Politik

Philippe Hunger hat nicht mehr Hunger auf Politik: Eupener PFF-Schöffe macht Ende 2024 Schluss

Philippe Hunger bei seiner Vorstellung als PFF-Spitzenkandidat für die Stadtratswahl von Oktober 2018. Der Finanz- und Kulturschöffe tritt 2024 nicht mehr an. Foto: OD

Der Eupener Finanz- und Kulturschöffe Philippe Hunger (PFF) zieht sich am Ende dieser Legislaturperiode aus der Gemeindepolitik zurück. Ende 2024 ist für ihn demnach Schluss. Das kündigte der Liberale anlässlich der jüngsten Sitzung des Eupener Stadtrates an.

„Ich habe bereits beim Antreten meines ersten Schöffenmandats gesagt, dass ich mich dafür ausspreche, dass man nach zwei Legislaturperioden im gleichen Amt und mit den gleichen Ressorts aufhören sollte, um neuen Leuten mit frischen Ideen, die Möglichkeit zu geben, die Bereiche weiterzuentwickeln. Und wer mich kennt, weiß, dass ich zu meinem Wort stehe“, wurde Hunger vom BRF zitiert.

Im September 2013 hatte Hunger die Nachfolge von Fred Evers angetreten, der aus Gesundheitsgründen als Finanz- und Kulturschöffe der Stadt Eupen zurücktreten war. Bei der letzten Stadtratswahl von Oktober 2018 war Hunger sogar Spitzenkandidat der PFF.

Eine Schultüte bekam Philippe Hunger zum Beginn seiner Tätigkeit als Schöffe Anfang September 2013 überreicht. Foto: OD

Für Schlagzeilen sorgte Hunger gut einen Monat vor der Stadtratswahl von Oktober 2018, als er ankündigte, es gebe einen Interessenten für das Capitol in der Neustraße. Dadurch könne das ehemalige Kino auch in Zukunft den hiesigen Vereinen zur Verfügung stehen.

Dass Hunger mit diesem Knaller kurz vor den Wahlen an die Öffentlichkeit ging, war damals nicht nur den Stadtverordneten der Opposition suspekt, sondern auch vielen Bürgern. Für Hunger war das Kaufangebot wie eine „Sechs im Lotto“. Daraufhin spottete die CSP in einer Stadtratssitzung im April 2019 über „die wohl längste Ziehung in der Geschichte der Lotterie“.

Man weiß, was aus der Geschichte geworden ist: Hinter der denkmalgeschützten Fassade des ehemaligen Capitol entsteht ein Komplex mit 26 Wohneinheiten.

Insgesamt war die Amtszeit von Philippe Hunger, genauso wie die des gesamten Gemeindekollegiums, vor allem gekennzeichnet durch eine bisweilen katastrophale Außendarstellung. (cre)

21 Antworten auf “Philippe Hunger hat nicht mehr Hunger auf Politik: Eupener PFF-Schöffe macht Ende 2024 Schluss”

  1. Prinzenrolle

    Ist Filipp Hunger letztes Mal nicht sogar als Spitzenkandidat seiner Partei angetreten? Nicht auszudenken, wenn er als Bürgermeister nach nur einer Legislaturperiode zurücktreten würde. Ne leeve Käel, aber in der Politik gänzlich fehl am Platz. Im Karneval und beim 1. FC Köln ist er bestimmt besser aufgehoben. Als Kulturschöffe wird man ihn ganz sicher nicht vermissen. Bin schon jetzt gespannt, auf die „jungen frischen Kräfte“. Davon hat die PFF nämlich ne ganze Menge ;-)

  2. delegierter

    …. dann haben die Eupener keinen Hunger mehr.
    Die Einstellung, nach 2 Amtszeiten nicht mehr anzutreten, müsste eigentlich Gesetz sein.
    Dann gäbe es auch nicht diesen Parteienfilz. Nur Schade, daß viele Junge in die Politik drängen und wenn sie dann das Alter haben etwas zu bewegen oder richtig Verantwortung zu übernehmen, dann sind sie weg.

    • Unsere Frau Bürgermeisterin versteckst sich wie immer hinter der Meinung von Experten …
      Also lieber Wähler, nicht mehr wälhen, lieber direkt Experten wählen und zumindest Menschen die hinter Ihren Entscheidungen stehen !

  3. Peer van Daalen

    Der Phillipe Hunger fährt seit geraumer Zeit mehrgleisig durch die kulinarische Landschaft der Euregio.

    https://ostbelgiendirekt.be/hofcafe-wird-maries-farm-284205

    In Aachen mischt er in der La Poissonierie in Burtscheidt beim REWE-Stenten mit. Die La Poissonierie hat auch Filialen in Eupen und Battice und St. Vith.

    https://www.aachener-zeitung.de/genuss/wo-fischliebhaber-in-der-region-auf-ihre-kosten-kommen/3870842.html

    Auf der Ziegenfarm in Kettenis war ich schon länger nicht mehr. Da müßte ich ja glatt mal wieder nach dem Rechten schauen :-).

    • Ich weiss nicht ob man das hier schreiben darf ( da positiv) , aber wir als Kulturschaffende sind sehr zufrieden mit Herrn Hunger gewesen, immer ein offenes Ohr und bereits Lösungen zu finden.
      Auch privat bin ich in einer Vog tätig wo wir ebenfalls sehr gut zusammengearbeitet haben und wir doch geholfen worden sind.

  4. Wieder ein erfolgreicher Unternehmer (Ironie) weniger am Ruder der PFF … Betrieb in eine Grünzone gesetzt mit lebensgefährlicher Ausfahrt (insbesondere für Nutzer der Aachener Straße) und schon läuft nichts mehr mit Ziegen, Käse, Erlebnisbauernhof und „Ausflugsziel“ im „Loch“ neben der Landstraße… viel zu viele ungeschickte Fehlentscheidungen sind das Ergebnis der derzeitigen PFFler im Eupener Stadtrat und im Schlepptau der „angeblich grünen“ Bürgermeisterin.

  5. Die katastrophale Aussendarstellung dieser Koalition ist m.E. die Folge einer unmöglichen Ehe; wie kann man als liberale Partei mit links/grünen Sozialisten koalieren?? Entweder haben die PFF Politiker nie wirklich verstanden was eine liberale Politik beinhaltet oder man will einfach nur mitregieren, egal wie und mit wem. Das Desaster der FDP in Deutschland im Grossen, selbst die Bauchlandung der PFF im Raerener Gemeindrat mit ECOLO, oder die MR in der Wallonie, überall wo die Liberalen sich in ein Koalitionsbett mit diesen Parteien ziehen lassen, sind sie am Ende die Verlierer! Wieso verstehen die das nicht?

  6. Laut Staatsblatt ist der Herr Hunger bis heute auch im Vorstand vom Tierheim Eupen und gleichzeitig Tierschutzschöffe. Sollte man da nicht etwas neutraler sein, zumals das Tierheim ja eine sehr ordentliche finanzielle Unterstützung der Stadt erhält und wurde nicht von hundertausenden € gesprochen, die zwegs Umbau an das Tierheim gehen sollen?
    Das ist ja so, als wenn jemand von der DG gleichzeitig auch im BRF-Vorstand sitzen würde und den mit Zuschüssen überhäuft.

    • R. Küpper

      Eine interessante Frage.
      Wie ich auf die Schnelle in Erfahrung bringen konnte, gab es einen Besuch des Tierschutzbeirates im Tierheim Eupen, der zur direkten Folge hatte, dass es eine Beschussung von mindestens 10.000€ pro Jahr gibt. Also hat Herr Hunger seinen eigenen Verein besucht als Tierschutzbeiratsleiter und dann als Tierschutzschöffe bezuschusst?
      Besagter Beirat tagt 4 mal im Jahr, so zumindest steht es auf der Webseite der Stadt Eupen und die Beschlüsse/Ergebnisse kann man auf der Webseite einsehen.
      Aber, bis auf eine uralte, nicht mehr aktuelle Zusammenstellung des Beirates von 2015, ist nichts zu finden, also keine 4 Berichte pro Jahr!
      http://www.eupen.be/politik-verwaltung/politik/beiraete-ausschuesse/beirat-fuer-den-tierschutz/
      Da Herr Hunger im Mandatsregister immer noch als Vorsitzender steht und dafür auch entschädigt wird (die Summe ist leicht auf der Webseite der Stadt Eupen zu finden) stelle mir doch Fragen.
      Wie war die Schlagzeile bei der Gründung: „Eupen will beim Thema Tierschutz Vorreiter sein“?
      Was wurde nun daraus?
      Vielleicht kann Herr Hunger ja Licht ins Dunkel bringen und uns auch erklären, was aus dem vom Tierschutzbeirat angesprochenen Projekt der grossflächigen Katzenkastrationen der Streuner geworden ist?

  7. Krisenmanagement

    Man sollte sich vielleicht mal den Werdegang des Herrn Hunger betrachten. Herr Hunger hat bei der AFSCA begonnen. Das sollte schon einmal als widersprüchlich zu den liberalen Werten erscheinen. Bei der PFF wurden systematisch die wirklichen Liberalen, wie z. B. ein Herr Keul aus Recht verjagt. Kritik an der der damaligen Parteivorsitzenden Kattrin Jadin war nicht erwünscht. Das wird sicher mit einem Gregor Freches (Expolizist) auch nicht besser. Mir sind trotzdem die nicht so redegewandten und durchtriebensten in der Politik lieber, als die allzu aalglatten Menschen in der Politik. Dann kommt noch ein kolossaler Fehler der PFF hinzu. Eine liberale Partei kann nicht mit einer ideologisch geprägten Partei, wie den grünen zusammen arbeiten. Ein Gemeinderat steht und fällt mit der Bürgermeisterin.

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern