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Guy Verhofstadt will Nachfolger von Martin Schulz als Präsident des EU-Parlaments werden

Guy Verhofstadt bei einem Vortrag in Kelmis im April 2014. Foto: OD

Nach dem angekündigten Abgang des Präsidenten des EU-Parlaments, Martin Schulz, ist das Rennen um seine Nachfolge bereits im Gange. Der neue Vorsitzende wird am 17. Januar 2017 gewählt. Ob Verhofstadt Chancen hat, ist völlig offen.

Der sozialistische Fraktionschef Gianni Pittella erklärte am Mittwoch in Brüssel, dass er seinem Parteifreund auf dem Posten folgen möchte. Auch der frühere belgische Regierungschef und liberale Fraktionschef Guy Verhofstadt erklärte seine Kandidatur.

Pittella sagte, alle Fraktionsmitglieder stünden hinter ihm. «Wir werden niemals ein rechtes Monopol über die EU-Institutionen akzeptieren», so der Italiener. Aus Kreisen der liberalen Abgeordneten hieß es, Verhofstadts Kandidatur sei bei einer Enthaltung einstimmig unterstützt worden. Die französische Liberale Sylvie Goulard, die sich zuletzt selbst ins Gespräch gebracht hatte, habe ihre Kandidatur zurückgezogen.

Blick in den Plenarsaal des Europaparlaments in Straßburg. Foto: dpa

Blick in den Plenarsaal des Europaparlaments in Straßburg. Foto: dpa

Eigentlich gibt es eine Vereinbarung zwischen EVP und sozialistischer S&D, dass der SPD-Politiker Schulz nach der Hälfte seiner Amtszeit von einem EVP-Mitglied abgelöst wird. Die Voraussetzungen dafür sehe er aber nicht erfüllt, sagte Pittella. „Das beruhte auf der Annahme, dass der Präsident des Rates ein Sozialist ist“, sagte er.

Die Sozialdemokraten wollen verhindern, dass die Spitzenjobs bei EU-Kommission, Europaparlament und dem Rat – also dem Gremium der EU-Staaten – allesamt von Konservativen besetzt werden. Sowohl Kommissionschef Jean-Claude Juncker als auch Ratspräsident Donald Tusk gehören der europäischen Volkspartei (EVP) an.

Schulz hatte vorige Woche seinen Wechsel in die Bundespolitik angekündigt, womöglich als Außenminister oder SPD-Kanzlerkandidat. Sein Nachfolger wird am 17. Januar gewählt. Ob Verhofstadt Chancen hat, ist offen.

Die Mehrheit im Parlament hat eine große Koalition von Christdemokraten und Sozialdemokraten, die aber derzeit über die Besetzung des Postens streiten. Aus dem Parlament hieß es, Pittella wolle bis auf weiteres nicht mehr an informellen Arbeitstreffen der Fraktionsspitzen teilnehmen. (dpa)

27 Antworten auf “Guy Verhofstadt will Nachfolger von Martin Schulz als Präsident des EU-Parlaments werden”

  1. delegierter

    ich bin 57, werde in 3 Jahren pensioniert, bin unbefangen, nicht käuflich und habe keine (also alle ) Parteikarten.
    Ich bin seit 30 Jahren verheiratet, 3facher Familienvater und war 15 Jahre Vereinsvorsitzender.
    Ich würde sogar auf meine lux. Pension verzichten und nicht wie die anderen Raffsäcke doppelt kassieren. Ich esse gerne gut und bin trinkfest. Ich würde auch die Schläge und Nackenhiebe des JC. Junker einstecken.
    Wo kann ich mich bewerben?

  2. Ekel Alfred

    Das ist der Mann an der richtigen Stelle, zum richtigen Zeitpunkt, am richtigen Ort….von dem Gehalt kann er sich dann sicher auch mal eine neue Frisur zulegen und anständige „WEISSE“ Beisserchen….

  3. Altweltenaffe

    Der Typ als Präsident hätte uns gerade noch gefehlt! Noch ein Liberaler! Michel, Reynders, Jadin, Weykmanns, Miesen, Möres … ist da einer von denen der seine Arbeit als Volksvertreter ausübt? Die vertreten egal was (Banken, Börsenspekulanten, Industrie, Handel …) außer das Volk was sie gewählt hat und genau das braucht die EU gerade überhaupt nicht!

  4. Ja, Dr. med. Gianni Pittella war nicht nur bereits einer der Vize-EU-Parlamentspräsidenten, sondern vorübergehend auch schon einmal „erster“ EU-Parlamentspräsident. Außerdem verfügt er über einschlägige Erfahrungen als Fraktionsführer der Progressiven Allianz der Sozialdemokraten im Europäischen Parlament. Ein besonnener Mann, dem ich zutraue, das Amt mit Würde zu bekleiden und dabei noch eigene Akzente zu setzen.

    Guy Verhofstadt empfinde ich dagegen als zweite Wahl.

  5. Geschlossene Gesellschaft

    Noam Chomsky, größter lebender Sprachwissenschaftler, MIT-Harvard-Professor, von manch einem auch als „größten US-amer. Intellektuellen“ zelebriert, erklärt seit Jahrzehnten, daß der Neo-Liberalismus am Elend der Welt Schuld trägt.
    https://www.rt.com/news/368761-chomsky-eu-collapse-trump/
    Die „Offene Gesellschaft“, die der hysterische, cholerische, neoliberale Verhofstadt immer hypt (sein „OPEN VLD“), und die an Karl Poppers Konzept der „offenen Gesellschaft“ orientiert, ist das Ende des kultur-reichen Europas, das Ende seiner Vielfalt, das Ende seiner natürlichen Buntheit. Schleusen auf, bis alles „Diarrhö-braun“ ist. Die USA konnten sich als halbwegs multikulturelle Gesellschaft entwickeln, weil das Substrat (der „Indianer“) ausgemerzt wurde, und darauf eine neue Nation gebildet wurde – mit der totalen Konsumgesellschaft als „Zement“, und dem Dollar als Gott, der die Unterschiede relativieren sollte. Hier, in Europa, ist die Multikulti-Brühe nichts weiteres als Völkermord (langfristig gesehen), getarnt hinter „Offenheit“ und „globaler Notwendigkeit“. Der Dalai-Lama hat es gesagt, und viele anderen Vernünfigen ebenfalls: Europa darf nicht islamisiert werden – näher betrachtet, und realistisch: aus finanziellen Gründen, hauptsächlich. Die Globalisten, die idR den Dalai-Lama verehren, werden in diesem Kontext jedoch ihre Veste umdrehen, und ihn wohl mit Trump und Putin gleichstellen. So sind sie eben, die Globalisten – immer gut, um die eigene Utopie mit allen Mitteln zu verteidigen, auch gegen Vernunft, Weisheit und Logik. Vor allem gegen Natur und Biologie. GV hat noch nicht begriffen, daß die Übereiferer der EU Europa zerstören. Aus ideologischen Gründen – denn praktisch gibt es keinen Grund, Europa zu zerstören. Oder, liebe Globalisten? Aber, Wilders, Fillon, AfD, ÖVP, uvm übernehmen allmählich das Sagen. Endlich! natürliche Vernunft, gegen die Durchfall- braune-Brühe, die uns aufgetischt wird, noch. Auch in Belgien werden sich bald Kräfte, die sich gegen den Wahnsinn wehren, erheben. Endlich, Schluß mit der Diktatur des „Cordon sanitaire“, Schluß mit dem üblichen Klüngel der traditionellen Parteien, die, wie die PS, nur ihr sozio-politisches Interesse verfolgen. Der Tsunami kommt. Endlich.

  6. Ekel Alfred

    @ Donald, der Kommentar ist korrekt….warum schreiben Sie nur „LEIDER“?….es ist allerhöchste Zeit, dass es wieder gestandene Männer und Frauen gibt, die dem heute politischen Treiben ein Ende setzt….

  7. Es war die Regierung Verhofstadt die 2003, dem Zeitgeist folgend, den Belgischen Atomausstieg für 2015 beschloß – ohne jedes Konzept wie die wegfallende Kraftwerksleistung ersetzt werden soll! Man hoffte auf ein Öko-Wunder und ignorierte alle Warnungen. Heute, 2017, laufen die KKW weiter bis min. 2025 und man hat nichts aus den Fahlern gelernt. Der Chef des Belgischen Stromnetzes (ELIA) hat unlängst dringend eine Entscheidung der Politik für den Ersatz nach 2025 gefordert, 7 Jahre Vorlauf sind wenig für neue Kraftwerke. Aber man hofft weiter auf das Öko-Wunder oder verabschiedet sich nach Straßburg ehe hier das Licht ausgeht. Verhofstadt ist auch nur Teil dieses korrupten Polit-Systems welches nötige Entscheidungen verweigert um dann anderswo den Vorzeigeeuropäer zu geben….

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