Meinung

Gendersprache als Arroganz einer Elite [Zwischenruf]

01.09.2021, Brandenburg, Cottbus: Ein Helfer der Wahlkampfveranstaltung von Bündnis 90/Die Grünen auf dem Oberkirchplatz trägt während der Veranstaltung eine grüne Warnweste mit gendergerechter Aufschrift „Ordner*in“. Foto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa

Zunächst eine Feststellung: Ja, es gibt in der heutigen Zeit wichtigere Dinge als das Gender-Deutsch. Aber es gibt nur wenige unwichtige Dinge, die derart nerven wie diese Vergewaltigung der deutschen Sprache im Namen der Gleichstellung der Geschlechter.

„Die Leute hassen es“, sagte der Journalist Robin Alexander zum Thema Gendern unlängst in der TV-Sendung „Markus Lanz“. „Es gibt Dinge in einer Gesellschaft, die einfach unveränderlich sind. Man möchte, dass man sich in seiner Sprache zu Hause fühlt – gerade in einer Zeit mit hohem Veränderungsdruck.“ Da vermittele die Gendersprache Arroganz. „Das hat etwas von geistiger Elite“, so Alexander.

28.12.2021, Baden-Württemberg, Tübingen: Das Wort „Besucher“ ist auf einem Schild in der Innenstadt mit dem Zusatz „:innen“ versehen. Foto: Marijan Murat/dpa

Auch der Entertainer Jürgen von der Lippe ist gegen diese Form von Gleichstellung in der Sprache, die in Wirklichkeit nichts gleichstellt und nur noch nervt. Es entstehe der Eindruck, dass eine breite Bewegung die Gendersprache befürworte. Aber das Gegenteil sei der Fall. „Je nach Umfrage wollen bis zu 91 Prozent der Deutschen nicht gendern.“

Dem „Spiegel“ sagte von der Lippe: „Ich möchte mir nicht aufzwingen lassen, so zu reden wie eine kleine Gruppe von Menschen, die glauben, den Stein der Weisen zur Verbesserung der Gesellschaft gefunden zu haben.“

Politiker tun angeblich alles, um zu erforschen, was die Menschen wollen und was nicht. In Ostbelgien gibt es sogar einen „Bürgerdialog“. Zwischendurch gibt die DG-Regierung beim Institut Forsa für viel Geld eine Meinungsumfrage in Auftrag, die dann immer das gleiche Ergebnis liefert: dass die Menschen in der DG zufrieden sind. Aber das, was die Menschen tierisch nervt, nämlich dieses ungenießbares Gender-Deutsch, wird im Namen der Gleichstellung der Geschlechter rückichtslos durchgezogen.

Es nervt nur noch. Und es nervt umso mehr, als die Elite, welche diese Form von Akrobaten-Deutsch systematisch verwendet, partout nicht wahrhaben will, dass die große Mehrheit der Menschen draußen diesen Unsinn nicht will, zumal es den Frauen keinen Deut besser geht, seitdem in „Börse vor 8“ in der ARD von „Anlegern und Anlegerinnen“ oder von „Investoren und Investorinnen“ gesprochen wird oder in der Tageszeitung dem Leser ein Gendersternchen, ein Doppelpunkt und ein Binnen-I Augenschmerzen bereiten. (cre)

24 Antworten auf “Gendersprache als Arroganz einer Elite [Zwischenruf]”

  1. der heilige josef

    Irgendwelche Kräfte möchten das hier die Wut im Kessel kocht und darum werden die Menschen täglich neu belehrt oft genug von Frau von der Leyen mit ihrem Werkzeugkasten für ungehörige EU Mitgliedsstaaten oder eben die politischen Gender Terroristen die alles und jedes auf ihre Korrektheit hin überprüfen. Wer nur geringfügig anderer Meinung ist, der ist gleich ein rechter oder linker Querulant und Systemfeind.

    • Ulrich Paetzold

      @ „der heilige josef“
      Worauf beziehen Sie sich konkret, wenn Sie schreiben „darum werden die Menschen täglich neu belehrt oft genug von Frau von der Leyen mit ihrem Werkzeugkasten für ungehörige EU Mitgliedsstaaten“?

      • der heilige josef

        Hat nicht Frau von der Leyen im Vorfeld der Italien Wahl gedroht, sollte dort ein Rechts – Bündnis zustande kommen, dann hätte sie Werkzeuge dagegen. Man sollte aber den freien Wählerwillen respektieren auch wenn einem das Ergebnis nicht passt.

        • Der Werkzeugkasten dagegen bezieht sich auf Kürzungen im Milliardenschweren Aufbaufonds aus der EU falls der Rechtsstaat und Demokratie ausgehöhlt würden so wie in Ungarn.
          Denn wenn es um Geld empfangen aus Europa geht sind die Italiener immer mit geöffneten Händen ganz weit vorne.

  2. Kompliment an die Redaktion,besser wie im Titel,kann man es nicht ausdrücken.Egal wie hoch gleichwelche Umfrage gegen das Gendern ausfällt,die Protagonisten wollen dies einfach nicht wahrhaben.

    • Guido Scholzen

      …die Arroganz einer Elite, die meint, sie wäre eine Elite.
      Aus der Unfehlbarkeit der katholischen Papstes (und das auch nur als Führungsperson in Sachen Glaube+Sitte) wird eine allgemeine Unfehlbarkeit einer neo-marxistischen Führungsschicht.

  3. Lustig ist, dass bei kaum einem Artikel die Kommentatoren-rinnen sich den Papst oder Frau von der Leyen ersparen können. Fehlt noch klein Adolf ?
    Ansonsten bietet die deutsche Sprache genügend Möglichkeiten, diesem Quatsch aus dem Weg zu gehen.

  4. 9102Anoroc

    Ganz vorsichtig gefragt ,
    hat das nicht doch manchmal Vorteile ?
    Ein Beispiel beim Schreiben:

    Der Beamte und die Beamtin sind zwar recht freundlich gewesen , ein Knöllchen musste ich trotzdem zahlen.

    Es ist doch einfacher zu schreiben :

    Das Beamter*rin sind zwar sehr freundlich gewesen, ein Knöllchen musste ich trotzdem zahlen.😉

  5. schlechtmensch

    In sämtlichen Umfragen sind um die 90% aller Befragten gegen diesen Genderquatsch. Es sollte eine Volksbefragung geben, und dann kann das weg. Mehr noch, es sollte dann verboten werden und die aktuelle Rechtschreibung beibehalten werden. Es ist nun mal so dass die Mehrheit diesen Sprachterrorismus ablehnt.

  6. Heutzutage muss halt alles Politisch Korrekt sein…
    Früher gabs Uncle Ben’s, heute Ben’s Original.
    Früher gabs zigeunersauce, heute Paprikasauce ungarische Art.
    Früher gabs ne weiße Arielle mit roten Haaren, demnächst gibt es eine schwarze mit Rastas.

    Am besten finde ich immer wenn ein Unglück geschieht: 200 Tote, darunter 3 Frauen, als wären die 197 Männer unwichtig…

    Laut den ganzen neuen Änderungen überall müsste ja früher alles schlecht gewesen sein und Heute alles besser.
    Ich finde eher Heute wird alles unnötig komplizierter gemacht.

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