Gesellschaft

In den Sekundarschulen der DG erstmals weniger als 5.000 Schüler

DG-Minister Harald Mollers (Mitte) mit Fachbereichsleiter Jörg Vomberg und Pressereferentin Sarah Bongartz bei der Vorstellung der aktuellen Schülerzahlen am Freitag. Foto: OD

Der Minister für Ausbildung und Unterricht, Harald Mollers (ProDG), hat am Freitag im Rahmen eine Pressekonferenz in Eupen die aktuellen Schülerzahlen vorgestellt, die „Ostbelgien Direkt“ alle mit Tabellen und Grafiken als Anhang veröffentlicht.

So stellt man beim Studium des umfangreichen Zahlenmaterials zum Beispiel fest, dass die Gesamtzahl der Sekundarschüler in diesem Schuljahr 2015-2016 erstmals seit 2009-2010 unter die Marke von 5.000 Schülern gefallen ist. Sie beläuft sich momentan auf 4.900 gegenüber 5.352 vor 6 Jahren (-8,84%).

Die Zahl der Primarschüler blieb im Vergleich zum letzten Schuljahr zwar stabil, nahm aber in den letzten 6 Jahren um 10,8% ab. Beim Kindergarten wurde in diesem Jahr der Anstieg, der sich in den drei letzten Schuljahren manifestiert hatte, vorerst gestoppt. Die Zahl der Kindergarten-Kinder ging von 2.453 auf 2.414 zurück.

Bei den Sekundarschulen fällt auf, dass vor allem allgemeinbildende Schulen mit einem Rückgang ihrer Schülerzahlen konfrontiert werden. So fiel die Zahl der Sekundarschüler an der Eupener Pater-Damian-Schule (PDS), der größten Unterrichtsanstalt in der DG, erstmals seit dem Schuljahr 2008-2009 mit 950 unter die Marke von 1.ooo Schülern.

Seit dem Schuljahr 2008-2009 ist die Zahl der Sekundarschüler an der PDS um rund 21% rückläufig, und an der Bischöflichen Schule (BS) St. Vith um 20,2%. Allerdings hat sich die Entwicklung bei der BS inzwischen stabilisiert.

Weiter in Bildung investieren

Diese Entwicklungen spiegeln in gewisser Hinsicht den Trend wider, demzufolge der allgemeinbildende Unterricht in der DG seit Jahren kontinuierlich Schüler verliert (10,85% seit dem Schuljahr 2008-2009).

Das Cäsar-Franck-Athenäum (CFA) in Kelmis zeigt, dass man diesem Trend zum Teil entgegenwirken kann, indem man sich nicht auf den rein allgemeinbildenden Unterricht beschränkt, sondern auch technische Studienrichtungen ins Angebot der Schule einbaut. Das CFA Kelmis konnte im Vergleich zum vergangenen Schuljahr immerhin 34 Sekundarschüler hinzugewinnen, ein Plus von 11,4%.

Minister Harald Mollers (rechts, hier mit Schulleiter Marcel Strougmayer und Eltern) am 1. Schultag des neuen Schuljahres bei einem Besuch im César-Franck-Athenäum in Kelmis. Foto: OD

Minister Harald Mollers (rechts, hier mit Schulleiter Marcel Strougmayer und Eltern) am 1. Schultag des neuen Schuljahres bei einem Besuch im César-Franck-Athenäum in Kelmis. Foto: OD

Minister Mollers betonte, trotz des Rückgangs der Schülerzahlen werde die Regierung der DG weiterhin verstärkt in den Bereich Ausbilung invstieren.

Für alle weiteren Details in puncto Schülerzahlen verweisen wir auf das Dossier „Schülerzahlen Schuljahr 2015-2016“ anbei. Interessant zu erwähnen sind vielleicht noch zwei Aspekte, die bei der Pressekonferenz von Harald Mollers ebenfalls zur Sprache kamen: das sogenannte Gnadenjahr einiger Dorfschulen in der Eifel sowie der Anstieg der neuankommenden Schüler in den Kindergärten und Primarschulen der DG. Dabei handelt es sich um Flüchtlingskinder.

Die Dorfschulen im Gnadenjahr sind die von Herresbach, Aldringen und Maldingen (Kindergarten). Hier stellt sich die Frage, ob die Aufrechterhaltung gewisser Dorfschulen überhaupt Sinn macht und ob eine Schule mit so wenigen Kindern für diese pädagogisch überhaupt sinnvoll ist, auch wenn das Dorfleben mit Sicherheit unter einer Schließung des Kindergartens oder der Primarschule leiden müsste.

Was die Flüchtlingskinder betrifft, so wird man laut Mollers das diesbezügliche Dekret anpassen müssen. Zudem wird das Zentrum für Förderpädagogik in die schulische Betreuung von neuankommenden Schulkindern verstärkt eingespannt.

Ende September 2015 hatten die städtischen Grundschulen in Eupen und Kettenis insgesamt 19 neuankommende Kinder zu betreuen, die Clara-Viebig-Grundschule in Manderfeld 23, das Kgl. Athenäum St. Vith 8 und das Auffangzentrum Elsenborn (Unterricht vor Ort) 24. (cre)

Nachfolgend das komplette Dossier mit allen Schülerzahlen:

SCHÜLERZAHLEN SCHULJAHR 2015-2016

36 Antworten auf “In den Sekundarschulen der DG erstmals weniger als 5.000 Schüler”

  1. Heuchel-Ei

    Jetzt soll noch mal jemand sagen das die Zuwanderung schlecht für uns ist.

    Demnächst haben wir wieder einen rasanten Anstieg der Sozialversicherungseinzahler.

    Ich sage nur eins. „Hurra die Renten sind in ein paar Jahren wieder sicher.“

    Aber so was von !

  2. @ ist doch so!

    Da ich, wie wahrscheinlich auch Sie, in diesem Leben nicht mehr in die Lage komme eine Schule besuchen zu müssen ( dürfen? ) sehe ich das ähnlich. Andererseits bin ich der cfesten überzeugung das wir alles tun müssen um der Jugend die Möglichkeit zu geben sich zu bilden und zu entwickeln. Dazu gehören Schulen und Unterrichtsmaterial.Vielleicht kommen wir sogar irgendwann mal zu der Erkenntnis das wir für jeden Cent den wir an der Bildung sparen später ein Vielfaches an Sozialkosten bezahlen.

    @ Réalité

    Wenn ich mich nicht irre ist es Aufgabe des Schuldezernenten sich um die Bildung zu kümmern und die Ergebnisse seiner Arbeit der staunenden Öffentlichkeit vorzustellen.Dazu gehören halt auch Veranstaltungen wie diese.

    • „Da ich, wie wahrscheinlich auch Sie, in diesem Leben nicht mehr in die Lage komme eine Schule besuchen zu müssen ( dürfen? ) sehe ich das ähnlich. Andererseits bin ich der cfesten überzeugung das wir alles tun müssen um der Jugend die Möglichkeit zu geben sich zu bilden und zu entwickeln. Dazu gehören Schulen und Unterrichtsmaterial.Vielleicht kommen wir sogar irgendwann mal zu der Erkenntnis das wir für jeden Cent den wir an der Bildung sparen später ein Vielfaches an Sozialkosten bezahlen.“

      Was denn nun? Ist Schule und Bildung jetzt wichtig oder nicht? Ich sehe zwei gegensätzliche Meinung aber eine Annäherung. Das gibt es wohl in letzter Zeit öfters auf OD. ;-)
      Ich denke allerdings nicht, dass diese Schulen uns Millionen kosten.

      • @ Freddy

        Wenn Sie meinen Post aufmerksam lesen werden Sie feststellen das der erste Satz ironisch ist. den Rest laasse ich mal so stehen wie ich ihn geschrieben habe. Ausser das ich vielleicht das „c“ in meiner „festen Überzeugung“ weglasse damit mir später keiner eine ( unbeabsichtigte ) Nähe zu den „christlichen“ Parteien unterstellt.

    • Réalité

      Und wenn ich mich nicht irre, und Hoch rechne, und vergleiche, und der Realität ins Auge sehe, dann hätte auch eine Person bzw. ein einziger Minister die Chose hier im Kleingliedstaat managen können.Und nicht dieser ganze angehäufte und über dimmensionale Apparat. Zu letzt aber ganz sicher eine solche Pressekonferenz. Warum so gross sehen, wenn’s auch kleiner ginge. Lachhaft!

      • @ Réalité

        Jetzt nehmen Sie es einfach eine Nummer kleiner. Selbst ein Nest wie Eupen hat 4 Schöffen. Nennen Sie das wie Sie wollen… Und Pressekonferenzen- Mein Gott, Klappern gehört zum Handwerk und wenn die sich nicht selbst loben macht es keiner.

        • Réalité

          Werter EdiG!Teures Eigenlob und das Klappern könnte man ganz weg lassen. Wäre dann billiger und brauchten das auch nicht zu bezahlen!
          Einmalig auf der Welt, dieser Spokes! Ein einziger Minister für 5.000 Schüler!?
          Bleiben noch immer DREI für 65.000 Leutchen! Genauso viele Einwohner hat die Kreisstadt Düren.Praktisch Eupen mal Drei! Unerreicht und einmaliger Luxus den wir uns da leisten müssen!
          Fortgeworfenes Geld!

  3. Frau Mahlzahn

    @ist doch so!
    Wenn Schule irgendwo überflüssig war, dann bei Ihnen,. Jedenfalls spätestens nach dieser Aussage.

    @ Réalité
    Nicht-lustige-Kommentare gehören bei OD in die Satire Ecke.

    • Frau Mahlzahn

      EdiG

      Ich sehe schon die Schlagzeile:
      „10% Schülerschwund, Schulen überflüssig“.
      „Aus Sparzwängen wird jetzt jede Klasse um 10% in der Fläche reduziert.“
      „Sofortmaßnahmen zur Reduzierung der überfüllten Schulbusse greifen. TEC stimmt Kompromissvorschlag zu “
      „Ab sofort erhält jeder Schüler 10% mehr Essen in der Mensa“
      “ 4 von 10 Leuten haben keine Ahnung von Statistik! Das sind fast 75 %!“
      „Die réalitäts Theorie von ist doch so“
      „Hausunterricht in der DG führt zu leeren Schulen“

      Für manche sind Straßen eben wichtiger als Schulen. Die Vorzüge der freien Meinungsäußerung.

  4. Öppe Alaaf

    Seite 23: warum verliert ausgerechnet die PDS Eupen ein Viertel der Schüler?

    Ich meine, wenn’s ein demografisches Problem wäre, dann würde es doch nicht ausgerechnet nur in der einen Eupener Schule so extrem sein, oder? Warum hat dIe PDS hat einen überdurchschnittlichen Rückgang zu verzeichnen und St Vith fängt sich wieder?

    Interessiert mich als Ehemaliger

  5. Frau Mahlzahn

    Antwort des Direktors der PDS auf die Frage, ob es pädagogische Gründe gäbe, dass weniger Einschreibungen sind:
    „In Lontzen, Kelmis und Raeren gab es nur 404 Schüler, 133 davon haben sich für hier eingeschrieben.“
    Vielleicht haben die Anderen sich lieber für da eingeschrieben, wo der Direktor Deutsch lernt, als am Zebrastreifen für die hier Schüler zu stehen.

    Am pädagogischen Konzept kann es ja tatsächlich nicht liegen, am PDS gibt es ja keines.

  6. ich hab da noch was!

    Vor einigen Jahrzehnten konnten betuchte Eltern sogar für ihren Sohn, der in der Regel nicht fähig war, das Abitur zu schaffen, gegen ein dementsprechendes Entgeld, diesen Titel zu erhalten. War im Grunde aber noch recht billig. Der Titelverkäufer Hans-Hermann Weyer, Graf von York, der zwischen Rio, Cote d’Azur und Bonn jettet, wäre bestimmt nicht so kostengünstig gewesen, wenn man bedenkt, dass man bei ihm heute um die 200000,- Euro pro Titel berappen muss….

  7. @ ich hab da noch was!

    Sicher können Sie auch mit Namen von Lehrern die Abiturzeugnisse verkauft haben dienen. Andernfalls wäre das eine recht happige Rufschädigung des Lehrkörpers. Wann erfolgt die Anzeige? Oder wollen Sie nur kersgen?

  8. ich hab da noch was!

    @ EdiG, keine Bange und nicht immer so voreilig. Da ich in meiner Verwandtschaft einen damals bekannten Industriellen hatte, der dieses Abiturzeugnis eben über diesen Weg erhalten hatte, bin ich darüber informiert. Ich habe ja nicht behauptet, dass es heute noch so ist, aber damals war es so, da wurde die Schule von katholischen Priestern geleitet. Wen will man anzeigen, die meisten sind diesem Erdball bereits entschwunden….

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