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Seelsorgerinnen am Eupener Krankenhaus: Gespräche, die sich um das Leben drehen

Foto: St. Nikolaus

Marie-Pierre Thibaux und Irma Heuschen engagieren sich als Seelsorgerinnen am St. Nikolaus-Hospital Eupen.

Gesundheit und Wohlbefinden der Patienten stehen im Mittelpunkt aller Bemühungen am St. Nikolaus-Hospital Eupen. Darum kümmern sich in erster Linie Pflegekräfte und Ärzte. Aber auch andere Disziplinen engagieren sich mit Herz und Seele dafür. Zu den Menschen, deren Einsatz seltener ins Rampenlicht rückt, gehören Marie-Pierre Thibaux und Irma Heuschen.

Die beiden Seelsorgerinnen haben vom Lütticher Bischof den Auftrag erhalten, den hospitalisierten Patienten in der Hufengasse beizustehen. In diesem Sinne gehen sie mehrmals in der Woche durch fast alle medizinischen Abteilungen des Krankenhauses. Sie klopfen an Türen und führen Gespräche mit den Menschen, die das möchten.

Dass da jemand vorbeikommt und sich besonders viel Zeit nimmt, um zuzuhören, berührt viele Patienten. Die Gespräche drehen sich meistens weniger um Krankheit und Tod, sondern um Alltag und Familie. Geht ein Patient dem Lebensende entgegen, wird häufig eine Lebensbilanz gezogen, getrauert, nach Sinn und Perspektive gefragt.

Der Eingangsbereich des St. Nikolaus-Hospitals. Foto: OD

Marie-Pierre Thibaux und Irma Heuschen lieben ihre Arbeit und verbinden sie mit ihrem tiefen christlichen Glauben. Zugleich betonen sie, dass sie mit ihrem Dienst alle Menschen unabhängig von Religion und Gläubigkeit ansprechen. „Wir klopfen an alle Türen“, sagen sie. Oft kriegen sie Tipps vom Personal, welche Patienten gerade ein Gespräch suchen.

Seit 2014 engagieren sich die beiden in der Seelsorge. Routine kehrt nicht ein. Jedes Mal, wenn sie eine Tür öffnen, wissen sie nicht, was sie erwartet. Manchmal schneiden die Menschen religiöse Themen an. Bis zum Beginn der Pandemie gab es einmal in der Woche Gottesdienst in der Kapelle. Diese wiederum wird auch heute für stille Gebete genutzt.

Besondere Bedeutung erhält ihr Dienst, wenn ein Patient im Sterben liegt. Wenn die Angehörigen es wünschen, sind die beiden Seelsorgerinnen dabei. Wenn keine Angehörigen da sind, halten sie dem Sterbenden die Hand oder sprechen mit ihm oder für ihn ein Gebet. Das beruhigt die Patienten sehr, berichten Marie-Pierre Thibaux und Irma Heuschen.

Manchmal rufen die beiden Seelsorgerinnen einen Priester an die Hufengasse, wenn Patienten oder Angehörige einen Segen wünschen. Die heilige Kommunion bringen sie selbst aus Gottesdiensten in der Pfarrkirche mit. Und wenn ein Patient den Wunsch ausspricht, beten Marie-Pierre Thibaux und Irma Heuschen für seine Genesung.

„Das St. Nikolaus-Hospital weiß den Dienst der beiden Seelsorgerinnen sehr zu schätzen“, betont die Direktion in einer Mitteilung. Auch aus seiner Sicht ergänzen und unterstützen ihre einfühlsamen Gespräche die medizinischen und pflegerischen Leistungen des Krankenhauses. Die Verantwortlichen sprechen Marie-Pierre Thibaux und Irma Heuschen großen Dank für ihre unermüdliche Arbeit aus.

2 Antworten auf “Seelsorgerinnen am Eupener Krankenhaus: Gespräche, die sich um das Leben drehen”

  1. Anerkennung

    Wenn man Sie beide sieht, und Ihre Arbeiten, dann kann man nur den Hut ziehen! Die richtigen Worte dazu, könnten nicht anerkennender sein! Dabei bin ich hier erst der allererste Schreiberling! Sie müssten Dutzende Kommentare erhalten! Wenn man dann den Schund mit den 12 Ehefrauen sieht, die Kommentare dazu, „Ohne Worte“….
    Machen Sie weiter so! Ohne viel blabla, desto grösser die Anerkennung!

  2. Klötschkopp

    Wichtige Aktion, leider nicht wertgeschätzt in einer zunehmenden dekadenten Gesellschaft.
    Die Damen opfern ihre Zeit ohne Ausblick auf Bezahlung und Wertschätzung.
    Wo ist die Politik, die doch immer auf der Suche ist sich ins rechte Licht zu rücken.
    Üben sie schon die richtigen Posen um auf den Wahlplakaten dem Volk zu gefallen ?

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