Foto: Screenshot

Oliver Paasch, aus Aachen zugeschaltet, bei dem Live-Interview im ZDF-Morgenmagazin am 1. April, bei dem der Ministerpräsident der DG den deutschen Medien die Leviten las und versicherte, Belgien sei kein „failed state“. Foto: Screenshot

Spötter meinen, nur ein Triumph der belgischen Fußball-Nationalmannschaft bei der bevorstehenden EM in Frankreich könne Belgiens Image wieder aufpolieren. Doch selbst daran gibt es immer mehr Zweifel. Skeptiker sagen, für die Roten Teufel wäre es schon mal ein Erfolg, wenn sie die schwere Vorrunde überstehen könnten.

„Es klingt hart, aber das Königreich im Herzen Europas ist ein ‚failed state‘ im Kleinformat, notdürftig zusammengehalten von der Liebe zum Königshaus und zur Fußball-Nationalmannschaft“, schrieb vor einigen Monaten das deutsche Magazin „Der Spiegel“.

Der Ministerpräsident der DG, Oliver Paasch (ProDG), verwahrte sich in einem vielbeachteten TV-Interview mit dem ZDF dagegen, dass wegen einzelner Missstände, die unbestreitbar seien, in den deutschen Medien „das ganze Land an den Pranger gestellt wird“. Doch die Diskussion, ob Belgien ein „failed state“ sei, ein gescheiterter Staat, wird mittlerweile sogar im Land selbst geführt. Das bedeutet, dass die Frage es zumindest wert ist, diskutiert zu werden.

Das „Laboratorium für Europa“, in dem dank des „belgischen Kompromisses“ viele sehr unterschiedliche Einzelteile wie bei einem Puzzle zusammengefügt werden, um ein sehens- und lebenswertes Ganzes zu ergeben, das war einmal. Das Belgien von heute ist nicht mehr das von früher. Vielleicht noch nicht gescheitert, aber auf dem Weg dorthin? (cre)

Siehe auch Artikel „Paasch liest im ZDF den deutschen Medien die Leviten [VIDEO]“

König Philippe. Foto: epa

Belgiens König Philippe. Foto: epa

70 Antworten auf “Ist Belgien ein „failed state“, ein gescheiterter Staat?”

  1. Nein, ein gescheiterter Staat ist Belgien mit Sicherheit nicht. Oder besser gesagt: Wer Belgien einen gescheiterten Staat nennt, findet keinen aussagekräftigen Ausdruck mehr für die 162 schwächeren Staaten, von insgesamt 178. Wie will man dann Italien nennen, Griechenland, die Türkei, Russland, Venezuela oder gar den Südsudan?

    Wahr ist, dass das Ansehen Belgiens in der Welt angekratzt ist, obwohl das hier meist völlig übertrieben wird, da wir uns leicht angegriffen fühlen, während das Land für die meisten in der Welt gar keine Rolle spielt. Ein angekratztes Image hat es mit den USA, Deutschland und sehr vielen anderen Staaten gemein, die keiner deswegen als gescheitert bezeichnen würde.

    • An der Oberfläche sieht alles gut aus, noch, vielleicht mit Ausnahme der Straßen ;-) Aber von Innen ist Belgien durch und durch faul. Zum Teil gescheitert, weil es Molenbeek, Schaerbeek, Verviers, uvm. „kultiviert“ hat. Und weil Belgier steuermäßig heran genommen wie sonst niemand, dafür aber nicht kriegen, was z Bsp. die Skandinavier für ihre Steuer erhalten. Auch weil es, wie ich von „Außen“ beurteilen kann, keinen politischen Ausweg gibt – die EU ist in Brüssel und diktiert vieles… Aber auch weil die Politik in Belgien so weit weg ist, vom Volk. Und und und…

  2. Jürgen Margraff

    Dutroux Affäre, ich war beim weissen Marsch & die haben uns das Blaue vom Himmel versprochen, Reform der Sicherheitsdienste (Polizei, Gerichtspolizei & Gendarmerie sind seitdem nur mehr Polizei) Reform der Justiz – davon allerdings sehe ich garnix, die Justizpaläste sind praktisch alle mit Mängeln behaftet, manche weniger andere dagegen sehr, die Justiz muss mit Windows 98 hantieren und die Gefängnisse sind weder human, noch effektiv, deren Personal steht vor dem Burn-Out und was tun die, die dafür eigentlich zuständig sind?? Dreimal nix, oder schlimmer noch, einsparen, einsparen, einsparen & sich dabei selbst ’ne goldene Nase verdienen. Failed State? Es ist vieles FAUL im diesem Land – z.B. Autosteuer plus Erstzulassung für ’nen Golf 7, hierzulande mehr als 5000€, in Flandern weniger als 1/10 dieser Summe – Artikel 1 der Verfassung – vor dem Gesetz sind alle Belgier gleich –
    Augenscheinlich gibt’s es ‚Gleichere“

    • Werter Herr Margraff,

      Artikel 1 der Verfassung – vor dem Gesetz sind alle Belgier gleich………

      Leider gibt es nur sehr wenige Belgier. Es gibt Flamen, Wallonen und die Beute des letzten Krieges. Vor dem Gesetz sind alle gleich? Es gibt ja noch nicht einmal ein Gesetz.Es gibt für jede Sprachgruppe ein eigenes. Eigene Parteien, eigene Verwaltungen, eigenes Volk. Das dumme Wort vom „failed state“ erdacht von einem englischen Journalisten für ein deutsches Nachrichtenmagazin geht davon aus das Belgien ein (1) Staat ist. Da ist das Fehlurteil schon vorprogrammiert.

      Keiner stellt in Abrede das Belgien ein Staat ist aber ein Staat ( im Sinne von einer) ist es nicht.

      • systray0

        @EdiG:
        Natürlich gibt es Gesetze, sie stehen an oberster Stelle, egal ob Wallone, Flame oder Deutschsprachiger Belgier. Für die gelten aber auch keine Gesetze, sondern „Dekrete“. Soviel sollte man doch über Belgien wissen! :-)

  3. Gerhards

    Für Ostbelgier mit Sicherheit nicht! In Deutschland wären wir nur Kreisstadt mit einem Landrat. So sind wir Autonome Region mit Ministerpräsident, Parlament und reichlich Staatsbeamten, perfekt! Vive la Belgique.

  4. Belgierin

    Wer schreibt denn so einen Blödsinn, Belgien ist kein gescheiterter Staat, es ist hier wie in vielen anderen Ländern auch, momentan geht es überall schlecht, und alle haben Probleme, und die sollen sich mal besser um ihren eigenen Mist kümmern und hauptsächtlich Deutschland haben bestimmt genug vor ihre Türe zu kehren als nur immer über Belgien herzuziehen und der „Spiegel“ soll besser schreiben was in ihren Land los ist. In Deutschland ist ja genug worüber geschrieben werden kann, da ist die Regierung ja bestimmt am scheitern und geht den Bach runter. Also kümmert euch um eure eigenen Probleme, die ihr auch nicht in der Lage seid zu lösen, anstatt nur immer über andere Länder herzuziehen. Und über unsere „Roten Teufel“ werdet ihr euch noch wundern, mal sehen wo die
    deutsche „Mannschaft“ hängen bleibt! VG.

    • R.A. Punzel

      Nein, Belgien ist kein gescheiterter Staat. Nur ein bisschen korrupt, ein wenig unfähig und wird von einigen „Familien“ regiert… Warum? Völlig normal: So wird (überall?) große Politik gemacht. Eines müssen „die da oben“ noch lernen: Wer mit den Großen Hunden pinkeln gehen will, sollte auch das Bein heben können. Also regen wir uns ab und tauschen mit dem Klomann im Parlament den silbernen Löffel gegen einen aus Aluminium (wieder was gespart).

      Apopo abregen: Beugen Sie vor, werte @Belgierin (also Beruhigungsmittel z. B. Baldrian einlagern), für den Fall, dass Belgien im EM-Endspiel nach Elfmeterschießen gegen Schland verliert.

      Carpe diem – carpe noctum.

    • Frankenbernd

      „Failed“ State, das kommt auf die Definition an.
      Fakt ist, Belgien hat eine sehr spezifische ‚belgische Krankheit‘. Das fehlen eines ‚Volkes‘ durchzieht unser Land seit Gruendung 1830. Anders als die Schweizer (4 Sprachen bzw. Landsmannschaften) haben wir nie einen gemeinsmen Konsens erarbeitet. Das kommt sicher davon dass Belgien ein „Kunststaat“ war, ein „Puffer“ gegen Frankreich, wie ihn das damalige GB und Preussen gerne haben wollten. Anschliessend waren die Wallonen die vorherrschende Kraft im Lande bis weit nach 1945. Die Flamen incl. Sprache und Kultur waren die ‚Bauern und Maegde‘, die gut genug waren, die dreckigen Jobs in der Wallonie zu fuellen. Und so haben die Wallonen die Nordbelgier eben auch behandelt. Daher ruehrt der Grundkonflikt dieses Landes. Durch die Staatsreformen hat man versucht einen Ausweg zu finden. Statt dessen hat man aber innerhalb Belgiens faktisch 2 Kulturen und Staaten geschaffen, die kaum noch was miteinander zu tun haben (wollen). Wie kann ein Staat funktionieren, der nicht einmal mehr gesamtnationale Parteien hat? Und die Schwierigkeiten eine REgierung zu bilden nach jeder Wahl ist Ausdruck dieses Kontlikts und Misstrauens gegeneinander.
      Belgien ist ‚krank‘, aber auf eine sehr individuelle Weise, belgisch eben. Die Frage ist, wie lange die sehr teuren Komprosse a la Belge noch zu finanzieren sind (Verwaltungen, Provinzen etc. etc.)

  5. Belgien nicht, aber die Wallonie. Nach dem Motto:
    „Un jour la Wallonie dominera le monde – mais pas demain – il y a grève …“
    Solange Flandern diese Wallonie finanziell durchzieht ist Belgien noch kein gescheiterter Staat. Aber ich glaube es dauert nicht mehr lange.

    • So ein Blödsinn, Wallonen sind freundliche und aufgeschlossene Menschen, viele Flamen haben einen Hang zum Rechtsextremismus, natürlich nicht alle. Und früher haben die Wallonen die Flamen durchgefüttert , jetzt hat sich das Blatt gewendet, aber das hat doch alles nichts mit „failed state “ zu tun. In Frankreich gab es doch auch Anschläge, ist das auch ein „failed state“?

      • Frankenbernd

        Sorry, Unsinn.
        Die Wallonen haben frueher die Flamen eben NICHT durchgefuettert, die haben die Wende in ihrem Landstrich ohne jaehrliche Zuwendungen aus Namur in Milliardenhoehe geschafft. Die Wallonen kassieren heute aber zum Besseren wenden tut sich da nichts. Deswegen auch soviele Stimmen fuer NVA. Die Flamen haben es zurecht satt, soviel Geld in einen Topf ohne Boden zu giessen.
        DAS ist der wahre Sprengstoff fuer Belgien und koennte eines Tages sein Ende bedeuten.

      • allgemein

        nein Belgien ist kein gescheiterter Staat. Allerdings ist es keineswegs in Ordnung, dass die Wallonen sowenig Respekt vor der deutschen Sprache zeigen. Hinzu kommen wie anderweitig erwähnt unterschiedliche Respektlosigkeit auf gewissen Webseiten. Es gibt genügend Arbeitslose, die der deutschen Sprache, den notwendigen Text übersetzen.

  6. Wenn man RTL II, sat1… schaut, ja! Aber da sind alle Staaten Bananenrepubliken! Ausser…. Jetzt kommt’s…. „Wir Deutschen“!! … In der Rest der Welt ist Belgien gut angesehen… Zumindest besser als die ‚Weltmeister der Herzen‘ ….

  7. Gerhards

    Immer die Ruhe bewahren! Vor hundert Jahren war das, was man heute Ostbelgien nennt, noch begeistert deutsches Gebiet. Die größte Demonstration die jeh in Eupen stattgefunden hat, war eine pro Deutschland Demo die gegen die Annexion durch Belgien war. Nichtsdestotrotz trink ich heute immer noch gerne Bit, meine Kinder unterstützen das DFB Team und ich hisse, auch wie immer, die Trikolore zu Feiertagen. Es geht gemeinsam am besten und nicht gegeneinander. Das draufhauen auf andere Länder führt zu Hass und dieser dann zu grossem Leid. Jean, Günter und ich das sind zwei Belgier und ein deutscher die sich prima verstehen und daran wird niemand etwas ändern.

  8. Hirn Ein

    Das Problem ist die Politik. Gemeinden, Provinzen, Regionen, National…und dann noch die EU. Das ist einfach zu viel! Die Demokratie gibt es als solche nicht mehr. Alles wird dem Wirtschaftswachstum untergestellt. Wir leben in einem System, in dem die Menschen nur Leben, um Geld zu verdienen. Vom ersten Schultag an, werden die Kinder für dieses Ziel ausgebildet. Steuern werden Jahr für Jahr erhöht und trotzdem reicht die Kohle nicht. Dann heisst es, es liegt an den faulen Wallonen. In der Wallonie ist die Politik nicht mehr zu retten. Die PS hat sich über Jahrzehnte die Posten hin und her geschoben.“Freunde“ konnten von üppigen Aufträgen in Namen der Regierung profitieren. Als Bürger fühlt man sich einfach machtlos gegen diese Eliten. Die neue Regierung bedient jetzt einer ganz anderen Klientel. Die Deckt den Tisch für die grossen Unternehmen. Mittelstand und kleine Selbständige werden bei dieser Politik auf der Strecken bleiben. Wählen aber trotzdem noch die Blauen. Noch immer nicht kappiert, dass die offenen Märkte unsere Unternhemen killen werden? Lösung: 1 Land 1 Regierung. Gemeinden können lokales unter sich vereinbaren. Je macht die EU haben wird, um so schlechter für die Menschen. Wie gesagt, die Politik ist das Problem.

    • Man traut sich hier in Flandern ja schon überhaupt nicht mehr, die Forderung „Zurück zum Einheitsstaat“ zu erheben! Dann würde man von links bis rechts geächtet. Natürlich bräuchte Belgien dann auch einen charismatischen, klugen, besonnenen, erfahrenen und dreisprachigen Regierungschef. Und so eine Persönlichkeit ist leider weit und breit nicht in Sicht.
      Belgien sitzt wirklich in der Klemme. 1 Land, 1 Regierung, das wäre eine Lösung, die aber leider unrealistisch ist. Die andere Lösung wäre die Abspaltung Flanderns von Rest-Belgien, aber auch die ist unrealistisch. Und so wird einfach weitergewurstelt, ohne Ziel und Perspektive. Wie lange noch????? Es ist wirklich ein Trauerspiel. Und dabei hatte „Belgien“ nach den Anschlägen in Brüssel die Sympathie der ganzen Welt auf seiner Seite!

  9. Eifeleeeer

    Belgien ist ein Staat für Politiker, das Volk hat bereits seit langem kapituliert und verloren. Die sich selbst feiernden Politiker schaffen es nicht effizient zu handeln. Lange geht das nicht mehr gut … Wetten ?

  10. Belgien ist ein gescheiterter Staat aber kein gescheitertes Land.
    Unsere Politik schiesst einen Bock nach dem anderen, aber wir haben jede Menge Mitbürger, seien es Unternehmer, Sportler, Künstler,… auf die ich als Belgier stolz bin. Ich bin stolz auf mein Land aber nicht auf unseren Staat und den politischen Selbstbedienungsladen der nicht das Wohl des Volkes im Sinne hat, sondern nur von Profitgier, Machtgeilheit und einem Selbsterhaltungstrieb angetrieben wird.

  11. Es reicht!

    Hallo zusammen. Bin dafür das wir eine Volksabstimmung machen. Folgende zwei Möglichkeiten: 1. ANSCHLUSS an Luxemburg (Win win Situation für alle) oder 2. sofortiger Austritt aus Belgien und einen autonomen Staat gründen (einfach ein neues Steuerparadies auf die Beine stellen den riesigen Verwaltungsapparat dafür haben wir ja schon in Eupen)!!!

    • Frankenbernd

      Die Luxemburger nehmen uns aber nicht. Die haetten dann naemlich auch Begierden aus Belgisch Lux zu befriedigen. Die gehoeren ja historisch zu Luxemburg, wurden 1815 abgetrennt, entwickeln aber mit zunehmender belgischer Krise wieder ein Interesse am „Mutterland“. Ob sich das „Laendchen“ das antut?

  12. Es reicht!

    Belgien ist definitiv gescheitert. 95 % der OSTbelgier bezahlen sich dumm und duselig an Steuern damit die Wallonen unser Geld verbraten. Der Fleiß der Ostbelgier wird hier mißbraucht um viele Asozialen auf unsere Kosten in der tiefsten Wallonie durchzufüttern.
    Kann Ostbelgiendirekt mal in diesem Zusammenhang recherchieren wieviel die beiden Steuerämter in St.Vith und Eupen insgesamt an Steuern einholen oder will man uns weiter absichtlich für DUMM verkaufen?

    • Solche Recherchen sollten Sie unsere Politiker fragen, Es reicht!
      Die Antwort bekämen Sie wohl frühestens am St Nikolaus Tag 17.
      Kein Wunder, da die Leute ja zum Teil davon bezahlt werden.

    • systray0

      „Belgien ist definitiv gescheitert. 95 % der OSTbelgier bezahlen sich dumm und duselig an Steuern damit die Wallonen unser Geld verbraten. Der Fleiß der Ostbelgier wird hier mißbraucht um viele Asozialen auf unsere Kosten in der tiefsten Wallonie durchzufüttern.“

      Genau solche Aussagen sind der Grund dafür, warum „Ostbelgier“ für die Wallonen nur „deutschsprachige Wallonen“ sind und wir nicht ernst genommen werden.

      Richten Sie doch mal Ihre Kritik an das hiesige Steueramt Sankt Vith, ist ja bekanntlich eins der „besten“ in ganz Belgien. Verrat am eigenen Volk? Wer spielt das Spiel denn mit? Wer sind die wahren Schuldigen?

      • Pressekonfekt

        Und all das, systrayO, ist die grosse Mitschuld einer gewissen Wallonischen Partei. Von der wir deren auch ein paar in Eupen herum schwirren haben. Einzig diese unfähigen Leute haben uns dahin gesteuert, dahin regiert. Denen ist das Steueramt sowas von Schnuppe. Massigen Verlust an Mittelständler, und damit Arbeitsplätze, plus der ganze Rest. Hauptsache, der eigene Lohn ist OK.

  13. „Es klingt hart, aber das Königreich im Herzen Europas ist ein ‚failed state‘ im Kleinformat, notdürftig zusammengehalten von der Liebe zum Königshaus und zur Fußball-Nationalmannschaft“
    TRAURIG ABER WAHR!

    • Einen Staat, der das Attribut „‚failed state‘ im Kleinformat“ verdient, sehe ich im Falle Belgiens nicht (vgl. weiter oben meinen Kommentar über die daraus resultierende Aussagelosigkeit des Ausdrucks „gescheiterter Staat“). Aber das meinen ja auch nur 2 (in Worten: ZWEI) Schreiberlinge der Spiegel-Redaktion.

      Außerdem ist es bloß eine populäre Legende, dass allein unsre Liebe zum Königshaus und zu den Roten Teufeln uns in einem Boot sitzen lässt. Da gibt es schon noch einiges mehr.

      • Das sehe ich auch so; Wir müssen zusammenhalten, Flamen, Wallonen und die DG, Zusammen kann man es schaffen, und hört mit dem Quatsch auf, dass Wallonen die Schuldigen sind, wir sind alle gleich, nur die Politik hat versagt, aber auf beiden Seiten

      • Frankenbernd

        @Lionne
        Wenn dem so ist, warum geht dann in Belgien nichts mehr zwischen Nord und Sued?
        Fahren Sie mal nach Flandern, da hoert man selbst ne Menge junge Leute sagen sie seien nur ‚Pass Belgier‘ aber eigentlich Flamen. Da laeuft eine Entwicklung ab, ja die haben die Wallonen sehr stark mitversdchuldet. Aber niemand scheint was zu tun dagegen. Und die Ansprachen des Koenigs nun komplett in allen 3 Landessprachen wird unser Belgien auch nicht zusammen halten.

          • aber.....

            naja! Die beiden kletten sich regelrecht daran fest! warum? Weil die davon leben wie die Maden im fetten Speck. Dann den Bettelmann an gezogen, und immer wieder Leute einladen, wie der Flame die letzten Tage. Wie viel das ganze uns kostet, ist denen egal! Da stören die sich nicht dran. Hauptsache sie haben die Macht und damit die Posten!

  14. Belgien ist ein tolles Land mit vielen unterschiedlichen Kulturgemeinschaften. Ich bin ein stolzer Belgier und bin überall im Ausland gut angesehen. Leider haben wir zuviele Politiker (oder sagen wir Populisten), die für ihren eigenen Profit die einzelnen Kulturgemeinschaften gegeneinander aufhetzen. Ich hatte bisher noch nie Schwierigkeiten mit Wallonen, Flamen oder den anderen Kulturgemeinschaften die schon über Jahrzehnte Belgien prägen und bereichern. Belgien ist Europa im Kleinen und Brüssel ist zurecht die Hauptstadt Europas.

  15. Lippenbekettenis?

    Alles nur heiße Luft, oder haben die’s nun begriffen? http://www.rtbf.be/info/belgique/detail_charles-michel-envisage-un-referendum-sur-les-choix-societaux-importants?id=9310199
    Könnte SEHR unangenehm für alle Befürworter der großen Flut und der „Freide, freunde undund und“ werden, wenn die Bürger endlich direkt bestimmen, was sie wollen. Aber vermutlich würden die Fragen so gestellt, daß eh nichts geändert werden könnte – wenn die Wahlergebnisse überhaupt „korrekt“ vermittelt werden. Also bloß nicht viel, wenn überhaupt, von solchen Lippenbekenntnissen erwarten.

  16. senfgeber

    Das Problem derer, die hier glauben, dass „Belgien“ kein gescheiterter Staat ist, besteht darin, dass sie offensichtlich niemals aus dem belgischen Mief herausgekommen sind und sie dann auch nie die Möglichkeit hatten, funktionierende Staatsstrukturen kennenzulernen. Einige dieser Leute wehen dann am 21. Juli gern mit ihren Fähnchen.

  17. Darmundeingeweidestadt

    Auch Deutschland ist ein „Failed State“, or better said, a „Pimp State“!
    http://www.welt.de/vermischtes/article155831409/Sexuelle-Uebergriffe-bei-Open-Air-Fest-18-Anzeigen.html
    Es ist nicht gut eine Frau zu sein, in unserem armen bewegten Deutschland. Ob das Merkel Engel sich eigentlich etwas wünscht, heimlich? An sie werden die lieben Jungs wohl kaum antanzen können – bin sicher, daß sie künftig mal ihre Body(guards) früher nach Hause schickt um…

  18. systray0

    Wenn Belgien ein „failed state“ ist, dann haben wir alle versagt, ausnahmslos.

    Denn nur derjenige, der die Politik und Justiz eines Landes als Argumente heran zieht, hat wohl eine ganz eigene Bedeutung, was ein „Staat“ eigentlich ist.

    Der Staat sind „wir“. Alle. Gegen eine Politik ist man nicht machtlos, sondern gegen Politikverdrossenheit, diese wiederum ist bei uns auch sehr hoch (wie in fast allen EU-Staaten zunehmend). Das Problem des belgischen Staats hat so ziemlich jeder erkannt, nur ist ein erheblicher Teil der Bevölkerung eben Teil dieses Systems und schafft sich damit wohl kaum selbst ab. Das ist auch der Grund, warum denke ich, die meisten Belgier laut Umfragen dennoch „zufrieden“ sind und ein relativ kleiner Teil sehr unzufrieden (aber dagegen auch sehr wenig unternimmt).

    In anderen deutschsprachigen Foren sieht man immer diejenigen am lautesten über Belgien am schimpfen, die Belgien oft nicht einmal selbst besucht haben. Ich denke, bei so einem Diss kann ich sehr gut einfach weiter gehen. Andere Länder haben ihre ganz eigenen Probleme, und die sind nicht weit (z.B. bei den direkten Nachbarländern).

    Übertriebener Journalismus lebt eben davon, zu übertreiben. Es liegt in der westlichen Kultur, dass Skandale und Fehler häufig besser bewertet werden als Misserfolge. Ich bin nicht einmal Belgier, aber ich lebe gerne in Belgien und sehe Belgien auch in seiner Gesamtheit nicht gescheitert. Es gibt nur einige wenige Leute, die gescheitert sind und Verantwortung übernehmen sollten. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

    • “ Es liegt in der westlichen Kultur, dass Skandale und Fehler häufig besser bewertet werden als Misserfolge.“ Hier muss ich passen; was bedeutet das? Wo ist der Unterschied zwischen Fehler und Misserfolge in diesem Kontext? Trotzdem möchte ich Ihnen dafür danken, dass Sie regelmässig versuchen uns allen hier die Welt so schön zu erklären. Bis auf EdiG vielleicht sind Sie darin der Beste. Danke.

    • Sys...tem error

      Sie haben Ansichten, dieser Selbsthass, wie immer… System error? Failed state ist Belgien nicht nur durch Selbstverschuldung, sondern auch weil es darin zu viele fremde Parasiten gibt… Dann hoffen Sie mal, daß das hier ausstirbt:
      http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2016-05/darmstadt-ermittlung-sexuelle-belaestigung-open-air-musikfestival

      Inzwischen schreibt selbst der berühmteste Flüchtling der Welt, der wohl auch der Weiseste (Mensch?) ist, daß die Flüchtlinge in Deutschland, und somit Europa, ein gigantisches Problem ist:
      http://www.huffingtonpost.de/2016/05/31/dalai-lama_n_10216166.html?utm_hp_ref=germany#
      Aber nein, Systemerror weiß es besser…

      • systray0

        Sie sind wie eine alte Schaltplatte, die immer wieder neu abgespielt wird.
        Wenn Sie eine Bild-Zeitung kaufen, lesen Sie sicher auch nur die Titel und schlafen darüber ein, gell?

        Anders kann ich nämlich nicht verstehen, warum Sie mir mit so verwirrenden Aussagen wie „Selbsthass“ kommen (Sie sind wohl auf dem rechten Auge blind?). Das entspricht jetzt mal ganz und gar nicht dem, was ich geschrieben habe.

        Ich lebe gern in Belgien (bin aber nicht von ihm abhängig) und sehe den belgischen Staat nicht als gescheitert, also wo zum Himmel erkennen Sie da Selbsthass? Ich bin frei von Hass, gegenüber Flüchtlingen (aus Prinzip), gegenüber Rechten/Linken/Sozialisten/Flüchtlingen und lebe damit wohl weniger hasserfüllt, als Sie.

        Und sogar dem Dalai Lama gebe ich Recht, denn unkontrollierte Zuwanderung ist ein Problem (habe in der Hinsicht aber noch nie etwas anderes geschrieben).

        Ich weiß, dass Sie die Linken wohl über alles hassen müssen, aber keine Sorge, aber Paranoia kommt dann hoch, wenn man bei jedem einen „Linken“ erkennen muss. Dagegen gibt es Medikamente.

  19. Damien Francois

    Da ein Staatsmedium wieder einmal seine (in)offiziellen „Hofschreiber“ schützt, und auch den Moralapostel spielt, anstatt den echten aufgeklärten Diskurs zu pflegen, muß ich noch einmal hier auf OD posten, nach langer Zeit – unabhängig von den Kommentaren zu den verrückten Rasern. Auch stelle ich fest, daß nicht nur ich die Augen öffne, in Sachen „Islam“ und europäische Knechtung – Gruß in die D-Eifel.
    Dem Hetzer, der in der Vergangenheit lebt und denkt, 2016 wäre ein braunes Nazi-Jahr, bzw. die Welt heute wäre die gleiche wie zu Kants Zeiten, alsor vor 250 Jahren, antwortete ich wie folgt:
    <<>>

    Natürlich wurde ich zensiert. Dieses aufgeklärte Staatsmedium ist, genau so wie sein Hofschreiber, wohl vom Licht der „Aufklärung“ geblendet. „Wenn von Aufklärung die Rede die Rede ist, erinnert euch daran, daß der geschickteste Trick des Teufels war, Menschen glauben zu lassen, es gäbe ihn nicht“ schrieb Baudelaire. Wie wahr. Er sei gegen Knechtung, der große Aufklärer. Wirklich? Aber von einer Leviathan-EU, bzw. vom Islam, läßt er sich wohl gern knechten, wie es scheint. Stimmt, da er „mitten drin“ lebt, hat er wohl diese Maxime angenommen: „Cuuis regio, eius religio“. Vielleicht hat er ja auch schon konvertiert. Welch eine Logik…
    „Mickey Mouse könnte hier einchecken, wir würden wir ihn nicht erkennen“ („Mickey Mouse pourrait embarquer sans qu’on l’identifie“ (http://www.rtbf.be/info/dossier/explosions-a-brussels-airport/detail_commission-d-enquete-attentats-suivez-la-seance-en-direct-des-14h) sagt der Leiter der Flughafenpolizei. Der Terrorismus wird geduldet, weil dadurch Druck auf das Land entsteht; in Sicherheitsfragen MUSS die EU gestärkt werden. Mit welchen Konsequenzen? Weniger Kontrolle für die einzelnen Staaten, mit einer Super-EU, die über alles herrschen soll, um schließlich die von der UN gewollten Migration zu fördern und auf Teufel (schon wieder) komm heraus durchzusetzen.
    Nicht zuletzt scheint der Hetzer die UNO selbst als Verschwörungsmaschine zu betrachten – ansonsten würde er die Ersatzmigration“ – oder Austausch – wohl ernster nehmen:

    http://www.migration-info.de/artikel/2000-07-04/un-bevoelkerungsabteilung-bericht-ersatzmigration
    http://www.un.org/esa/population/publications/migration/execsumGerman.pdf
    Von Philosophie hat er null Ahnung, genau so wenig wie von Politik und sozialem Geschehen. Mitreden will er aber partout, und… überall!
    Eine Frage hätte ich an ihn gehabt, den großen Hetzer: Sind der Euro, Schengen und Beethoven 6. als EU-Hymne auch Teile meines Verschwörungswahn?
    Wenn er wirklich offen wäre, würde er sich ja meine Vorträge zum Thema am 23.-24.6. anhören. Aber das würde seine liebgewonnene, festgefahrene, und idealistisch-utopische Weltsicht zerstören. Deshalb rate ich ihm bloß fern zu bleiben – in der Nähe seiner Lieblinsgnachbarn. Idealismus ist seine Welt. Gott schütze uns vor solchen Leuten…

        • Damien Francois

          a, ja „sapere aude“. Kant hat nichts verstanden, weil er gedacht hat, Regeln und Gesetze würden im Leben der Menschen alles regeln und klären können. Herr Hetzer, wenn Churchill zur Verschwörungstheorie gehört, dann haben Sie, wieder einmal, alles kapiert. Und die „Bestandserhaltungmigration“ der UN ist wahrscheinlich ebenfalls eine Verschwörung… Sie sind einer, der aus lautem Idealismus (Kant läßt grüßen) die Flugzeuge des WTC 9/11 als Hologramm „wahrnimmt“, nicht? Der Vater des Euros, Schengens, der auch die europäische Hymne ausgesucht hat, erster Karlspreisträger 1950, hat selber in den 1920ern zu Papier gebracht, daß es in PanEuropa zu einem Austausch der Weißen kommen sollte. Das erleben wir gerade – es wird eine Weile dauern, ein paar Generationen, klar, aber alles im Gange, seit den 1970ern. „Rechtsextrem“? Stimmt, Ihnen ist ja die ultra-linke Molenbeek-Schaerbeek-Forest-Politik, die Belgien weltweit lächerlich erscheinen läßt, lieber, ich vergaß… Oder vielleicht der „weltbürgerliche“ Kommunismus eines Kants? Nein Danke!

  20. R.E.A.L.ist

    Belgien ist ganz klar „failed“!

    Das war so und wird auch so bleiben, dass man alles dem Zufall überlässt (on verra…)

    Belgien ist kein „Macher“, weder vorrausschauend noch innovativ.
    Würde man nicht viele Regelungen aus dem Ausland nachahmen (meist so 5-10 Jahre versetzt) wäre es noch sehr viel chaotischer.
    Als Zeit war in verschiedenen Stadtteilen Belgiens zu handeln, waren verschiedene Politiker zu sehr damit beschäftigt ihre pädophilen Politiker zu sehr damit beschäftigt, ihre sexuellen Vorlieben zu vertuschen.

    @ Belgierin: Bitte vermischen Sie jetzt nicht Fußball und Politik!
    Sonst können wir auch noch diskutieren, dass wir gutes Bier und Fritten/Pommes produzieren:)
    Ich wünsche Ihnen jedenfalls viel Spass, wenn Sie die WM auf wahrscheinlich einem deutschen TV-Sender schauen. Oder sprechen Sie etwa Französisch und Flämisch? Ihre Kritik kommt so rüber, als würden Sie Ihre Informationen hauptsächlich den deutschen Medien entziehen…
    Ein bisschen Hintergrundwissen schadet nie.
    Auch die Medien der anderen Nachbarländer (Frankreich und Niederlande) sollte man nicht außer Betracht lassen.
    …und momentan läuft es doch überall schlecht ist auch kein Argument.

    Dass Problem ALLER Staaten ist, dass die Industrie und wenige „global players“ eindeutig zu viel Macht haben und da ist meiner Meinung der Zug lange abgefahren, das hat nicht nur Belgien wieder VERPENNT.
    Wundern tut mich in diesem Land gar nichts mehr. Und da denke ich besonders an bevorstehende Skandale in Tihange,…

    Frankenbernd liegt mit seiner Aussage eigentlich sehr richtig.

    schönen Gruß,
    (lasst euch euer belgisches Bier beim Lesen der Bild gut schmecken) :)

  21. In der Schweiz und in Luxemburg werden auch 3 Sprachen gesprochen, komischerweise sind da bei weitem nicht solche Probleme wie hier, tja wieso denn? Weil das Geld da ist, ganz einfach !!!!!

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