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Gospert blüht auf: „Wir sind ein bisschen die Rue de la Loi von Eupen“

Einen lokalen Lockdown in Eupen könnte man sich in etwa so vorstellen: Blick auf den Teil der Gospertstraße zwischen Stadtmuseum und dem Regierungsgebäude an der Klötzerbahn. Foto: OD

Lange Zeit war die Gospertstraße ein Eupener Sorgenkind. Wegen des rund zweijährigen Neubaus der Straße in der ersten Hälfte der 1990er Jahre hatten viele Geschäfte schließen müssen. Es folgte eine lange Zeit, in der sich nicht viel tat. Jetzt aber blüht die Straße auf. Darüber sprach „Ostbelgien Direkt“ mit Willy Bosch, dem Vorsitzenden der IGGG.

Das Kürzel IGGG steht für Interessen-Gemeinschaft Gosperter Geschäftsleute. Bosch war schon Präsident der Vereinigung, als die Straße vor 25 Jahren eine Dauerbaustelle war. Heute freut sich Bosch darüber, dass die Straße eine lange Zeit kaum für möglich gehaltene Aufwertung erfährt.

Nach einer Eisdiele und mehreren Restaurants sind noch ein Geschenkartikel- und ein Blumengeschäft sowie ein erstklassiges Fischgeschäft hinzugekommen.

Willy Bosch, Vorsitzender der Interessen-Gemeinschaft Gosperter Geschäftsleute (IGGG). Foto: OD

OD: Willy Bosch, die Gospertstraße war lange Zeit ein bisschen das Sorgenkind der Stadt Eupen. Heute blüht die Straße auf. Welches sind Ihrer Meinung nach die Gründe für diese Belebung?

Bosch: Es ist in der Tat so, dass etliche Geschäftsleute, die damals wegen der Bauarbeiten weggezogen waren, nicht mehr zurückgekommen sind. Inzwischen muss man sagen, dass die Gospertstraße sich sehr gut erholt hat. Wenn ich das richtig sehe, haben wir in der ganzen Straße nur noch zwei Leerstände.

OD: Was waren Ihrer Ansicht nach die Gründe für diese Wiederbelebung der Gospertstraße?

Bosch: Eine Rolle hat wohl gespielt, dass die Eupener, denen man nachsagt, sie seien ziemlich „lauffaul“, in der Gospertstraße immer eine Parkmöglichkeit finden – entweder direkt vor dem Lokal, das sie besuchen wollen, oder auf dem Werthplatz bzw. Auf‘m Hund. Das ist für Gospert im Vergleich zu anderen Straßen in der Oberstadt eine Trumpfkarte und hat mit Sicherheit einige Geschäftsleute dazu bewogen, sich hier niederzulassen, weil diese Parkmöglichkeit für ihre Klientel sehr wichtig ist. Eupen ist keine Shoppingstadt. In Eupen geht man einkaufen, was man gerade braucht.

OD: Und was hat sich noch für Gospert positiv ausgewirkt?

„La Poissonnerie“: Seit Karfreitag hat die Gospertstraße nach vielen Jahren wieder ein Fischgeschäft. Foto: OD

Bosch: Die Verwaltung der DG, also Ministerium und Regierung, die in Gospert und an der Klötzerbahn angesiedelt ist, hat sich inzwischen sehr gut integriert. Wir sind ein bisschen die Rue de la Loi von Eupen. In den Verwaltungen sind viele Mitarbeiter, und diese Verwaltungen haben auch viele Besucher. Das ist auch der Grund, weshalb es zum Beispiel sonntags in Gospert größtenteils sehr ruhig ist. Einiges erhoffen wir uns von der Eröffnung des Stadtmuseums natürlich. Wenn Gospert attraktiv ist, dann ist das auch schon deshalb begrüßenswert, weil Touristen, deren Bus auf dem Werthplatz geparkt ist, auf dem Weg in die Innenstadt zwangsläufig die Gospertstraße passieren.

OD: Was ließe sich in Zukunft für die Gospertstraße noch verbessern?

Bosch: Der Straßenbelag, der bekanntlich aus Pflastersteinen besteht, müsste erneuert werden. Die heutigen Pflastersteine waren für die Belastung durch den Verkehr in der Gospertstraße nicht adäquat. Deshalb habe ich vorgeschlagen, dass man diese Pflastersteine im Rahmen der Erneuerung des Werthplatzes wieder verwendet und dafür in der Gospertstraße andere Pflastersteine anlegt, die für die Straße geeignet sind. (cre)

Nachfolgend noch einige Bilder von der Eupener Gosperstraße (zum Vergrößern Bild anklicken):

20 Antworten auf “Gospert blüht auf: „Wir sind ein bisschen die Rue de la Loi von Eupen“”

  1. Wenn man den Bodenbelag wieder erneuert, dann hat man ja wieder eine Baustelle für ein halbes Jahr. Hoffe mal das dies nicht wieder Geschäftsschädiegend ist und einige wieder schließen werden.

  2. Ostbelgien Direkt

    Bevor jetzt behauptet wird, auf den Fotos von der Gospertstraße seien kaum Menschen zu erkennen, dazu nur so viel: Es wurden absichtlich keine Menschen fotografiert, weil im Allgemeinen die Leute nicht fotografiert werden möchten. Gruß

    • Ich kenn welche die wären bestimmt gerne auf den Bildern gewesen!
      Herr Arimont, Herr Kraft, Herr Franssen, Herr Frank, …
      Die sind doch auch sonst überall zu sehen, auch wenn sie nichts damit zu tun haben!
      Mit fremden Federn schmücken tun die sich doch gerne

    • hallo Ostbelgien Direkt,
      jetzt verstehe ich auch, dass manche Leute die Presse als Lügen Presse bezeichnen.
      Wie habt Ihr die Menschen von den Bildern entfernt ? Auf andere Bilder, wie zB. Karneval sind doch
      sehr viele Leute auf den Foto’s zu sehen und die sind nicht fotoscheu.
      Aus Neugierde bin ich schon mal nach Eupen gefahren und konnte die selben leeren Strassen wie
      auf den Bildern feststellen. Traurig dass Ihr Euch selber in die Tasche lügt. Eupen ist kaputt saniert und
      es blüht auf der grünen Wiese.

  3. Es stimmt das Gospert attraktiv ist. Gospert ist relativ breit, hat Bürgersteige und der Strassenbelag ist mE ideal, grobe Pflastersteine, wo auch der grösste Idiot langsam fährt.
    Die Begegnungszone hat imA den Makel, keinen Natursteinboden zu haben. Sieht eher künstlich aus.
    Es fehlt noch ein gutes Käsegeschäft in der Gospertstrasse und man würde so ziemlich alles dort haben.

  4. ohje ohje

    Was ist denn jetzt an en Pflastersteinen nicht gut ?
    Typisch Eupen, wenn das eine Thema ausgelutscht ist, fängt das Gemecker beim nächsten Thema an !
    Naja, wenn das das einzige Problem ist, dann geht’s uns gut ;-)

  5. Waren es nicht die Leute der CSP die vor gut 4 Jahren bei der Demo „Mittelstand ADE“ grinsend mit in der ersten Reihe standen?

    Und jetzt wo es läuft mal drüber nachgedacht das unter der aktuellen Mehrheit mehr läuft (nicht weg läuft) wie zu Zeiten der CSP?

    Weiter so, nur so wird Eupen attraktiver!

    https://ostbelgiendirekt.be/remmidemmi-rathaus-aufstand-eupener-geschaeftswelt-30335#group-6
    https://ostbelgiendirekt.be/remmidemmi-rathaus-aufstand-eupener-geschaeftswelt-30335#group-33

    und hoffentlich CSP ADÈ

  6. Das ATC verschwindet, ich denke das tut Eupen langfristig gut. Das war einfach ein paar Nummern zu gross für Eupen und der kleine Geschäftsmann konnte nie einschätzen welche Konkurrenz ihm daraus erwachsen könnte. Die Eupener Geschäftswelt muss ihre Nischen finden, die Gastronomie scheint ja gut angenommen zu werden.

  7. Polarlicht

    Ich denke, dass dann in aller nächster Zeit die Gospert für den Verkehr in beide Richtungen gesperrt wird, dann geht der gute Fischverkäufer sofort wieder pleite. Wäre ja nix neues

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