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Für die Roten Teufel beginnt das Abenteuer Nations League – Als WM-Dritter gilt Belgien als Mitfavorit

14.07.2018, Russland, St. Petersburg: Die Spieler aus Belgien jubeln mit Medaille bei einem Gruppenfoto nach dem Sieg im Spiel um den 3. Platz gegen England bei der WM in Russland. Foto: Petr David Josek/AP/dpa

An diesem Dienstag treffen sich die Roten Teufel zum ersten Mal seit der für sie so erfolgreichen WM in Russland und dem begeisternden Empfang bei ihrer Rückkehr in Brüssel in ihrem Quartier in Tubize. Das nächste große Ziel, noch vor der EM 2020, ist die neu geschaffene Nations League.

Vor dem ersten Spiel in diesem neuen Wettbewerb, bei dem die Belgier zusammen mit Weltmeister Frankreich, Vize-Weltmeister Kroatien sowie Spanien, England und Deutschland zu den Favoriten gehören, bestreitet die Mannschaft von Nationalcoach Roberto Martinez und dem neuen Co-Trainer Thierry Henry ein Länderspiel an diesem Freitag, dem 7. September, in Glasgow gegen Schottland (20.45 Uhr). Am Dienstag, dem 11. September, um 20.45 Uhr starten dann Eden Hazard & Co. in Island in die Nations League.

4 Divisionen und 16 Gruppen

Die Nations League beruht noch auf einer Idee des ehemaligen UEFA-Chefs Michel Platini. Der Franzose wollte kleinen Nationen in Osteuropa verlässliche Einnahmen aus der Zentralvermarktung eines neuen Wettbewerbs bescheren.

Dafür nimmt die UEFA auch Kritik an einem vermeintlich komplizierten Format mit allen 55 Mitgliedsländern in vier Divisionen und 16 Gruppen in Kauf.

UEFA-Präsident Aleksander Ceferin hält am 24.01.2018 in Lausanne die Trophäe der UEFA Nations League bei der Auslosung in den Händen. Foto: Salvatore Di Nolfi/KEYSTONE/dpa

So läuft die Nations League für Belgien:

MODUS UND TERMINE: Belgien wurde im Januar 2018 in der Division A der 12 besten Teams in die Gruppe 2 mit der Schweiz und Island gelost. Es hätte für die Roten Teufel viel härter kommen können, wenn man sieht, dass es in der Gruppe 1 Deutschland, Frankreich und die Niederlande miteinander zu tun bekommen.

In Hin- und Rückspielen geht es für Belgien bis November gegen die beiden Kontrahenten Island und Schweiz. Dem Auftakt am Dienstag, dem 11. September, in Island folgt am Freitag, dem 12. Oktober, ein Heimspiel gegen die Schweiz.

Mehr Spiele mit Wettkampf-Charakter

Am Donnerstag, 15. November, spielt Belgien gegen Island, bevor die Roten Teufel am Sonntag, dem 18. November, ihr letztes Gruppenspiel in der Schweiz bestreiten.

Mehr Länderspiele, wie oft von Kritikern behauptet, gibt es durch den Wettbewerb nicht, allerdings gibt es mehr Begegnungen mit Wettkampf-Charakter.

26.06.2018, Russland, Dedowsk: Konditionstrainer Richard Evans (l), Assistenztrainer Thierry Henry (M) und Nationaltrainer Roberto Martinez (r) von Belgien stehen während des Trainings auf dem Platz. Foto: Bruno Fahy/BELGA/dpa

TITELCHANCE: Wird Belgien Gruppenerster, qualifizieren sich die Roten Teufel für das Finalturnier der Nations League. Daran nehmen vom 5. bis 9. Juni 2019 die vier Gruppensieger der Division A teil.

Der Modus dieses Finalturniers ist vergleichbar mit der EM-Endrunde, wie sie sich bis 1980 gestaltete. Der Titelträger wird in Halbfinals und Endspiel ermittelt und erhält einen zu einer Flamme stilisierten Silberpokal.

Gastgeber wird Portugal, Polen oder Italien sein, die in der Gruppe 3 der Division A gegeneinanderspielen. In den beiden anderen Gruppen der Division A spielen, wie schon erwähnt, Deutschland, Frankreich und die Niederlande sowie Spanien, England und Kroatien.

ABSTIEGSANGST: Als Gruppenzweiter oder Gruppendritter ist die Nations League für Belgien beendet – als Schlusslicht aber mit einem bitteren Beigeschmack. Die Dritten jeder Gruppe steigen aus der Division A ab und müssen bei der nächsten Auflage im Jahr 2021 in der Division B antreten. Es wäre aber schon eine Riesenüberraschung, wenn der WM-Dritte Belgien in einer Gruppe mit der Schweiz und Island Letzter würde.

Quali EM 2020: Auslosung am 2. Dezember in Dublin

EM-QUALI I: Mit der Qualifikation für die EM 2020 hat die Nations League zunächst nichts zu tun. Am 2. Dezember 2018 werden in Dublin die zehn Ausscheidungsgruppen ausgelost. Von März bis November 2019 wird in fünf Fünfer- und fünf Sechsergruppen in Hin- und Rückspiel gespielt. Die zehn Gruppensieger und zehn Gruppenzweiten lösen das Ticket für die Endrunde 2020. Für die verbleibenden vier EM-Plätze kommt aber wieder die Nations League ins Spiel.

14.07.2018, Russland, St. Petersburg: Belgiens Nationalmannschaft vor dem Anpfiff des kleinen Finales um Platz 3 gegen England. Foto: Lu Jinbo/xinhua/dpa

EM-QUALI II: Die je vier Gruppensieger aus allen vier Divisionen der Nations League bekommen das Startrecht für eine Playoff-Runde im März 2020.

Die besten vier Teams jeder Division spielen dabei in Halbfinale und Finale untereinander je einen Sieger aus, der dann an der EM 2020 teilnehmen darf. Somit ist sichergestellt, dass auch kleine Fußball-Nationen vom Format Litauens oder Norwegens aus der Division C oder Aserbaidschans und Maltas aus der Division D bei der EM dabei sein werden.

Hat sich ein Nations-League-Gruppensieger schon über die normale EM-Qualifikation das EM-Ticket geholt, geht das Startrecht für das Playoff an das nächstbeste Team in der Division oder, sollten alle Mannschaften aus dieser Division bereits qualifiziert sein, sogar an ein Team aus der nächstschlechteren Division über. (dpa/cre)

Nachfolgend ein Tweet des ZDF mit einem Erklärstück zur Funktionsweise der Nations League:

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf „Ostbelgien Direkt“:

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