Notizen

Gegen Deutschland hagelt es Kritik nach der Nullnummer gegen Polen: „Wie ein Fernseher ohne Antenne“

Deutschland wird in Ostbelgien mitunter auch über die deutsche Fußball-Nationalmannschaft wahrgenommen. V.l.n.r.: Toni Kroos, Sami Khedira, Thomas Müller, Mario Gomez und Andre Schürrle (v.l.n.r). Foto: dpa

Die deutsche Mannschaft hat den Einzug ins Achtelfinale fast geschafft, und trotzdem muss sich der Weltmeister am Tag nach dem 0:0 gegen Polen jede Menge Kritik gefallen lassen. Vor allem die ausländische Presse zeigte sich maßlos enttäuscht von den bisherigen Leistungen der DFB-Auswahl bei der EM in Frankreich.

Hätte Belgien nach zwei Spielen 4 Punkte und würde von der internationalen Presse derart in die Mangel genommen wie jetzt die Elf von Bundestrainer Joachim Löw, würde wohl kaum ein Fan der Roten Teufel dafür Verständnis haben. Wenn man aber amtierender Weltmeister ist und das Double anstrebt, also WM-Titel und EM-Titel in Folge, dann muss man damit leben, dass ganz andere Maßstäbe gesetzt werden.

Die spanische Zeitung „Marca“ kritisierte: „Nach zwei Spielen ist Deutschland weit weg von der Mannschaft, die in Brasilien alle begeisterte. Joachim Löw hat noch nicht auf den richtigen Knopf gedrückt.“

In Großbritannien befand der „Daily Mail“: „Diesmal kratzte sich Löw am Kopf statt an anderen Teilen seiner Anatomie, während Polen die Weltmeister sterblich machte.“

Für ihn bleibt noch viel zu tun: Bundestrainer Joachim Löw. Foto: Wikipedia

Für ihn bleibt noch viel zu tun: Bundestrainer Joachim Löw. Foto: Wikipedia

Die französische Zeitung „L’Equipe“ meinte: „Zwei Jahre nach Brasilien haben die Deutschen keinen Plan mehr, der ihnen Tore ermöglicht. Der spanische Tiki-Taka-Stil hat nicht funktioniert.“

Die italienische Sportzeitung „Gazzetta dello Sport“ schrieb am Freitag: „Eine hässliche deutsche Mannschaft wird von Polen nicht bestraft. Deutschland scheint nicht mehr die strahlende Mannschaft des WM-Triumphs. Lahm und Klose haben ein großes Vakuum hinterlassen. Die Qualität, Persönlichkeit und Erfahrung fehlen nicht, aber das Unentschieden gegen Polen bestätigt den Rückschritt von Deutschland. Deutschland ohne echten Stürmer ist wie ein Fernseher ohne Antenne: Du kannst versuchen, ihn einzuschalten, aber er wird dir keine Emotion vermitteln. Experimente sind gut, das Land von Gerd Müller, Rudi Völler, Oliver Bierhoff und Miro Klose gibt sich Mühe, hat aber Schwierigkeiten, das zu machen, was es immer gemacht hat: zu treffen und zu gewinnen. Löw hat kein großes Vertrauen zu Mario Gomez, wenn er ihn erst 20 Minuten vor Schluss bringt.“ (cre)

Siehe Bericht „0:0 – Deutschland und Polen halten sich gegenseitig in Schach“

12 Antworten auf “Gegen Deutschland hagelt es Kritik nach der Nullnummer gegen Polen: „Wie ein Fernseher ohne Antenne“”

  1. Die „Mannschaft“ hat genau so Gut gespielt wie vor 2 Jahre, und da wurden die Weltmeister.
    Übrigens, 2 schlechte Spiele für Schland, aber 4 Punkte auf Konto.
    Frage ich mich wer am Ende, beim Titelgewinn, noch über die schlechte Spiele reden wird.
    Vor 2 Jahre, in Brasilien spielte die Mannschaft 1 (In Worten Ein) gutes Spiel(Eben gegen den Gastgeber).
    Heute redet man nur noch über „Der Weltmeister“ und nicht wie Sie gespielt haben.
    Am Ende zählt nur das Resultat.

  2. Vielleicht liegt meine Erinnerung nur daran, dass ich einer belgisch-deutschen Koproduktion entstamme, aber: Gab es derlei Kommentare über die Mannschaft nicht bei jedem großen Turnier während der Gruppenphase? Und: Waren nicht immer genau solche Kommentare für die Deutschen die entscheidende Motivation zu all ihren Erfolgen?

    Mehr von diesen Kommentaren gibt es auf Spiegel Online:
    http://www.spiegel.de/sport/fussball/deutschland-vs-polen-dieses-deutschland-macht-niemandem-angst-a-1098287.html
    Die ersten Worte dort sind bemerkenswert: „Die polnischen Zeitungen sind voll des Lobes für die eigene Nationalmannschaft. Die deutsche Leistung wird hingegen europaweit kritisiert.“ Mehr Ansporn ist nicht möglich.

  3. Legionär

    Man sollte glücklich unzufrieden mit den 4 Punkten sein.
    Gespielt wird genau wie bei der WM in Brasilien.Wenn auch so mancher, durch den Gewinn der WM, geblendet sein mag.

    Ich erinnere gerne nochmal an die WM 2010 . Während der Deutschland kick and rush in Perfektion zeigte und damals den Titel mehr als verdient hätte. Möglich war das , meiner Meinung nach nur, weil ein Herr Ballack, der bis dahin dem deutschen Spiel jeden Schwung man, „(un)glücklicherweise“ verletzt war.
    Leider ließ man sich im Halbfinale vom Tiki-Taka der Spanier einlullen, fand nicht zu seinem offensiven Spiel und schied aus.
    Irgendwo nach dem damaligen Turnier ist dieser schöne,begeisterne Fussball abhanden gekommen.
    Alles was danach kam, konnte an die Spielfreudigkeit und dadurch resultierenden Überlegenheit nicht mehr tippen.

    Hier nochmal zum geniessen
    https://www.youtube.com/watch?v=o0JNOjL3biI

  4. anti-aspire

    Lächerlich, wie die Berufsnoergler sich das Maul zerreißen über die Deutschen, die nach 2 Spielen fest auf Achtelfinalkurs liegen und gegen diesen sehr starken Gegner kaum etwas zugelassen haben. Der Gazetta scheint jedenfalls der Auftaktsieg mächtig zu Kopfe gestiegen zu sein, denn zwar war es gestern eher langweilig, aber sicher nicht hässlich. Allerdings wüsste ich zum jetzigen Zeitpunkt beim besten Willen kein Team zu nennen, das überzeugt hat.

  5. Münsteraner

    Ich denke von mir behaupten zu können, ein eher nüchterner Betrachter aller Spiele zu sein. Ich bin nicht deutsch-verrückt und es auch nie gewesen. Doch die Häme so vieler „Experten“ lässt mich eher schmunzeln. Haben die je ein Spiel verstanden? Prognose: Es juckt mich nicht wirklich, aber es wird schwer Deutschland zu schlagen. Die DFB-Elf – nicht nur eine Mannschaft, nein – ein Mythos!!!

  6. Gerhards

    So muss man es wohl sehen….. D ist immer für ein Finale gut . Wäre schön das auch von unseren Jungs zu hören. Leider haben sie, trotzt Lob, dies nie unter Beweis gestellt . Langsam wirds mal Zeit , sonst versingt der belgische Fußball wieder ins nichts und das wäre wegen der Talente echt schade.

    • Zweifler

      “ Langsam wirds mal Zeit , sonst versingt der belgische Fußball wieder ins nichts“

      Ich bin nicht der Ansicht, lieber „Gerhards“, dass sich ein belgischer Spieler bei der Nationalhymne versingt. Da halten fast alle den Mund fest verschlossen, im Gegensatz beispielsweise zu den Jungs aus Frankreich, Italien, aus UK usw….

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