Seit Monaten diskutiert die Welt über den „Populismus“. Zumeist wird er als große Gefahr verurteilt, ja sogar als eine Seuche, welche die westlichen Demokratien in den Abgrund zu stürzen drohe. Inzwischen gibt es aber auch andere Interpretationen des Begriffs „Populismus“.
In Deutschland zum Beispiel, wo am 24. September 2017 ein neuer Bundestag gewählt wird, werden seit der Nominierung von Martin Schulz als Kanzlerkandidat der SPD Stimmen laut, die dem Populismus durchaus auch eine positive Seite abgewinnen können.
Denn Schulz ist, wenn man ihn reden hört, für viele nichts anderes als ein Populist. Schon als Präsident des Europaparlaments pflegte der SPD-Politiker aus Würselen nicht selten das zu sagen, was die Leute hören wollten (zum Beispiel wenn er sich über gewisse europäische Bestimmungen spottete). Jetzt als Anwärter auf das Amt des Bundeskanzlers dürfte sich Schulz noch mehr zu einem bestimmten Populismus hingezogen fühlen.
„Ist Martin Schulz ein Populist?“, fragte der Journalist und Verleger Jakob Augstein in seiner Kolumne auf „Spiegel Online“: „Hoffentlich“, so Augstein, „das Wort ‚Populist‘ hat keinen guten Klang. Zu Unrecht. Wer Politik für die Menschen machen will, muss die Menschen verstehen – und sie ihn. Gute Politik braucht guten Populismus.“
Auch Michael Balter, Sprecher der Vivant-Fraktion im DG-Parlament, ist der Meinung, dass der Begriff „Populismus“ mitunter dazu benutzt wird, unbequeme politische Gegner zu diskreditieren.
Bereits im April 2013 sagte Balter gegenüber „Ostbelgien Direkt“ wörtlich:
„In der DG werden Kritiker von der Regierung als Populisten, teilweise sogar als Demagogen beschimpft. Und obwohl sie nur nach Aufklärung fragen, wirft man ihnen vor, sie würden der Gemeinschaft schaden. Dabei erkennt der aufmerksame Zuhörer schnell, wer der eigentliche Populist, im negativen Sinne des Wortes, ist. Heutzutage wird der Begriff Populismus fast inflationär von Vertretern der konventionellen Politik gebraucht oder missbraucht, um neue politische Strömungen zu denunzieren.“
Er verstehe nicht, sagte Balter damals, „warum Menschen, die nach mehr Demokratie rufen oder oder einfach nur Bescheidenheit fordern, denunziert werden. Warum? Weil die Regierenden Angst haben vor mehr Demokratie, Angst vor Volksentscheide, oder einfach nur Angst, Macht abzugeben?“
Es gibt aber auch andere Interpretationen. Laut Duden ist Populismus eine „von Opportunismus geprägte, volksnahe, oft demagogische Politik, die das Ziel hat, durch Dramatisierung der politischen Lage die Gunst der Massen zu gewinnen“.
Und nach Darstellung der Bundeszentrale für Politische Bildung scheint das Erfolgsrezept von Populisten auf einer kurzen Formel zu basieren, nämlich einfache Antworten auf schwierige Fragen geben. (cre)
Aus Ebene der Mehrheit des DG Parlamentes ist der Populismus der Mehheit gut. Der Populismus der Minderheit ist schlecht. So einfach ist die heile Welt der Gutmenschen?
So ist es, die Meinung des anderen ist immer Populismus.
Im Allgemeinen bin ich allergisch auf all die Wörter mit „-ismus“ am Ende, egal, ob es Katholizismus, Kreationismus, Islamismus, Kommunismus, Libertarismis (Frau Baudimont), Buddhismus oder sonst was ist.
Das riecht immer nach Ideologie. Nun endet aber mein Skeptizismus auch auf „-ismus“. Was nun?
Keine Ideologie haben ist auch eine solche haben…
Deshalb ist auch die generelle Forderung, alle Religionen oder „Weltanschaungen“ abzuschaffen, reine Utopie. Die Menschen würden sich umgehend neue „-ismen“ schaffen und sich die dann eben dafür die Köpfe einschlagen.
Ja ja, der Alpinimus ist schlecht für den Anabolismus, würde unser nepalesischer Bergwanderer behaupten. Es ist ja fast schon ein Automatismus, den Darwinismus für den Infantilismus einiger Weniger verantwortlich zu machen. Aber weder dünne Luft, noch angeborener Cretinismus sind verantwortlich: Es ist wohl eher falsch gemeinter Altruismus.
Oder ist es nur ein Sophismus?
Wie bei jeder Regel gibt es auch hier Ausnahmen. Der Surrealismus (Dali) gehört für mich dazu. Aber Dali zelebrierte den Seinen auch schon wieder mit etwas viel Fanatismus. Was nun wieder meine Theorie bestätigt.
Und der nepalesiche Selbstrezensor leidet zur Zeit wohl unter Mutismus…
Falsche Frage.
Populismus ist ein Strategie, um an die Macht zu kommen. Gibt es eine gute oder schlechte Strategie? Unsinn! Es hängt von den Zielen ab.
Wenn das Ziel ist, das eigene Land schlecht zu reden und sich selbst als Retter der Nation darzustellen, indem gezielt Feindbilder geschaffen werden, so ist das Faschismus.
Faschismus ist eindeutig ein schlechtes Ziel, fühlt sich aber für so manche OD Forlinge anscheinend gut an.
Populismus kann so ziemlic alles umfassen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Populismus
Man muss zur Lektüre aber eine Portion „Soziologendeutsch“ verdauen. Fazit: Der Populismus hat viele Gesichter, keines ist sonderlich sympathisch, außer für diejenigen, die davon profitieren (wollen), das „Volk“ am Nasenring zu „führen“.
Vivant-Führer Balter ist Rechtspopulist und Autokrat wie Le Pen, Wilders, Farage, Orban Erdogan, Putin oder Trump. Seine Sippe hat mit der Staatsgrenze ein Vermögen verdient. (Jetzt zum Teil auch noch mit Produkten, die in Belgien erhältlich sind und in Deutschland nicht.) Das ist auch der Grund, warum er wieder Nationalgrenzen einführen möchte. Volksentscheide, für die er wirbt, machen nur lokal und bei sehr einfachen Ja-Nein Sinn (Windräder in Ortsnähe ja oder nein z.B.) Bei komplexen Themen, die umfassende Lektüre, Information über längere Zeit hinweg, Anhörungen, vielschichtiger Argumentation, Streitgespräche und Expertenwissen erfordern (z.B. eine Schulreform), eignen sich nicht für Volksentscheide. Bei komplexen Themen haben Volksentscheide nichts mehr mit Demokratie als Herrschaft durch Volksvertreter im Sinne des Volkes zu tun. Im Gegenteil: sie können einem Volk massiv Schaden zufügen. Paradebeispiel: der Brexit.
Populisten versprechen den Bürgern eine einfache, meistens eher radikale Lösung zur Beseitigung eines Problems, ohne aber dafür die entsprechenden Fakten alle zu kennen oder indem man gewisse Fakten weg lässt. Insofern kann es weder positiven noch negativen Populismus geben, da Populismus gewissermaßen auf Lügen, Betrügen und manchmal (den rechten eher vorbehalten) durch das Erzeugen schlechter Ressentiments.