AKTUALISIERT – Überraschung am belgischen „Boxing Day“: Der Tabellenvorletzte KV Kortrijk besiegte den bisher souveränen Spitzenreiter KRC Genk 1:0, nachdem das Team des Ex-AS-Eupen-Trainers Bernd Storck letzte Woche schon im Pokal auwärts OH Löwen ausgeschaltet hatte, der am 2. Weihnachtstag durch ein 1:1 beim FC Brügge den Titelverteidiger und dessen Coach Carl Hoefkens noch tiefer in die Krise stürzte.
In seinem zweiten Spiel als Trainer des KV Kortrijk traf Bernd Storck auf einen anderen Ex-Club: den KRC Genk, den er bis zum Ende der letzten Saison und vor seinem Engagement am Eupener Kehrweg betreut hatte.
Seine Mannschaft begann sehr energisch. Der Beweis dafür war die erste Chance nach weniger als 30 Sekunden Spielzeit: Ein toller Schuss von Bruno wurde von Genks Schlussmann Vandevoordt gerade noch an den Pfosten gelenkt.
Der Tabellenführer der Pro League ließ das Gewitter vorüberziehen und reagierte nach einer Viertelstunde. Die Partie wurde ausgeglichener und die Chancen häuften sich. Der KRC Genk konnte sich bei seinem Torhüter Vandevoordt bedanken.
Die zweite Halbzeit war genauso lebhaft wie die erste. Die Entscheidung fiel in der 83. Spielminute, als Kortrijk der Führungstreffer durch Avenatti gelang, der von Mbayo gut bedient wurde.
Eine verdiente Führung für die Westflamen, die dominierten. Genk drängte in der Schlussphase auf den Ausgleich. Aber Kortrijks Keeper Vandenberghe war ebenfalls in Topform.
Der KVK gewann nach einem spannenden Spiel und einer starken Leistung und schöpft neue Hoffnung im Rennen um den Klassenerhalt. Für Genk endete die Serie von zehn Siegen in Folge.
In der Tabelle haben die Limburger „nur noch“ 7 Punkte Vorsprung auf Verfolger Union St. Gilloise, der am „Boxing Day“ den KV Ostende 3:0 bezwang.
Der SC Charleroi unterlag dem RSC Anderlecht 0:1 durch ein Eigentor von Zorgane in der 85. Minute. Damit sind die AS Eupen und Charleroi vor ihrem direkten Duell am 7. Januar 2023 nach Punkten (beide 19) gleichauf.
FC Brügge nach Pokal-Aus und 1:1 gegen OHL in Problemen
In seinem letzten Spiel des Kalenderjahres musste der Brügge gegen OHL gewinnen, um nicht zu riskieren, dass der KRC Genk mit 15 Punkten Vorsprung ins neue Jahr geht.
Die erste halbe Stunde dieser Partie war eine echte Beobachtungsrunde. Vier gelbe Karten werden in der ersten Halbzeit verteilt. Nach und nach und in einer sehr ruhigen Art und Weise versuchten die Brügger, den Unterschied zu machen.
Den Unterschied machten die Gastgeber in Schlussphase der ersten Halbzeit.
Von Jutgla gut in die Tiefe geschickt, kam Buchanan nach einem Kontakt mit Mendyl im Löwener Strafraum zu Fall. Schiedsrichter Put ließ zunächst weiterspielen, bevor er vom VAR aufgerufen wurde. Der Schiedsrichter ändert seine Entscheidung, der Spanier verwandelt vom Elfmeterpunkt aus. Brügge führte zur Pause 1:0.
Nach dem Seitenwechsel verwaltete Brügge zunächst den knappen Vorsprung, ließ auch keine weiteren Chancen zu, schaffte es aber nicht, ein zweites Tor zu erzielen. Jutgla traf dreimal die falsche Wahl.
Das Auslassen von Chancen sollte sich rächen. Kurz vor Schluss flankte Löwens Maertens flach in die Mitte. Das Leder flog durch den Sechzehner und kam zu Nsingi, der den Ball zum 1:1 über die Linie drückte (90+4.).
Der Spielstand änderte sich nicht mehr. Trotz eines Elfmeters von Jutgla in der ersten Halbzeit konnte Brügge nicht gewinnen.
Im Jan-Breydel-Stadion rumort es. Nach dem Schlusspfiff ertönte ein lautes Pfeifkonzert von den Rängen. Brügges Trainer Carl Hoefkens ist nach diesem 1:1 noch ein bisschen mehr in Gefahr. (cre)
„Boxing Day“ in England – und auch in Belgien
Anders als in der deutschen Bundesliga gibt es seit jeher in England und seit 13 Jahren auch in Belgien an Weihnachten Fußball zu sehen. Am 2. Weihnachtstag wird in der Premier League Fußball gespielt, ebenso in der belgischen Jupiler Pro League.
Der „Boxing Day“ hat mittlerweile eine lange Tradition. Der Name hat übrigens mit Boxen nichts zu tun. Boxing ist das englische Wort für Einpacken.
Der Begriff „Boxing Day“ entstand im 19. Jahrhundert zu Zeiten von Königin Victoria. Damals war es üblich, dass die reichere Bevölkerung Weihnachtspakete schnürte, um sie ärmeren Menschen und Angestellten zu geben. Bedienstete hatten am 26. Dezember frei und bekamen an diesem Tag von ihren Herren ihr Weihnachtspaket, das sie dann mit nach Hause zu ihren Familien nahmen.
Bereits Ende des 19. Jahrhunderts rollte auf der Insel der Ball an Weihnachten. Bis in die 1950er Jahre wurde am Christmas Day, also am ersten Weihnachtstag, ein kompletter Spieltag ausgetragen. Der heutige Zweitligist FC Brentford soll damals mit dem sexistischen Motto geworben haben: „Männer gehen zum Spiel, während die Frauen in der Küche kochen.“ Denn nach dem Stadionbesuch gab es das Festmahl.
Aus logistischen Gründen wurde das jedoch abgeschafft. Denn weil Mitarbeiter im öffentlichen Nahverkehr am 25. Dezember freibekamen, fuhren Busse und Bahnen nicht mehr. Also wich man auf den zweiten Feiertag aus, an dem seit 1966 regelmäßig gespielt wird.
Die Trainer mahnen und kritisieren zwar wegen der hohen Belastung für ihre Spieler, insbesondere im Jahr der „Winter-WM“ in Katar, ansonsten aber wird meist über den Weihnachtsfeier-Spieltag geschwärmt. „Es ist einfach etwas Besonderes, von der Stimmung her und für die Leute“, sagte TV-Experte Dietmar Hamann, der mit Liverpool, Manchester City und Newcastle United die Boxing-Day-Spiele vor meist ausverkaufter Kulisse erleben durfte. Markus Babbel, ebenfalls unter anderem einst beim FC Liverpool, betonte im „Kicker“: „Diese Tradition ist den Engländern heilig.“ Die gesamte Zeit rund um Weihnachten und Neujahr sei für die Spieler eine extrem hohe Belastung. „Wenn du die zehn Tage hinter dich gebracht hast, bist du erst mal chemisch gereinigt.“
In Belgien wird am 2. Weihnachtstag Fußball gespielt, seitdem es in der höchsten Fußballklasse die Play-offs gibt, also seit der Saison 2009-2010. „Kerstvoetbal“ nennen die Flamen das, was in England der „Boxing Day“ ist.
Dass inzwischen auch in Belgien am 2. Weihnachtstag Profifußball stattfindet, hat natürlich mit Geld zu tun. Es ist ein Zugeständnis an die Fernsehanstalten, die sich um die Übertragungsrechte bemühen. Selbst im Jahr 2022 sind die Weihnachtsspiele beibehalten worden, obwohl der Spieltag direkt nach der WM 2022 in Katar angesetzt wurde und es danach wieder eine kurze Winterpause bis zum Wochenende vom 6.-8. Januar 2023 gibt.
Die meisten Menschen sind am 26. Dezember zu Hause und wissen nach all den Festessen mit der Familie längst nicht mehr, was sie mit der Freizeit anfangen sollen. Fußball ist da eine willkommene Abwechslung. Das wiederum bringt den TV-Sendern gute Einschaltquoten.
Weil in der Regel jedes Meisterschaftsspiel zu einer anderen Uhrzeit stattfindet, seitdem Eleven Sports die Rechte für die beiden Profiligen erworben hat, finden am heutigen „Boxing Day“ nur vier der insgesamt neun Begegnungen der Jupiler Pro League statt.
Drei Partien – darunter der 1:0-Sieg der AS Eupen beim RFC Seraing – gab es bereits am Freitag, dem 23. Dezember. Am Vorabend von Heiligabend trugen übrigens viele Eupener Fans Weihnachtsmützen – allerdings nicht rot-weiße, sondern schwarz-weiße…
Die beiden restlichen Spiele finden am Dienstag, dem 27. Dezember, statt. (cre/dpa)
Der Weihnachtsspieltag in der Jupiler Pro League
Freitag, 23. Dezember 2022:
RFC Seraing – AS Eupen 0:1
AA Gent – Standard Lüttich 0:0
KV Mechelen – Cercle Brügge 1:1
Montag, 26. Dezember 2022:
FC Brügge – OH Löwen 1:1
Union St. Gilloise – KV Ostende 3:0
KV Kortrijk – KRC Genk 1:0
SC Charleroi – RSC Anderlecht 0:1
Dienstag, 27. Dezember 2022:
St. Truiden – Zulte Waregem 2:0
Westerlo – Antwerp 3:3
Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:
AKTUALISIERT – „Boxing Day“: FC Brügge nach Pokal-Aus gegen STVV und 1:1 gegen OH Löwen in der Krise. https://ostbelgiendirekt.be/heute-boxing-day-339959
AKTUALISIERT – „Boxing Day“: KV Kortrijk mit Ex-AS-Eupen-Trainer Storck besiegt Tabellenführer KRC Genk – FC Brügge in der Krise. https://ostbelgiendirekt.be/heute-boxing-day-339959
Also lag es nicht an eueren Deutschen Trainer bei der AS.
Es lag auch nicht am Trainer.unser jetziger Trainer ist bestimmt nicht besser als Storck.aber nur die Resultate zaehlen.wzrten wir ab wieviel Punkte in den nächsten 5 Spuele holen.es muessen mindestens8 sein,sonst sehe ich schwarz
es muss einfach passen.
Ein Trainer muss die Mannschaft lesen können und die Spieler müssen
das was ein Trainer vorgibt, umsetzen können.
HINWEIS – FC Brügge trennt sich von Cheftrainer Carl Hoefkens. https://ostbelgiendirekt.be/bruegge-trennt-sich-von-hoefkens-340110
Das die letzten Trainer der A.S. gehen mussten ,hat andere Gründe. Das die Mannschaft nicht das gelbe vom Ei ist, sieht man an den Resultaten. Die Mannschaft, und die die dafür verantwortlich sind, sind für mich das Problem